Ganz gleich, ob Sie gerade erst einen Teich angelegt haben oder schon seit Jahren einen pflegen – die richtige Pflege der Teichpflanzen kann den Unterschied zwischen einem klaren und trüben Gartenteich ausmachen.
Wenn Sie vor ihrem Teich stehen, genießen Sie sicher die Ruhe, die von ihm ausgeht. Doch um diese Idylle zu bewahren, brauchen ihre Teichpflanzen regelmäßig Pflege. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie leicht man den Überblick verlieren kann: Welche Wasserpflanze muss geschnitten werden? Welche braucht Dünger? Und was mache ich, wenn Algen überhandnehmen? Genau das möchte ich Ihnen hier Schritt-für-Schritt erklären.
Obwohl Sie sich keine Gedanken ums Gießen oder Auflockern des Bodens machen müssen, können Teichpflanzen ohne Pflege schnell wuchern und das Gleichgewicht im Teich stören. Um das Wachstum im Zaum zu halten ist es sinnvoll, schon beim Bepflanzen stark wuchernde Pflanzen wie Sumpf- oder Flachwasserpflanzen in Gitterkörbe zu setzen. Auch Seerosen gehören dazu, diese müssen Sie sogar immer wieder ausdünnen.
Inhalte
Pflege von Teichpflanzen

🔍 Überwachung des pH-Wertes und Nitrat-Wertes
Der pH-Wert des Teichwassers ist ein entscheidender Faktor für die Gesundheit der Teichpflanzen. Ein pH-Wert im Bereich von 6,5 bis 8,0 ist ideal. Ein zu niedriger pH-Wert (sauer) oder ein zu hoher pH-Wert (alkalisch) kann das Wachstum der Pflanzen beeinträchtigen und das Auftreten von Algen fördern. Um den pH-Wert regelmäßig zu prüfen, verwenden Sie pH-Teststreifen oder elektronische Messgeräte, die genaue Ergebnisse liefern.
Der Nitrat-Wert ist ein weiterer wichtiger Parameter. Hohe Nitrat-Werte (über 50 mg/l) fördern das Algenwachstum und das wiederum, kann Teichpflanzen schaden. Nitrat gelangt oft durch Fischfutter und abgestorbene Pflanzenreste ins Wasser. Um Nitrat-Ansammlungen zu vermeiden, geben Sie nicht zu viel Futter in den Teich und entfernen abgestorbene Pflanzenteile regelmäßig.
➡️ Düngung
Obwohl viele Teichpflanzen Nährstoffe aus dem Wasser aufnehmen, kann eine zusätzliche Düngung notwendig sein, um das Wachstum zu fördern, insbesondere bei nährstoffarmen Böden. Organische Düngemittel sind hier allerdings vorzuziehen, da sie das Wasser nicht verschmutzen. Mit speziellen Teichdüngerkugeln habe ich die beste Erfahrung gemacht, denn diese konnte ich gezielt in den Teichboden einarbeiten.
Schneiden und Ausdünnen von Teichpflanzen

✂️ Wann und womit Teichpflanzen schneiden
Das Schneiden von Teichpflanzen hilft, das Wachstum zu fördern und Krankheiten zu vermeiden. Die beste Zeit für den Schnitt ist im Frühjahr und Herbst. Im Frühjahr werden die Pflanzen von abgestorbenen Teilen befreit und für die kommende Wachstumsperiode vorbereitet. Im Herbst hilft der Schnitt dabei, die Pflanzen auf den Winter vorzubereiten. Überschüssiges und krankes Material wird entfernt und so die Frosthärte der Pflanzen verbessert.
Für das Schneiden verwenden Sie eine scharfe Gartenschere oder noch besser eine Teichschere.
🌾 Welche Pflanzen geschnitten und ausgedünnt werden
- Schilf (Phragmites australis) und Rohrkolben (Typha latifolia) sind schnell wachsende Sumpfpflanzen, die im Herbst auf etwa 10 cm über der Wasseroberfläche zurückgeschnitten werden. So verhindern Sie, dass die Halme ins Wasser fallen und dort verrotten. Bei dichtem Wachstum lohnt es sich außerdem, die Pflanzen für eine ausreichende Wasserzirkulation auszulichten.
- Seerosen (Nymphaea) sind pflegeleicht. Entfernen Sie überschüssige und abgestorbene Blätter, sowie verblühte Blüten. Dafür eignet sich eine Teichschere, mit der die Stängel knapp über dem Wurzelballen gekappt werden.
Alle zwei bis drei Jahre sollten je nach Seerosen-Art die Rhizome geteilt oder der knollenartige Wurzelstock auseinandergezogen werden, um das Wachstum zu fördern und Platz im Teich zu schaffen. Dafür eignet sich am besten das Frühjahr, bevor das neue Wachstum einsetzt. - Unterwasserpflanzen wie Hornkraut (Ceratophyllum demersum) und Wasserpest (Elodea canadensis) können das ganze Jahr über getrimmt werden, um ein Überwuchern zu verhindern und die Wasserzirkulation zu verbessern.
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🌿 Ausdünnen von Teichpflanzen
Das Ausdünnen der Teichpflanzen sollte nicht in Vergessenheit geraten. Indem Sie regelmäßig ausdünnen, wird der Teich durchlässiger für Licht und Sauerstoff. Zudem verringert sich die Konkurrenz um Nährstoffe, was das Wachstum der verbliebenen Pflanzen fördert.
Überwinterung von Teichpflanzen
🪻 Welche Pflanzen aus dem Teich genommen werden müssen
Einige tropische Teichpflanzen, wie die Wasserhyazinthe (Eichhornia crassipes) und der Papyrus (Cyperus papyrus), sind nicht winterhart und sollten vor den ersten Frösten aus dem Teich genommen werden. Sie überwintern am besten in Behältern mit Wasser an einem hellen und kühlen Ort. Kontrollieren Sie jedoch während der gesamten Überwinterung regelmäßig den Wasserstand und die Temperatur.
Tipp: Die optimale Temperatur für die Überwinterung tropischer Teichpflanzen sollte nicht unter 10°C fallen.
🪷 Überwinterung von Seerosen im Pflanzkorb
Die Pflanztiefe von Seerosen variiert je nach Sorte. Zwergseerosen (Nymphaea tetragona) gedeihen etwa gut in einer Tiefe von 20 bis 30 cm, während größere Sorten wie die weiße Seerose (Nymphaea alba) eine Wassertiefe von 40 bis 100 cm bevorzugt.
Im Winter ist es jedoch ratsam, alle Seerosen im Pflanzkorb, unabhängig von der Sorte, in tiefere Bereiche des Teiches zu setzen, um sie vor Frost zu schützen. Ein Wasserstand von mindestens 60 cm, idealerweise 80 cm, bietet den besten Schutz.
Hinweis: In besonders kalten Regionen kann eine lichtdurchlässige Teichabdeckung zusätzlichen Frostschutz und gleichzeitig ausreichend Licht für die Photosynthese bieten.
Krankheiten und Schädlinge

