Nashi-Birnen sind mittlerweile äußerst beliebt. Die Pflanze mit den apfelähnlichen Früchten ist zwar sehr robust, aber dennoch gibt es beim Pflanzen einiges zu beachten damit sie später mit einer reichen Ernte rechnen können.

Nashi Birne pflanzen - Tipps zu Standort und Pflege
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Die Nashi-Birne zählt zur Gattung der Birnen und hat durchaus einiges mit dem heimischen Kulturobst gemein. Nashi steht dabei für die japanische Bezeichnung für Birne. Die bis zu 15 Meter hoch wachsenden Bäume stammen ursprünglich aus China. Seit etwa fünfzig Jahren wird die Apfel-Birne auch in Europa gezielt angebaut. Die Japanische Birne erweist sich als robuste Pflanze, die mit unseren klimatischen Bedingungen sehr gut zurecht kommt.

Damit Sie sich auch im heimischen Obstgarten an den aromatischen Früchten erfreuen können, müssen Sie beim Anbau der Nashi-Birne einiges beachten.





Welche Sorten können angebaut werden?

Auf den ersten Blick sehen sie beinahe gleich aus, klein rund und mit glatter oder rauer Schale. Daher wird der Artenreichtum der Nashi-Birne vielleicht zu überraschen wissen. In Japan wird die Apfel-Birne besonders großflächig angebaut und ist allein dort in mehr als 1.000 Sorten anzutreffen.

Einige Sorten, die sich für den Anbau im heimischen Garten eignen, hier mal im Überblick:

❍ Nashi Tama

Diese Art der Apfel-Birne hat ihren Ursprung in Korea. Die kleinen, goldgelben Früchte sind süß und besonders saftig. Die Erntezeit beläuft sich auf die Monate Juli und August. Mit einer Wuchshöhe von drei bis vier Metern eignet sich Nashi Tama auch für kleinere Gärten. Die Pflanzen lieben einen warmen und geschützten Standort und gelten als winterhart.

❍ Nashi Hayatama

Diese Nashi Tama sehr ähnliche Sorte stammt ebenfalls aus Korea. Die Früchte sind klein und mit ihrem Honigaroma besonders schmackhaft. Auch diese Apfel-Birnen finden auf Grund ihrer geringen Wuchshöhe in kleineren Obstgärten Platz. Unempfindlich und frosthart ist Nashi Hayatama eine beliebte Anfängerpflanze.

❍ Nashi Shinseiki

In Japan ist diese Asiatische Apfelbirne beheimatet. Die Früchte erinnern stark an Äpfel und erscheinen knackig und fest. Die dünne und glatte Schale ist ebenfalls zum Verzehr geeignet. Geerntet werden kann etwa Mitte September. Nashi Shinseiki liefert regelmäßig hohe Erträge. Die Früchte lassen sich gut lagern und können lange am Baum belassen werden.

❍ Nashi Mischiratz

Eine späte Ernte steht Ihnen mit Nashi Mischiratz ins Haus. Geerntet werden kann Oktober bis November. Die spindelförmigen Früchte sind recht groß und besitzen ein süßes und saftiges Fruchtfleisch. Mit einer Wuchshöhe von bis zu sechs Metern ist auch diese Sorte gut für den Obstgarten geeignet. Regelmäßige Rückschnitte sind bei der stark wachsenden Nashi Mischiratz zu empfehlen.

Den passenden Standort bestimmen

Die Nashi-Birne mag exotisch anmuten, ihr Anbau besitzt jedoch mit der heimischen Birne viele Gemeinsamkeiten. Qualität und Geschmack der Früchte sind in hohem Maße von der passenden Standortwahl abhängig. Die besten Ernteerträge lassen sich erzielen, wenn der Standort sonnig und geschützt gewählt wurde. Junge Pflanzen sollten vor Spätfrösten geschützt werden.

» Tipp: Spätfröste könnten der frühen Blüte der Nashi-Birne gefährlich werden.

Ein idealer Standort ist zum Beispiel die Südwand eines Hauses, wo die Pflanzen als Spalierbäumchen eine gute Figur machen.

