Das Heiligenkraut (Santolina) ist in unseren Gärten noch ziemlich rar. Wer den immergrünen Halbstrauch pflanzen möchte, findet hier die Anleitung und Tipps.

Heiligenkraut pflanzen
© Bernhard – Fotolia.com
Das Heiligenkraut zählt zu den Korbblütengewächsen. Die botanische Bezeichnung ‚Santolina‘ lässt sich auf die lateinischen Wortentsprechungen „sanctus“ für heilig und „linum“ für Flachs zurückführen. Hauptsächlich ist das Heiligenkraut im Mittelmeerraum verbreitet. Die attraktiven Halbsträucher gelten in unseren Gärten als Rarität. Dabei lässt sich das Heiligenkraut einfach kultivieren und zaubert mediterranen Charme ins Beet. Den Grundstein für ein gesundes Wachstum legen Sie mit der Pflanzung. Was es dabei zu beachten gilt, kann im Folgenden nachgelesen werden.




Heiligenkraut – Pflanzenbeschreibung

Die immergrünen Halbsträucher besitzen einen verzweigten Wuchs. Es kommen aufrechte, aber auch niederliegend wachsende Arten vor. Die Wuchshöhe liegt bei zehn bis sechzig Zentimetern. Die behaarten Blätter sind ein weiteres Kennzeichen der Pflanze. Die Laubblätter sind wechselständig angeordnet. Die Blätter sind meist gefiedert. Zwischen Juni und August erscheinen die weißen oder gelben Blütenköpfe. Die Blütenstände sind körbchenförmig. Von den Pflanzen geht ein aromatischer Duft aus, der auf Insekten jedoch eher weniger anziehend wirkt.

Heiligenkraut – Verbreitung und Verwendung

Das Hauptverbreitungsgebiet der Pflanzengattung Santolina liegt im westlichen Mittelmeerraum. Auch im Norden Afrikas und in Südeuropa sind die Pflanzen verbreitet. Erstmals erwähnt wurde das Heiligenkraut in einem von William Turner verfassten Kräuterbuch aus dem Jahre 1629. Damals wurde die Pflanze als neuartig und sehr rar eingestuft.

Als Zierpflanze finden nur etwa drei Arten des Heiligenkrautes weltweit Verwendung. In England wurden die Pflanzen früher als Beeteinfassung genutzt. Heute ist das Heiligenkraut häufig in mediterranen Gärten anzutreffen. Auch im Steingarten oder zur Gestaltung von Dachgärten findet die Pflanze Beachtung. Beliebte Begleitpflanzen sind dabei Lavendel, Rosen, Glockenblumen oder Tulpen.

Heiligenkraut Steingarten
Santolina im Steingarten – © Alusha – Fotolia.com
Die Blätter des Heiligenkrautes sind essbar und können Fleisch- oder Pastagerichte verfeinern. Frisches Heiligenkraut kann auch zur Insektenabwehr eingesetzt werden. Die getrockneten Pflanzenteile vertreiben Obstfliegen oder Motten.

Heiligenkraut pflanzen – passenden Standort finden

Die mediterranen Pflanzen lieben einen hellen und sonnigen Standort. Dabei steht das Heiligenkraut am liebsten windgeschützt und bekommt nicht so gern eine kalte Dusche. Daher bietet sich ein Standort unter einem Dachvorsprung an. So ist die Pflanze gut vor Regen und Wind geschützt. Die Pflanzen lassen sich auch sehr gut im Kübel kultivieren und finden auf Balkon oder Terrasse einen idealen Standort.

Heiligenkraut pflanzen – Substrat auswählen

Schauen wir uns das natürliche Verbreitungsgebiet des Heiligenkrautes an, wird deutlich, die Pflanze bevorzugt einen eher trockenen Boden. Dabei kommen die Pflanzen auch mit kargen Böden zurecht. Kalkhaltige Böden werden ebenso vertragen. Daher kann das Heiligenkraut auch unbedenklich mit Leitungswasser gegossen werden. Besonderes Augenmerk ist auf die Durchlässigkeit des Bodens zu legen. Die Pflanzen vertragen keine Staunässe. Daher sollte die Flüssigkeit immer gut abfließen können. Ein zu feuchter Boden führt zum Absterben der Wurzeln.

» Tipp: Herkömmliche Gartenerde kann mit Sand oder Kies versetzt werden, um den Standortansprüchen des Heiligenkrauts besser gerecht zu werden.

Das ideale Substrat ist ein steiniger Sand- oder Lehmboden. Die Bodenbeschaffenheit sollte sich zwischen neutral bis alkalisch bewegen.

Heiligenkraut pflanzen – Schritt für Schritt

Die beste Pflanzzeit für das Heiligenkraut ist der Frühling.

