Das Heiligenkraut (Santolina) ist eine Staude, deren Pracht Sie leicht selbst vermehren können. Sie haben die Wahl zwischen einfach oder aufwendig.

Heiligenkraut vermehren
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Das Heiligenkraut (Santolina) ist eine unkomplizierte Beetpflanze, die sich im Steingarten sehr gut macht, aber auch zur Begrünung von Dächern eingesetzt werden kann. Die Pflanzen sind pflegeleicht und bringen mit ihren sonnengelben Blüten einen willkommenen Farbtupfer in jedes Beet. Dabei gedeiht der Korbblütler auch an sonst eher ungünstigen Standorten. Die Vermehrung der hübschen, mediterranen Staude, die in unseren Gärten häufig noch als Rarität gilt, lohnt also in jedem Fall. Nachfolgend erfahren Sie, wie sich das Heiligenkraut, auch Graue Heiligenblume genannt, vermehren lässt und wie Sie die Jungpflanzen kultivieren, damit Sie sich schnell an üppigem Wuchs und reicher Blüte erfreuen können.

Heiligenkraut vermehren – Möglichkeiten

  1. Stecklinge
  2. Teilung
  3. Absenker
  4. Aussaat

❶ Heiligenkraut vermehren durch Stecklinge

Die Vermehrung durch Stecklinge ist die geläufigste Methode, das Heiligenkraut zu vermehren. Das Schneiden der Stecklinge erfolgt bevorzugt im Frühling. Theoretisch können Stecklinge aber bis in den Sommer hinein geschnitten werden. Die Triebspitzen sollten eine Länge zwischen 15 und 20 Zentimetern aufweisen. Die unteren Blätter, welche sich nach der Pflanzung unter der Erde befinden würden, sind zu entfernen, damit es nicht zu Fäulnis kommt. Die Stecklinge sollten keine Blüten tragen und noch nicht allzu verholzt sein. Die Stecklinge werden nach dem Schnitt in kleine Pflanzgefäße gesetzt. Für die Anzucht verwenden Sie nährstoffarmes Substrat.

➔ Tipp: Sie können mehrere Stecklinge in einen Pflanztopf setzen, dann wachsen die jungen Pflanzen buschiger.

Damit sich Wurzeln ausbilden können, wird eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit benötigt. Diese erreichen Sie, wenn die Pflanzgefäße mit Folie abgedeckt werden.

Die Pflanzgefäße werden hell und warm aufgestellt. Die Temperaturen sollten um 25 Grad liegen. Nun ist einige Wochen Geduld gefragt. Kontrollieren Sie die Pflanztöpfe regelmäßig und halten Sie die Erde gleichmäßig feucht. Auch wenn das Heiligenkraut an Trockenheit gewöhnt ist, die jungen Pflanzen benötigen gleichmäßig Feuchtigkeit, damit sich die Wurzeln ausbilden können. Zeigen sich die ersten Triebspitzen ist dies zugleich der Beweis für eine geglückte Anzucht. Haben die Wurzeln das Pflanzgefäß durchdrungen, sollten die Jungpflanzen in größere Töpfe umgesetzt werden. Bis zum Frühling werden die Pflanzgefäße weiterhin im warmen Zimmer aufbewahrt. Ab Mitte Mai können die jungen Pflanzen ins Freiland, oder alternativ auch in den Kübel gesetzt werden.

Stecklingsvermehrung Schritt für Schritt

1. Steckling schneiden
2. Steckling vorbereiten
3. Steckling in Pflanztöpfe setzen
4. Pflanzgefäß mit Folie abdecken

5. Pflanzgefäß hell und warm aufstellen
6. Steckling regelmäßig bewässern
7. Keimung abwarten

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❷ Heiligenkraut vermehren durch Teilung

Die Vermehrung durch Teilung ist eine sehr beliebte Methode, da Sie sofort vollwertige Pflanzen erhalten. Allerdings wird eine Teilung des Heiligenkrautes nur alle 10 bis 15 Jahre empfohlen. Für die Teilung der Pflanze bietet sich das Frühjahr an. Um die Pflanze teilen zu können, muss diese zunächst komplett aus dem Boden entfernt werden. Hierbei ist mit Sorgfalt vorzugehen, damit die Wurzeln nicht verletzt werden. Haben Sie die Pflanze aus der Erde genommen, schütteln Sie die Erde leicht ab, damit der Wurzelballen gut sichtbar ist. Nun wird der Wurzelballen mit einem Spaten zerteilt. Je nach Größe der Pflanze lassen sich verschiedene Teilstücke gewinnen.

➔ Tipp: Jedes Teilstück sollte genügend Wurzeln besitzen und wenn möglich über mehrere Triebe verfügen.

