Besonders Gartenhäuser aus Holz sind anfällig für Schimmel. Das muss aber nicht sein. Wir zeigen Ihnen, was Sie dagegen unternehmen können.

Schimmel im Gartenhaus
Gartenhäuser aus Holz sind besonders anfällig für Schimmel – © schulzfoto / stock.adobe.com

Schimmel hat in Gartenhäusern nicht selten leichtes Spiel. Kaum ein Gartenbesitzer achtet akribisch auf die Regulierung des Raumklimas im Gartenhaus. Es wird wenig bis gar nicht gelüftet und viele Gärten werden während der kalten Jahreszeit überhaupt nicht aufgesucht. Nicht selten entsteht Schimmel im Gartenhaus unbemerkt und greift die Bausubstanz des Gebäudes an. Schimmelbefall ist nicht nur hässlich und unappetitlich, sondern kann auch negative Auswirkungen auf die Gesundheit von Mensch und Tier haben.

Schimmel – was ist das?

Wer gerne Blauschimmelkäse verspeist, konsumiert einen von etwa 130.000 verschiedenen Schimmelpilzen. Nutzpilze werden verwendet, um Käse zu veredeln oder Antibiotika herzustellen. Kommt es zu einer Oberflächenveränderung, sind weit häufiger Schadpilze die Ursache. Sind Lebensmittel von einem ekligen Pilzrasen überzogen, sind sie nicht nur ungenießbar, sondern giftig.

Tipp: Schimmelpilze werden durch Erhitzen, Trocknen oder Einfrieren nicht zerstört.

Nicht nur Nahrungsmittel werden von Schimmelpilzen befallen. Die meisten Gartenhäuser bestehen aus Holz. Schimmel kann das Holz angreifen und zu dessen Zersetzung führen. Die Gefahr geht dabei von lebendem wie von totem Schimmel aus.





Wie entsteht Schimmel?

Werden Lebensmittel nicht rechtzeitig entsorgt, kann sich schnell ein weißer bis gräulicher Belag auf der Oberfläche bilden. Ähnliches passiert auf feuchtem Holz oder an feuchten Wänden. Damit ist die wichtigste Grundvoraussetzung für Schimmelbildung gefunden: Feuchtigkeit.

Schimmelpilze können nur in einem feuchten Milieu überleben. Dabei ist es unwesentlich, ob die Nässe sich in der Substanz selbst entwickelt oder aus der Umgebungsluft stammt.
Pilzsporen kommen nahezu flächendeckend vor, innen wie außen. Eine Verbreitung der Pilzsporen ist auch über kondensierten Wasserdampf möglich. Wird ein geeigneter Nährboden gefunden, kommt es zur Myzel-Bildung und es entstehen kleine fadenförmige Zellen, die sich kreisförmig verbreiten.

Tipp: Schimmelpilze ernähren sich von Fetten, Protein und Kohlenhydraten, die sich in Staub, Holz, Mauerwerk oder Gewebe finden lassen.

Warum sind Gartenhäuser besonders schimmelgefährdet?

Schimmelsporen sind überall unterwegs. Ob es zur Schimmelbildung im Gartenhaus kommt, hängt allein damit zusammen, ob die Pilzsporen auf geeignete Lebensbedingungen treffen. In Gartenhäusern erwartet den Schimmelpilz in der Regel ein reiches Nahrungsangebot:

  • Staub
  • Schmutz
  • Nahrungsmittelreste
  • Zellulose
  • organisches Material in Tapeten und Fußböden

Haben Sie Ihr Gartenhaus zur Wohlfühloase umgestaltet, kann sich der Schimmel neben Wänden, Decken, und Gartenauflagen auch auf Bodenbelägen, Holzmöbeln oder Büchern breit machen.

Falsches Lüftungsverhalten begünstigt Schimmelbildung

Gartenhaus lüften
Falsches Lüften begünstigt Schimmel im Gartenheus – © DenisProduction.com
/ stock.adobe.com

Meist herrscht in Gartenhäusern eine erhöhte Luftfeuchtigkeit. Die regelmäßige und ausreichende Belüftung im Gartenhaus besitzt meist keine Priorität. Beträgt die Luftfeuchtigkeit über 70 Prozent, ist Schimmelbildung vorprogrammiert.

Schimmel ist sehr resistent gegenüber seiner Umgebungstemperatur und toleriert Temperaturen zwischen 0 und 60 Grad. Die meisten Schimmelpilze breiten sich bei Temperaturen zwischen 25 und 35 Grad aus. Im Sommer sind Gartenhäuser meist durch die direkte Sonneneinstrahlung aufgeheizt. Wenn nicht gelüftet wird, entsteht schnell ein Hitzestau.

Schlechte Dämmung führt häufig zu Schimmel

Hinzu kommt, dass Gartenhäuser häufig nicht ausreichend gedämmt sind. Dadurch entstehen Kältebrücken, an denen sich die Feuchtigkeit aus der Luft absetzt. Zudem kann Feuchtigkeit durch Dach und Wände eindringen. Das sind die idealen Bedingungen für Schimmel.

Tipp: Manchmal lässt sich der Schimmelbefall im Gartenhaus nicht auf den ersten Blick erkennen, denn Schimmelpilze siedeln sich gern auf holzzerstörenden Pilzarten an.

Schimmel im Gartenhaus entfernen – so geht’s

Wer Schimmel im Gartenhaus bemerkt, sollte schnell handeln, damit sich das befallene Material nicht weiter zersetzt und Schimmelpilze eingeatmet werden, was zu allergischen Reaktionen, Reizungen der Atemwege oder Asthma führen kann.

