In den meisten Gärten verrichten elektrische Rasenmäher den Grünschnitt. Doch es gibt auch Alternativen. Beispielsweise etwa Spindelmäher.

Spindelmäher
Spindelmäher kürzen den Rasen klimaneutral – © Gundolf Renze / stock.adobe.com

Der Spindelmäher kürzt die Grünfläche mithilfe einer messerbesetzten Spindel. Das Gras wird dabei nicht abgeschlagen, sondern sauber abgetrennt. Besonders kleinere Rasenflächen lassen sich mit den handbetriebenen Mähern gut bearbeiten. Während der Spindelmäher im heimischen Garten eher selten zum Einsatz kommt, sind die Briten von der Technik begeistert und der berühmte englische Rasen gibt ihnen recht.

Was kennzeichnet Spindelmäher?

Die Funktionsweise von Spindelmähern basiert auf Messerspindeln, die waagerecht in Bewegung gebracht werden. Vier bis sechs in sich gebogene Klingen kürzen dabei die Halme. Wird der Spindelmäher in Betrieb genommen, beginnen die Spindeln zu rotieren und bewegen sich an einer festsitzenden Gegenklinge vorbei. Beide Klingen kommen miteinander nicht in Berührung und kürzen dabei das Gras.





Bei den in Deutschland verbreiteten Sichelmähern arbeiten Messerbalken. Durch die Rotation wird ein stetiger Luftstrom erzeugt und durch die Fliehkraft die Grashalme abgebrochen. Ausgefranste Schnittkanten sind dabei keine Seltenheit. Spindelmäher sind dagegen für ihre sauberen Schnittkanten bekannt. Durch die schnell verheilenden Schnittflächen nimmt der Rasen keinen Schaden und wächst somit kräftig nach.

Wo kommen Spindelmäher zum Einsatz?

Spindelmäher werden vermehrt zur Pflege von Parkanlagen eingesetzt. Aber auch auf Golfplätzen und Sportanlagen wird bevorzugt zu dieser Schnitttechnik gegriffen. Für den professionellen Einsatz sind Spindelmäher mit Verbrennungsmotoren ausgestattet und können mit einem Seilzug bedient werden. Teilweise sind auch Elektrostarter verfügbar. Golfgreens werden beispielsweise jeden Tag auf zwei bis fünf Millimeter gekürzt. Dabei wird zu Geräten mit zehn bis zwölf Spindeln gegriffen.

Spindelmäher für den Hausgebrauch werden hingegen mechanisch betrieben. Damit der Mäher wie beschrieben arbeiten kann, sollte das Terrain weitgehend eben beschaffen sein. Weiterhin muss der Rasenschnitt regelmäßig durchgeführt werden. Wer mit einem Spindelmäher arbeitet, sollte seinen Rasen somit mindestens einmal wöchentlich mähen.

Wichtig:
Durch den häufigen Rasenschnitt geht den Grashalmen vermehrt Wasser verloren. Daher sollten die Rasenflächen künstlich bewässert werden. Dies ist wohl auch der Grund, dass Spindelmäher bevorzugt in Ländern mit hoher Niederschlagsleistung, wie England oder Australien, beliebt sind.

Außerdem: Bei längerem Gras stößt ein Spindelmäher häufig an seine Grenzen. Der Grund: Die Halme werden von der Spindel von oben gegriffen. Ist das Gras höher als der Radius der Spindel, kann es nur schlecht gemäht werden. Sie müssten in diesem Fall mit einem Sichelmäher Vorarbeit leisten.

Welche Arten von Spindelmähern gibt es?

Die beschriebene Technik bleibt bei allen Modellen gleich. Unterschiede lassen sich lediglich im Antrieb erkennen.

Spindelmäher-Art Merkmale
Handbetriebener Spindelmäher • günstig in der Anschaffung
• einfach zu pflegen
• hoher Sicherheitsstandard
• umweltfreundlicher Betrieb
• Muskelkraft erforderlich
• ideal für Rasenflächen bis 300 Quadratmeter
Mechanischer Spindelmäher • weniger Anstrengung erforderlich
• weniger umweltfreundlich
• Akku störanfällig

Die Vorteile eines Spindelmähers

Spindelrasenmäher
Spindelrasenmäher sind perfekt für kleine Rasenflächen – © RAM / stock.adobe.com

Spindelmäher können Ihnen zu einem gepflegten Rasenbild verhelfen. Denn im Gegensatz zum Sichelmäher werden die Halme weit schonender gekürzt. Neben der Schnittleistung bringt ein Spindelmäher aber noch weitere Vorteile mit sich:

+ Messerwalze kann tiefere Schnitte erzeugen
+ leise im Betrieb
+ geringes Gewicht
+ einfach zu transportieren
+ einfache und sicherer Handhabung
+ kein weiteres Zubehör notwendig
+ Stromanschluss oder Benzin werden nicht gebraucht
+ umweltfreundlicher Betrieb

Welche Vorteile ergeben sich gegenüber elektrischen und bezinbetriebenen Rasenmähern?

