Der Meerettichbaum ist eine schnellwachsende Pflanze, deren Früchte als Superfood gelten. Hierzulande sollte sie nur im Kübel kultiviert werden. Warum, das erfahren Sie hier.

Meerettichbaum pflanzen
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Der Meerrettichbaum ist ein uraltes Gewächs, dessen Wurzeln im Himalaya zu suchen sind. Die Moringa-Gewächse sind heute in den Tropen und Subtropen weit verbreitet. In der freien Natur können Meerrettichbäume stolze Höhen von bis zu 20 Metern erreichen. In den Blättern des Gewächses stecken zahlreiche wertvolle Inhaltsstoffe. Bereits im alten Ägypten wurde aus den Samen des Moringa-Baums ein Hautpflegeöl gewonnen.

In unseren Breiten ist die Kultivierung im Freiland nicht möglich. Die Wärme liebende Pflanze würde den Winter nicht überstehen. Einer Kultivierung im Kübel steht jedoch nichts im Wege. Dort erweist sich der Meerrettichbaum als pflegeleicht und wuchsfreudig. Der Grundstein für eine gesunde Entwicklung des Gewächses wird bei der Pflanzung gelegt.

Pflanzenbeschreibung

Der Meerrettichbaum gehört der Familie der Bennussgewächse an. Die auch als Wunderbaum bezeichnete Pflanze besitzt an Meerrettich erinnernde Wurzeln. Einst wurden die Kreuzblütengewächse als Meerrettichersatz verwendet. Der Meerrettichbaum erfreut den Hobbygärtner mit seiner Wuchsfreude. Bereits im ersten Standjahr wachsen die Pflanzen mehr als fünf Meter in die Höhe. Der Stamm ist vergleichsweise kurz und kann sich flaschenartig verdicken. Die Blätter treten vermehrt an den Zweigspitzen auf und können bis zu 25 Zentimeter lang werden. Die Rispenblüten verströmen einen veilchenartigen Duft. Die Kapselfrüchte werden bis zu 90 Zentimeter lang. Die Pflanze trägt auch den Beinamen drumstick tree.

Vorkommen

Bei der Betrachtung des natürlichen Verbreitungsgebietes des Meerrettichbaums wird schnell deutlich – die Pflanze ist unserem rauen Klima nicht gewachsen und kann nur im Kübel kultiviert werden. Die ursprüngliche Heimat der Moringa liegt in den Gebirgsregionen des Himalaya, im Nordwesten Indiens. Im Süden Indiens werden die Pflanzen gezielt angebaut. Das Verbreitungsgebiet des Meerrettichbaums umfasst heute tropische und subtropische Regionen in Afrika, Arabien, der Karibik oder Südostasiens. Ein gezielter Anbau hat auch in Honduras und im Niger begonnen. Der Meerrettichbaum soll dort als Nahrungsquelle dienen und der Mangelernährung entgegenwirken.

Den passenden Standort finden

Der Meerrettichbaum gedeiht in heißen Klimazonen in Höhenlagen von bis zu 1.500 Metern. Die Pflanzen lieben eine hohe Luftfeuchtigkeit und gedeihen bevorzugt auf sandigem Untergrund. Moringa ist dabei jedoch recht anpassungsfähig und wächst auch auf eher schweren Lehmböden. Kurzzeitig werden leichte Fröste verkraftet. Dauerfrost halten die Wurzeln nicht stand. Der Meerrettichbaum liebt also die Wärme und die volle Sonne. Entsprechend sollte der Pflanzkübel platziert werden. Zwischen Mai und September kann die Pflanze auf Balkon oder Terrasse gestellt werden. Temperaturen über 20 Grad sind dabei willkommen.

» Tipp: Der Meerrettichbaum verträgt einen vollsonnigen Standort.

Jungpflanzen sind empfindlicher und sollten nur ins Freie, wenn die Temperaturen dauerhaft über 20 Grad liegen. In der ursprünglichen Umgebung betragen die Umgebungstemperaturen zwischen 25 und 45 Grad.

In Kürze:

  • warm
  • hell
  • volle Sonne
  • hohe Luftfeuchtigkeit

Das ideale Substrat auswählen

Bei der Wahl des passenden Substrates sind Sie recht flexibel. Ein sandiger und durchlässiger Boden erscheint ideal. Werden die Pflanzen in eher schwere Lehmböden gesetzt, nehmen sie dies auch nicht wirklich übel. Sie gedeihen dann nur einfach etwas langsamer.

» Tipp: Sie können Kakteenerde verwenden oder handelsübliche Kübelpflanzenerde mit Blähton oder Splitt vermischen.

