Gurken aus dem eigenen Anbau sind besonders lecker. Um den Ertrag zu steigern, kann man die Gurken ausgeizen. Aber wie funktioniert das?

Gurken ausgeizen
Prachtvolle Gurken durch Ausgeizen – © Ruud Morijn / stock.adobe.com
Die Meinungen, ob man Gurken ausgeizen sollte oder nicht, gehen in der Gärtnerwelt stark auseinander. Viele Hobbygärtner lassen ihre Gurken einfach wachsen, die anderen wiederum geizen ihre Gurken regelmäßig aus, um den Ertrag zu steigern. Erwiesen ist das ganze jedoch nicht. Ganz anders bei den Tomaten. Hier ist es enorm wichtig, dass sie regelmäßig ausgeizen, damit die Pflanze viele leckere Früchte trägt.

Ob Sie Ihre Gurken ausgeizen möchten, entscheiden Sie ganz für sich allein. Schaden kann es Ihrer Pflanze jedenfalls nicht. Wie man beim Ausgeizen vorgeht, erfahren Sie jetzt.





Was ist Ausgeizen überhaupt?

Tomaten und Gurken bilden viele kleine Triebe und auch die Haupttriebe können hoch hinaus wachsen.

Damit die Pflanze aber nicht alle Kraft in die Triebe und Blätter steckt, sondern schmackhafte Früchte bildet, sollten Sie überschüssige Triebe gezielt abknipsen. Dabei kann es sogar vorkommen, dass Knospen und Blüten abgeknipst werden müssen.

Gurken gezielt ausgeizen

Tomaten bilden immer und immer wieder neue Seitentriebe. Hier müssen Sie immer hinterher sein und immer mal wieder die Tomaten ausdünnen. Anders ist es bei den Gurken. Was Sie hier einmal wegnehmen ist und bleibt weg.

Wer seine Gurken an einem Rankgitter oder einer Rankhilfe hinaufklettern lässt, kann folgende Methode des Ausgeizens anwenden:

Schritt 1: Unteren Teil entfernen

Entfernen Sie alle Knospen, Blüten und Triebe, die unterhalb von 50 bis 60 Zentimetern wachsen. Somit regen Sie die Knospenbildung darüber an. Außerdem vermeiden Sie damit, dass die Gurken unten auf dem Boden liegen und sich möglicherweise Krankheitserreger und Bakterien breit machen.

Schritt 2: Spitze abknipsen

Wenn die Pflanze hoch über das Rankgitter hinaus wächst, können Sie auch die Spitze der Gurkenpflanze entfernen. Damit kurbeln Sie die Bildung von Seitentrieben an. Dementsprechend können Sie mehr Gurken ernten. Aber Vorsicht! Wenn sich zu viele Seitentriebe bilden, sollten Sie auch hier wieder einige entfernen, damit die Kraft in den Haupttrieben bleibt.

Gurken auf dem Boden nicht ausgeizen

Gurken ohne Rankgitter
© batuhan toker / stock.adobe.com
Wer seine Gurken auf dem Boden entlang wachsen lässt, muss nicht ganz so rigoros vorgehen. Wenn sich die Gurke über den Boden schlängelt, wird es irgendwann unübersichtlich und Sie sehen gar nicht richtig, wo sich nun neue Seitentriebe entwickelt haben. Dennoch sollten Sie einiges beachten.

» Tipp 1: Pilzen und Krankheitserregern vorbeugen

Entfernen Sie alle vertrockneten und fauligen Blätter, Blüten und Knospen während Sie abernten. Auch zwischendurch kann diese Vorgehensweise nicht verkehrt sein. So haben Pilze und Krankheitserreger keine Chance und Sie können leckere Gurken genießen.

» Tipp 2: Erntezeitpunkt

Lassen Sie Ihre Gurken nicht zu groß wachsen, da die Gurke sonst innerlich verwässert und bitter wird. Je früher Sie die Früchte pflücken, desto mehr können Sie auch insgesamt ernten. Gurken sind reif, wenn sich die Spitzen unten abrunden.

» Tipp 3: Ernteertrag steigern

Wer speziell seinen Ertrag steigern möchte, sollte seine Gurken ab und zu düngen. Wie Sie das am besten machen, lesen Sie in dem Beitrag Gurken düngen – So steigern Sie Ihren Ertrag.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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