Wem die Steineiche mit ihrer imposanten Höhe zu groß für den Garten ist, der kann sich als Alternative einen Steineiche Bonsai kultivieren.

Beim Urlaub am Mittelmeer können Sie Steineichen in ihrer ganzen Pracht bewundern. Sie werden bis zu 25 Meter hoch, besitzen eine knochige Wuchsform und eine rundliche Krone. In Deutschland sind die Freilandpflanzen eine Seltenheit, denn Steineichen sind Dauerfrösten nicht gewachsen. Nur in sehr milden Regionen, wie den Weinbaugebieten im Südwesten Deutschlands oder dem Bodenseeraum, wird es eventuell gelingen, Steineichen im Freiland zu kultivieren.





Wer die ganze Pracht der ansprechenden Gehölze bei sich zu Hause nicht missen möchte, der muss nicht seine Koffer packen, sondern erhält mit der Kultivierung der Steineiche (Quercus ilex) als Bonsai mehr als eine Alternative. Die kleinen Bäumchen stehen in Wuchs und Ausstrahlung ihren großen Verwandten in freier Natur in nichts nach. Erfahren Sie nun, wie auch Sie zum Bonsaigärtner werden können.

Steineiche als Bonsai – lohnt sich das?

In jedem Fall, zigtausende Hobbygärtner weltweit erfreuen sich an den Minibäumen, die mit einer Lebenserwartung von bis zu 500 Jahren auch deren Nachkommen noch Freude bereiten werden. Hinsichtlich der Kübelhaltung gibt es natürlich einige Unterschiede. Wer die nachfolgenden Tipps und Ratschläge beachtet, dem wird mit Leichtigkeit der Einstieg in die Bonsaizucht gelingen.

Vor- und Nachteile gegenüber der Kultivierung im Kübel

Vorteile

  • Die charakteristische Wuchsform kann deutlich herausgearbeitet werden.
  • Ein Bonsai wird in der Regel älter als eine Kübelpflanze.
  • Die Pflanzen beanspruchen weniger Platz.

Nachteile

  • Die Bonsai-Kultur ist anspruchsvoller.
  • Der Bonsai muss regelmäßig geschnitten werden.
  • Der Bonsai ist besonders anfällig gegenüber Frost.
  • Höhere Anschaffungskosten bei Erwerb der Pflanze.

Steineiche Bonsai – der passende Standort

Steineiche Bonsai
© ahau1969 – Fotolia.com

Wird die Steineiche in der Bonsaischale herangezogen, benötigt sie ein eher geringes Angebot an Substrat und Nährstoffen. Ganz wichtig für die Minibäume ist ein heller Standort. An ihrem natürlichen Standort bilden die Steineichen lange Pfahlwurzeln, welche tief in das Erdreich hineinreichen und die Versorgung mit Wasser und Nährstoffen sicherstellen. Im flachen Pflanzgefäß kann sich keine Pfahlwurzel ausbilden. Die Pflanzen müssen durch die Photosynthese für die Bereitstellung der erforderlichen Energie, welche für das Wachstum benötigt wird, sorgen. Sorgen Sie also für einen vollsonnigen Standort. Dieser kann sich während der Sommermonate gern auf Balkon oder Terrasse befinden.

» Tipp: Im flachen Pflanzgefäß sind die Pflanzen besonders gefährdet gegenüber Frost. Daher sollte der Bonsai rechtzeitig ins Winterquartier umziehen.

Nur ein vollsonniger Standort stellt sicher, dass mehr Sauerstoff und Zucker gebildet, als für die Erhaltung der Pflanze gebraucht wird. Der entstandene Überschuss an Energie stellt das Wachstum und die Ausbildung des für die Steineichen typischen verdickten Stammes sicher.

» Tipp: Wind und Regen können dem Bonsai wenig anhaben. Dies sorgt für eine Verhärtung der Blätter und schenkt der Pflanze damit Widerstandskraft gegenüber Bakterien und Schädlingen.

Den Steineichen Bonsai richtig gießen

Der Wasserbedarf des Bonsai ist als durchschnittlich hoch einzustufen. Es ist darauf zu achten, dass die Erde nicht vollkommen austrocknet. Dies würde bereits nach kurzer Zeit zum Absterben des feinen Wurzelgeflechtes führen. Besonders im Sommer ist eine häufigere Bewässerung nötig. Führen Sie, um dies besser einschätzen zu können, eine Bodenprobe durch. Ist die obere Bodenschicht leicht angetrocknet, wird zur Gießkanne gegriffen, notfalls auch mehrmals am Tag.

» Tipp: Ist die Erde doch einmal ausgetrocknet, hilft ein Tauchbad dem Bonsai, sich schnell wieder mit Feuchtigkeit vollzusaugen und zu erholen.

Benutzen Sie zum Gießen und Sprühen der Blätter möglichst Regenwasser. Alternativ kann auch abgestandenes Leitungswasser Verwendung finden – kalkhaltiges Wasser hinterlässt hässliche Blattflecken. Ein regelmäßiges Abduschen der Pflanze ist jedoch von Vorteil, um für eine höhere Luftfeuchtigkeit zu sorgen und gleichzeitig Staub und Schmutzablagerungen von den Blättern zu entfernen. Im Winter wird die Pflanze weniger gegossen. Der Bonsai darf aber auch in der kalten Jahreszeit nicht austrocknen.

