Kletterfeigen sind äußerst pflegeleichte und anspruchslose Pflanzen. Vorausgesetzt sie werden unter den richtigen Bedingungen gepflanzt.

Kletterfeige pflanzen - Standort und Boden
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Präsentiert sich die Kletterfeige (Ficus pumila) auch abgehoben, wenn sie ihre Luftwurzeln ausstreckt und Wände und Mauern erglimmt, die Pflege ist recht einfach und die Ansprüche des Mini-Gummibaumes halten sich in Grenzen. Mit der Pflanzung wird die Grundlage für ein gutes Gedeihen der Kletterfeige gelegt.

Erfahren Sie nun, worauf es ankommt und was es zu beachten gibt, wenn Sie Kletterfeigen kultivieren möchten.





Achtung giftig!

Der Name lässt es kaum vermuten, aber Kletterfeigen sind leicht giftig. Die Kletterpflanze verfügt über den Ficusgewächsen arteigenen Milchsaft, der austritt, sobald die Pflanze beschnitten oder verletzt wird. Bei der Pflanzung sollten Kleinkinder und Haustiere keinen Kontakt zur Pflanze bekommen. Beim Verzehr der Blätter kann es zu Durchfall und Erbrechen kommen. Der Milchsaft ruft Reizungen von Haut und Schleimhäuten hervor.

Den passenden Standort finden

Die Kletterfeige zählt zu den am leichtesten zu kultivierenden Ficus-Arten. Auch wer nicht mit einem grünen Daumen gesegnet zu sein scheint, findet mit den Kletterfeigen häufig sein Glück als Zimmergärtner. Kletterfeigen möchten hell stehen. Die pralle Sonneneinstrahlung am Mittag ist zu vermeiden. Halbschatten wird vertragen.

» Tipp: Kletterfeigen mit einer farbigen Blattzeichnung benötigen mehr Licht, als Pflanzen mit einfarbigen Blättern. Stehen die buntlaubigen Kletterfeigen zu dunkel, verblasst die Blattzeichnung.

An einem sonnigen Standort ist die Kletterfeige langsam zu gewöhnen. Die volle Sonne am Südfenster wird weniger gut vertragen. Ein nach Westen oder Osten ausgerichtetes Blumenfenster bietet eine gute Alternative.

Kletterfeigen verlangen nach einer hohen Luftfeuchtigkeit. Trockene Heizungsluft bekommt ihnen weniger. Die Pflanzen sollten deshalb häufig besprüht werden. Die Pflanzen gedeihen auch sehr gut in Badezimmern und kommen auch mit dem in der Küche beim Kochen aufkommenden Dampf gut zurecht.

Den Sommer kann die Kletterfeige auf Balkon oder Terrasse verbringen. Temperaturen um 20 Grad sind ideal. Achten Sie auf einen geschützten und halbschattigen Standort.

Der ideale Standort in Stichworten:

  • Halbschatten
  • keine pralle Mittagssonne
  • West- oder Ostfenster
  • keine trockene Heizungsluft
  • hohe Luftfeuchtigkeit
  • im Sommer im Freien

Pflegefehler durch falsche Standortwahl vermeiden

Zeigen die Blätter Verfärbungen, die Blattränder vergilben oder die Blätter weisen eine gelbe Fleckenbildung auf, deutet dies auf einen zu kalten Standort hin. Auch ein zu nasser Stand kann die Ursache sein. Kletterfeigen sollten nicht unter 15 Grad überwintert werden. Gegen einen zu nassen Stand hilft umtopfen, sofern die Wurzeln noch nicht zu faulen beginnen.

Das passende Substrat auswählen

Bei der Wahl des Substrates zeigt sich die Kletterfeige nicht wählerisch. Es kann normale Blumenerde verwendet werden. Es eignen sich handelsübliche Fertigmischungen für Grünpflanzen, für Gemüse oder für Kräuter. Zur Auflockerung des Bodens können Torf oder grober Sand untergemischt werden.

Kletterfeigen pflanzen – Schritt für Schritt Anleitung

  • Pflanzgefäß auswählen
  • Substrat bereitstellen
  • Drainage einbringen
  • Pflanze vorsichtig einsetzen
  • mit Substrat auffüllen
  • Erde andrücken
  • gut angießen

Die Pflanzung von käuflich erworbenen Pflanzen und Stecklingen unterscheidet sich nicht voneinander. Das Pflanzgefäß sollte nicht zu groß bemessen sein. Die Pflanzen wachsen buschiger und kompakter, wenn den Wurzeln im Pflanzgefäß nicht zu viel Raum zur Verfügung steht. Eine Drainage aus Kies oder Tonscherben schützt vor Staunässe. Die Wurzeln sind recht empfindlich, daher sollten die Pflanzen vorsichtig in das Pflanzgefäß eingesetzt werden. Die Jungpflanzen gedeihen am besten an einem hellen, halbschattigen Standort bei Temperaturen um 20 Grad.

» Tipp: Stecklinge wurzeln schneller, wenn sie eine Plastikhaube als Abdeckung erhalten.

Sind Kletterfeigen auch für die Hydrokultur geeignet?

Ältere Pflanzen lassen sich nur schwer von herkömmlichem Substrat auf Hydro umgewöhnen. Alternativ bieten sich hier Pflanztöpfe mit Bewässerungssystem an. Die Pflanze kann sich dann je nach Bedarf mit Gießwasser versorgen.

Stecklinge können dagegen ohne Bedenken in Hydro gepflanzt werden. Für einen buschigen und kompakten Wuchs bietet es sich an, mehrere Stecklinge in einen Pflanztopf zu setzen.

Lassen sich Kletterfeigen als Bonsai kultivieren?

Kletterfeigen sind sehr gut für die Bonsai-Kultur geeignet. Dafür spricht nicht zuletzt die ausgezeichnete Schnittverträglichkeit. Im Sommer kann der Bonsai ins Freie. Im Winter sind Temperaturen um 15 bis 18 Grad ideal. Der Bonsai sollte dabei immer ausreichend gegossen werden. Achten Sie aber darauf, dass zwischen den einzelnen Wassergaben die Erde leicht antrocknen sollte.

» Achtung: Bei Staunässe oder Ballentrockenheit kommt es zum Blattfall.

Während der Wachstumsperiode wird der Bonsai regelmäßig mit Bonsai-Dünger versorgt. Bei der Gestaltung hat der Bonsaigärtner freie Hand, alle Formen sind möglich. Bevorzugt werden Kaskaden oder Shohin. Drahten ist ebenso möglich. Der Bonsai ist aber im Auge zu behalten, damit der Draht nicht in das Holz schneidet oder einwächst. Die Äste werden gespannt, statt gedrahtet.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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