Der Mönchspfeffer ist eine beeindruckende aber auch seltene Staude in deutschen Gärten. Wie Ihnen die Anpflanzung gelingt und worauf es bei der Pflege ankommt, lesen Sie hier.

Blühender Mönchspfeffer.
Blickfang im Staudenbeet: Mönchspfeffer. © Sarawut / stock.adobe.com

Der Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus) ist eine imposante wie genügsame Pflanze, die im Staudengarten durch ihre auffälligen Blüten hervorsticht. Dabei handelt es sich aber nicht um eine Neuzüchtung, denn der Keuschbaum, wie die Pflanze auch genannt wird, ist seit Jahrhunderten in Europa heimisch und wächst bevorzugt an Flussufern. Wird der passende Standort im Garten gewählt, lässt sich die Pflanze ohne großen Aufwand kultivieren.

Herkunft

Der Mönchspfeffer gehört der Familie der Eisenkrautgewächse an. Hauptsächlich ist das auch als Heilpflanze genutzte Gewächs im Mittelmeerraum und im Westen Asiens beheimatet. Dort wächst die Pflanze wild in Flusstälern und in Küstennähe.

Die Tradition des Mönchspfeffers als Heilpflanze reicht weit zurück. Es finden sich Überlieferungen aus Ägypten und dem antiken Griechenland. Bereits in Homers „Ilias“ wird die Pflanze als Symbol für Keuschheit genannt und diente zur Abwehr des Bösen. Der deutsche Trivialname kann auf die pfefferähnlichen Früchte zurückgeführt werden.

Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus)
Wuchshöhe: 100 – 200 cm
Wuchsbreite: 100 – 300 cm
Wuchsform: locker, aufrecht
Standort: Sonne bis Halbschatten
Boden: durchlässiger, humoser Boden,
Besonderheiten: trockenheitstolerant, pflegeleicht, winterhart, benötigt aber Winterschutz bei Dauerfrost
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Verwendung

In unseren Breiten wird der Mönchspfeffer als dekorative und pflegeleichte Gartenpflanze geschätzt. Die klimatischen Bedingungen lassen einen großflächigen Anbau zu Heilzwecken jedoch nicht zu.

Die Früchte können im Oktober geerntet werden. Die im Handel erhältlichen Präparate stammen von Pflanzen aus Marokko oder Albanien.

Früchte des Mönchpfeffers.
Die Früchte sind in der Küche verwendbar. © Ekaterina / stock.adobe.com

Im heimischen Garten dient der Keuschbaum als Bienenweide und sorgt mit seiner späten Blüte für hübsche Akzente.

Standort

Da die Pflanze aus mediterranen Gefilden stammt, ist ein warmer und sonniger Standplatz Voraussetzung für die Kultivierung des Mönchspfeffers. Achten Sie auf einen windgeschützten Standort. Am besten gedeiht Mönchspfeffer in der Nähe von Mauern oder Hauswänden.

Boden

Der Mönchspfeffer kann in einen sandigen oder steinigen Boden gepflanzt werden. Wichtig ist, dass der Boden gut durchlässig ist und keine Staunässe entstehen lässt. Der pH-Wert des Substrats sollte sich im alkalischen Bereich bewegen.

» Tipp: Den pH-Wert des Bodens können Sie mittels Teststreifen selbst bestimmen. Werte über 7,5 stehen für einen alkalischen Boden. Zwischen 6,5 und 7,5 ist das Substrat neutral und unter 6,5 haben Sie es mit einem sauren Boden zu tun.

Inzwischen gibt es auch digitale Messgeräte, die neben dem pH-Wert unter anderem die Feuchtigkeit und die Temperatur messen. Dazu empfehlen wir den Sonkir 3-in-1 Bodentester.

 Pflege

Sie müssen den Mönchspfeffer nicht regelmäßig gießen, sollten die Pflanze aber im Auge behalten. Da es sich um einen Flachwurzler handelt und die Wurzeln knapp unter dem Erdboden verlaufen, kann die Pflanze in trockenen Sommern nicht ausreichend Flüssigkeit aus dem Boden aufnehmen. Dann sollte der Mönchspfeffer gewässert, aber keinesfalls eingeschwemmt werden.

Auf Dünger können Sie verzichten, sofern bei der Pflanzung eine Portion Kompost unter das Substrat gemischt wurde. Die Kompostgaben sollten jährlich im Frühling und Frühsommer wiederholt werden.

» Tipp: Ein zu nährstoffreicher Boden wirkt sich eher nachteilig aus. Die Pflanze treibt zwar üppig aus, hält sich dafür aber mit der Blüte zurück. Weiterhin reift das Pflanzengewebe schlecht aus und der Mönchspfeffer ist dadurch nicht ausreichend winterhart.

Schneiden

Die Blüten erscheinen nur an den neuen Triebenden. Im Frühling sollte der Mönchspfeffer kräftig zurückgeschnitten werden. Sie können alle Zweige bis auf eine Höhe von etwa 20 Zentimetern kürzen.

Insekten und Schmetterling am Mönchspfeffer
Zur Blütezeit ist der Mönchspfeffer ein Insektenmagnet. © Aubrey / stock.adobe.com

Zweige, die über den Winter erfroren sind, werden komplett entfernt. Die Pflanzen erscheinen durch einen regelmäßigen Schnitt kräftiger und wachsen kompakter. Der Keuschbaum wird im Frühling zuverlässig austreiben. Allerdings verlangt dies etwas Geduld, denn der Austrieb erfolgt vergleichsweise spät.

Der Mönchspfeffer im Kübel

Der Keuschbaum eignet sich auch für die Kübelhaltung. Allerdings wird der Wuchs weniger üppig erscheinen. Da den Pflanzen nur wenig Substrat zur Verfügung steht, sollte bei der Pflege einiges beachtet werden:

  • regelmäßig gießen
  • Wurzelballen darf nicht austrocknen
  • 14-tägig mit Flüssigdünger versorgen
  • frostfrei im Haus überwintern

Vermehren

Die Vermehrung ist durch Stecklinge und durch Aussaat möglich. Die Stecklinge sollten im Sommer von den halb ausgereiften Trieben geschnitten und anschließend in Anzuchterde bewurzelt werden. Im nächsten Frühjahr können die Pflanzen ins Freiland umziehen.

Krankheiten und Schädlinge

Der Mönchspfeffer zeigt keine Anfälligkeit für Krankheiten und Schädlinge. Selbst Schnecken meiden die Pflanze.

Als zweifache Mutter lebe ich mit meiner Familie, Hund und Pferden auf dem Land. Nachhaltigkeit und ein angenehmes Miteinander sind mir besonders wichtig und werden in unserem Haushalt täglich vorgelebt. Genau wie meine Leidenschaft fürs Gärtnern und Schreiben.

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