Kunstblumen sind eine wunderbare Alternative zu echten Pflanzen. Jedoch bieten sie neben ihren Vorzügen auch eine Reihe von Nachteilen.

Kunstblumen
Kunstblumen sehen den echten oft zum Verwechseln ähnlich – © NORN / stock.adobe.com

Können Sie sich vorstellen, ohne Pflanzen zu leben? Für mich ist das wirklich undenkbar. In meiner alten Wohnung sind mir leider aufgrund der schlechten Lichtverhältnisse fast alle meine geliebten Orchideen eingegangen. Daher bin ich losgezogen und habe mir einfach künstliche Orchideen gekauft. Diese sehen so täuschend echt aus, dass sie bei mir im Haus zwischen den echten Orchideen erst auf den zweiten Blick auffallen. Jedoch haben Kunstblumen nicht nur Vorteile.

Was sind die Vorteile von künstlichen Pflanzen?

Künstliche Pflanzen sind ungemein praktisch und weisen sehr viele Vorteile im Gegensatz zu echten Exemplaren auf. Diese lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • Pflegeleicht: Man muss sie weder gießen noch Beschneiden.
  • Keine Krankheiten: Durch Staunässe entwickeln sich häufig zahlreiche Krankheiten. Da künstliche Pflanzen nicht gegossen werden, bleibt die Staunässe aus. Ebenso wird die Bildung von Schimmel verhindert, der sich im Zuge mit der Staunässe gerne bildet und dessen Sporen dann in die Luft gelangen.
  • Kein Ungeziefer: So manches Insekt kann bei einem Befall die ganze Pflanze ruinieren. Auf künstlichen Pflanzen setzen sich Insekten oder Schädlinge jedoch gar nicht erst ab.
  • Standort irrelevant: Manche Pflanzen brauchen Halbschatten, andere die pralle Sonne. Bei künstlichen Pflanzen ist dies unerheblich.
  • Immer blühend: Bei richtigen Pflanzen ist es völlig natürlich, dass sie zu gewissen Zeiten blühen und das meist nur einmal im Jahr. Kunstpflanzen blühen jedoch immer, ganz gleich zu welcher Jahreszeit.
  • Langlebigkeit: Wer seine Kunstpflanzen richtig pflegt, hat auch lange etwas davon. Es gibt bei ihnen kein Ablaufdatum, während manch andere Pflanze nach einer Saison eingeht und man sie austauschen muss.
  • Vielfalt: Kunstpflanzen gibt es in solch einer Vielfalt auf dem Markt, dass es schwerfällt, sich zu entscheiden. Zum Teil gibt es sogar Kunstpflanzen in Farben, die in ihrer natürlichen Form gar nicht existieren.
  • Tierfreundlich: Leider lieben es manche Haustiere, Pflanzen anzuknabbern – nicht selten mit dem Ergebnis, dass sie dadurch erkranken oder sich sogar vergiften. Dementsprechend sind künstliche Pflanzen eindeutig die bessere Alternative zu giftigen Zimmerpflanzen.

Alleine diese Vorteile sind für viele Menschen ein Grund, sich eher für Kunstpflanzen zu entscheiden.

Die Nachteile von Kunstpflanzen

Neben den Vorteilen sollte man natürlich auch die Nachteile im Blick behalten. Diese listen sich wie folgt auf:

  • Kunststoff: Die meisten Kunstpflanzen bestehen aus Kunststoff, während die Blütenblätter aus Seide oder einem anderen Stoff gefertigt sind. Die Herstellung von Plastik kostet Ressourcen und ist nicht besonders umweltfreundlich.
  • Rasch enttarnt: Vielen von ihnen mangelt es an Details in Bezug auf die Haptik. Sie werden schnell enttarnt, wenn man sie erst einmal anfasst.
  • Raumklima: Während echte Pflanzen die Luft in einem Raum verändern können, ist dies bei künstlichen Pflanzen selbstverständlich nicht der Fall. Somit bleiben möglicherweise auch in der Luft hängende Schadstoffe im Raum.
  • Keine Veränderung: Eine Kunstpflanze behält ihre Form und verändert sich nicht. Das ist zwar einerseits ein Vorteil, weil man sie nicht regelmäßig beschneiden muss, doch bleibt das Erlebnis, wie sich eine Pflanze mit der Zeit entwickelt und die Freude darüber vollkommen aus.
  • Kein Duft: Kunstpflanzen riechen, wenn überhaupt, nach Kunststoff. Den angenehmen Duft verschiedener Blumen sucht man bei ihnen natürlich vergeblich.
  • Kosten: Während natürliche Pflanzen langfristig gesehen Geld kosten, ist es bei künstlichen Exemplaren die Anschaffung. Dazu kommt, dass ihr Preis der Kunstpflanze höher ausfallen kann, je natürlicher sie aussieht.

