In diesem Beitrag erkläre ich Ihnen, wie Sie mit dem richtigen Standort, Boden und Winterschutz, selbst in weniger idealen Klimazonen, einen Olivenbaum erfolgreich kultivieren können.

Der Olivenbaum (Olea europaea) ist ein immergrüner Baum, der zur Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae) und zu den ältesten kultivierten Pflanzen der Welt gehört. Seine Früchte, die Oliven, sowie das daraus gewonnene Olivenöl, sind nicht nur wesentliche Bestandteile der mediterranen Küche, sondern werden auch in der Kosmetik und Medizin geschätzt.

Der Olivenbaum hat seine Wurzeln im östlichen Mittelmeerraum. Archäologische Funde deuten darauf hin, dass der Olivenanbau bis in die Bronzezeit zurückreicht. Im Laufe der Geschichte wurde der Olivenbaum als Symbol des Friedens, der Weisheit und des Wohlstands verehrt.

Tipp: Wegen der Anfälligkeit für Frost ist das Pflanzen im Freiland etwas heikel, aber nicht unmöglich. Wer in Gegenden mit milder Witterung wohnt, hat die besten Chancen, dass der Olivenbaum dort gedeiht. Alle anderen sollten die Pflanzung im Kübel bevorzugen.

Kleiner Steckbrief zum Olivenbaum

Olivenbaum (Olea europaea)
Wuchsbreite:200 – 300 cm
Wuchshöhe:400 – 600 cm
Wuchsgeschwindigkeit:10 – 30 cm/Jahr
Wurzelystem:Herzwurzler
Standort:Sonne
Boden:durchlässig, steinig
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Standort und Bodenansprüche

Olivenbäume sind Sonnenanbeter. Der Olea europaea benötigt deshalb einen Platz, an dem er täglich mehrere Stunden direktes Sonnenlicht bekommt. Ideal ist ein süd- oder südwestlich ausgerichteter Standort.

Meine Empfehlung: Der Standort sollte nicht nur hell, sondern auch windgeschützt sein. Gerade junge Olivenbäume vertragen keinen starken Wind und knicken im schlimmsten Fall ab.

Boden

Gut durchlässiger Boden: Sandige, nährstoffarme Erde ist ideal. Es darf sich keine Staunässe bilden, weil diese zu Wurzelfäule führt.

Leicht basischer pH-Wert: Der ideale pH-Wert für Olivenbäume liegt zwischen 7,0 und 8,0. Mit einem Bodentest können Sie den pH-Wert Ihres Gartens bestimmen. Ist der Boden zu sauer, mischen Sie Gartenkalk unter.

Olivenbaum pflanzen

Die beste Zeit, einen Olivenbaum zu pflanzen, ist im Frühling (April bis Juni), nachdem die Frostgefahr vorüber ist. Dies gibt dem Baum genügend Zeit Wurzeln zu schlagen, bevor die kalten Monate kommen.

Pflanzung: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Olivenbaum mit Früchten
Erste Früchte zeigen sich nach etwa 7 Jahren | © DavidPrado / stock.adobe.com

Schritt 1: Pflanzloch vorbereiten

  • Graben Sie ein Loch, das doppelt so breit und genauso tief ist wie der Wurzelballen.
  • Lockern Sie den Boden, um den Wurzeln das Ausbreiten zu erleichtern und vor allem, damit das Wasser gut abfließen kann.

Schritt 2: Baum einsetzen

  • Nehmen Sie den Olivenbaum vorsichtig aus dem Container und entfernen Sie abgestorbene Wurzeln.
  • Setzen Sie den Baum gerade in die Mitte des Lochs.

Schritt 3: Loch auffüllen

  • Füllen Sie das Loch mit der ausgegrabenen Erde wieder auf, wobei gerne Sand untergemischt werden darf. Auch kleine Steine sind hilfreich, weil diese ebenfalls Staunässe reduzieren.
  • Drücken Sie die Erde um den Baum herum fest.

Schritt 7: Bewässerung

  • Bewässern Sie den Baum gründlich, so können sich Erde und Wurzeln „vermischen“.
  • Etwa eine Woche lang benötigt der Olivenbaum regelmäßig Wasser, dann kann das Gießen reduziert werden.

Meine Empfehlung: Wählen Sie einen jungen Baum aus einer vertrauenswürdigen Gärtnerei, der bereits an das lokale Klima angepasst ist. Dies erhöht die Überlebenschancen Ihres Olivenbaumes!

Olivenbaum pflegen

Olivenbaum im Kübel auf einer Terrasse
Egal ob im Freiland oder Kübel, der Olivenbaum steht gern sonnig und windgeschützt | © Delphotostock / stock.adobe.com

Die Pflege des Olivenbaumes ist unkompliziert. Olivenbäume bevorzugen eine zurückhaltende Bewässerung und kommen lange Zeit ohne Wasser aus, was sie ideal für trockene Klimazonen oder macht.

