Obstbäume kalken? Sicherlich haben Sie davon schon einmal etwas gehört. Für alle, die nicht wissen, warum man das macht und wie es überhaupt gemacht wird, hier eine Erklärung.

Das Kalken von Obstbäumen in den Herbstmonaten ist auf eine lange Tradition zurückzuführen und bringt den nachweisbaren Nutzen, dass sich gerade im Winter kaum einmal Schädlinge am jeweiligen Obstbaum zu schaffen machen. Zugleich vermindert der Kalkanstrich ein Vermoosen der Baumstämme. Ihr gekalkter Obstbaum wirkt also weitaus gepflegter und wird Sie auch noch mit einem höheren Obstertrag erfreuen.

Das ist aber noch nicht alles: der Kalk schützt nämlich gerade in den Wintermonaten den Baumstamm vor allzu starker Sonneneinstrahlung, weil die weiße Kalkfarbe das Sonnenlicht reflektieren kann. Denn wenn nachts der Frost und tagsüber die Sonne auf das Obstgehölz einwirken, ist der Baumstamm einer immens großen Belastung ausgesetzt (enorme Temperaturschwankungen), die einzig ein Kalkschutzmantel zu reduzieren weiß.

Durch den natürlichen Kalkanstrich (Kalk zählt zu den Naturprodukten) werden folglich innere Spannungen im Altholz deutlich minimiert, wodurch weitaus weniger Frost-Risse im Holz zu verzeichnen sind. Und das ist enorm wichtig, denn in den Spalten würden sich sonst wiederum verschiedene Schädlinge schnell breitmachen!

Obstbäume kalken – So wird’s gemacht

Im Gartenfachmarkt, aber auch in vielen Baumärkten können Sie das biologisch abbaubare Produkt Kalk in pulverisierter Form kaufen. Diesen geruchlosen Kalk müssen Sie dann mit Wasser sämig anrühren und mit einem robusten Quastenpinsel an den Baumstämmen gleichmäßig aufbringen. Sie müssen also nicht wie sonst üblich den Boden kalken, sondern den Baumstamm.

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» Tipp:

Bei ausgeprägten Baumrinden müssen Sie den Kalkanstrich mehrmals hintereinander wiederholen, denn nur so werden Sie ein porentiefes Streichergebnis erzielen. Der Vorteil: Hierbei werden in der Regel auch bereits im Obstbaum abgelegte Schädlingslarven gleich mit abgetötet.

Kalken Sie den Baumstamm großzügig
Kalken Sie den Baumstamm großzügig | © sever180 – Fotolia.com

Kalken sollten Sie grundsätzlich immer den ganzen Baumstamm (bis hin zur Baumkrone), damit Schädlinge nicht mehr vom Boden aus daran hochkriechen können. Verstärken können Sie diese Wirkung nochmals durch das Aufbringen einer Leimbinde, die Sie auf halber Stammhöhe einmal komplett um den Baum wickeln müssen.

Kalkanstrich jährlich erneuern

Im Laufe des Jahres wird solch ein Kalkanstrich dann natürlich durch den Regen wieder abgewaschen. Der Kalk versickert dann im Wurzelbereich was den Vorteil mit sich bringt, dass der Obstbaum gleichzeitig auch noch gedüngt wird. Sie müssen im Laufe des Jahres also nicht mehr zusätzlich alle Obstbäume düngen. Allerdings sollten Sie alljährlich im Herbst den Kalkanstrich an den Obstbäumen dann auch wieder erneuern.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

3 Kommentare

    • ich habe es noch niemals getan. aber nach der Beschreibung müsste es auch Sinn machen, es im Frühjahr zu machen. Dann weiter, wie im Artikel beschrieben.

  1. Vielen Dank für den Tipp!! Hätte ich wirklich nicht mehr daran gedacht. Habe einen neuen Obstbaum gepflanzt, der jetzt diesen Schutzanstrich erhält.

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