Die Zitronenmelisse ist ein pflegeleichtes Kraut, das auch in der Küche Verwendung findet. Gerade vor dem Winter sollte man Zitronenmelisse schneiden.
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Zitronenmelisse (Melissa officinalis) zählt hierzulande mit zu den beliebtesten Nutzpflanzen – was in Anbetracht dessen kein Wunder ist, dass die Pflanze sich sehr leicht pflanzen, pflegen, vermehren und schneiden lässt. Fühlt sich das Gewächs erst einmal wohl, sorgt es für zahlreiche Zitronenmelisse-Blätter, die als Getränk, zum Kochen, aber auch als Heilmittel genutzt werden können.
Gleichzeitig bereitet sie dem Gärtner nur wenig Arbeit, was sich auch beim Schnitt der Pflanze bemerkbar macht. Dennoch sollte man die Zitronenmelisse nicht wahllos stutzen und schneiden – denn bestimmte Vorgehensweisen sorgen dafür, dass Pflanze und Ernte gesund ausfallen. Was Sie beim Schneiden der Zitronenmelisse beachten müssen, erklären wir nachfolgend.
Wissenswertes über die Zitronenmelisse
| Merkmal | Details |
|---|---|
| Botanischer Name | Melissa officinalis |
| Wuchshöhe | 20–90 cm, selten bis 120 cm |
| Wuchsbreite | 40–60 cm |
| Wuchsgeschwindigkeit | Schnellwachsend; kann mehrmals im Jahr geerntet werden |
| Standort | Sonnig bis halbschattig |
| Boden | Locker, durchlässig, humusreich; bevorzugt lehmig-sandig |
| Wann schneiden | Mehrmals im Jahr möglich; idealerweise vor der Blüte für intensives Aroma; Rückschnitt im Herbst empfohlen |
Zitronenmelisse kommt ursprünglich in Südeuropa vor, und das in wilder Form. Das Krautgewächs kann bis zu einem Meter hoch wachsen, breitet sich schnell aus und wird zudem oftmals bis zu 20 Jahre alt, wenn es sich an einem idealen Standort befindet. Bevorzugt wird dabei ein sonniger Platz, damit die Pflanze sich selbst gut ausbreiten kann.
Unter idealen Bedingungen kann man die Blätter der Zitronenmelisse mehrmals im Jahr ernten, sodass sich ein guter Vorrat aufbauen lässt. Wichtig ist, dass die Zitronenmelisse einen geschützten Standort erhält. Ansonsten kann sie gerne direkt im Garten ausgesät werden, lässt sich als Jungpflanze dort pflanzen oder auch in einem Topf auf Terrasse oder Balkon halten. Prinzipiell müssen Gärtner die Zitronenmelisse gar nicht schneiden, wenn sie im Garten lebt und dort gut gedeiht – ein gewisser Schnitt, zu bestimmten Zwecken, schadet allerdings nicht.
» Zitronenmelisse – Blätter schneiden

Geerntet werden können die Blätter der Zitronenmelisse bei Bedarf das ganze Jahr über. Benötigen Sie diese frisch, können Sie vereinzelt Blätter direkt am Stängel abschneiden. Achten Sie darauf, den Stängel etwa zwei bis drei Zentimeter unter dem Blatt zu kappen, damit die Pflanze neu austreiben kann. Frisch entfalten die Blätter ihr Aroma in Sachen Duft und Geschmack besonders intensiv – daher bevorzugen viele Gärtner diese Form der Ernte über den Großteil des Jahres.
Möchten Sie ätherische Öle aus den heilenden und aromatischen Blättern gewinnen, sollten Sie dies möglichst im Spätsommer tun. In dieser Jahreszeit, besonders bei trockenem Wetter und hohen Temperaturen, entwickelt die Pflanze einen deutlich höheren Ölgehalt. Für diese Nutzung empfiehlt es sich, die Blätter vorsichtig abzuschneiden und sofort weiterzuverarbeiten, um die wertvollen Inhaltsstoffe zu erhalten. Die beste Tageszeit dafür ist der Vormittag, nachdem der Tau verdunstet ist, da die Pflanze dann das meiste Aroma bietet.
Wenn Sie das gesamte Blattwerk ernten möchten, können Sie die Zitronenmelisse etwa eine Handbreit unter den obersten Blättern abschneiden. Dies sorgt für eine einheitliche Länge und regt die Pflanze dazu an, neue Triebe auszubilden. Eine solche Ernte lässt sich in der Regel drei- bis viermal im Jahr durchführen und liefert reichlich Zitronenmelisse, die sich hervorragend als Gewürz oder Tee verwenden lässt.
