Um eine Steineiche zu vermehren, müssen Sie kein Gartenprofi sein. Wir stellen Ihnen zwei Möglichkeiten dafür vor, die Sie ganz einfach umsetzen können. 

Steineiche vermehren
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Die Steineiche (Quercus ilex) bietet einen bizarren Anblick und zaubert mediterranen Charme in jeden Garten. Allerdings wird die Pflanze nur in den milden Weinbauregionen Deutschlands den Winter im Freien überleben. Doch die Pflanzen lassen sich gut im Kübel und sogar als Bonsai kultivieren und sind mit ihrem knochigen Wuchs ein ganz besonderer Blickfang.

Wer seine Steineiche vermehren möchte, hat dazu mehrere Möglichkeiten. Neben der Aussaat ist auch die Vermehrung über Steckhölzer möglich. Was es bei der Vermehrung der Steineiche zu beachten gilt, können Sie hier nachlesen.

Die Samen der Steineiche

Aus den Blüten der Steineiche entwickeln sich die Samenfrüchte. Die etwa zwei bis drei Zentimeter großen Eicheln reifen im Herbst heran. Wer sich auf die Vermehrung seiner Steineiche fokussiert, sollte allerdings wissen, dass die Bäume erst ab einem Alter von 30 bis 40 Jahren ihre ersten Blüten ausbilden und folglich auch nicht früher mit Früchten zu rechnen ist. Sie bekommen sie aber im Handel zu kaufen:

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Eine weitere Möglichkeit bestünde darin, die Eicheln von Ferien in südlichen Gefilden mitzubringen. Besonders auf der Iberischen Halbinsel sind reiche Vorkommen zu finden. Die Bäume wachsen dort in Hainen und die Eicheln werden an die iberischen Schweine verfüttert.

Tipp: Die Eicheln sind auch für den Menschen genießbar. Abhängig vom Reifegrad können sie einen süßen oder bitteren Geschmack annehmen.

Da die Eicheln auch Eichhörnchen und anderen Wildtieren als Nahrung dienen, kann es vorkommen, das die Samen auch plötzlich in Ihrem Garten oder dem Balkonkasten keimen. Damit wäre die Frage um die Vermehrung der Steineiche gelöst und Sie hätten innerhalb kurzer Zeit eine Jungpflanze, welche Sie auspflanzen und je nach Klimabeschaffenheit im Freiland anpflanzen oder im Kübel kultivieren können.

Die Steineiche durch Aussaat vermehren

Haben Sie die Möglichkeit, die Samen der Steineiche zu sammeln oder von einem Pflanzenbesitzer zu erhalten, besorgen Sie sich besser gleich mehrere Exemplare. Nicht jeder Samen ist für die Keimung geeignet. Unterziehen Sie daher die Eicheln einer Schwimmprobe. Geben Sie die Samen in ein Gefäß mit Wasser. Nur die Eicheln, welche im Wasser versinken, sollten für die Anzucht ausgewählt werden. Alle Samen, die nach zwei Minuten Wartezeit noch an der Oberfläche schwimmen, können entsorgt werden.

Tipp: Die Keimung lässt sich beschleunigen, wenn die Samen etwa zwei Monate im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Die Anzucht erfolgt in separaten Blumentöpfen, welche mit torfhaltiger Pflanzerde gefüllt werden. Platzieren Sie die Samen mit ihrer kleinen Wurzel nach unten im Pflanztopf und bedecken die Eichel leicht mit Substrat. Das Pflanzgefäß wird an einem sonnigen und hellen Standort aufgestellt und regelmäßig bewässert. Das Substrat darf keinesfalls austrocknen. Sobald der Boden an seiner Oberfläche leicht angetrocknet ist, sollte erneut gegossen werden.

Sind die jungen Pflanzen etwa 15 cm in die Höhe gewachsen, kann die Jungpflanze in ein größeres Pflanzgefäß gesetzt werden.

Die Vermehrung durch Aussaat in Stichworten:

Steineiche: Aussaat
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1. Eicheln sammeln
2. Eicheln auf ihre Eignung testen
3. Fruchtbecher entfernen
4. Eicheln in feuchten Sand legen
5. Eicheln für zwei Monate im Kühlschrank platzieren
6. Eicheln separat verpflanzen
7. hell und warm aufstellen
8. durchgängig bewässern
9. Keimung abwarten

Die Steineiche durch Steckhölzer vermehren

Besitzen Sie bereits eine Steineiche oder kennen Sie einen Besitzer, dann dürfte auch die Vermehrung über Steckhölzer von Interesse sein. Dabei handelt es sich um eine recht einfache und erfolgversprechende Methode der Vermehrung. Steckhölzer werden im Spätwinter geschnitten. Hierfür werden kräftige und gesunde Triebe verwendet.

Steckhölzer werden immer schräg geschnitten. Damit sich aus dem Steckholz eine Jungpflanze entwickeln kann, ist auf das Vorhandensein von mehreren schlafenden Augen, also Verdickungen, aus denen die Pflanze später austreibt, zu achten.

Für die Anzucht füllen Sie zunächst Pflanztöpfe mit Anzuchterde. Jedes Steckholz sollte in einem separaten Pflanzgefäß herangezogen werden. Die Steckhölzer werden mit der schrägen Anschnittstelle nach unten in das Pflanzgefäß gesetzt. Dabei sollte etwa ein Drittel des Steckholzes noch aus dem Substrat schauen. Die Steckhölzer werden im Haus belassen und an einem hellen und frostfreien Ort aufgestellt. Achten Sie darauf, dass der Boden nicht austrocknet. Das Steckholz bildet nun Wurzeln und im Frühling werden Sie die erfolgreiche Vermehrung am Austrieb der neuen Blätter erkennen können. Haben sich die Steckhölzer ausreichend bewurzelt, können Sie in den Pflanzkübel gesetzt werden.

Tipp: Wer im Rheintal oder in der Nähe des Bodensees lebt, kann die Pflanzen auch sofort ins Freiland setzen.

Die Vermehrung durch Steckhölzer Schritt für Schritt

1. Steckling schneiden
2. Pflanzgefäß bereitstellen
3. Substrat einfüllen
4. Steckling einsetzen
5. Erde leicht andrücken
6. Steckholz hell und frostfrei aufstellen
7. Steckholz gleichmäßig feucht halten
8. Keimung abwarten

Zusammenfassung für Schnellleser

  • Vermehrung durch Steckhölzer
    • Besorgen Sie sich mehrere Samen und testen diese auf ihre Keimfähigkeit.
    • Legen Sie die Eicheln in feuchten Sand für etwa zwei Monate in den Kühlschrank.
    • Setzen Sie die Eicheln in separate Pflanzgefäße.
    • Stellen Sie die Pflanztöpfe hell und warm auf.
    • Halten Sie die Pflanztöpfe gleichmäßig feucht.
  • Vermehrung durch Steckhölzer
    • Verwenden Sie kräftige Triebe als Steckhölzer.
    • Steckhölzer werden im Spätwinter geschnitten.
    • Steckhölzer müssen über mehrere schlafende Augen verfügen.
    • Steckhölzer werden einzeln in Pflanzgefäße gesetzt.
    • Steckhölzer werden unten schräg angeschnitten.
    • Das Substrat darf nicht austrocknen.
Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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