Der exotische Losbaum ist eine Augenweide in jedem Vorgarten. Damit er aber auch prächtig gedeiht, ist beim Pflanzen auf einiges zu achten.

Losbaum pflanzen
Die Früchte des hierzulande teils noch unbekannten Losbaums. © petrabarz – Fotolia.com

Wer es exotisch mag, wird an dem atemraubenden Losbaum seine wahre Freude haben. Die großen Blüten und Blätter zaubern ein asiatisches Flair im heimischen Garten. Und das Beste daran: das alles ohne großen Aufwand, denn der (bot.) Clerodendrum trichotomum ist wirklich genügsam. Dennoch haben wir hier das Wichtigste über den sogenannten Schicksalsbaum zusammengefasst.

Steckbrief Losbaum – Wissenswertes rund um Clerodendrum trichotomum

KategorieInformation
Höhe und Breite• normalerweise 1,5 bis 2,5 oder 3 Meter hoch und breit
• bei Weinbauklima ist auch eine Höhe von fünf Metern und Breite von vier Metern möglich
Wachstum• als Strauch oder Kleinbaum
• der Losbaum verfügt meistens mehrere Stämme
• er wächst sehr langsam (5 bis 20 cm pro Jahr)
Wurzeln• Flachwurzler
• weitstreifende und fleischige Wurzel
• bildet oftmals Ausläufer
• da die Wurzeln sehr empfindlich sind sollte bei nahen Arbeiten aufgepasst werden
Blätter• die Krone ist locker und offen
• im Alter kann sie auch schirmförmig werden
• die Blätter des Losbaums sind groß und elliptisch bzw. eiförmig
• sie werden bis zu 8 bis 14 cm lang
• während des Austriebs wirken sie purpurn
• später sind die Blätter dunkelgrün
• der Behang bleibt bis zum ersten Frost, danach fallen sie ohne Herbstfärbung ab
• wenn man die Blätter fester berührt entströmt ein strenger Geruch
Blüte• von Juli/ August bis September steht der Losbaum in voller Blüte
• sie sind etwa drei Zentimeter groß
• ihre Farbe ist weiß-rot
• sie wachsen doldenähnlich
• ihr Kelch ist grün-rot
• der Duft erinnert an Vanille
Früchte• die Früchte sind erbsengroß und saftig
• ihre Farbe variiert zwischen hell-, dunkel und schwarzblau
• leider sind sie nicht genießbar

Unterschiedliche Losbaum Arten

Da es von dieser Gattung Losbäume etwa 150 Arten gibt, lohnt sich ein Blick auf die Unterarten. Zu den bekanntesten Vertretern in deutschen Gärten gehören:

  • Clerodendrum trichotomum fargesii (hellere Blätter, türkisfarbene Früchte, rosa Kelche)
  • Clerodendrum bungei (große rosafarbene Blüten)
  • Clerodendrum bungei Pink Diamond (rote Knospen, pinke Blütendolden)
  • Clerodendrum speciosissimum (orange-rote Blüten)
  • Clerodendrum thomsoniae (weiß-scharlachrote Blüten)
  • Clerodendrum ugandense (lange blaue Rispen)

Vor- und Nachteile des Losbaumes

Vorteile

Dank der verhältnismäßig geringen Größe und Breite ist der Clerodendrum trichotomum bestens auch für kleinere Gärten geeignet.
Unter Weinanbauklima entfaltet der Strauch bzw. Kleinbaum seine volle Größe.
Bis auf Wasser und Dünger ist der sogenannte Schicksalsbaum pflegeleicht.
Der Aufwand des Beschneidens ist gering.
Auch das Düngen hält sich in Grenzen.
Die Blüten bezaubern mit einem tollen, an Vanille erinnernden Duft.
Es sind zahlreiche Arten erhältlich, die sich in Farben und Pflegebedürfnis unterscheiden.
In seinem Schatten kann man herrlich auf der Terrasse sitzen.

Nachteile

Leider sind die Früchte des Clerodendrum trichotomum nicht genießbar. In der traditionellen chinesischen Medizin schwört man allerdings auf Auszüge des Losbaums als Bluthochdruckmittel.
Er ist nur bis ca. 15°C unter null frosthart. Offiziell wird manchmal auch die Angabe -20°C verwendet, doch darauf sollte man sich nicht verlassen. Entscheidend für das erfolgreiche Überwintern ist definitiv der Standort und der verwendete Winterschutz. Mehr darüber erklären wir in unserem Ratgeber „Losbaum pflegen“.

Schicksalsbaum – die alternative Bezeichnung und ihre Bedeutung

Es wird vermutet, dass diese ’schicksalhafte‘ Bezeichnung des Baumes auf die Antike zurückgeht. Die halbgiftigen Beeren sollen zu jener Zeit über das Schicksal von Straftätern entschieden haben. Ihnen wurden die Früchte verabreicht und ihr Überleben oder Sterben so in Gottes Hand gelegt. Wer den Verzehr überlebte, galt als unschuldig. Verstarb die Person aufgrund dieser Maßnahme, ging man davon aus, dass er schuldig war.

