Ob als Solitärpflanze oder Hecke: Hibiskus bringt ein exotisches Flair in den Garten. Allerdings nur, wenn er richtig gepflanzt und gepflegt wird. 🌺

Wenn sich im Sommer die ersten großen, trichterförmigen Blüten öffnen und der Garten plötzlich wie ein kleiner Urlaubsort wirkt, dann ist die Blütezeit des Hibiskus. Mit seinen auffälligen Farben, dem dichten Wuchs und der langen Blütezeit ist der Garten-Eibisch (Hibiscus syriacus) eine echte Bereicherung für sonnige Beete, Vorgärten oder Terrassen. Wie Sie den Hibiskus pflanzen, pflegen und überwintern, erfahren Sie hier mit vielen Praxis-Tipps.

Herkunft und Artenvielfalt

Der Hibiskus, auch als Eibisch bekannt, stammt ursprünglich aus wärmeren Regionen Asiens – vor allem aus China, Indien und Korea. Er gehört zur Familie der Malvengewächse (Malvaceae) und begeistert weltweit in über 200 verschiedenen Arten. 

Für unsere Gärten ist vor allem eine Sorte interessant: der Gartenhibiskus, botanisch Hibiscus syriacus, auch Straucheibisch genannt. Er ist winterhart, robust und mit seinen zahlreichen Zuchtformen äußerst vielseitig. 

Daneben ist auch der Roseneibisch (Hibiscus rosa-sinensis) beliebt. Mit seinen glänzenden, dunkelgrünen Blättern und den auffällig großen Blüten bringt er Farbe ins Zuhause oder auf die Terrasse. Da er frostempfindlich ist, eignet er sich vor allem als Zimmerpflanze oder als Kübelpflanze für den Sommer im Freien.

Aussehen & Wuchs

Der Garten-Eibisch wächst als aufrechter, buschiger Strauch und wird je nach Sorte zwischen 1,5 und 3 Meter hoch sowie 1,5 bis 2 Meter breit. Er treibt zwar vergleichsweise spät aus, oft erst im Mai, legt dann aber richtig los. Von Juli bis September entfaltet er seine ganze Farbenpracht, bevor er im Herbst das Laub abwirft.

Hibiscus Helene
Hibiscus Helene | © SERGIOS / stock.adobe.com
Hibiskus ‚Helene‘ (Hibiscus syriacus ‚Helene‘ / ‚Helena‘)
Wuchsgeschwindigkeit:10 – 20 cm im Jahr
Wuchshöhe:150 – 180 cm
Wuchsbreite:100 – 150 cm
Blütezeit:Juli – September
Wurzelsystem:Herzwurzler
Standort:Sonne bis Halbschatten
Boden:nährstoffreich, sandig-lehmhaltig, schwach saurer bis alkalisch
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Tipp: Zuchtformen vom Stauden-Hibiskus (Hibiscus x moscheutos) sind hierzulande noch wenig bekannt. Sie wachsen bis zu zwei Meter hoch und blühen von Juli bis Oktober mit auffälligen, bis zu 30 Zentimeter großen Blüten.

Hibiskus pflanzen

Standort & Boden

Garteneibisch liebt einen sonnigen, geschützten Platz. Windige Ecken sollten vermieden werden, da die zarten Blüten empfindlich auf Zugluft reagieren können. Hauswände, Mauern oder sonnige Innenhöfe bieten dem Hibiskus nicht nur Wärme, sondern auch einen natürlichen Windschutz.

Damit sich der Hibiskus an einem solchen Standort rundum wohlfühlt, bevorzugt er durchlässige, humose Erde, die nicht zu sauer ist. Am besten eignet sich ein leicht lehmiger, sandig aufgelockerter Boden, der Wasser gut abführt, aber Feuchtigkeit speichert.

Tipp: Schwere Böden sollten vor dem Pflanzen mit Sand oder feinem Kies verbessert werden.

Pflanzanleitung: Schritt für Schritt

Der ideale Zeitpunkt zum Pflanzen von Hibiskus ist im Frühjahr, etwa ab April. So hat die Pflanze reichlich Zeit, bis zum Winter einzuwurzeln.

Hibiskus im Garten pflanzen

Wer den Hibiskus im Beet pflanzen möchte, geht am besten Schritt für Schritt vor:

  1. Pflanzloch ausheben: Etwa doppelt so breit und tief wie der Wurzelballen.
  2. Boden verbessern: Aushub mit Kompost und etwas Sand mischen. Fehlen dem Boden wichtige Nährstoffe, bleibt die Blütenpracht oft aus. 
  3. Wurzelballen vorbereiten: In Wasser tauchen, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.
  4. Einsetzen: So tief einsetzen, dass der obere Ballenrand mit dem Boden abschließt.
  5. Auffüllen und andrücken: Erde einfüllen, leicht andrücken und gründlich gießen.
  6. Mulchen: Eine Mulchschicht schützt vor Austrocknung und unterdrückt Unkraut.