Aufgrund dieser Nachteile wird daher oftmals empfohlen, die künstlichen Pflanzen nur als Ergänzung zur natürlichen Variante zu nutzen. Als Dekoration sind sie hervorragend geeignet, ersetzen jedoch keinesfalls so manchen Vorteil, den eine natürlich gewachsene Pflanze mit sich bringt.

Welche Kunstpflanzen sind am beliebtesten?

Kunstblumen Vielfalt
Die Auswahl an künstlichen Pflanzen ist groß – © Anastasiia / stock.adobe.com
Die Vielfalt der auf dem Markt angebotenen Kunstpflanzen ist riesig. Wer jedoch erst damit anfängt, sein Zuhause mit Kunstpflanzen auszustatten, ist oftmals damit überfordert, für welche er sich entscheiden soll. Dies sind die beliebtesten Kunstpflanzen, die man fast überall finden kann:

  • Ficusbäume
  • Bambus
  • Kakteen und Sukkulenten
  • Orchideen
  • Künstliche Schnittblumen
  • Palmen

Bei der Wahl der richtigen Pflanzen spielt selbstverständlich auch der persönliche Geschmack eine Rolle. Möglicherweise dient die künstliche Pflanze einem bestimmten Zweck oder soll der Optik im Raum besonders zuträglich sein. Dies sollte man beim Kauf ebenfalls berücksichtigen und daher nicht nur nach der Beliebtheit gehen.

Künstliche Pflanzen reinigen

Hin und wieder ist es notwendig, die künstlichen Gewächse zu säubern. Auf ihnen sammelt sich Staub an, was der Pflanze ein unschönes Aussehen verleiht.

In erster Linie ist die Art der Reinigung von dem verwendeten Material, aber auch ihrer Größe abhängig. Daher folgt hier eine kleine Übersicht:

Reinigungsart Hinweise
Dusche nur für größere Pflanzen geeignet
mit lauwarmem Wasser vorsichtig abbrausen
danach gut trocknen lassen
möglichst nur bei Kunststoffpflanzen nutzen
Luftdruck speziell bei größeren Pflanzen möglich
Abstand zur Pflanze halten
Staubsauger niedrigste Stufe verwenden
nur bei größeren, unempfindlichen Pflanzen anwendbar
feucht abwischen für Kunststoffpflanzen geeignet
mildes Reinigungsmittel nutzen
danach gut abtrocknen
Pinsel besonders bei Seidenblüten zu gebrauchen
Blüten vorsichtig behandeln

Zur Pflege von Kunstpflanzen bietet der Handel außerdem spezielle Reinigungsmittel und -sprays an. Diese lassen sich besonders gut dann anwenden, wenn es sich um ein filigran gearbeitetes Exemplar handelt, das unter Wasser oder dem Reiben eines Tuchs schnell beschädigt werden kann.

Die Häufigkeit der Reinigung variiert. Manche Kunstpflanzen ziehen mehr Staub an als andere. Generell ist es jedoch zu empfehlen, sie etwa vier bis fünf Mal im Jahr eingehend zu reinigen.

Für die Pflanzen, die im Außenbereich aufgestellt werden, gibt es außerdem die Möglichkeit, sie mit einem UV-Schutz zu behandeln. Dieser sorgt dafür, dass die Farben auch nach langer Zeit noch strahlend erscheinen und nicht so rasch verblassen. Diese Behandlung ist zwei Mal im Jahr empfehlenswert.

Achtung: Sofern es sich um Kunstpflanzen handelt, die zum Beispiel in einem Terrarium eingesetzt werden, sollte man diese zusätzlich desinfizieren. Außerdem sollte bei der Säuberung von diesen grundsätzlich ein spezielles, hierfür geeignetes Reinigungsmittel eingesetzt werden.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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