Steineiche Bonsai gießen in Stichworten

  • besonders an warmen Tagen häufig gießen
  • Substrat darf nicht austrocknen
  • häufiger besprühen
  • Regenwasser verwenden
  • Tauchbad bei Austrocknung
  • im Winter weniger gießen

Steineiche Bonsai richtig düngen

Damit sich die Steineiche en miniature gut entwickeln kann, sollten Sie einen speziellen Bonsai-Vitaldünger anschaffen. Während der Wachstumsperiode wird dieser in dreiwöchigen Abständen verabreicht. Der Dünger ist einfach zu dosieren und wird dem Gießwasser zugegeben. Im Herbst werden die Düngergaben reduziert. Da es sich um ein immergrünes Gewächs handelt und auch im Winter eine Photosynthese stattfindet, kann auch in der kalten Jahreszeit einmal pro Monat etwas Dünger verabreicht werden.

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Steineiche Bonsai düngen in Stichworten

  • während der Wachstumsperiode Bonsai-Volldünger verwenden
  • alle drei Wochen düngen
  • im Winter eventuell alle vier Wochen düngen

Steineiche Bonsai schneiden – aber wie?

Schnittmaßnahmen sind bei der Bonsaipflege besonders wichtig. Damit sich ein Bonsai, also ein Minibaum entwickelt, sind die Wurzeln, Triebe und Zweige regelmäßig zurückzuschneiden. Dies geschieht am besten im Abstand von vier bis acht Wochen während der Wachstumsperiode zwischen Mai und September. Der Rückschnitt entscheidet über die letztliche Wuchsform und sollte mit Bedacht erfolgen. In Asien existieren diesbezüglich Traditionen, welche seit Jahrtausenden vollzogen werden.

Achten Sie beim Schneiden auf ein harmonisches Größenverhältnis zwischen der Krone, dem Stamm und der Wurzeln. Ab Ende April wird regelmäßig bis auf maximal zwei Blätter gekürzt. Wer möchte, dass sich sein Bonsai fein verzweigt, der sollte alle Endknospen bis Ende Mai kürzen. Sollen die Äste dagegen schnell an Umfang gewinnen, dann wird nicht geschnitten. Warten Sie einfach ab, bis der Ast ihren Vorstellungen entspricht und schneiden Sie erst dann.

Steineiche Bonsai drahten

Drahten ist eine geläufige Methode der Bonsai-Zucht. Durch das Drahten lässt sich das Bäumchen schneller in Form bringen, als wenn Sie auf den natürlichen Wuchs vertrauen. Sie können die Zweige dabei mit einem speziellen Draht versehen und mit diesem Alu-Draht umwickelt in die gewünschte Richtung bewegen. Gedrahtet wird meist im Frühling, allerdings nicht später als bis Mai. Im Mai sollte der Draht wieder entfernt werden, da die Bäume dann mit dem Dickenwachstum beginnen und der Draht in die Äste oder den Stamm einwachsen würde.

Wann muss ein Steineiche Bonsai umgetopft werden?

Haben Sie mit der Bonsai-Zucht erst begonnen, ist regelmäßiges Umtopfen notwendig. Junge Pflanzen sollten spätestens alle zwei Jahre in eine neue Bonsaischale gesetzt werden. Bei älteren Exemplaren genügt es, alle vier bis fünf Jahre umzupflanzen. Die beste Zeit für das Umtopfen sind der Spätwinter oder das zeitige Frühjahr. In jedem Fall sollte die Pflanze noch nicht mit dem Austrieb begonnen haben. Beim Umpflanzen können Sie ein Drittel der Wurzeln entfernen. Setzen Sie die Pflanze in ein Substrat, welches aus Akadamerde, Bimsgranulat und Bonsaierde besteht.

Welche Krankheiten können den Steineichen Bonsai befallen?

Die Pflanzen sind anfällig für den Befall mit Mehltau. Auch Schildläuse oder Spinnmilben kommen gelegentlich vor. Um die Pflanze nicht zu gefährden, sollten Sie sich entsprechende Gegenmittel besorgen. In leichten Fällen hilft es auch, die Pflanzen mit einem harten Wasserstrahl abzuduschen oder mit einer Lauge aus Brennnesseln oder Knoblauch zu behandeln. Bei Mehltau ist auch das Abreiben der Blätter mit Milch ein bewährtes Hausmittel.

Steineiche Bonsai überwintern – was ist zu beachten?

Die Pflanze sollte rechtzeitig ins Winterquartier umziehen. Leichter Frost von bis zu -5 Grad werden vertragen, allerdings nicht über einen längeren Zeitraum. Besser, Sie sorgen rechtzeitig für ein angemessenes Winterquartier. Die Bonsai-Pflanzen überwintern in einem hellen frostfreien Raum. Bei Temperaturen von etwa fünf bis zehn Grad können die Pflanzen bis zum Frühling untergebracht werden.

» Tipp: Behalten Sie die Pflanzen im Winterquartier im Auge, damit sich keine Schädlinge einnisten oder die Pflanze austrocknet. Gegossen wird im Winter weniger, allerdings darf der Steineichen Bonsai nicht austrocknen.

Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

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