Die Zitronenmelisse verleiht nicht nur Getränken und Speisen das gewisse Etwas, sie bietet auch für Bienen einen wichtige Nährstoffquelle. Wie einfach sie sich im Garten anpflanzen lässt, lesen Sie hier.

Zitronenmelisse pflanzen - Tipps zu Standort, Substrat & Kübelpflanzung
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Wenn es eine bei Hobbygärtnern sehr beliebte Pflanze gibt, dann ist es aus gutem Grund die Zitronenmelisse. Sie hat nämlich nicht nur positive Eigenschaften, die in der Küche sehr praktisch sind, sondern auch, was Arznei und die Erhaltung der Bienen dient. Es ist also ein sehr vielseitiges Gewächs, das als Nutzpflanze dienen kann. Wer die Zitronenmelisse allein schon als Sammelfläche für Bienen zu deren Erhaltung anschaffen will, hat schon mal einen guten Grund, sich über das richtige Pflanzen der Zitronenmelisse zu informieren. Richtig gepflanzt kann das Gewächs bis zu 20 Jahre alt werden, was ebenfalls für das wohlüberlegte Setzen der Pflanze in den Garten spricht. Damit alles klappt, haben wir nachfolgend alle wichtigen Details zum Pflanzen der beliebten und überaus praktischen Zitronenmelisse gesammelt.

Wissenswertes zur Nutzung

Wer sich noch nicht sicher ist, ob er die Zitronenmelisse als Nutzpflanze im Garten pflanzen möchte, sollte wichtige Details zur Pflanze kennenlernen. Ein Vorteil von ihr ist beispielsweise, dass sie dem Bienensterben entgegenwirkt – denn sie stellt für die Insekten eine sehr gute Weidefläche dar. Gleichzeitig kann mit den Blättern der Zitronenmelisse aber auch die eigene Küche verfeinert werden: Sowohl trocken als auch frisch schmecken sie als Tee sehr gut, aber auch in Saucen und bei diversen Gerichten und Kaltgetränken wirken sie perfekt abrundend.

Wer denkt, das sei alles, was die Zitronenmelisse bieten kann, täuscht sich – denn auch als Arznei hat sie einige Wirkstoffe zu bieten, wie beispielsweise als beruhigendes Mittel oder zum Fördern und Verbessern der eigenen Verdauung.

Nicht viele empfinden die Zitronenmelisse darüber hinaus auch als Zierpflanze, allerdings kann das Gewächs sehr ansehnlich wirken, wenn es sich im Garten in voller Pracht ausbreitet und mehrmals im Jahr die wohlduftenden Blätter ausbildet, die geerntet werden können. Wer also nach einem hübschen Lückenfüller für sein Beet sucht, ist mit der Zitronenmelisse gut beraten.

Vorteile und Nachteile der Zitronenmelisse

Vorteile:

✔ bringt viele Nutzungsmöglichkeiten mit
✔ hat beruhigende Eigenschaften, wirkt zudem verdauungsfördernd
✔ Blätter können als Tee, Gewürz oder Zugabe zu Saucen und Getränken genutzt werden
✔ ideale Pflanze für den Bienenerhalt
✔ kann bis zu 20 Jahre alt werden
✔ ist ansehnlich
✔ Blätter können mehrmals im Jahr geerntet werden
✔ einfach zu pflanzen

Nachteile:

✖ im Grunde genommen keine Zierpflanze

Optimalen Standort wählen

Wählt man einen Standort für die nützliche Zitronenmelisse aus, ist hierbei eigentlich nicht viel zu beachten. Lediglich Platz sollte geliefert werden können, da die Zitrone im Handumdrehen jeden möglichen Raum eingenommen hat. Sie wächst also ziemlich schnell und breit, kann aber auch bis zu einen Meter hoch werden. Wer sie im Beet halten möchte, sollte daher auf ausreichend Platz für alle anderen Gewächse achten. Ein Anspruch, den die Zitronenmelisse allerdings hat, ist der, viel Sonnenlicht zu bekommen. Ein sonniger Standort mit wenig Schatten ist daher ideal für die Zitronenmelisse und deren Wachstum.

Möchte Sie dem Gewächs etwas Gutes tun, sollte Sie einen eher geschützten Standort wählen, der nicht sehr viel starken Wind zulässt – so geht es der Pflanze deutlich besser. Auch auf dem Balkon kann die Pflanze gehalten werden, sofern sie einen sonnigen, aber auch leicht schattigen Platz erhält, der dem Wind nicht zu sehr ausgesetzt ist.