🐌 Erkennung und Bekämpfung
- Ein erhöhtes Algen-Aufkommen weist auf ein Ungleichgewicht im Teich hin, oft durch eine hohe Nitratkonzentration. Setzen Sie Teichschnecken oder Fische wie den Graskarpfen (Ctenopharyngodon idella) ein, die Algen auf natürliche Weise reduzieren. UV-Klärgeräten helfen zusätzlich, Algensporen abzutöten. Präventive Maßnahmen wie das Anlegen von Schattenspendern können ebenfalls nützlich sein.
- Blattläuse können Teichpflanzen schädigen, lassen sich aber gut mit einem kräftigen Wasserstrahl oder biologischen Insektiziden bekämpfen. Kontrollieren Sie die Pflanzen regelmäßig und handeln Sie bei den ersten Anzeichen eines Befalls. Fördern Sie zudem Nützlinge wie Marienkäfer (Coccinellidae) und Florfliegen (Chrysopidae), die Blattläuse fressen.
- Gelbe oder braune Flecken auf den Blättern können auf Pilzinfektionen hinweisen. Entfernen Sie befallene Pflanzenteile sofort und behandeln Sie die Pflanzen mit fungiziden Mitteln, um die Ausbreitung der Infektion zu verhindern. Achten Sie darauf, dass die Pflanzen nicht zu dicht wachsen, um einem Pilzbefall vorzubeugen.
- Apfelschnecken (Pomacea spp.) sind seit 2012 in Europa verboten und dürfen nicht als nützliche Helfer eingesetzt werden. Sollten Sie Apfelschnecken in Ihrem Teich finden, melden Sie dies unverzüglich dem Pflanzenschutzdienst Ihres Bundeslandes, zu finden unter pflanzengesundheit.julius-kuehn.de.
Nützliche Helfer im Teich
🐟 Fische und ihre Rolle
Fische spielen eine wesentliche Rolle im Teichökosystem. Sie helfen Algen und abgestorbene Pflanzenteile zu fressen und tragen damit zur Aufrechterhaltung des biologischen Gleichgewichts bei. Graskarpfen (Ctenopharyngodon idella), Kois (Cyprinus carpio) und Goldfische (Carassius auratus) sind besonders nützlich.
🐚 Schnecken und Muscheln
Schnecken wie die Posthornschnecke (Planorbarius corneus), die Spitzschlammschnecke (Lymnaea stagnalis) und die Sumpfdeckelschnecke (Viviparus viviparus) sind effiziente Abfallverwerter und tragen zur Reduzierung von Mulm und Ablagerungen bei.
Teichmuscheln wie die Malermuschel (Unio pictorum) und die Gemeine Teichmuschel (Anodonta anatina) entfernen durch ihre Filtertätigkeit nicht nur Schwebstoffe und Mikroalgen, sondern auch potenziell schädliche Bakterien und Parasiten.
Es handelt sich also um kleine Superhelden, die zur Sauberkeit des Teiches beitragen, was wiederum den Wasserpflanzen zugutekommt.
🪱 Mikroorganismen
Man sieht sie kaum, doch Mikroorganismen helfen beim Abbau von organischem Material im Teich. Sie zersetzen abgestorbene Pflanzenreste und tragen wie die anderen Helfer zur Nährstoffversorgung der Pflanzen bei.
Schlammansammlung und ihre Auswirkungen
Im Laufe der Jahre sammelt sich Schlamm auf dem Teichboden. Dieser dient sogar als Nährstoffreservoir, doch eine zu große Ansammlung reduziert den Sauerstoffgehalt im Wasser, was bei den Teichpflanzen zur Wurzelfäule führen kann.
Deshalb sollte überschüssiger Schlamm regelmäßig per Hand oder mit einem Teichsauger entfernt werden. Wie Sie genau vorgehen, lesen Sie in meiner Anleitung: Gartenteich entschlammen.
Ein Kommentar
Das ist das Problem, am Anfang sieht der Teich immer schön aus. Wenn man sich nicht konsequent darum kümmert, können die Pflanzen im wahrsten Sinne des Wortes ausarten.
Gruß, Stefan