Der Goldregen zählt zu den pflegeleichten Sträuchern, die sich selbst vermehren können. Sie können Ihren Goldregen aber auch durch gezielte Aktionen vermehren.

Goldregen vermehren
© Alonbou – Fotolia.com

Der Goldregen (Laburnum) ist eine genügsame Pflanze, die nur wenig Pflegeaufwand erfordert und mit üppiger Blüte zu überzeugen weiß. Auch die Vermehrung ist vollkommen unkompliziert, mit etwas Glück vermehrt sich die Pflanze sogar ohne unser Zutun. Welche Möglichkeiten der Vermehrung in Frage kommen und was es dabei zu beachten gibt, verraten wir Ihnen nun.





Goldregen vermehren – Möglichkeiten

  1. Selbstaussaat
  2. Samen
  3. Veredelung
  4. Stecklinge
  5. Steckhölzer

1. Goldregen vermehren durch Selbstaussaat

Stolze Besitzer von Goldregen brauchen sich häufig nicht um die Vermehrung der Pflanze zu kümmern. Werden die Samen an der Pflanze belassen, zeigen sich mit etwas Glück im nächsten Frühling kleine Pflanzen. Der Hobbygärtner braucht nichts weiter zu tun, als die Pflänzchen auszugraben und am gewünschten Standort wieder in die Erde zu bringen.

» Tipp: Wer keine unkontrollierte Vermehrung des Goldregens wünscht, sollte nach der Blüte alle abgestorbenen Pflanzenteile entfernen. Dies besitzt häufig den positiven Nebeneffekt, dass eine Zweitblüte folgt.

2. Goldregen vermehren durch Samen

Besitzen Sie bereits einen Goldregen, wird diese Art der Vermehrung für Sie zum Kinderspiel. Belassen Sie einfach nach der Blüte einige Rispen am Strauch. Die Samen lassen sich aus den vertrockneten Hülsen leicht entfernen. Nun können Sie die Samen in ein mit Anzuchterde gefülltes Gefäß geben und leicht mit Substrat bedecken. Das Pflanzgefäß wird hell und warm aufgestellt. Normale Zimmertemperatur ist in der Regel für die Keimung ausreichend. Wer den Prozess beschleunigen möchte, der bedeckt das Pflanzgefäß mit einer Abdeckung aus Folie oder Glas.

» Tipp: Abdeckungen sind täglich kurz zu lüften, ansonsten besteht die Gefahr, dass die Samen zu schimmeln beginnen.

Die Samen werden gleichmäßig feucht gehalten, aber keinesfalls durchnässt. Nach erfolgter Keimung dürfen die Pflänzchen auf eine Höhe von etwa zehn Zentimeter heranwachsen. Anschließend werden sie pikiert und die kräftigsten Exemplare werden in separaten Pflanzgefäßen weiter kultiviert.

Wer keinen Goldregen besitz, kann die Samen selbstverständlich auch käuflich erwerben.

# Vorschau Produkt Bewertung Preis
1 Seedeo Goldregen (Laburnum anagyroides) 35 Samen Seedeo Goldregen (Laburnum anagyroides) 35 Samen Aktuell keine Bewertungen 3,50 €

3. Goldregen vermehren durch Veredelung

Die Veredelung von Pflanzen ist nichts für Anfänger. In Baumschulen wird die Methode dagegen häufig durchgeführt, um bestimmte Arten zu erhalten und die vorteilhaften Eigenschaften verschiedener Pflanzen miteinander zu kombinieren. Die Methode der Veredelung wird bei Obstgewächsen oder bei Rosen bevorzugt und ist auch beim Goldregen möglich.

Wird eine Pflanze veredelt, werden die Zweige einer Pflanze auf ihr befestigt. Durch die Veredelung können die Pflanzeneigenschaften erhalten bleiben. Der Fachmann unterscheidet verschiedene Veredelungsmethoden. So wird die Kopulation mit Zweigen durchgeführt. Bei der Okulation werden dagegen die Knospen veredelt. Beim Goldregen rentiert sich die Anwendung dieser Methode kaum, lässt sich die Pflanze doch viel einfacher und unkomplizierter natürlich vermehren.

4. Goldregen vermehren durch Stecklinge

Die Stecklingsvermehrung dagegen kann auch von Personen, die weniger über einen grünen Daumen verfügen, erfolgreich durchgeführt werden.

Stecklingsvermehrung Schritt für Schritt

  1. Steckling schneiden
  2. Steckling vorbereiten
  3. Steckling einpflanzen
  4. Steckling feucht halten
  5. Bewurzelung abwarten

Stecklinge können von bestehenden Pflanzen geschnitten werden, bevorzugt im zeitigen Frühling, vor Einsetzen der Wachstumsperiode. Die Stecklinge werden vom bereits verholzten einjährigen Holz geschnitten. Ein Steckling sollte etwa eine Länge von 15 Zentimetern besitzen.