Das passende Substrat auswählen

Die Pflanzen wachsen bevorzugt in einem tiefgründigen Boden. Dies setzt die Vorbereitung des späteren Standortes voraus. Den Boden gilt es, nicht nur zu lockern, sondern auch mit Nährstoffen anzureichern. Hierbei haben sich Kompost und Lehm bewährt.

Da die Nashi-Birnen keine Staunässe vertragen, ist es ratsam, den Boden mit einer Drainage aus Ton oder Kies zu versehen und den Boden regelmäßig zu mulchen. Haben Sie die Möglichkeit, eine Bodenanalyse vorzunehmen, ist dies eine gute Möglichkeit, die idealen Bodenverhältnisse zu schaffen. Für die Apfel-Birne gilt ein pH-Wert von fünf bis sechs als ideal.

» Achtung: Die Nashi-Birne verträgt keinen kalkhaltigen Boden.

Die Nashi-Birne pflanzen – Schritt für Schritt

❶ beste Pflanzzeit – Frühjahr
❷ Standort auswählen
❸ Boden vorbereiten
❹ Pflanzloch in doppelter Breite des Wurzelballens ausheben
❺ Abstand zu Baumnachbarn einhalten
❻ Pflanze einsetzen
❼ Veredlungsstelle sollte zehn Zentimeter aus dem Boden ragen
❽ Pflanzloch schließen
❾ Pfahl zur Stabilisierung des Bäumchens einbringen

Nashi-Birne ausreichend angießen

Nashi-Birnen können im Frühling oder auch im Spätherbst gepflanzt werden. Dies sollte an trocknen und frostfreien Tagen geschehen. Der Boden ist aufzulockern, von Steinen und Unkraut zu befreien und mit Kompost oder Mist anzureichern. Eine Drainage aus Ton oder Kies unterstützt die Durchlässigkeit des Bodens und hilft, Staunässe zu verhindern.

Die Nashi-Birne im Kübel

Einige Nashi-Birnen sind auch für die Haltung im Kübel geeignet. Das Säulenobst findet auf jedem Balkon Platz und ist eine beliebte Alternative, wenn kein Garten vorhanden ist und man dennoch nicht auf eine reiche Obsternte verzichten möchte. Kübelpflanzen sind empfindlicher, als im Freiland kultivierte Nashi-Birnen. Damit die empfindlichen Wurzeln nicht zu Schaden kommen, benötigen Jungpflanzen einen Winterschutz. Da auch der Nährstoffbedarf höher ist als bei Freilandpflanzen, sollte auf eine regelmäßige Düngung nicht verzichtet werden.

Die Apfel-Birne umtopfen

Etwa alle zwei bis drei Jahre ist es an der Zeit, die Nashi-Birne umzupflanzen. Die beste Zeit hierfür ist das Frühjahr. Die Pflanzen sollten einen größeren Pflanzkübel bekommen. Wichtig ist auch, das Substrat komplett auszutauschen, da sich die enthaltenen Nährstoffe sehr schnell aufbrauchen.

Nashi Birnen im Obstgarten anpflanzen – die Vor- und Nachteile

Vorteile
+ Nashi-Birnen sind exotische Pflanzen, die leicht kultiviert werden können.
+ Die Pflanzen sind robust, werden selten von Krankheiten befallen und kommen gut durch den Winter.
+ Asienbirnen liefern hohe Erträge.
Nachteile
– Handelt es sich um nicht selbstfruchtende Arten, wird ein zweiter Birnbaum in direkter Nachbarschaft benötigt.
– Nashi-Birnen müssen regelmäßig geschnitten werden.

Birnen brauchen Gesellschaft

Beim Kauf der Nashi-Birne sollte darauf geachtet werden, ob es sich um eine selbstfruchtende Sorte handelt. Ist dies der Fall, muss nicht zwingend ein zweiter Baum angepflanzt werden, wenn Sie von einer reichen Apfelbirnenernte träumen. Nicht selbstfruchtende Bäume sollten in der Nachbarschaft eines Birnbaumes angepflanzt werden. Dabei muss es sich nicht zwangsläufig um eine weitere Nashi-Birne handeln, auch alterhergebrachte Birnensorten, wie zum Beispiel Williams-Christ, eignen sich sehr gut als Befruchter.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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