Der Apfeldorn ist ein Zierstrauch oder auch Baum, der nicht nur zur Blütezeit ein Hingucker ist. Was bei der Pflege zu beachten ist, verraten wir hier.

Pflegeleicht, pflegeleichter, Apfeldorn (Crataegus lavallei). So einfach das Pflanzen und Vermehren eines Apfeldorns vonstattengeht, ist auch dessen Pflege. Die wenigen Aspekte, die es zu beachten gilt, haben wir in diesem Ratgeber zusammengefasst.

Apfeldorn Pflege-Tipps

Wer einen Garten kauft, erkennt Kastanien-, Äpfel- und Kirschbäume mit Sicherheit auf Anhieb – doch da der Apfeldorn für Laien oft unbekannt ist, verraten wir in diesem Abschnitt zunächst, woran man dieses Gewächs erkennt.

Schon gewusst? Der Apfeldorn gehört zur Gattung Weißdorn (Crataegus) aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae).

Bei dem Crataegus lavallei ‚Carrierei‘, auch Apfeldorn oder Baum-Weißdorn genannt, handelt es sich um einen fünf bis zehn Meter hohen Großstrauch bzw. Kleinbaum, dessen Krone drei bis fünf Meter breit werden kann. Während einer Vegetationsperiode wächst er 20 bis 25 cm (bei besonders guten Umständen sogar bis zu 40 cm) zunächst sehr gerade empor, später dann schirmfähig, mit einer ausladenden Baumkrone.

Zur Blütezeit von Ende Mai bis Juni bezaubert das Bäumchen mit großen weißen oder rosa Dolden.

Doch Achtung: Die Blüten des Apfeldorns versprühen einen intensiven Geruch, den manche Personen als unangenehm empfinden. Wer einen kräftigen Blütenduft nicht mag, sollte dies bei der Standortwahl des Apfeldorn berücksichtigen.

Die Blätter selbst sind eiförmig und normalerweise dunkelgrün glänzend. Im Herbst (November, Anfang Dezember) färben sich die Blätter dann orangegelb. Die ein bis zwei Zentimeter großen Früchte des Apfeldorns wirken auf den ersten Blick wie kleine Äpfel. Sie leuchten ziegelrot und haften lange.

➡️ Was ist beim Boden und Düngen zu beachten?

Rote Früchte am Apfeldorn.
Der Apfeldorn ist pflegeleicht und kann unter vielen Bedingungen gedeihen. | © yujie / stock.adobe.com

Die gute Nachricht direkt vorab: Nein. Wie eingangs bereits erwähnt, ist der Schmuckbaum wirklich genügsam. Herkömmlicher Gartenboden reicht ihm völlig aus und extra Dünger muss ebenfalls nicht gekauft werden. Wer dem Apfeldorn aber etwas Gutes tun möchte, kann im Frühjahr etwas gereiften Kompost in den Boden einarbeiten, um den Kleinbaum mit frischen Nährstoffen zu versorgen. Belohnt wird man dafür dann mit wunderschönen hellen Dolden und rot leuchtenden Früchten.

Tipp: Dank der tiefen Wurzeln ist er auch deutlich unempfindlicher als andere Sträucher.

➡️ Apfeldorn gießen

Anspruchslos wie das Bäumchen ist, braucht es auch in diesem Punkt nur während anhaltender Hitze ohne Regenzeiten etwas Extrazuwendung in Form von Wasser. Ansonsten siedelt sich sein Wasserbedarf im mittleren Bereich an. Staunässe sollte dabei selbstverständlich zum Schutz des Wurzelwerks vermieden werden. Dies kommt der leichten Pflege des Apfeldorns entgegen.

➡️ Apfeldorn schneiden – so bleibt er in Form

Das ansonsten sehr pflegeleichte Bäumchen benötigt hin und wieder einen Schnitt, damit eine stabile Krone aufgebaut wird, die den Fruchtbehang problemlos tragen kann und auch dem Gewicht von Schnee standhält. Ferner kann man so die Höhe und Breite des Apfeldorns selbst bestimmen.

Experten empfehlen für einen Apfeldorn eine Pyramidenform und die Förderung von Leitästen. Diese sorgen dafür, dass das schmale Stämmchen (im Falle der Form eines Kleinbaums) die Baumkrone tragen kann.