Nach der Ernte ist es ratsam, die Pflanze gut zu pflegen. Gießen Sie sie ausreichend und düngen Sie leicht, um das Wachstum zu unterstützen. Um die geernteten Blätter haltbar zu machen, können Sie diese trocknen oder einfrieren. Beim Trocknen sollten die Blätter an einem luftigen, schattigen Ort aufgehängt werden, damit das Aroma bestmöglich erhalten bleibt. Alternativ eignet sich das Einfrieren, um das intensive Aroma der frischen Blätter zu bewahren.
Ein wichtiger Hinweis: Schneiden Sie die Pflanze nicht zu tief oder zu oft, um sie nicht zu schwächen. Mit dem richtigen Schnitt und einer guten Pflege bleibt Ihre Zitronenmelisse lange gesund und liefert Ihnen immer wieder aromatische Blätter für die Küche oder wohltuende Tees.
» Zitronenmelisse vor dem Winter schneiden

Da die Zitronenmelisse im Winter eine Pause einlegt und das Blatt hierzu verwelken oder abgeworfen werden kann, ist es in der Regel ratsam, diese vor Wintereinbruch etwa eine Handbreit unter dem obersten Blatt zu trimmen. Der Winterschnitt sollte nicht zu radikal ausfallen, um die Pflanze nicht zu schwächen.
Idealerweise erfolgt er vor den ersten starken Frösten, jedoch nicht zu früh, damit die Zitronenmelisse noch genügend Kraftreserven sammeln kann. Dadurch schafft es die Pflanze leichter, durch den Winter zu kommen und wächst im nächsten Frühling gleichmäßiger heran. Weiterhin lohnt es sich, nach Anbruch des Frühjahrs ein Schneiden der Zitronenmelisse vorzunehmen – wer möchte, kann dies aber auch nach der Blüte der Pflanze tun, um sie auf das reiche Wachstum in nächster Zeit vorzubereiten.
Schon gewusst? Die Blüten der Zitronenmelisse sind nicht nur dekorativ, sondern auch essbar und locken sogar Bienen an.
Vermehrung durch Schneiden – geht das?
Zitronenmelisse vermehrt sich von selbst oft problemlos, sodass das Abtrennen von Setzlingen meist nicht notwendig ist. Wer die Pflanze jedoch gezielt vermehren möchte, kann dies durch das Abschneiden von Stecklingen tun. Hierzu schneiden Sie im Sommer etwa 6–10 cm lange Triebe ab, entfernen die unteren Blätter und setzen die Stecklinge in ein Glas Wasser oder direkt in nährstoffarme Anzuchterde. Innerhalb weniger Wochen bilden sich Wurzeln, und die Jungpflanzen können umgepflanzt werden.
Die Vermehrung der Zitronenmelisse kann aber auch durch Aussaat von Samen oder durch Teilung der Wurzeln erfolgen. Die Aussaat gelingt im Frühjahr an einem sonnigen Standort, wobei die Samen als Lichtkeimer nur leicht in die Erde gedrückt werden. Die Wurzelteilung erfolgt ebenfalls im Frühjahr oder Herbst: Teile der Wurzeln werden vorsichtig mit einem scharfen Messer getrennt und an einem neuen Ort eingepflanzt.
Zitronenmelisse – Vorteile & Nachteile
» Vorteile der Zitronenmelisse
- sehr einfach zu pflanzen und zu pflegen
- muss als Gartenpflanze nicht unbedingt geschnitten werden
- als Topfpflanze nur Rückschnitt wegen enormem Wachstum notwendig
- bevorzugt Sonne und nahezu alle nährstoffreichen Böden
- kaum Düngen notwendig
- als Heilpflanze divers einsetzbar
- bei Speisen und Getränken oft als Gewürz oder zum Verfeinern nützlich
- breitet sich schnell aus und kann sich allein vermehren
- wird bis zu 20 Jahre alt
- im Garten gepflanzt überwintert das Gewächs nahezu von selbst
- frische Blätter liefern ein sehr intensives Aroma
- Blätter können getrocknet und aufbewahrt werden
» Nachteile der Zitronenmelisse
- im Topf wachsende Zitronenmelisse muss vor dem Überwintern abgedeckt und gewärmt werden
- Zitronenmelisse gilt als robuste Pflanze, kann jedoch gelegentlich von bestimmten Krankheiten und Schädlingen befallen werden, wie Echter Mehltau, Blattfleckenkrankheit (Septoria melissae), Rostpilze, Blattläuse, Zikaden und Grüner Schildkäfer. Der richtige Standort, das Vermeiden von Staunässe und ein ausreichender Pflanzabstand beugen vor.
Wie man sieht, ist die Zitronenmelisse ein idealer Beetfüller für den Garten, der sich nicht nur fast schon von selbst pflegt und vermehrt, sondern auch einige nützliche Eigenschaften und Anwendungsmöglichkeiten mit sich bringt. Ob als Arznei oder in der Speise – auf die Zitronenmelisse sollte in keinem Garten verzichtet werden.