Tipp: Zwei Hibiskus-Bäume mit kugeliger Krone in verschiedenen Blütenfarben, nebeneinander an der Hauswand gepflanzt, wirken besonders stimmig und verlängern das Farbspiel im Vorgarten.

Hibiskus-Hecke pflanzen

Hibiskus umpflanzen
Hibiskus kann auch als Hecke gepflanzt werden. | © js-photo – Fotolia.com

Eine Hibiskus-Hecke bringt Farbe, Struktur und sommerliche Eleganz in den Garten. Der winterharte Hibiscus syriacus eignet sich dafür besonders gut: Er wächst locker aufrecht, ist schnittverträglich und erreicht eine Höhe von eineinhalb bis zwei Metern.

Für eine dichte Hecke setzt man zwei bis drei Pflanzen pro laufenden Meter. Zwischen den einzelnen Eibischen sollte ein Abstand von 40 bis 60 Zentimetern eingehalten werden. Nach dem Pflanzen ist gleichmäßiges Gießen besonders wichtig. In den ersten zwei Wochen darf der Boden nicht austrocknen, da der Hibiskus empfindlich auf Trockenheit reagiert und dann Blüten oder Knospen abwirft.

Hibiskus im Topf pflanzen

Auch im Kübel gedeiht der Gartenhibiskus prächtig, besonders an sonnigen Plätzen auf Balkon oder Terrasse. Wichtig ist, dass der Topf gut zum Wurzelballen passt. Rundherum sollten etwa fünf bis zehn Zentimeter Platz sein, damit sich die Wurzeln ausbreiten können, ohne dass die Erde zu lange nass bleibt. Ein Abzugsloch im Blumentopf und eine Drainage sind dabei unverzichtbar. 

Tipp: Etwa alle zwei bis drei Jahre lohnt sich ein Blick auf die Wurzeln. Wachsen sie dicht an die Topfwand oder sogar unten heraus, ist es Zeit, den Hibiskus umzutopfen.

Hibiskus pflegen

Roseneibisch
Roseneibisch (Hibiscus rosa-sinensis) | © danielskyphoto / stock.adobe.com

Gießen

Hibiskus liebt es gleichmäßig feucht, doch Staunässe verträgt er nicht. Wenn sich die oberen Zentimeter der Erde trocken anfühlen, darf gegossen werden – am besten morgens oder abends, nicht in der prallen Mittagshitze.

Tipp: Bei Kübelpflanzen lohnt es sich, morgens zu gießen und den Topf mit einer Unterlage aus Kokosmatten oder Ton vor direkter Hitze zu schützen.

Düngen

Zur Förderung der Blüte versorgt man den Hibiskus von April bis August etwa alle zwei Wochen mit einem Flüssigdünger für Blühpflanzen. Im Herbst wird nicht mehr gedüngt, da die Pflanze sich auf die Winterruhe vorbereitet und alle Blätter abwirft.

Überwintern

Der Gartenhibiskus ist zwar winterhart, aber nicht unverwundbar. Besonders junge Pflanzen freuen sich im Herbst über eine schützende Schicht aus Rindenmulch oder Tannenzweigen rund um den Wurzelbereich um zu überwintern.

Steht der Hibiskus im Topf, sollte er gut eingepackt werden. Vlies, Jute oder Luftpolsterfolie halten die Kälte fern. Ein windgeschützter Platz an der Hauswand hilft zusätzlich, Temperatur- und Wetterschwankungen abzumildern. Sonst lässt er sich problemlos im hellen Winterquartier bei 8 bis 16 Grad Celsius überwintern.

Tipp: Auch im Winter, an frostfreien Tagen, sparsam gießen.

Vermehren

Wenn der eigene Hibiskus kräftig wächst und jedes Jahr aufs Neue begeistert, liegt der Wunsch nahe, ihn zu vermehren. Ob Garten-Eibisch (Hibiscus syriacus) oder Roseneibisch (Hibiscus rosa-sinensis): Es gibt mehrere Möglichkeiten, die sich gut in der Praxis umsetzen lassen.

Besonders unkompliziert ist die Vermehrung vom Eibisch über Stecklinge. Dafür werden im Spätherbst etwa 15 bis 20 Zentimeter lange, leicht verholzte Triebe geschnitten und zu rund zwei Dritteln in lockere, durchlässige Anzuchterde gesteckt.

Alternativ können im Herbst auch reife Samen des Gartenhibiskus gesammelt werden. Die Aussaat erfolgt ab Februar auf der Fensterbank bei konstanten Temperaturen über 20 Grad Celsius.

Lesetipp: Hibiskus vermehren mit Samen

Hibiskus schneiden

Der Garteneibisch bildet seine Blüten am einjährigen Holz. Die Knospen entstehen also an den frischen Trieben, die im Laufe des Jahres wachsen. Wer den Hibiskus im Frühjahr schneidet, idealerweise zwischen Ende Februar und Anfang März, regt die Bildung neuer Triebe an und unterstützt damit eine besonders reiche Blüte.

