Leider ist er in Vergessenheit geraten, obwohl er bei unseren Großmüttern einmal sehr beliebt war – der Gute Heinrich. Wie Sie diesen wilden Spinat anbauen können, lesen Sie hier.

Guter Heinrich – Anbau und Pflege
Beim Guten Heinrich handelt es sich um wilden Spinat | © Marina / stock.adobe.com

Ausgesprochen pflegeleichte Gemüsesorte

Oftmals im Volksmund auch als wilder Spinat bezeichnet, wurde der Gute Heinrich (Blitum bonus-henricus) in ganz Europa als ausgesprochen pflegeleichte Gemüsesorte innerhalb der Gärten angebaut. Wenn Sie also bis jetzt keinen richtigen Erfolg mit dem Anbau von Spinat hatten, dann bauen Sie einfach mal den Guten Heinrich an.

Anbau

Bereits ab Mitte März können Sie den Samen des Guten Heinrich im Gemüsebeet dünn aussäen. Schnell entwickeln sich daraus zarte Pflänzchen, die sodann in einem Reihenabstand von 30 Zentimeter vereinzelt werden sollten. Eine zweite Aussaat kann zudem nochmals im Herbst erfolgen, so dass der Gute Heinrich nahezu 8 bis 9 Monate durchgehend geerntet werden kann.

Pflege

Nachdem es sich beim Guten Heinrich um ein winterhartes Gemüse handelt, kann er bis zu fünf Jahre in ein und demselben Gemüsebeet verharren. Anschließend sollte er wieder einmal umgesetzt werden. Dabei liebt der wilde Spinat in erster Linie sandige Böden, die im Herbst gut mit Viehmist angereichert werden sollten. Im Frühjahr können Sie das Gemüse darüber hinaus noch einmal mit Stickstoff düngen.

» Übrigens: Schädlingsbefall ist beim Guten Heinrich keiner bekannt!

Ernte

Bereits nach circa 10 Wochen bzw. ab einem viertel Jahr – je nach Witterungseinfluss – können Sie die ersten Blätter ernten. Der Gute Heinrich verfügt bei der ersten Ernte bereits über eine durchschnittliche Wuchshöhe von 50 bis 80 Zentimeter. Direkt nach der Ernte sollten Sie die Blätter möglichst sofort zu Spinat verarbeiten, weil sie nämlich extrem schnell verwelken. Als Spinat können Sie das Gemüse dann auch problemlos einfrieren.

» Tipp:
Verzehrbar sind jedoch nicht nur die jungen Blätter, sondern ab dem zweiten Anbaujahr auch deren Stängel – die Pflanzen sollten Sie dafür im Frühjahr mit Erde anhäufen. Die Zubereitung der Stängel erfolgt nach der Ernte genauso wie die Zubereitung von Spargel. Ernten Sie bevorzugt immer nur die jungen Blätter, weil ältere Blätter verstärkt Oxalsäure bilden, ähnlich wie beim Rhabarber.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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