Quecke im Rasen kann schiere Verzweiflung hervorrufen. Was tun? Wir haben Tipps, wie Sie Quecke im Rasen Einhalt gebieten oder gar ausmerzen.

Rasen von Quecke befreien
Ein gleichmäßig grüner Rasen, frei von Unkraut, ist zum Wohlfühlen geschaffen. – © Andrea / stock.adobe.com

Quecke auf Gemüseflächen im Garten ist schon ein großes Übel. Wenn sie dann noch im Rasen wächst, kann sie schiere Verzweiflung hervorrufen.

Obwohl die Quecke eigentlich auch zu den Gräsern gehört, genauer zu den Ährengräsern aus der Familie der Süßgräser, passt sie optisch nicht in den gepflegten Rasen. Zum einen wächst sie schneller, als die Gräser der Rasenmischung und sticht somit deutlich hervor, zum anderen sind ihre Blätter sattgrün bis bläulich schimmernd. Außerdem wächst die Quecke mit weit auslaufenden Halmen in unterschiedliche Wuchsrichtungen.

Der Ärger darüber würde sich vielleicht noch in Grenzen halten, sofern sie sich mühelos bekämpfen ließe. Aber das Gegenteil ist der Fall.

Vielleicht haben Sie schon einmal Quecke in Ihrem Garten an anderer Stelle erfolgreich ausmerzen können. Dann ist Ihnen sicher noch bewusst: Ausdauer und Sorgfalt sind dafür geboten. Das gilt ganz besonders für die Queckenbekämpfung im Rasen.

Warum ist die Quecke so hartnäckig

Quecke: grafische Darstellung
Quecke lässt sich aufgrund ihrer Wurzeln nur schwer entfernen – © foxyliam / stock.adobe.com

Quecke leitet sich vom althochdeutschen Wort Queck ab und heißt „kräftig“ auch „lebendig“. Und schon das allein deutet auf einen starken Drang hin, über den die Pflanze zu ihrer Ausbreitung verfügt.

Viele Arten entwickeln lange, unterirdische Rhizome. Die besitzen die Fähigkeit, an jedem einzelnen Knoten Wurzeln zu bilden. Selbst kleinste Wurzelreste können wieder neue Pflanzen hervorbringen. Dadurch kann sich die Quecke rasant ausbreiten, wobei sie mit ihren langen Rhizomen mit weiteren Gräsern ihrer Art fest verbunden sind.

Gerade wegen des Wurzelgeflechts ist es sehr mühevoll, die lästige Pflanze zu entfernen, vor allem dann, wenn die Rasenpflege über längere Zeit vernachlässigt wurde. Ein verdichteter Boden sowie Nährstoff- und Feuchtigkeitsmangel begünstigen den Queckenbefall im Rasen.

Rasenaussaat gewissenhaft vorbereiten

Geben Sie Quecken im Rasen keine Chance. Das heißt: Bereits dann, wenn Sie eine neuen Rasenfläche anlegen, sollten Sie bestmögliche Voraussetzungen schaffen.

» Rasenstandort vorbereiten

❶ Sammeln Sie bei der Neuanlage einer Rasenfläche Unkrautuwurzeln vom Boden so gut wie möglich ab. Sie müssen besonders auf die sehr hellen, fast weißen Queckenwurzeln achten, da kleine Wurzelfetzen rasch neue Quecke hervorbringen können.

❷ Sobald Sie die neue Fläche abgesammelt haben, können Sie präventiv den Boden mit einem Unkrautvernichtungsmittel beispielsweise „RoundUp“ behandeln.

  • Sprühen Sie das Unkrautvernichtungsmittel aus – nicht gießen
  • Säen Sie den neuen Rasen erst 7 Tage nach der der Behandlung mit chemischen Unkrautvernichtern aus
  • Beachten Sie unbedingt die Warnhinweise auf den Beipackzetteln

❸ Eine qualitativ minderwertige Rasensaat ist eine weitere Ursache für die Bildung und Verbreitung von Quecken. Zur starken Unkrautbildung neigt das Saatgut „Berliner Tiergarten“. Diese Saat ist für schnelles Wachstum gezüchtet worden und enthält preiswerte Futtergräser.

Zwar schießen diese Gräser schnell in die Höhe, allerdings bilden sie keine geschlossene Grasnarbe, wie es eigentlich gewünscht ist.

❹ Umherfliegende Queckensamen können sich auf den vorbereitete Boden oder gleich mit der Aussaat des neuen Rasens ansiedeln. Sobald die jungen Pflänzchen auflaufen sollten Sie diese aus der neuen Rasenfläche zupfen. Lockern Sie die Erde des Wurzelbereich mit einem Küchenmesser auf, so dass Sie junge Quecke mitsamt der Wurzel herausziehen können.