  1. Standort auswählen
  2. Boden vorbereiten
  3. Pflanzloch ausheben
  4. Drainage einarbeiten
  5. Pflanze einsetzen
  1. Pflanzabstand beachten
  2. Substrat auffüllen
  3. Pflanzloch schließen
  4. Pflanze gut angießen
Nach der Wahl des passenden Standortes, ist der Boden von Wurzeln und Unkraut zu befreien. Anschließend überprüfen Sie die Bodenqualität. Das Pflanzloch wird etwa in doppelter Breite des Wurzelballens ausgehoben. Bevor die Pflanze eingesetzt wird, ist eine Drainage in den Boden einzuarbeiten. Diese verhindert nachhaltig das Aufkommen von Staunässe. Auf dem Boden des Pflanzloches werden Sand oder Kies ausgelegt. So kann die Flüssigkeit besser abfließen. Nun kann die Pflanze in den Boden gesetzt werden.

» Tipp: Das Heiligenkraut sollte nicht tiefer in die Erde gesetzt werden, als es vorab im Pflanztopf gestanden hat.

Besonders hübsch erscheint das Heiligenkraut, in kleinen Gruppen von drei bis fünf Pflanzen gesetzt. Dabei sollte ein Pflanzabstand von 30 bis 40 Zentimetern eingehalten werden. Nachdem das Substrat aufgefüllt wurde, wird die Pflanze angegossen. Der Boden kann anschließend mit Splitt oder Kies abgedeckt werden.

➔ Tipps und Ratschläge im Überblick

Tätigkeit Erläuterung
Standort auswählen • Wählen Sie für die Pflanzen einen warmen und sonnigen Standort.
• Von Vorteil ist, wenn Sie einen Wind- und Regenschutz anbieten können und das Heiligenkraut zum Beispiel unter einem Dachvorsprung platzieren.
• Die Pflanzen können auch in den Kübel gesetzt und auf Balkon und Terrasse aufgestellt werden.
Boden vorbereiten • Das Heiligenkraut bevorzugt einen trockenen und nährstoffarmen Boden.
• Sorgen Sie unbedingt für die Durchlässigkeit des Substrates, denn die Pflanzen reagieren empfindlich auf Staunässe.
• Für die Kübelpflanzung eignet sich mit Lavagranulat versetzte Kräutererde.
Heiligenkraut pflanzen • Das Pflanzloch sollte in etwa die doppelte Breite des Wurzelballens besitzen.
• Wird in der Gruppe gepflanzt, ist ein Pflanzabstand von 30 bis 40 Zentimetern einzuhalten.
• Nach der Pflanzung ist das Heiligenkraut leicht anzugießen.

Heiligenkraut im Kübel pflanzen

Es fehlt Ihnen an Platz, um ein Beet anzulegen oder Sie gärtnern ausschließlich auf dem Balkon? Dann müssen Sie nicht auf die Anpflanzung von Heiligenkraut verzichten. Die Pflanze macht sich sehr gut im Pflanzkübel oder Blumenkasten und bildet dort hübsche Arrangements mit Lavendel, Glockenblumen und anderen sommerlichen Zierpflanzen.

Die Pflanzung im Kübel stellt den Hobbygärtner generell vor größere Herausforderungen, denn Kübelpflanzen sind nicht ganz so unproblematisch zu kultivieren wie eine Pflanze, die im Freiland angepflanzt wird. Speziell das Heiligenkraut ist sehr gut trockenverträglich und benötigt schon allein daher bei der Kultivierung im Freiland wenig Pflege. Im Kübel jedoch muss der Korbblütler regelmäßig gegossen werden. Das Nährstoffangebot einer Kübelpflanze ist eher begrenzt, daher müssen Sie hier während des gesamten Wachstumszeitraums aktiv bleiben.

➔ Passendes Pflanzgefäß aussuchen

Auch bei der Auswahl des Pflanzgefäßes gilt es, einiges zu beachten. Das Pflanzgefäß sollte nicht nur eine ausreichende Größe mitbringen, sondern auch über genügend Abflusslöcher im Boden verfügen. Ist dies nicht der Fall, staut sich die Flüssigkeit im Pflanztopf und schon ein Starkregen kann ausreichen, um die mediterranen Pflanzen zum Faulen zu bringen.

» Tipp: Stellen Sie das Pflanzgefäß in einen Unterteller, muss dieser regelmäßig entleert werden, damit sich auch dort keine Flüssigkeit staut.

Bei der Auswahl der Pflanzerde für die Kübelpflanzung kann zu Kräutererde gegriffen werden. Diese versetzen Sie mit Perlite oder Lavagranulat. Auch hier ist es wichtig, eine Drainage auf dem Boden des Kübels anzulegen. Durch das Einbringen einer Schicht Kies oder Lavagranulat verbessern Sie die Abflusseigenschaften des Wassers. Neben einer regelmäßigen Bewässerung ist auch für eine gute Nährstoffversorgung der Kübelpflanze zu sorgen. Während der Blütezeit kann 14tägig mit einem handelsüblichen Flüssigdünger – in niedriger Konzentration – für eine ausreichende Nährstoffversorgung des Heiligenkrautes im Kübel gesorgt werden.

Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

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