Damit die Kreppmyrte (Lagerstroemia) hierzulande mit ihrer zauberhaften Blütenpracht, müssen bei der Pflege einige Dinge bedacht werden. Besonders im Winter gilt es, sie ausreichend zu schützen.

Kräuselmyrte pflegen
Lagerströmien (Lagerstroemia) im Sonnenschein. | © Elena Odareeva – Fotolia.com

Der Sommer kann nur perfekt werden, wenn die Kreppmyrte ihn mit ihrer Blüte bereichert. Die Zierpflanzen überraschen mit einer außergewöhnlichen Farbenvielfalt. Damit die Kräuselmyrte den Sommer im Beet aufmischt, ist eine entsprechende Pflege notwendig. Diese ist jedoch nicht aufwendig und auch von eher unerfahrenen Hobbygärtnern gut in den Griff zu bekommen. Hier erfahren Sie, was es bei der Pflanzenpflege zu beachten gibt, damit sich der Blütenreichtum auch in Ihrem Beet bald einstellt.

Wissenswertes zur Pflanze selbst

Die Geschichte der Kreppmyrte begann in Indien. Dort wurden die Pflanzen von Magnus Lagerstroem aufgespürt und nach Schweden verschickt, um sie näher zu untersuchen und zu bestimmen. An den Botaniker erinnert die Bezeichnung Lagerströmie. Die Weiderichgewächse sind besonders in China verbreitet. Etwa 450 Arten, die sich in 22 Gattungen einteilen lassen, sind bekannt.

Die natürlichen Gegebenheiten

Für die bedarfsgerechte Pflanzenpflege ist es von Bedeutung, die natürlichen Gegebenheiten der Kreppmyrte zu kennen. Die Pflanzen gedeihen in den Subtropen und wurden in unseren Breiten lange Zeit als Kalthauspflanze gehalten. Mittlerweile haben sich die Pflanzen recht gut an unser Klima angepasst und eine Kultivierung im Freien ist möglich.

6 Pflegehinweise der Kreppmyrte

➡️ Kreppmyrte gießen

Regelmäßige Wassergaben sind notwendig. An heißen Tagen macht es Sinn, mehrmals zu gießen, bevorzugt morgens und abends. In der prallen Mittagssonne sollte nicht gegossen werden. Die Blätter könnten durch das Gießwasser verbrennen. Beim Gießen ist Fingerspitzengefühl vonnöten. Wer zu viel gießt, riskiert Staunässe, welche von der Pflanze nicht vertragen wird und zur Wurzelfäule führt. Im Gegenzug darf die Erde aber auch nicht austrocknen.

Tipp: Zwischen den einzelnen Wassergaben darf die obere Schicht des Substrats leicht antrocknen.

Kreppmyrte gießen in Stichworten:

  • regelmäßige Wassergaben
  • im Sommer auch mehrmals am Tag bewässern
  • Staunässe vermeiden
  • Boden darf nicht komplett austrocknen

➡️ Kreppmyrte düngen

Um die üppige Blütenpracht zu fördern, erhält die Kreppmyrte während der Wachstumsphase monatlich Flüssigdünger. Beachten Sie bei der Dosierung die Empfehlungen der Hersteller, damit es nicht zu einer Überversorgung der Pflanzen kommt und Verbrennungen auftreten. Im Frühling kann das Substrat mit Kompost angereichert werden. Ausgezeichnet vertragen die Pflanzen auch Rosendünger, welcher unmittelbar in Stammnähe in den Boden gebracht werden sollte.

Kreppmyrte düngen in Stichworten:

  • während der Wachstumsphase im Abstand von vier Wochen
  • Flüssigdünger in mäßiger Konzentration verwenden
  • im Frühling Rosendünger verabreichen
  • natürliche Langzeitdüngung mit Kompost

➡️ Kreppmyrte Rückschnitt

Kräuselmyrte steht als Stämmchen in voller Blüte.
Kreppmyrte ist je nach Wuchs ein laubabwerfender Strauch oder Baum. | © mates / stock.adobe.com

Im Spätwinter wird es Zeit, die Kreppmyrte zu beschneiden. Die Triebe werden hierbei auf eine Länge von etwa zehn Zentimeter gekürzt.

