Das Heiligenkraut ist recht anspruchslos. Dennoch können Pflegefehler auftreten, die der sonst so robusten Staude einen enormen Schaden zufügen können.

Heiligenkraut pflegen
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Das Heiligenkraut (Santolina) ist in unseren Gärten ein relativ seltener Gast. Dabei ist der Korbblütler eine attraktive Zierpflanze, die relativ wenig Pflegeaufwand erfordert. Mit seinen leuchtend gelben Blüten zaubert das Heiligenkraut mediterranen Charme in Ihren Garten. Dabei zeigt sich die Pflanze nicht nur pflegeleicht, sondern auch ausgesprochen genügsam. Selbst auf kargem Boden wird das Heiligenkraut seine Reize ausspielen und dem vormals tristen Gartenbeet einen ganz besonderen Reiz verleihen. Erfahren Sie nun, wie das Heiligenkraut durch entsprechende Pflege wächst und gedeiht, reich blüht und von Krankheiten und Schädlingen verschont bleibt.





Das Heiligenkraut richtig gießen

Das Heiligenkraut ist trockene Standorte gewohnt und hat demzufolge einen relativ geringen Feuchtigkeitsbedarf. Bei normaler Witterungslage wird sich die Pflanze über den Regen ausreichend mit Feuchtigkeit versorgen können. Trockene und heiße Sommer können häufig von längeren Trockenperioden begleitet werden. In diesem Fall sollte auch das Heiligenkraut hin und wieder Wasser erhalten. Der Boden sollte nicht komplett austrocknen. Gießen Sie jedoch mäßig und mit Bedacht, damit sich die Flüssigkeit nicht im Boden staut und die Wurzeln angegriffen werden. Dies kann schnell zum Absterben der Pflanzen führen.

Sie können Staunässe verhindern, indem Sie …
… nicht zu häufig bewässern
… eine Drainage im Boden anlegen
für die Durchlässigkeit des Bodens sorgen

Tipp: Wenn Sie das Heiligenkraut pflanzen, müssen Sie darauf achten, Jungpflanzen mehr Feuchtigkeit benötigen und daher in der Wachstumsphase regelmäßig gegossen werden sollten.

In Kürze:

  • Jungpflanzen regelmäßig gießen
  • ältere Pflanzen nur bei anhaltender Trockenheit gießen
  • mäßig bewässern
  • Staunässe vermeiden

Heiligenkraut richtig düngen

Die anspruchslosen Pflanzen benötigen keine regelmäßige Düngung. Bei der Pflanzung kann dem Boden etwas reifer Kompost beigegeben werden, so dass sich die Pflanzen bei Bedarf mit organischen Nährstoffen versorgen können.

Kübelpflanzen haben einen höheren Bedarf an Nährstoffen und sollten daher zwischen April und Juni eine Gabe organischen Dünger erhalten. Bis zum Ende der Blütezeit erhält das Heiligenkraut als Kübelpflanze in 14tägigen Abständen weiterhin handelsüblichen Flüssigdünger in niedriger Konzentration.

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In Kürze:

  • Düngung im Freiland nicht notwendig
  • Kübelpflanzen mit organischem Dünger versorgen
  • während der Wachstumszeit im Kübel Flüssigdünger geben

Einige Arten des Heiligenkrautes vorgestellt

Die Gattung Santolina tauchte erstmals in „Species Plantarum“ im Jahre 1753 auf und wurde von Carl von Linné beschrieben. Die Gattung umfasst 24 anerkannte Arten, welche hauptsächlich in zwei unterschiedlichen Sammelarten erfasst werden.

Graues Heiligenkraut (Santolina chamaecyparissus)

Das Graue Heiligenkraut wächst als immergrüner Zwergstrauch und erreicht dabei eine Wuchshöhe von maximal einem halben Meter. Die Blätter sind von einem weißen Filz überzogen und besitzen einen stark aromatischen Duft. Das Graue Heiligenkraut blüht in den Monaten Juli und August leuchtend gelb. Die Pflanze stammt aus dem Mittelmeergebiet. Hauptsächlich wächst diese Art in Italien, Kroatien, Frankreich oder auf den Balearen. Die Pflanzen werden seit dem 16. Jahrhundert kultiviert und dienen als Zierde für Steingärten Trockenmauern und Einfassungen. Einige Sorten zeichnet eine besonders kompakte Wuchsform aus.

Rosmarinblättriges Heiligenkraut (Santolina rosmarinifolia ssp. Canescens)

Diese graugrüne Pflanzenart wirkt besonders apart und dekorativ. Gemeinhin wird die Pflanze auch als Rosmarinheide bezeichnet. Die Pflanze wächst aufrecht und wird zwischen 30 und 50 Zentimeter hoch. Die sonnengelben Blüten werden etwa einen Zentimeter groß und erscheinen zwischen Juli und August. Die schmalen Blätter erinnern in ihrer Form an Nadeln. Im Sommer verströmt die Pflanze einen leicht süßlichen, aromatischen Duft.