Manuelle Spindelmäher werden lediglich durch die eigene Muskelkraft betrieben. Es fallen somit keine Motorgeräusche an. Dies ermöglicht Ihnen den Rasenschnitt auch an Sonn- und Feiertagen. Schnittgeräusche werden Sie aber dennoch vernehmen, allerdings in einer vertretbaren Lautstärke.

Spindelmäher besitzen zudem relativ geringe Anschaffungskosten. Auch ist nicht mit Folgekosten für Strom oder Benzin zu rechnen. Damit ist ein manuell betriebener Spindelmäher ein klimaneutrales Gerät, welches keinerlei Ressourcen verbraucht.

Spindelmäher erzeugen auch ein deutlich besseres Schnittbild als mechanische Rasenmäher. Sie können den Rasen sehr kurz halten und schaffen ohne viel Zutun einen grünen Rasenteppich, der durch das vermehrte Wachstum von Seitentrieben deutlich dichter erscheint.

Motorbetriebene Geräte bringen eine Saugwirkung mit und können den Mikroorganismen im Boden schaden. Dies ist bei einem Spindelmäher nicht der Fall. Damit ist diese Methode des Rasenschnitts nicht nur wirtschaftlicher, sondern auch ökologisch und umweltgerecht.

Tipp:
Belassen Sie den Grünschnitt auf dem Boden, lässt sich ein Mulcheffekt erzielen. Der Boden trocknet nicht aus und kann Nährstoffe besser aufnehmen.

Welche Nachteile hat ein Spindelmäher?

Manuelle Spindelmäher sind eine Bereicherung für jeden Garten. Allerdings bleiben auch die Nachteile nicht aus:

– eher für kleinere Rasenflächen geeignet
– Ausdauer und Muskelkraft erforderlich (häufiges Mähen, mindestens 1x wöchentlich)
– kantennahes Mähen nicht immer möglich (zusätzlicher Arbeitsaufwand)
– kurzer Rasen ist anfälliger und trocknet schnell aus

Was sollte bei der Anwendung von Spindelmähern beachtet werden?

Bevor Sie mit dem Rasenschnitt beginnen, sollte die Fläche auf mögliche Fremdkörper untersucht werden. Steine sind zu entfernen. Auch Maulwurfshügel sollten eingeebnet werden, damit die Walzen nicht verkleben.

Wenn der Rasen feucht ist, sollte nicht gemäht werden. Die besten Ergebnisse erzielen Sie bei einem trockenen bis taufeuchten Rasenstück. Mulchen funktioniert ebenfalls nur bei trockenem Wetter. Bei Nässe sollten Sie den Rasenschnitt daher besser auffangen und auf den Kompost geben. Sie können daraus aber auch Rasen-Bokashi herstellen.

Wer bislang mit Sichelmähern gearbeitet hat, sollte den Umstieg auf den Spindelmäher langsam vollziehen und die Schnitthöhe nach und nach anpassen. Denn dabei fällt mehr Schnittgut an, welches vom Rasen abgeharkt werden sollte.

Müssen Spindelrasenmäher gepflegt werden?

Mechanische Spindelmäher lassen sich leicht reinigen und pflegen. Nach jedem Gebrauch sollten Sie Schmutz und verbliebenen Grasschnitt entfernen. Trockenes Schnittgut brauchen Sie dabei lediglich abklopfen. Für eine intensive Reinigung greifen Sie zu einer Bürste.

Ist die Spindel durch Feuchtigkeit mit Schmutz und Gras verklebt, kann der Gartenschlauch für die Reinigung verwendet werden. Ein harter Wasserstrahl schadet den Geräten nicht, da es keine aufwendige Technik zu schonen gilt.

Lässt die Leistungsfähigkeit nach, müssen vermutlich die Schnittkanten nachgeschliffen werden. Sie können sich dafür zum Beispiel an ein Bau- und Gartencenter oder entsprechende Dienstleister wenden und die Arbeit einem Fachmann überlassen. Sie können die Schnittkanten aber auch selber nachschleifen. Wie Sie dabei richtig vorgehen, erfahren Sie in diesem Video:

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Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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