Hinweis: Vor allem bei jungen Bäumen ist der Aufbauschnitt wichtig. Die verbleibenden Äste sollten so gewählt werden, dass die Krone gleichmäßig wächst.

Wenn der Apfeldorn eher als Strauch oder Busch gewünscht ist, bleibt der Aufwand geringer. Dennoch muss immer im Blick behalten werden, dass nahestehende Pflanzen ausreichend Platz haben.

Abgesehen vom Stutzen der äußeren Äste kann es auch notwendig werden, das Zentrum des Apfeldorns gelegentlich auszudünnen. Hierzu können einige Zweige komplett herausgeschnitten werden. Der ideale Zeitraum hierfür sind übrigens die Monate Februar oder März, bevor der Strauch zu blühen beginnt.

Warnung: Egal ob Apfeldorn Strauch bzw. Busch oder Baum – leichte Aufbauschnitte sind immer wieder nötig, wenn der Wuchs zu wild und sperrig wird. Vor allem, wenn Äste sehr nah aneinander liegen, kann sich Rinde abscheuern, wodurch offene Stellen entstehen, in denen sich schlimmstenfalls Pilze und Bakterien festsetzen.

Apfeldorn überwintern – Kälte ist kein Problem

Das Überwintern des Lederblättrigen Weißdorns unterscheidet sich je nach Pflanzort:

➡️ Apfeldorn im Kübel

Einem ausgewachsenen Apfeldorn kann Kälte nichts anhaben. Jungpflanzen im Kübel sind hingegen etwas empfindlicher. Damit sie den kalten Winter gut überstehen, sollten die Pflänzlein mit einem Frostschutzvlies oder Jutesack umhüllt werden. Bei Tiefsttemperaturen sollte auch das Umsiedeln der Kübel an einen geschützten Platz in Betracht gezogen werden.

➡️ Apfeldorn in der Erde

Ein großer Vorteil des Crataegus lavallei ist seine Unempfindlichkeit gegenüber Kälte. Da ihm frostige Temperaturen bis -30 °C nichts anhaben können, müssen in unseren Breitengraden normalerweise keine weiteren Maßnahmen getroffen werden.

Apfeldorn: Schädlinge und Erkrankungen

Das widerstandsfähige Gehölz und die lederartigen Blätter haben erfreulicherweise selten Probleme mit dem Befall von Schädlingen.

Die einzige Schwachstelle des Apfeldorns ist der Feuerbrand. Wenn der Baum am Feuerbrand erkrankt ist, ist selbst beim Apfeldorn der Zeitpunkt für intensivere Pflege gekommen. Doch woran ist die Erkrankung zu erkennen? Und was kann man dagegen tun?

➡️ Woran Sie Feuerbrand am Apfeldorn erkennen

Der an Feuerbrand erkrankte Baum gibt ein trauriges Bild ab. Zunächst bilden die Bakterien Schleimtropfen, die sich am Geäst des Baumes festsetzen. Dieser Schleim ist es auch, der für die Ausbreitung der für Obst- und Ziergehölze tödlichen Krankheit sorgt. Er kann unter anderem durch Vögel, Insekten und Tiere übertragen werden.

Ein weiterer Faktor sind kontaminierte und nicht desinfizierte Werkzeuge zum Schneiden der Äste. Auch das Wetter spielt eine Rolle beim Verlauf der Krankheit. Ist es angenehm warm und feucht, können sich die Keime so schnell vermehren, dass der Apfeldorn nicht mehr dagegenhalten kann. Meistens erfolgt die Infektion über die Blüten, aber auch die Triebe können ein Angriffsziel sein. Sind diese verletzt, haben die Bakterien leichtes Spiel.

Das fortgeschrittene Krankheitsbild weist welkende Blätter und Blüten auf. Ursache hierfür sind durch Bakterien hervorgerufene Verstopfungen der Wasserleitbahnen im Baum. So nehmen die Blätter des Apfeldorns bald eine dunkle, fast schwarze Farbe an und knicken nach unten hin ab. Insgesamt macht der Baum einen verbrannten Eindruck.

