Nelken müssen in der Regel nicht geschnitten werden. Ein Rückschnitt hat jedoch viele Vorteile. Sie können damit das Wachstum und die Blüte positiv beeinflussen.

Nelken in einer Vase
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Nelken zählen zu den beliebtesten Gartenblumen. Damit Wachstum und Blüte garantiert sind, benötigen die Pflanzen den passenden Standort, das entsprechende Substrat, sowie Feuchtigkeit und einen möglichst kalkhaltigen Dünger. Der Schnitt zählt dagegen nicht zu den primären Pflegemaßnahmen und doch lassen sich Wachstum und Blüte durch entsprechende Schnittarbeiten positiv beeinflussen. Wie genau, das möchten wir Ihnen in diesem Beitrag verraten.

Warum sollten Nelken geschnitten werden?

Nelken zu schneiden, besitzt primär zwei Gründe. Ein Schnitt im Frühling macht sich notwendig, um die Schäden des Winters zu erkennen und gegebenenfalls zu beseitigen. Es gilt dabei, alte, vertrocknete oder erfrorene Pflanzenteile zu entfernen. Dies dient nicht nur der Optik der Pflanze, sondern verhilft ihr auch zu einem guten Start in die neue Gartensaison. Denn Nelken, die im Frühling beschnitten werden, treiben zügiger und kräftiger aus.

Aber auch im Sommer sollten Sie den Schnitt nicht komplett vernachlässigen. Kranke oder von Schädlingen befallene Pflanzenteile sollten Sie immer umgehend entfernen. Um die Attraktivität der Pflanze zu erhalten, schneiden Sie außerdem verblühte Pflanzenteile im Spätsommer ab.

Was passiert, wenn Nelken nicht geschnitten werden?

Wird der Schnitt über einen längeren Zeitraum versäumt, kommt es zum Verkahlen der Pflanzen. Darunter leiden Optik und Blüte. In diesem Fall sollten Sie die Nelken um etwa ein Drittel kürzen. Damit wird der zügige Neuaustrieb angeregt und die ursprüngliche Wuchsform nach und nach wieder hergestellt.

Nelken schneiden und zur Nachblüte anregen

Frau schneidet Nelken
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Wie bereits erwähnt, ist es ratsam, die verblühten Nelken regelmäßig zu entfernen. Der Rückschnitt dient nicht dabei nur dem Aussehen der Pflanze. Die meisten Nelken lassen sich durch das Abschneiden verblühter Triebe zudem zu einer Nachblüte motivieren. Die Zweitblüte fällt dann meist zwar weniger üppig als die Erstblüte aus, ist aber dennoch eine attraktive Bereicherung des spätsommerlichen Gartens. Vor allem Federnelken und Pfingstnelken blühen nach dem Rückschnitt häufig erneut.

Wichtig:
Wenn Sie Ihre Nelken vermehren möchten, dürfen Sie Verblühtes nicht zurückschneiden. Ansonsten lässt sich kein Samen gewinnen. In diesem Fall wird erst im kommenden Frühling zur Schere gegriffen.

Nelken als Bodendecker zurückschneiden

Einige Nelkenarten wachsen als Bodendecker und damit in geringer Höhe. Nach der Blüte greifen Sie am besten zu einem scharfen Messer und schneiden Verblühtes ab, damit sich wieder ein einheitlicher Pflanzenteppich ergibt.

Für Bodendecker bietet sich generell ein regelmäßiger Pflegeschnitt an. Denn werden alle welken Blätter und abgestorbenen Triebe entfernt, wird das Wachstum gefördert.

Nelken als Schnittblume zurückschneiden

Nelken sind als Schnittblume ausgesprochen beliebt. Werden sie geschnitten, wenn sich die Knospen erst leicht zu öffnen beginnen, dann halten sie sich am längsten. Die Haltbarkeit der Schnittblumen lässt sich obendrein verlängern, wenn Sie das Wasser alle zwei Tage erneuern und den Stiel leicht zurückschneiden.

Tipp:
Damit sich eine attraktive Hauptblüte entwickeln kann, einfach die kleinen Seitenknospen entfernen.

Stecklinge schneiden – So geht’s

Wenn es darum geht, Nelken zu schneiden, ist auch die Gewinnung von Stecklingen ein Thema. Wer seine Pflanzen vermehren möchte, kann einen etwaigen Rückschnitt gleichzeitig dafür nutzen, um Stecklinge für die Vermehrung zu gewinnen. Der richtige Zeitpunkt dafür sind die Monate Juli oder August. Gehen Sie beim Schneiden der Stecklinge einfach wie folgt vor:

  1. Die Stecklinge immer von gesunden und kräftigen Pflanzen schneiden. Wählen Sie dabei am besten maximal zehn Zentimeter lange Seitentriebe aus.
  2. Die unteren Blätter des Triebes entfernen.
  3. Anschließend wird der Steckling in Bewurzelungspulver getaucht und in ein Sand-Torf-Gemisch gepflanzt.
  4. Nach etwa einem Monat haben sich ausreichend Wurzeln gebildet. Die Jungpflanzen werden im Haus oder Frühbeet überwintert.
  5. Ab Ende März können die jungen Nelken ausgepflanzt werden.

Ein Rückschnitt ist im ersten Standjahr nicht notwendig. Lediglich Verblühtes oder kranke und welke Pflanzenteile sollten Sie regelmäßig entfernen.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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