Der Meerrettichbaum holt sich nicht gern nasse Füße. Daher sollte das Substrat gut wasserdurchlässig sein. Staut sich das Wasser im Pflanzgefäß, werden die Wurzeln angegriffen und die Pflanze nachhaltig geschädigt.

In Kürze:

  • sandig
  • lehmig
  • gut durchlässig

Meerrettichbaum pflanzen – Schritt für Schritt

❶ Pflanzgefäß auswählen
❷ Substrat bereitstellen
❸ Pflanze wässern
❹ Drainage legen
❺ etwas Substrat einfüllen
❻ Pflanze einsetzen
❼ mit Substrat auffüllen
❽ Boden gut andrücken
❾ Pflanze wässern
❿ geeigneten Standort wählen

Bei der Auswahl des Pflanzgefäßes ist darauf zu achten, dass sich im Boden ausreichend Abflusslöcher befinden. Nur so kann das Gießwasser gut abfließen und staut sich nicht im Pflanzgefäß. Gegen Staunässe können Sie auch gezielt durch das Anlegen einer Drainage vorgehen. Hierfür werden Kies oder Tongranulat auf dem Gefäßboden ausgelegt.

» Tipp: Als Drainage können Sie auch zerkleinerte Korken von Weinflaschen verwenden.

Vor dem Einpflanzen tauchen Sie den Meerrettichbaum in ein Gefäß mit Wasser, dass sich die Wurzeln mit Feuchtigkeit versorgen können. Steigen keine Bläschen mehr auf, kann die Pflanze aus dem Wasser genommen und eingepflanzt werden. Nach der Pflanzung ist es wichtig, den Boden gut anzudrücken und die Pflanze anzugießen. Je nach Witterung wird nun der passende Standort für das Pflanzgefäß gefunden. Den Hochsommer darf der Meerrettichbaum im Freien verbringen.

Die Pflanzung des Meerrettichbaumes auf einen Blick

Maßnahme Erläuterung
Standort auswählen Meerrettichbäume müssen hell und warm stehen.
Bei Temperaturen über 20 Grad kann das Pflanzgefäß auf Balkon oder Terrasse.
Für die kältere Jahreszeit muss ein warmer und heller Standplatz im Haus gefunden werden.
Substrat auswählen Ein lockerer Sandboden lässt die Pflanze besonders gut gedeihen.
In schwereren Böden wächst Moringa langsamer.
Kakteenerde ist dabei gut geeignet.
Gartenerde sollte mit Kies oder Blähton versetzt und damit durchlässiger gemacht werden.
Pflanzung vornehmen Das Pflanzgefäß sollte in seiner Größe der wuchsfreudigen Pflanze entsprechen.
Achten Sie besonders auf die Abzugslöcher für das Gießwasser im Gefäßboden.
Eine Drainage aus Kies oder Tongranulat schützt vor Staunässe.
Nach der Pflanzung ist der Meerrettichbaum gut anzugießen.

Den Meerrettichbaum umpflanzen

Umgetopft werden muss erst, wenn die Wurzeln durch das Pflanzgefäß ragen. Dies ist immer ein Zeichen, dafür, dass die Pflanze das komplette Pflanzgefäß durchwurzelt hat und damit mehr Platz benötigt. Der neue Pflanztopf sollte seinen Vorgänger jedoch lediglich um einige Zentimeter an Durchmesser überragen, denn die Pflanze soll sich auf das Wachstum konzentrieren und nicht zu viel Energie damit verschwenden, das Pflanzgefäß zu durchwurzeln. Wer seinen Pflanztopf zu groß wählt, um vielleicht nicht ständig umtopfen zu müssen, wird allerdings genau dies erreichen.

Moringa verträgt das Umpflanzen recht gut. Achten Sie jedoch darauf, die Wurzeln beim Umtopfen nicht zu verletzen. Die Erde sollte vom Wurzelballen gut abgeschüttelt werden. Im Pflanzgefäß verbraucht sich das Substrat recht schnell. Der Meerrettichbaum sollte beim Umpflanzen komplett mit neuem Substrat versorgt werden.

Auch beim neuen Pflanzgefäß ist eine Drainage aus Ton oder Kies sinnvoll. Beim Umpflanzen ist es auch an der Zeit, die Pflanze näher in Augenschein zu nehmen. Hat sich der Meerrettichbaum gut entwickelt und zeigen die Wurzeln keine Schäden, kann die Pflanze in das neue Substrat gesetzt werden. Beschädigte Äste oder Wurzelabschnitte sollten entfernt werden.

» Tipp: Mischen Sie Kompost unter das Substrat, erhält der Meerrettichbaum eine stabile Grundversorgung mit organischem Langzeitdünger.

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Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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