Tipp: Es sollten sich nach dem Schnitt noch etwa fünf Augen an den Ästen befinden.

Damit die Pflanze ihre natürliche Wuchsform behält, werden Knospen, die sich am Stamm gebildet haben, entfernt.

Auch während der Wachstumsphase sollte der Hobbygärtner die Pflanzen im Auge behalten. Um die Blüte zu fördern und die Blütezeit zu verlängern, sind regelmäßig Verblühtes und störende Äste und Zweige zu entfernen. Es ist darauf zu achten, dass die Pflanze ausreichend Licht erhält.

➡️ Kreppmyrte vermehren

Wer sich neue Pflanzen heranziehen möchte, tut dies bevorzugt über die Stecklingsvermehrung. Dabei können bereits halb verholzte Stecklinge ebenso geschnitten werden wie junge Triebe. Die Stecklinge werden in geeigneten Pflanzgefäßen bei Zimmertemperatur herangezogen. Es dauert etwa zwei Jahre, bis sich eine blühfähige Pflanze entwickelt hat.

Weit mehr Geduld erfordert die Vermehrung durch Samen. Die Samen benötigen zwar nur einige Wochen bis zur Keimung. Bis sich der Hobbygärtner an der reichen Blüte erfreuen kann, vergehen jedoch nicht selten bis zu fünf Jahre.

➡️ Krankheiten und Schädlinge

Die Kreppmyrte ist recht einfach zu pflegen und erscheint blühfreudig sowie robust. Allerdings sind die Pflanzen gegenüber Feuchtigkeit besonders empfindlich. Herrscht kühles und feuchtes Wetter, ist die Kreppmyrte besonders anfällig für das Auftreten von Mehltau. Die Krankheit ist an verformten Blättern, die von einem weißen, mehlartigen Belag überzogen sind, erkennbar.

Tipp: Die Kreppmyrte ist empfindlich gegenüber Feuchtigkeit. Achten Sie daher darauf, beim Gießen die Blätter nicht zu benetzen.

Mehltau ist recht schwierig zu behandeln und häufig kommt der Hobbygärtner nicht um den Einsatz chemischer Mittel herum, schließlich soll auch verhindert werden, dass die Krankheit auf die übrigen Pflanzen im Beet übergreift. Zu den Optionen einer natürlichen Bekämpfung zählen ein Meerrettichsud oder eine Brühe aus Wermut. Die Pflanzen sind damit mehrmals zu behandeln. Auch Rosendünger kann vor Mehltau schützen.

➡️ Kreppmyrte überwintern

Die Pflanzen gelten als bedingt winterfest. Einige Sorten vertragen auch strengere Fröste, wieder andere Kreppmyrten sind überhaupt nicht an frostige Temperaturen gewöhnt. Im Herbst werfen die Kreppmyrten ihre Blätter ab. Wird die Pflanze bald darauf ins Haus geholt, muss sie nicht zwingend an einem hellen Standort überwintert werden. Da keine Photosynthese stattfindet, darf es im Zimmer ruhig dunkel sein. Die Raumtemperatur sollte bei etwa fünf Grad liegen. Frost im Winterquartier ist zu vermeiden.

Pflanzen, die im Freien überwintern, sollten einen Schutz aus Reisig oder Laub erhalten. Freilandpflanzen brauchen in der Regel im Winter nicht gegossen werden. Bei Kübelpflanzen ist darauf zu achten, dass sie nicht komplett austrocknen. Die Kreppmyrten können sich im Pflanzgefäß nur eingeschränkt mit Wasser und Nährstoffen versorgen. Sorgen Sie daher dafür, dass der Boden gleichmäßig feucht bleibt.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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