Die Stecklinge bewurzeln auf verschiedene Art und Weise. Zunächst werden die Äste im unteren Bereich von Blättern oder Knospen befreit. Ansonsten besteht die Gefahr, dass der Steckling in Wasser oder Erde zu faulen beginnt. Sie können den Steckling in ein Gefäß mit Wasser stellen oder die Stecklinge in mit Anzuchterde gefüllte Pflanzkübel geben.

Werden die Stecklinge in einem Wasserbehälter aufgestellt, sollte das Wasser regelmäßig gewechselt werden. Wird der Steckling in einen mit Anzuchterde gefüllten Pflanztopf gesetzt ist dieser ebenfalls regelmäßig zu bewässern. Staunässe ist jedoch zu vermeiden. Dies würde zum Faulen des Stecklings führen. Die Stecklinge werden hell und warm im Zimmer aufgestellt. Nun ist etwas Geduld gefragt.

Sobald sich neue Blätter zeigen, kann davon ausgegangen werden, dass auch die Wurzelbildung eingesetzt hat und die Vermehrung damit erfolgreich war.

» Tipp: Im Zimmer herangezogene Pflanzen sollten erst im nächsten Frühling ins Freie umziehen. Die Wurzeln sind noch nicht ausreichend entwickelt, um den Winter im Freiland zu überstehen.

5. Goldregen vermehren durch Steckhölzer

Auf den ersten Blick unterscheiden sich Stecklinge nicht wesentlich von Steckhölzern und doch gehen Sie anders an die Sache heran. Ein Steckling besitzt Blätter und Knospen und wird folglich während der Wachstumsperiode der Pflanzen geschnitten. Das Steckholz dagegen ist ein komplett verholzter und vollkommen kahler Ast, welcher im Winter, also während der Ruhephase der Pflanzen, geschnitten wird.

» Tipp: Steckhölzer können beim jährlichen Rückschnitt der Pflanzen gewonnen werden.

Ein Steckholz sollte von einem gesunden und kräftigen Trieb geschnitten werden. Dies erhält die Chancen der erfolgreichen Vermehrung. Steckhölzer können zwanzig Zentimeter oder auch länger geschnitten werden. Triebspitzen werden nicht verwendet. Das Holz ist dort noch nicht ausreichend verholzt. Schneiden Sie das Steckholz also lieber aus der Mitte eines Astes heraus.

» Tipp: Das Steckholz sollte über mehrere Blattknoten verfügen.

Die Blattknoten sind wichtig, denn aus diesen kleinen Knuppeln entwickeln sich später die Wurzeln und Triebe. In milden Gegenden können die Steckhölzer nach dem Schnitt direkt in den Gartenboden gesteckt werden.

Auf Nummer sicher gehen Sie, wenn Sie ähnlich wie bei den Stecklingen beschrieben verfahren. Setzen Sie die Steckhölzer in Pflanztöpfe und stellen Sie die Pflanzgefäße an einem warmen Standort im Haus auf. Die Wurzelbildung setzt am warmen Standplatz zeitnaher ein. Die kleinen Pflänzchen entwickeln sich bis zum Frühling recht gut und können nach den letzten Nachtfrösten – Ende Mai – ins Freie gepflanzt werden.

Die Steckholzvermehrung – Schritt für Schritt

  1. Steckhölzer schneiden
  2. Steckhölzer in die Erde geben
  3. Pflanztopf ins Zimmer stellen
  4. Bewurzelung abwarten
  5. Steckling im Frühling auspflanzen

Vermehrungsmethoden: Vor- und Nachteile

Art der Vermehrung Vorteile Nachteile
Selbstaussaat Die Selbstaussaat geschieht vollkommen ohne Ihr Zutun.
Im Frühling können die Pflänzchen direkt an ihren neuen Standort gepflanzt werden.
Die Methode ist vollkommen unkompliziert.
Es muss bereits eine Pflanze vorhanden sein.
Sie dürfen nicht vergessen, einige Blütenrispen an der Pflanze zu belassen.
Die Selbstaussaat geschieht unkontrolliert.
Stecklingsvermehrung Es handelt sich um eine einfache und unkomplizierte Methode.
Auch gärtnerische Laien kommen damit gut zurecht.
Die Erfolgsaussichten sind hoch.
Man benötigt eine gut entwickelte Pflanze.
Die Bewurzelung nimmt einige Zeit in Anspruch.
Steckholzvermehrung Steckhölzer fallen beim Rückschnitt als Abfallprodukt an.
Es handelt sich um eine einfache Methode mit guten Erfolgsaussichten.
Eine Pflanze muss vorhanden sein.
Die Bewurzelung dauert einige Zeit.
Samen Es können auf einfache Art mehrere Pflanzen herangezogen werden.
Samen lassen sich leicht von bereits bestehenden Pflanzen gewinnen.
Samen müssen käuflich erworben werden, wenn keine Pflanze vorhanden ist.
Geduld ist bei dieser Methode gefragt.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

Antwort hinterlassen