Quecke von bestehenden Rasenflächen entfernen

Quecke im Rasen
© Christian Delbert
/ stock.adobe.com

❶ Auf bereits bestehenden Rasenflächen können Sie die unerwünschte Quecke manuell weitestgehend ausmerzen. Die Behandlung ist jedoch langwierig. Deshalb müssen Sie regelmäßig nachwachsende Pflanzen ausstechen.

  • Wenn die Quecke vereinzelnd auftritt, dann stechen Sie die mit einem scharfen Messer ab. Beginnen Sie damit am besten, noch bevor die Quecke blüht oder Samen bildet. Denn nicht nur über Wuzelausläufer kann sich die Pflanze vermehren, sondern auch über Samen.
  • Entfernen Sie so viel Wurzelwerk wie möglich, am besten natürlich die komplette Wurzel.

❷ Zu empfehlen ist auch ein spezieller Unkrautstecher zur Beseitigung von Quecken im Rasen. Hierbei sollten Sie folgende Schritte beachten:

  • Greifen Sie mit diesem packendem Gerät tief in die Erde, so erfassen Sie die Pflanze mit ihren Wurzeln und Ausläufern.
  • Dann rütteln Sie den Stecher sanft ein wenig hin und her und ziehen die Quecke aus dem Boden.

Besonders günstig macht sich diese Arbeit nach einem Regenguss, wenn die Rasengrund aufgeweicht ist. Die Wurzel werden gut erfasst.

Sie können einem herkömmlichen Unkrautstecher beim Entfernen der meisten Unkräuter vertrauen. Er ist so konstruiert, dass keine Wurzelstücke im Boden verbleiben. Allerdings kann die Quecke lange Ausläufer bilden, die beim Entfernen der Pflanzen reißen und Teile im Boden verbleiben. An diesen Wurzelstücken kann sich die Quecke vermehren. Stechen Sie die neuen Pflanzen regelmäßig aus, so dämmen Sie den Queckenwuchs ein.

Ich persönlich komme bei der Bekämpfung von Quecke am besten mit einem Spargelstecher (dieses Modell) zurecht. Er ist sehr stabil und ich kann richtig tief in die Erde stechen.

Was tun, wenn der Queckenwuchs überhandnimmt?

Ist ein Teil der Rasenfläche vom Queckenwuchs schon arg betroffen, beispielsweise an einer Außenseite, so können Sie diese mit lichtundurchlässiger Folie „behandeln“. Hierfür müssen Sie allerdings Geduld aufbringen, denn nach der Folienbehandlung muss der Rasen der zuvor neu ausgelegten Fläche neu angelegt werden. Bei dieser Methode werden die Rasengräser unter der Folie stark in Mitleidenschaft gezogen und können absterben.

» So hilft dunkle Folie

  • Bedecken Sie die betroffene Rasenfläche komplett mit dunkler Folie
  • Mit Holzbalken oder Steinen beschweren Sie die Ränder der Folie
  • Danach darf keine Regen und kein Sonnenlicht zum Boden durchdringen
  • Lassen Sie die Folie für mindestens eine Gartensaison auf der zu behandelnden Stelle liegen. Zu empfehlen ist eine Dauer von 12 Monaten, denn je länger die Folie auf der verqueckten Fläche liegt, desto wirksamer ist die Behandlung. Im besten Falle stirbt dabei die komplette Quecke ab
  • Wenn Sie die Folie nach 6 bis 12 Monaten wieder entfernen, grubbern Sie den Rasen gründlich und entfernen alle abgestorbenen Pflanzenreste sorgfältig
  • Zu guter Letzt säen Sie auf die behandelte Rasenfläche neue Rasensaat oder legen Rollrasen aus.

Zusammenfassend können Sie feststellen, wenn Sie die Quecke im Rasen so früh wie möglich bekämpfen, dann können Sie dieses Rasenunkraut vollends ausmerzen. Hat die Quecke sich jedoch schon unterirdisch vermehrt, dann wird es ein Geduldsspiel, dieses lästige Kraut ein für alle Male den Garaus zu machen.

Konrad von Gartentipps.com

Meine große Leidenschaft gilt nicht nur dem Gärtnern, ich bin ein sehr großer Liebhaber der Rose. Mit meinem bereits jahrzehntelangen Wissen unterstütze ich in meiner Heimatstadt die "Rosenfreunde Wittstock" als Gründungsmitglied (Gesellschaft Deutscher Rosenfreunde e.V.).

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