Manche Pflanzen haben eine ganz eigene Ausstrahlung – sie wirken fast schwerelos, fügen sich harmonisch in die Umgebung ein und tanzen bei jedem Windhauch anmutig hin und her. Genau so ein Gewächs ist das Nebelgras. 💚

Das Nebelstraußgras (Agrostis nebulosa), besser bekannt als Nebelgras, ist bisher ein echter Geheimtipp für den Garten. Denn mit seiner filigranen Struktur lockert das Ziergras nicht nur Staudenbeete, sondern auch Kübelbepflanzungen auf. Ursprünglich stammt es aus dem westlichen Mittelmeerraum und wächst vor allem in Spanien, Portugal und Marokko.

Nebelstraußgras (Agrostis nebulosa)
Weitere Namen:Nebelgras, Wolkengras
Wuchs:Horstbildend
Wuchshöhe:15–25 cm, zur Blütezeit 30–40 cm
Blütezeit:Juli – September
Standort:Sonnig bis halbschattig
Besonderheit:Das Nebelstraußgras wird gerne getrocknet in der Floristik zum Binden von Blumensträußen verwendet.

Nebelgras: Wuchs und Blüte

Das einjährige Ziergras beginnt sein Wachstum mit einem lockeren Horst aus schmalen, graugrünen Blättern. Während das Nebelgras anfangs nur eine Höhe von 15 bis 25 Zentimetern erreicht, strecken sich die filigranen Halme zur Blütezeit von Juli bis September auf bis zu 40 Zentimeter. Dann bilden die rispenförmigen Blütenstände stark verästelte Seitenzweige, an denen die winzigen Ährchen sitzen.

Durch seine zarte Erscheinung wird das Nebelgras schnell zu einem Hingucker im Garten und ist daher eine gute Alternative zu sonstigen Gräsern und Schilfarten wie etwa dem Pampasgras.

Tipp: Die feinen Ährchen eignen sich perfekt als Tischdekoration oder filigranes Beiwerk in Blütensträußen. Dafür das Nebelgras abschneiden, über Kopf trocknen, entweder natürlich lassen oder leicht mit Farbe besprühen und in Trockensträuße oder auch Blütensträuße einbinden. Ein zartes Füllwerk, das seine Wirkung optimal entfaltet!

» Standort und Boden

Damit sich das Nebelstraußgras optimal entfalten kann, bevorzugt es einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Zudem ist es recht anspruchslos und kommt mit fast jedem Boden zurecht. Doch besonders gut gedeiht es in humus- und nährstoffreichem Boden. Dieser muss jedoch trotzdem locker sein, denn Staunässe bekommt dem Nebelgras überhaupt nicht. Leicht sandige oder steinige Erde kommt seinen Bedürfnissen entgegen.

Tipp: Ist der Boden zu schwer oder verdichtet, hilft das Untermischen von Sand oder feinem Kies. So bleibt er locker und überschüssiges Wasser kann gut abfließen.

Nebelgras säen und pflanzen

Nebelgras
Nebelgras (Agrostis nebulosa) | © Nik / stock.adobe.com

Das zart rosa bis gelbbraun blühende Nebelgras, vielmals auch als Wolkengras bezeichnet, wird im Fachhandel meist als Saatgut angeboten. Allerdings ist es nicht ganz einfach, das Pflanzgut zu finden. Wer gezielt sucht, kann jedoch auch bei einigen spezialisierten Online-Händlern fündig werden, bei denen es Nebelstraußgras Samen im Angebot gibt.

» Aussaat ab März

✅ In Töpfen auf der Fensterbank oder im Gewächshaus möglich.
✅ Ab April direkt ins Freiland säen.
Lichtkeimer: Samen nur andrücken, nicht mit Erde bedecken.
Keimtemperatur: 15–18 °C.
✅ Erste Keimlinge erscheinen nach 1–2 Wochen.

» Pflanzung ins Freiland

✅ Vorgezogene Pflanzen ab Mitte bis Ende Mai, nach den letzten Frösten, ins Beet setzen.
Pflanzabstand: 20–30 cm für eine lockere Wuchsform.
✅ Ist noch Frost zu erwarten (bis zu den Eisheiligen), schützt ein Gartenvlies die jungen Pflanzen.

Tipp: Blütezeit verlängern
Wer sich eine lang anhaltende Blüte wünscht, kann das Nebelgras gestaffelt alle zwei bis drei Wochen neu aussäen. So bleibt das Beet bis in den Herbst hinein in eine sanfte Nebelschicht aus feinen Halmen gehüllt.

Nebelgras-Pflegetipps

» Gießen und düngen

Das Nebelstraußgras ist äußerst pflegeleicht und kommt mit wenig Wasser aus. An sehr trockenen Tagen sollte es dennoch regelmäßig gegossen werden, vor allem wenn es in Töpfen wächst. Im Beet ist es robuster und kommt auch mit kurzen Trockenphasen zurecht. Eine spezielle Düngung ist nicht erforderlich, da es selbst auf nährstoffärmeren Böden gedeihen kann.

» Vermehrung

Da das Nebelstraußgras einjährig ist, verabschiedet es sich nach der Blütezeit. Wer es im nächsten Jahr wieder im Garten haben möchte, kann die reifen Samen sammeln, trocknen und im Frühling erneut aussäen. Oft sät es sich aber auch von selbst aus und taucht an neuen Stellen wieder auf.

  1. Lassen Sie einige Blütenstände zur Samenreife kommen.
  2. Sammeln Sie die reifen Samen, wenn die Blütenstände trocken und braun werden.
  3. Reinigen Sie die Samen von Spreu und anderen Pflanzenteilen.
  4. Trocknen Sie die Samen gründlich an einem luftigen, schattigen Ort.
  5. Lagern Sie die getrockneten Samen in einem luftdichten Behälter an einem kühlen, trockenen Ort.

» Rückschnitt

Als einjähriges Ziergras ist kein jährlicher Rückschnitt wie bei mehrjährigen Gräsern nötig. Wer eine Selbstaussaat vermeiden möchte, sollte das Nebelgras schon vor der Samenreife entfernen.

» Überwintern

Eine Überwinterung ist nicht notwendig, da das Nebelgras ohnehin nur einjährig ist.

» Krankheiten und Schädlinge

Das Nebelgras ist äußerst robust und kaum anfällig für Krankheiten oder Schädlinge. Ein echter Pluspunkt!

Pflanzpartner

Die schimmernden Blütenrispen des Nebelstraußgrases wirken wie ein leichter, tanzender Schleier zwischen anderen Pflanzen. Besonders schön lässt es sich mit folgenden Partnern kombinieren:

» Zarte Gräser

» Blühende Stauden

» Hohe Strukturpflanzen für den Hintergrund

Mit seiner luftigen, sanft schwingenden Erscheinung verleiht das Nebelgras jedem Garten eine besondere Eleganz – perfekt für alle, die natürliche Leichtigkeit lieben!

Titelbild: Mike Peel | CC BY-SA 4.0

Ringo von Gartentipps.com

Ringo ist Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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