Hibiskus Baum
Ein Hibiskus kann mit gezieltem Schnitt auch baumähnlich erzogen werden. | © ioanna_alexa / stock.adobe.com

Erziehungsschnitt

In den ersten Jahren nach dem Pflanzen legt der Hibiskus den Grundstein für seinen späteren Wuchs. Mit einem gezielten Erziehungsschnitt fördern Sie eine stabile und ausgewogene Krone. 

Entfernen Sie schwache oder gekreuzte Triebe direkt an der Basis und kürzen Sie kräftige Haupttriebe um etwa ein Drittel ein. Das regt die Verzweigung an und sorgt für eine gut durchlüftete Krone.

Formschnitt

Hat sich der Garteneibisch etabliert, genügt ein jährlicher Erhaltungsschnitt. Entfernen Sie abgestorbene Zweige, nach innen wachsende Triebe und alles, was das dichte Wachstum stören könnte. Alle vorjährigen Triebe können auf etwa drei bis fünf Blattknoten eingekürzt werden. Der Hibiskus reagiert darauf mit einem starken Austrieb.

Tipp: Dieser Schnitt gilt nicht nur für Sträucher, sondern auch für Hochstämmchen oder Hecken. Je nach Wuchsform kann der Schnitt etwas angepasst werden. Wichtig ist immer, Licht und Luft ins Innere der Pflanze zu bringen.

Verjüngungsschnitt

Mit den Jahren kann ein Hibiskus im Inneren verkahlen. Dann wird es Zeit für einen beherzten Verjüngungsschnitt. Schneiden Sie den Strauch im späten Frühjahr auf 30 bis 50 cm über dem Boden zurück. Der Gartenhibiskus regeneriert sich gut und treibt kräftig neu aus.

Tipp: Führen Sie den Schnitt immer leicht schräg und knapp oberhalb einer nach außen gerichteten Knospe aus. So wächst der neue Trieb in die gewünschte Richtung und die Schnittwunde trocknet besser ab.

Krankheiten & Schädlinge

Manchmal lassen sich am Hibiskus ungebetene Gäste blicken. Wer genau hinsieht, kann frühzeitig handeln und seine Pflanze wirksam schützen:

  • Blattläuse treten vor allem im Frühjahr verstärkt an jungen Trieben auf. Ein kräftiger Wasserstrahl oder eine Lösung aus Wasser, Schmierseife und einem Schuss Rapsöl vertreiben die kleinen Sauger auf natürliche Weise.
  • Spinnmilben sind winzig klein und lieben trockene Luft. Besonders bei Kübelhibiskus auf Balkon oder Terrasse zeigen sich häufig feine Gespinste an den Blattunterseiten. Regelmäßiges Abbrausen und eine höhere Luftfeuchtigkeit, etwa durch einen mit Wasser und Kies gefüllten Untersetzer, wirken vorbeugend.
  • Weiße Fliegen sitzen ebenfalls gerne auf der Unterseite der Blätter. Gelbtafeln oder Präparate auf Neem-Basis helfen, den Befall einzudämmen.
  • Wollläuse bilden watteähnliche Nester in Blattachseln und an Trieben. Die betroffenen Stellen lassen sich vorsichtig mit einem in Alkohol getauchten Wattestäbchen abtupfen. Anschließend empfiehlt sich eine regelmäßige Kontrolle, um ein erneutes Auftreten rechtzeitig zu erkennen.

Krankheiten wie Blattfleckenpilz, Triebsterben und Blattverdickungen treten am Hibiskus vor allem dann auf, wenn Nässe und schlechte Belüftung über längere Zeit zusammenkommen. Oft sind es kühle, feuchte Wetterphasen oder ein zu dichter Wuchs, die Pilzsporen und andere Erreger begünstigen. Ein luftiger Standort und ausreichend Pflanzabstand sind die beste Grundlage, um solche Erkrankungen zu vermeiden.

Pflanzpartner für Hibiskus

Ein blühender Hibiskus ist bereits ein Highlight im Beet, aber gemeinsam mit anderen Sommerblühern entfaltet er sein ganzes Potenzial. Besonders harmonisch wirken Kombinationen mit:

  • Lavendel (Lavandula angustifolia)
  • Stockrosen (Alcea rosea) und Malven (Malva spp.)
  • Ziersalbei (Salvia nemorosa) und Sonnenhut (Echinacea purpurea)
  • Thymian (Thymus serpyllum) oder Golderdbeere (Waldsteinia ternata)

Tipp: Unter einem Hibiskus-Hochstämmchen lässt sich hervorragend Kleinblättriges Immergrün (Vinca minor) pflanzen. Die robuste Bodendeckerpflanze bleibt das ganze Jahr über grün, kommt mit wenig Licht zurecht und schadet den Hibiskuswurzeln nicht.

Ringo von Gartentipps.com

Ringo ist Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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