Die Teilung des Heiligenkrautes bietet zugleich Gelegenheit, die Pflanze näher zu untersuchen. Kranke oder beschädigte Wurzelteile sollten entfernt werden. Anschließend wird die Pflanze unverzüglich an ihrem neuen Standort eingepflanzt. Damit das Heiligenkraut gut anwurzelt, gießen Sie die Pflanze leicht an.

Vermehrung durch Teilung Schritt für Schritt

  1. Pflanze ausgraben
  2. Wurzeln kontrollieren
  3. Wurzelballen teilen
  4. Teilstücke neu verpflanzen

❸ Heiligenkraut vermehren durch Absenker

Die Pflanzen wachsen aufrecht, wie auch niederliegend. Dadurch kann das Heiligenkraut auch gut durch Absenker vermehrt werden. Dabei handelt es sich um eine alte Gärtnermethode, die sich etwas aufwendiger als die eben genannten Möglichkeiten der Vermehrung, gestaltet, aber sehr gute Erfolgsaussichten verspricht.

Wählen Sie zunächst einen Trieb aus, der elastisch genug ist und sich bis zum Boden hin biegen lässt. Der Trieb darf dabei nicht knicken und muss den Kontakt zur Mutterpflanze behalten. Am Boden wird eine längliche Furche gegraben, die den Trieb aufnehmen kann. Diese Rille wird mit Erde aufgefüllt. Die Triebspitze lässt man aus dem Boden schauen. Die Triebspitze kann an einem Holzstab festgebunden werden, damit sie aufrecht nach oben wächst. Damit der Trieb nicht zu viel Spannung entwickelt und aus dem Boden schnellt, beschweren Sie die aufgefüllte Furche mit Steinen. Nach einigen Monaten wird der Trieb im Boden neue Wurzeln gebildet haben und kann von der Mutterpflanze getrennt und neu verpflanzt werden.

➔ Tipp: Die Bildung neuer Wurzeln wird beschleunigt, wenn Sie den Trieb an mehreren Stellen leicht mit einem Messer einritzen.

Vermehrung durch Absenker Schritt für Schritt

1. Trieb auswählen
2. Furche ausheben
3. Trieb zum Boden hinbiegen
4. Trieb mit Erde bedecken

5. Triebspitze herausschauen lassen
6. Furche beschweren
7. Triebspitze für aufrechten Wuchs fixieren
8. Bewurzelung abwarten

❹ Heiligenkraut vermehren durch Aussaat

Wenn Sie selbst bislang noch kein Heiligenkraut besitzen, wird die Vermehrung durch Aussaat für Sie vermutlich von Interesse sein. Lassen sich doch mit recht einfachen Mitteln zahlreiche Jungpflanzen gewinnen. Der Samen kann im Handel erworben werden oder Sie kennen einen befreundeten Hobbygärtner, der Ihnen einige Samenkörner abtritt. Die Samen werden zunächst getrocknet. Anschließend geben Sie die Samenkörner in einen verschlossenen Behälter und lagern Sie bis zum kommenden Frühjahr kühl und trocken.

Da das Heiligenkraut zu den Kaltkeimern zählt, wird vor der Aussaat eine Kältebehandlung notwendig sein. Hierfür weichen Sie die Samen zunächst etwa 24 Stunden in lauwarmes Wasser ein. Anschließend wandern die Samen in eine Plastiktüte. Geben Sie etwas Sand dazu und verschließen Sie den Beutel gut. Der Plastikbeutel wird für etwa einen Monat in den Kühlschrank gelegt. Nach dieser Kältebehandlung können die Samen in einer Pflanzschale ausgesät werden. Die Samen werden dabei nicht mit Erde bedeckt und lediglich leicht angedrückt. Sind einige Wochen vergangen, werden sich die ersten Keimblätter zeigen. Zeigen sich mehrere Blattpaare, werden die Pflänzchen vereinzelt. Wenn kein Frost mehr herrscht, können die Jungpflanzen ins Freie umziehen.

Vermehrung durch Aussaat Schritt für Schritt

1. Samen trocknen
2. Samen lagern
3. Samen wässern
4. Samen kühlen
5. Samen aussäen
6. Keimung abwarten

Vermehrungsmethoden – Vor- & Nachteile

Art der VermehrungVorteileNachteile
Stecklinge bewährte Methode
gute Erfolgsaussichten
Stecklinge fallen während des Rückschnitts an
Pflanze muss vorhanden sein
recht langwierig
Standort im Haus wird benötigt
Teilung schnell
einfach
unkompliziert
nur alle 10 bis 15 Jahre möglich
gut entwickelte Pflanze muss vorhanden sein
Absenker gute Anwachsgarantie
wenig Aufwand
kein Aus- oder Umpflanzen nötig
Pflanze muss vorhanden sein
es entsteht nur eine Pflanze
recht langwierig
Samen viele Jungpflanzen können gewonnen werden
es muss keine Pflanze vorhanden sein
aufwendig
langwierig
nicht jeder Samen keimt
Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

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