Meine Empfehlung: In den ersten Jahren nach der Pflanzung sollte regelmäßig, aber mäßig bewässert werden, um ein gesundes Wurzelwachstum zu fördern. Sobald sich der Baum etabliert hat, können Sie die Bewässerung reduzieren.

Olivenbaum schneiden

Durch gezieltes Beschneiden können Sie nicht nur die Form des Baumes nach Ihren Wünschen gestalten, sondern auch eine reiche Ernte an Oliven fördern.

Der beste Zeitpunkt zum Schneiden

Der ideale Zeitpunkt zum Schneiden des Olivenbaumes ist das späte Winterende bis zum frühen Frühjahr, bevor der neue Wachstumszyklus beginnt. In diesem Zeitraum ist der Baum noch in seiner Ruhephase, und das Risiko, dass der Schnitt den Baum stresst oder zu einem verstärkten Saftfluss führt, ist minimal. Ein weiterer Vorteil dieses Zeitpunkts ist, dass die Struktur des Baumes ohne das Laub besser erkennbar ist, was ein präziseres Schneiden ermöglicht.

  • Entfernen von totem oder krankem Holz: Beginnen Sie mit dem Entfernen aller toten, kranken oder beschädigten Äste. Dies hilft, die Gesundheit des Baumes zu erhalten und beugt der Ausbreitung von Krankheiten vor.
  • Auslichten für bessere Luftzirkulation: Durch das Ausdünnen der Krone können Licht und Luft besser in den Baum eindringen. Entfernen Sie hierfür kreuzende oder nach innen wachsende Äste.
  • Förderung der Fruchtbarkeit: Ein gezielter Schnitt kann die Fruchtbarkeit des Olivenbaumes verbessern. Wenn Sie ältere, fruchttragende Äste leicht zurückschneiden, regen Sie den Baum an, neue fruchtbare Triebe zu bilden.
  • Kontrolle der Wuchshöhe: Durch regelmäßigen Rückschnitt können Sie die Höhe des Baumes kontrollieren, was insbesondere bei der Ernte der Oliven von Vorteil ist.

Meine Empfehlung: Beim Schneiden sollten Sie darauf achten, nicht zu radikal vorzugehen. Ein Olivenbaum erholt sich zwar in der Regel gut von einem Rückschnitt, aber ein zu starker Schnitt kann den Baum schwächen und die Fruchtproduktion in der kommenden Saison reduzieren. Als Faustregel gilt, nie mehr als ein Drittel der Baumkrone in einem Schnittzyklus entfernen.

Olivenbaum überwintern

Olivenbäume sind zwar an das milde, mediterrane Klima angepasst und können dort das ganze Jahr über im Freien stehen, in kälteren Klimazonen benötigen sie aber besonderen Schutz. Besonders junge Bäume und solche, die in Kübeln gehalten werden, sind empfindlich gegenüber Frost.

Schutz für junge und frei stehende Bäume

Junge Olivenbäume sind besonders frostempfindlich. Um sie zu schützen, sollten Sie den Stamm mit einem Kokos- oder Jutemantel umwickeln. Dies dient als Isolation und schützt vor kalten Winden. Der Wurzelbereich kann zusätzlich mit einer dicken Schicht aus Mulch oder Laub abgedeckt werden, um den Boden vor dem Durchfrieren zu bewahren.

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Meine Empfehlung: Achten Sie darauf, dass die Schutzmaterialien atmungsaktiv sind, um Staunässe und damit verbundene Wurzelfäule zu vermeiden. Der Schutz sollte so angebracht werden, dass er leicht entfernt werden kann, falls die Temperaturen vorübergehend wieder steigen.

Überwinterung von Olivenbäumen im Topf

Olivenbäume, die in Töpfen oder Kübeln gehalten werden, sind besonders flexibel, was den Winterschutz angeht, da sie an einen geschützten Ort gebracht werden können. Idealerweise sollten sie in ein kühles, aber frostfreies Gewächshaus oder einen Wintergarten umgesiedelt werden. Ist das nicht möglich, kann ein geschützter Platz an der Hauswand, unter einem Dachvorsprung oder sogar in einer Garage mit Fenster als Überwinterungsort dienen.

Meine Empfehlung: Wenn Sie den Baum ins Haus bringen, achten Sie darauf, dass er genügend Licht bekommt und die Luft nicht zu trocken ist. Eine gelegentliche Bewässerung ist notwendig, aber übertreiben Sie es nicht, da der Olivenbaum in der Ruhephase weniger Wasser benötigt.

Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

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