Das richtige Substrat finden

Wie auch in Sachen Standort ist die Zitronenmelisse recht einfach zufriedenzustellen. Mit nahezu jedem Boden und Substrat kommt die Zitronenmelisse gut klar, es sei denn, Staunässe tritt auf. Zunächst einmal sollte der Boden daher sehr gut durchlüftet und durchlässig sein, damit Feuchtigkeit zwar gespeichert, aber nicht gestaut wird. Daher gilt es vor dem Pflanzen in sehr feuchte Böden zunächst, eine Drainageschicht zu setzen, die aus Kieselsteinen besteht und die Erde um die Jungpflanze herum weniger nass werden lässt. Ansonsten darf der Boden ruhig lehmhaltig sein, aber auch sandhaltige oder humose Böden mit vielen Nährstoffen lassen die Zitronenmelisse gut wachsen.

Sehr gut nimmt die Zitronenmelisse es an, wenn man die Erde beim Pflanzen mit etwas Kompost anreichert und gut mischt. Ob kalkhaltig, sauer oder neutral im pH-Wert: Ansonsten kommt die beliebte Zitronenmelisse mit fast Allem zurecht.

Tipps zum Pflanzen

Möchten Sie eine Zitronenmelisse als Jungpflanze in den Garten setzen, steht zunächst einmal das Ausheben des Bodens an. Schaut man sich den Wurzelballen der jungen Pflanze an, wird klar, welche Größe das Loch ungefähr haben muss. Dann ist es wichtig, dieses aufzulockern, also die Erde rundherum etwas aufzumischen und mit Kompost aufzubereiten. Muss eine Drainageschicht gelegt werden, ist dies vorher vorzunehmen. Ansonsten reicht es, wenn der Boden mit Hilfe einer Harke durchlässiger gemacht wird (dies sollte auch in nächster Zeit mehrfach wiederholt werden, um die Staunässe in jedem Fall zu verhindern). Anschließend kann die Jungpflanze eingesetzt und gegossen werden. Beachten sollten Sie, dass die Zitronenmelisse mindestens 40 cm Abstand zu anderen Beetpflanzen oder Gewächsen benötigt, wenn nicht sogar mehr – eben weil sie sich so stark ausbreitet.

Möchten Sie die Zitronenmelisse in einen Kübel oder größeren Blumentopf pflanzen, sollte dieser eine ausreichende Größe und Tiefe mitbringen – ein Balkonkasten reicht für das gut wachsende Pflänzchen definitiv nicht aus. Als Balkonpflanze ist die Zitronenmelisse ebenfalls gut geeignet, vor allem für die Küchennutzung. Herkömmliches Substrat mit vielen Nährstoffen ist zum Pflanzen in den Kübel gut genug, wer möchte, kann ein bisschen Kompost mit einfügen. Wichtig ist auch bei dieser Art der Pflanzung, dass keine Staunässe entsteht – weshalb die unterste Schicht immer aus Kies bestehen sollte, um das Wasser abzuleiten. Es darf kein Topf oder Kübel verwendet werden, der keine Abflussöffnungen aufweist.

Zitronenmelisse aussäen

Das für viele Besitzer der Zitronenmelisse Unglaubliche ist, dass diese auch direkt durch das Aussäen gepflanzt werden kann. Und zwar nicht in ein Balkonbeet oder einen kleinen Blumentopf zum Heranziehen, sondern direkt in das große Gartenbeet oder den Gartenboden. Gießt man regelmäßig und wurde der Boden vorher durchlässig gestaltet, entwickelt sich die Zitronenmelisse sehr gut. Es gilt lediglich zu beachten, dass die Samen der Zitronenmelisse im Frühjahr gepflanzt werden, wenn kein Frost mehr auftritt. Ansonsten ist sie sehr pflegeleicht.

Hier ein kleiner Überblick über alle zu beachtenden Ansprüche der Zitronenmelisse:

  • sonniger Standort mit windgeschütztem Areal wird bevorzugt
  • benötigt Platz und daher mindestens 40 cm Abstand zu Pflanzen oder einen eigenen, großzügigen Kübel
  • jedes Substrat in Ordnung, solange der Boden sehr durchlässig ist
  • Staunässe ist zu vermeiden, ist dies nicht möglich, muss eine Kiesdrainage vor dem Pflanzen erfolgen
  • Dünger kann Pflanzerde zugegeben und nach ein paar Monaten wieder hinzugefügt werden
  • Boden sollte ab und zu aufgelockert werden, um ihn das ganze Jahr über locker zu halten
  • Samen können auch direkt im Garten ausgesät werden, solange es im Frühling stattfindet und kein Frost mehr auftritt
Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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