Strandhafer im Garten wird immer beliebter. Wir verraten, was Sie beim Pflanzen und Pflegen des Süßgrases beachten müssen.

Gewöhnlicher Strandhafer
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Dieses Ziergras kennt jeder Urlauber von einem Strandspaziergang. Der Gewöhnliche Strandhafer (Ammophila arenaria) wird zur Bepflanzung der Dünen an Nord- und Ostsee eingesetzt. Wer sich etwas Urlaubsfeeling in den Garten holen möchte, kann Strandhafer recht einfach kultivieren. Das Süßgras bildet im Frühsommer hübsche, gelbe Duftblüten aus und macht sich auch sehr gut in Sommersträußen. Auch in der kalten Jahreszeit behält der Gewöhnliche Strandhafer sein Grün und sorgt damit für einen hübschen Akzent im Wintergarten.

Besonderheiten von Strandhafer

Strandhafer ist ein Pionier unter den Süßgräsern. Er ist beinahe an allen Küsten der Welt zuhause. Seit Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Pflanzen auch nach Amerika, Australien oder Neuseeland ausgeführt, und zur Befestigung der Dünen eingesetzt.

Eigentlich verträgt der Gewöhnliche Strandhafer kein Salzwasser und wächst daher auch nur an trockenen Plätzen, die vom Meer nicht erreicht werden können. Die botanische Bezeichnung „Ammophila arenaria“ bedeutet so viel wie „Sandfreund“ und weist auf den bevorzugten Standort des Gewöhnlichen Strandhafer hin.

➔ Gewöhnlicher Strandhafer – Nutzen

Der Gewöhnliche Strandhafer ist aus den Dünenlandschaften der Weltmeere nicht wegzudenken. Als Pionierpflanze ist er mitverantwortlich für die Entstehung der Dünen. Vom Sand verschüttet, wächst der Strandhafer immer wieder ans Licht. Die Wurzeln befestigen den Sandboden.

» Wussten Sie es? Innerhalb eines Jahres kann der Gewöhnliche Strandhafer bis zu einem Meter hohe Sandwälle durchdringen.

Der Strandhafer sorgt für eine Stabilisierung der Dünen und leistet damit einen wertvollen Beitrag zum Küstenschutz. Weiterhin ernährt die Pflanze die Strandhafer-Spornzikade und die Raupen der Strandhafer-Weißadereule.

Gewöhnlicher Strandhafer (Ammophila arenaria)
Besonderheiten:bogig geneigte Halme, filigranes Gras, Pionierpflanze, winterhart
Wuchshöhe:60 – 100 cm
Wuchsbreite:20 – 35 cm
Blütezeit:Juni – August
Standort:Sonne
Boden:trocken bis frisch, durchlässig, sandig, mineralisch
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Strandhafer im Garten pflanzen

➔ Den passenden Standort finden

Der Gewöhnliche Strandhafer gedeiht in Sonne und Halbschatten. Mehrere Stunden Sonnenlicht pro Tag sind optimal. An einem zu dunklen Platz verkümmern die Süßgräser. Der ideale Standort ist sich in Meeresnähe. Als Alternative im Garten bietet sich ein Gartenteich oder ein natürlicher Bachlauf an.

Bevorzugt wird der Gewöhnliche Strandhafer im Steingarten oder im Staudenbeet angepflanzt. Hübsche Kombinationen lassen sich mit Meerkohl oder mit der Kartoffelrose schaffen.

» Hinweis: Damit der Gewöhnliche Strandhafer seine Pflanznachbarn nicht verdrängt, sollte eine Wurzelsperre eingebaut werden.

➔ Das ideale Substrat auswählen

Die Strandpflanze bevorzugt einen sandigen Boden. Wichtig ist ein durchlässiges Substrat. Herkömmlicher Gartenerde sollte Sand zugegeben werden.