Grünes Heiligenkraut (Santolina rosmarinifolia ssp. Rosmarinifolia)

Die Pflanze wächst ausdauernd und wird maximal 40 Zentimeter hoch. Das Grüne Heiligenkraut besitzt schmale, gezahnte Blätter. Zwischen Juli und August erscheinen die gelben Blütenköpfe. Im Winter benötigt die Pflanze einen leichten Schutz, da sie stärkeren Frösten nur bedingt gewachsen ist.

Weitere Arten und ihr Verbreitungsgebiet

Heiligenkraut ArtVerbreitungsgebiet
Santolina pectinataSpanien, Algerien, Marokko
Santolina ligusticaItalien
Santolina villosaFrankreich und Spanien
Santolina melidensisSpanien
Santolina neapolitanaItalien
Santolina magonicaMallorca, Menorca, Ibiza
Santolina impressaPortugal

Das Heiligenkraut schneiden

Nach der Blütezeit erfolgt der jährliche Rückschnitt des Heiligenkrautes. Diese Schnittmaßnahme ist förderlich für den buschigen Wuchs der Pflanze. Die Pflanzen sind sehr gut schnittverträglich. Sie können den Strauch daher auch gut in Form schneiden.

Der Rückschnitt nach der Blüte

Für den Rückschnitt nach der Blüte wird die komplette Staude kräftig gekürzt. Alle vertrockneten Zweige werden entfernt. Dies sorgt zugleich für die Auslichtung der Pflanze. Die Bildung neuer Triebe wird dadurch angeregt.

Tipp: Versäumt man den regelmäßigen Rückschnitt, verkahlen die Pflanzen und verlieren ihren buschigen Wuchs.

Das Heiligenkraut als Trockenblume verwenden

Wenn Sie das Heiligenkraut in einem Trockenblumenstrauß verwenden möchten, müssen die Blüten voll erblüht geschnitten werden. Belassen Sie einen längeren Stiel an der Blüte, damit sich die Blütenköpfe zusammenbinden und gut trocknen lassen. Hierfür werden die zu Sträußen gebundenen Blüten kopfüber luftig aufgehängt.

Tipp: Auch als Schnittblume ist das Heiligenkraut attraktiv. Zudem lassen sich mit einem Strauß zuverlässig Mücken vertreiben.

Pflegetipps für das Heiligenkraut im Überblick

PflegemaßnahmeErläuterung
Gießen• Jungpflanzen sollten regelmäßig leicht bewässert werden, damit sie gut anwachsen.
• Ältere Pflanzen versorgen sich in der Regel über das Regenwasser und müssen nur bei anhaltender Trockenheit gegossen werden.
• Kübelpflanzen sind regelmäßig mit Wasser zu versorgen.
• Dabei ist auf die Durchlässigkeit des Bodens zu achten, damit es nicht zum Auftreten von Staunässe kommt.
Düngen• Die Pflanzen fühlen sich in einem kargen Boden wohl und benötigen im Freiland keine zusätzliche Düngung.
• Kübelpflanzen sollten während der Wachstumsphase mit Flüssigdünger in mäßiger Konzentration versorgt werden.
Schneiden• Das Heiligenkraut ist gut schnittverträglich.
• Nach der Blüte bietet sich ein Rückschnitt an.
• Dies fördert das buschige Wachstum der Pflanze.
• Die Blüten finden als Schnittblume, wie auch als Trockenblume Verwendung.

Krankheiten und Schädlinge beim Heiligenkraut erkennen

Die Pflanzen sind reich an ätherischen Ölen. Der etwas eigenwillige Duft hält Schädlinge von der Pflanze ab. Auch Schnecken machen einen Bogen um das Heiligenkraut.
Was der Pflanze allerdings nachhaltig schaden kann, sind Pflegefehler. Wird der Standort zu dunkel und zu feucht gewählt, bekommt dies dem Heiligenkraut überhaupt nicht. Die Pflanzen verkümmern und gehen ein.

Das Heiligenkraut überwintern

Die mehrjährigen Pflanzen sind recht gut frosthart. Allerdings ist die Frosthärte nur als bedingt einzuschätzen. Gegen starke Fröste sind die Pflanzen mit einem Winterschutz zu versehen. Geben Sie eine Lage aus Reisig oder Laub auf den Boden. Stehen die Pflanzen im Kübel, sollte dieser mit Folie oder Gartenvlies umwickelt werden. Da Pflanzkübel leicht komplett zufrieren, bietet es sich an, das Gefäß auf eine Unterlage aus Holz oder Styropor zu stellen, damit der Frost die Wurzel nicht erreicht.

Feuchtigkeit kann für die Pflanze auch im Winter zum Problem werden. Winternässe kann die Wurzeln schädigen. Ein Schutz ist auch vor Kahlfrösten zu gewährleisten. Kübelpflanzen überwintern daher am besten an einem hellen und frostfreien Standplatz im Treppenhaus oder Keller.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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