Die Vorgehensweise ist nicht klar definiert und zum Teil auch nicht unumstritten. So empfehlen Holzproduzenten, von chemischen Bekämpfungsarten abzusehen und auf Hausmittel zu vertrauen:

Schimmel mit Essig zu Leibe rücken

Essig ist ungiftig und in jedem Haushalt zu finden. Der Auftrag von Essig kann mithilfe eines Schwamms oder Tuches erfolgen. Die Einwirkzeit sollte mindestens 30 Minuten betragen.

Achtung: Wer mit Essigessenz arbeitet, sollte Schutzkleidung – insbesondere Schutzhandschuhe und Schutzbrille – tragen, da die Gefahr von Verätzungen besteht.

Auf kalkhaltigen Oberflächen bleibt die Wirkung von Essig allerdings aus.

Alkohol

Für Oberflächen, die nicht mit Essig gereinigt werden können, bietet sich reiner Alkohol an. Es sollte sich dabei mindestens um 70-prozentigen Alkohol handeln. Beim Auftrag besteht keine Gefahr für die Gesundheit. Aber die Brandgefahr kann zum Risiko werden. Nach dem Auftrag sollte daher auf gar keinen Fall geraucht werden. Auch Kerzen dürfen dann im Gartenhaus nicht angezündet werden.

Tipp: Alkohol verflüchtigt sich schnell. Für eine nachhaltige Schimmelbekämpfung sind daher mehrere Anwendungen nötig.

Nach der Behandlung mit Alkohol bietet sich der zusätzliche Auftrag eines auf Chlorbasis entwickelten Schimmelentferners an. Die Behandlung ist mehrmals zu wiederholen. Während und nach der Anwendung ist das Gartenhaus gut durchzulüften.

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Wasserstoffperoxid

Kleinere Schimmelflecken im Gartenhaus lassen sich mit einer mindestens fünfprozentigen Wasserstoffperoxid-Lösung beseitigen. Schimmel lässt sich nur entfernen, wenn der Untergrund vollständig abgetrocknet ist. Dies kann mithilfe eines Löschblattes überprüft werden.

Bleiben die Schimmelflecken weiterhin sichtbar, muss das Holz mechanisch bearbeitet werden. Nachdem die betroffenen Flächen abgehobelt oder abgeschliffen wurden, werden sie neu überstrichen.

Spurensuche

Schimmel im Gartenhaus ist gleichzusetzen mit Feuchtigkeit im Gartenhaus. Damit es nicht zu erneuter Schimmelbildung kommt, ist die undichte Stelle am Gebäude unbedingt ausfindig zu machen.

mögliche Ursachen:

  • undichtes Dach
  • undichte Fenster
  • undichte Türen
  • überlaufende Regentonne
  • verstopfte Regenrinne
  • schlechter Wasserabfluss unter dem Gartenhaus

Wie lässt sich Schimmel im Gartenhaus vorbeugen?

Schimmel im Gartenhaus vorbeugen
Schimmel im Gartenhaus mit einem speziellen Anstrich vorbeugen – © Kathrin39 / stock.adobe.com

Wenn Sie im Herbst das Gartenhaus winterfest machen, ist das ein günstiger Zeitpunkt, das Gartenhaus auf mögliche Schwachstellen hin zu kontrollieren. Gegen eindringende Nässe durch Fenster und Türen hilft die Abdichtung mit Silikon. Schäden im Dach sind vor dem Winter auszubessern, ansonsten kann die Feuchtigkeit durch die Schneelast ungehindert ins Innere des Gartenhauses dringen.

Die Regenrinne kann ebenfalls zur Gefahrenquelle werden, wenn sie von Laub verstopft ist und der Wasserabfluss nicht mehr gewährleistet ist oder wenn sie zufriert und dadurch Schaden nimmt. Daher sollten Sie die Dachrinne vor Frost schützen. Gleiches gilt für die Regentonne. Diese ist im Herbst zu leeren, damit Frosteinwirkungen sie nicht zerstören. Gartenhäuser aus Holz sollten regelmäßig mit Holzschutzlasur behandelt werden, damit keine Feuchtigkeit eindringt. Auf dem Markt sind auch spezielle Schimmelschutzanstriche.

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Vorbeugend gegen Schimmel sollte das Gartenhaus regelmäßig gelüftet werden. Hierbei hat sich das Prinzip des Stoßlüftens bewährt. Alle Fenster sind mehrmals täglich für fünf bis zehn Minuten zu öffnen. Dabei sollte Durchzug erzeugt werden.

Tipp: Ist das tägliche Lüften nicht zu realisieren, können Lüftungsöffnungen für einen Feuchtigkeitsaustausch sorgen. Der Standort ist entsprechend anzupassen. Ein Gitter sorgt dafür, dass keine Insekten oder Kleinnager ins Gartenhaus gelangen können.

Bei längerer Abwesenheit können Luftentfeuchter im Gartenhaus ausgestellt werden. Diese funktionieren auf Silikatbasis, ähnlich der Katzenstreu oder ziehen die Luft ein um sie zu entfeuchten. Diese Geräte benötigen allerdings einen Stromanschluss.

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Weitere Tipps, um Schimmel im Gartenhaus vorzubeugen

Gartenhäuser sind Wind und Wetter ausgesetzt. Dies sollte schon beim Kauf ins Auge gefasst werden. Nicht nur die Optik spielt eine Rolle. Scheint es bauphysikalisch wenig sinnvoll, ein Gartenhaus aus Holz aufzustellen, sind passende Alternativen ratsam.

Der Standort für das Gartenhaus ist vorab zu überprüfen. Bei Fragen wie Bodenart und der Nähe zu Grundwasser ist es von Vorteil, einen Fachmann zu beauftragen. Auch das Baumaterial kann bereits Feuchtigkeit in sich tragen. Dies ist beispielsweise bei nicht ausreichend gelagertem Holz der Fall.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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