➡️ Pflege bei Befall mit Feuerbrand

Hat man den Bakterienschleim am Apfeldorn entdeckt, ist es zwingend erforderlich, die betroffenen Triebe und Stellen exakt zurückzuschneiden. Dies muss unbedingt bis weit in das gesunde Holz hinein erfolgen. Die erkrankten Stellen weisen eine bräunliche Färbung auf. Diese Bereiche gilt es vollständig zu entfernen.

Hinweis: Beim Feuerbrand handelt es sich um eine meldepflichtige Krankheit. Deshalb ist eine Laboruntersuchung anzuraten, um die Diagnose Feuerbrand zu bestätigen. Die Anordnungen der Behörden können unterschiedlich bis hin zu Quarantänezonen, Rodung und Verbrennung der Gehölze ausfallen.

➡️ Feuerbrand bei Apfeldorn vorbeugen

Vorab die schlechte Nachricht: Ein wirkungsvolles, für Hobbygärten zugelassenes, Pflanzenschutzmittel zur Vorbeugung des Feuerbrandes gibt es nicht.

Eine gute ökologische Alternative ist aber der Einsatz von biologischen Hefepräparaten. Diese entziehen den Feuerbranderregern die Nahrung und versiegeln den Blütenboden. So kann der Erreger nicht mehr in den Boden transportiert werden und den Baum infizieren. Außerdem werden durch diese Präparate von den Bienen keine Schadstoffe in den Honig übertragen.

Apfeldorn FAQ – häufige Fragen rund um die Pflege des Crataegus lavallei ‚Carrierei‘

Abschließend möchten wir das Wichtigste zu diesem Schmuckbaum zusammenfassen:

➡️ Die Früchte sind nicht rot, sondern orangegelb – ist der Baum krank?

Nein, das ist in den ersten Jahren ganz normal. Je älter der Kleinbaum wird, umso intensiver wird die Farbe der Früchte.

➡️ Die Früchte fallen nicht von allein herunter – soll ich sie pflücken?

Nein, das ist nicht nötig. Der Vorteil daran ist nicht nur weniger Arbeit, sondern auch die lange Freude an der farbenfrohen Pacht – denn oft bleiben sie bis in den Winter hinein hängen.

Übrigens profitiert auch die Vogelwelt von der Pflege des Apfeldorns: Für Vögel bietet der Apfeldorn mit seiner breiten Krone den idealen Platz für den Nestbau. Erfreulicherweise ist der Nachwuchs hier besonders vor Katzen und anderen Räubern geschützt. Grund hierfür sind die langen Dornen im Gehölz. Einigen Vogelarten dienen zudem die Früchte des Baumes als Nahrung.

➡️ Muss der Apfeldorn regelmäßig gegossen werden?

Ja, bis zum Anwachsen. Danach kann ihm Trockenheit nichts mehr anhaben. Eine Ausnahme bilden lange Trockenperioden – hier empfehlen wir ausreichend zu gießen.

➡️ Ist Staunässe ein Problem für den Apfeldorn?

Ja! Daher empfehlen wir eine Drainage zum Ableiten der Feuchtigkeit im Boden bzw. Löcher im Boden der Pflanztöpfe im Falle der Kübelhaltung, um Staunässe zu vermeiden.

➡️ Muss der Apfeldorn regelmäßig gedüngt werden?

Wenn mit regelmäßig öfter als einmal pro Jahr gemeint ist, nicht. Im Frühjahr ist es aber sinnvoll, Kompost in den Boden rund um den Apfeldorn einzuarbeiten, damit die Erde mit Nährstoffen angereichert wird.

➡️ Die Blätter verfärben sich gelb und hängen – ist etwas nicht in Ordnung?

Sofern es nicht gerade Herbst ist, könnte es sich schlimmstenfalls um einen Befall mit Larven des Birnenprachtkäfers handeln. Diese stören die Wasserversorgung des Apfeldorns, wodurch dieser eingeht.

Erkennbar ist dieser Befall übrigens auch an Fraßlöchern im Stamm, die zunächst etwa drei Millimeter, später aber auch bis zu einem Zentimeter groß sind. Solange es sich noch um Larven oder schlüpfende Birnenprachtkäfer handelt, können diese im Normalfall mit einem biologischen Insektizid aus Neem bekämpft werden. Je länger der Befall jedoch anhält, umso höher ist die Gefahr, dass der Baum irreversibel geschädigt wurde und sich nicht mehr erholt.

Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

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