Der Gewöhnliche Strandhafer bezieht Kalium, Kalk und Phosphor an seinem natürlichen Standort durch die Überwehung mit Sand. Wer dies im Gartenbeet nicht anbieten kann, muss die Nährstoffe regelmäßig über den Dünger zuführen.

Mit nassen Untergründen oder einem sehr salzhaltigen Boden kommen die Süßgräser nicht zurecht.

➔ Strandhafer pflanzen – Schritt für Schritt

Gewöhnlicher Strandhafer wird als Containerpflanze angeboten. Zwischen Frühjahr und Herbst können die Pflanzen ins Freiland gesetzt werden.

Dabei ist wie folgt vorzugehen:

  1. Standort auswählen
  2. Substrat vorbereiten
  3. Pflanze aus dem Pflanzgefäß nehmen
  4. Pflanze wässern
  5. Pflanzloch ausheben
  1. Rhizomsperre anbringen
  2. Pflanze einsetzen
  3. Substrat auffüllen
  4. Erde gut andrücken
  5. Pflanze angießen

Beim Pflanzen auf ausreichend Abstand zu den Nachbarpflanzen zu achten. Mindestens 40 Zentimeter sollten eingehalten werden. Um die Ausbreitung der Wurzelausläufer zu verhindern, ist eine Wurzelsperre einzusetzen.

Strandhafer richtig gießen

Obwohl der Gewöhnliche Strandhafer am Meer wächst, ist sein Wasserbedarf eher gering. Am wohlsten fühlen sich die Pflanzen in einem trockenen Sandboden. Auch im Gartenbeet wird der Gewöhnliche Strandhafer nur sparsam gegossen.

Strandhafer richtig düngen

Der Nährstoffbedarf ist gering, sollte aber dennoch ausgewogen ausfallen. Wird die Pflanze nicht in einem reinen Sandboden kultiviert, ist regelmäßig zu düngen. Dabei ist ein Dünger mit einem hohen Kalium- und Phosphoranteil zu wählen. Gegossen werden darf mit kalkhaltigem Leitungswasser.

Die wichtigsten Pflanz- und Pflegetipps im Überblick

MaßnahmeWas ist zu tun?
Standort wählensonnig bis halbschattig
hell
Substrat vorbereitensandig
durchlässig
nährstoffreich
Gießensparsam gießen
Staunässe vermeiden
Düngenbei Kultivierung in Gartenerde regelmäßig düngen
Kalk, Kalium und Phosphor werden benötigt

Strandhafer schneiden

Der Gewöhnliche Strandhafer ist ein pflegeleichtes Ziergras. Wer allerdings die Anbringung einer Wurzelsperre versäumt hat, wird bald feststellen, dass die Pflanzen sich im Beet ausbreiten und andere Gewächse überwuchern. Dann wird es notwendig, die Pflanze auszugraben und auszudünnen.
Im Frühjahr können braune Blätter entfernt werden.

Gewöhnlichen Strandhafer vermehren

Dies wird meist nicht notwendig sein, denn die Pflanzen breiten sich derart aus, dass niemand an eine zusätzliche Vermehrung denkt. Wer eine weitere Pflanze in den Garten setzen möchte, kann diese durch Teilung des Wurzelballens gewinnen.

Strandhafer – Krankheiten und Schädlinge erkennen

Am Strand wird man kaum eine kranke Pflanze finden. Gefahr droht allein von Konkurrenzpflanzen. So wächst die ebenfalls in den Dünen vorkommende Kartoffelrose schneller als der Strandhafer und lässt die Pflanzen häufig absterben.

Im heimischen Garten drohen der Befall mit Pilzen oder Fadenwürmern. Dies sind meist die Folgen eines zu festen Bodens und eines nicht auf die Bedürfnisse der Pflanzen abgestimmten Nährstoffangebots.

Gewöhnlichen Strandhafer überwintern

Der Gewöhnliche Strandhafer ist an die Winter in unseren Breiten gut angepasst und benötigt keinen zusätzlichen Winterschutz. Temperaturen bis – 20 Grad werden in der Regel gut vertragen.

Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

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