Losbaum pflanzen – Darauf kommt es an

❖ Form:

Ähnlich wie beim Apfeldorn, hat man auch beim Losbaum die Möglichkeit, das Gewächs als Strauch oder Kleinbaum zu pflanzen. Wer der Natur freien Lauf lässt, kann sich schon bald über einen ausladenden, buschig wachsenden Großstrauch freuen. Wer den Stamm beim Pflanzen an Stöckern fixiert, beeinflusst die Wuchsrichtung. So macht der Schicksalsbaum seinem Namen schon bald alle Ehre.

❖ Standort:

Der Clerodendrum trichotomum und seine Bestäuber lieben es sonnig und warm. Allerdings profitieren die Sträucher in ihrem ursprünglichen Lebensraum vom Schutz des lichten Waldes, da sie dort insbesondere als wilde Hecken an Waldrändern vorzufinden sind. Deshalb kommt der Losbaum auch im Halbschatten sehr gut zurecht. Idealerweise wird die pralle Mittagssonne vermieden, doch generell ist Hitze kein Problem.

Temperaturen bis zu 15°C unter dem Nullpunkt können dem Losbaum nichts anhaben. Bei tieferen Werten ist er leider weniger frosthart. Daher freut sich der Clerodendrum trichotomum über ein geschütztes Plätzchen.

Das exotische Gehölz muss fremdbestäubt werden, weshalb die Ansiedlung mehrerer, mindestens aber zweier Sträucher empfohlen wird. Der Hintergrund: Obwohl die Blüten über weibliche und männliche Geschlechtsorgane verfügen, sind diese kaum in der Lage, sich gegenseitig zu befruchten. Die weiblichen Stempel reifen nämlich erst dann aus, wenn die männlichen Staubgefäße bereits verblüht sind. Für bestäubende Insekten ist der Losbaum durchaus attraktiv.

❖ Boden:

Der japanische Losbaum, der meistens als Zierstrauch in heimischen Gärten vorzufinden ist, gedeiht am besten in frischem, leicht feuchtem Gartenboden, Staunässe ist jedoch zu vermeiden. Daher sind durchlässige Substrate bestens geeignet. Beim PH-Wert des Bodens zeigt sich der Losbaum äußerst tolerant. Trotz seiner an sich winterharten Eigenschaften, sollte er bei anhaltendem Frost am Boden mit Laub bedeckt werden.

Der Boden an sich sollte allerdings nicht zu nährstoffreich sein, da die Triebe in der herbstlichen Jahreszeit sonst nicht gut ausreifen.

❖ Anleitung:

Viele Fachhandel bieten Sträucher mit Ballen an, die im Handumdrehen im heimischen Garten eingepflanzt werden können. Hierfür geht man wie folgt vor:

❶ Zunächst wird ein Loch für den Losbaum vorbereitet. Dies sollte etwa doppelt so groß wie der Wurzelballen der Jungpflanze sein.
❷ Damit sich das Gewächs leichter festsetzen kann, sollte der Grund des Pflanzlochs aufgelockert werden.
❸ Nun kann der junge Clerodendrum trichotomum hineingesetzt werden.
❹ Der freie Raum rund um den Ballen wird mit der ausgehobenen Erde aufgefüllt.
❺ Diese sollte gut angedrückt werden, damit der Losbaum einen guten Halt hat und die Erde beim Gießen nicht wegrutscht.
❻ Vor allem in den ersten Wochen nach dem Pflanzen sollte der Losbaum ausgiebig bewässert werden.

Wenn alles geklappt hat, kann man sich bereits im Folgejahr über die erste Blüte freuen. Sollte es nicht so schnell gehen: nicht verzagen! Manche Gärtner berichten, dass sich die erste Blüte sogar erst im vierten Jahr nach dem Pflanzen zeigte.

❖ Losbaum im Kübel pflanzen

Das Anpflanzen in einem Kübel erfolgt ähnlich. Hierfür empfehlen wir ein Substrat aus Lehmerde, Sand, Splitt, Rindenkompost und Hornspänen. Alternativ ist natürlich auch herkömmliche Kübelpflanzenerde geeignet.

Losbaum kombinieren

Wie Menschen gibt es auch Pflanzen, die besser harmonieren als andere. Daher geben wir im Folgenden einen Überblick darüber, welche Gewächs besonders gut unter oder in der Nähe des Losbaums wachsen.

ArtEmpfohlene Pflanzen
Blumen und Kräuter• Hibiskus
• Hydrangea
• Astilben
• Liriope
• Steinbrech bzw. Saxifraga
• Wiesenraute bzw. Thalictrum
Bäume und Sträucher• Goldlärche
• Fächer-Ahorn
• Maulbeerenbäume
• Korkbäume
• Blasenesche
• Farne
Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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