Wer Teekräuter im Garten selber anbaut, hat immer eine Portion Gesundheit parat. Erfahren Sie hier, welche Kräuter sich am besten für die Teezubereitung eignen.
Pflanzen Sie Ihre eigenen Teekräuter an! | © Alexander Raths / stock.adobe.com Ein gesundes und aromatisches Heißgetränk muss nicht aus dem Teebeutel kommen. Im eigenen Garten lassen sich die verschiedensten Teekräuter mit wenig Aufwand selbst anbauen. Auch auf Balkon und Terrasse können in Kübel und Kästen Pflanzen herangezogen werden, die frisch oder getrocknet zu interessanten Tee-Mischungen kombiniert werden können. Tee aus dem eigenen
Kräutergarten schmeckt einfach besser und ist frei von Zusatzstoffen. Damit bleibt der Geschmack weitgehend erhalten und durch die frische Verwendung und Verarbeitung geht auch die
Heilkraft der Teekräuter nicht verloren.
❶ Minze – aromatisch und erfrischend
© nolonely / stock.adobe.com Minze (Mentha) zählt zu den beliebtesten Teepflanzen. Der hohe Gehalt an Menthol macht die Minzblätter ausgesprochen aromatisch. Die
unterschiedlichen Sorten lassen viel Spielraum für interessante Geschmackserlebnisse:
Pfefferminze
Marokkanische Minze
Zitronenminze
Ananasminze
Apfelminze
Erdbeerminze
Im Sommer lässt sich aus Minze ein erfrischender Eistee zubereiten. In der kalten Jahreszeit befreit Minze die Atemwege und hilft bei Erkältungen.
➔ Pflanzenbeschreibung
Wirkt heilend und riecht erfrischend | © Dmitry Naumov / stock.adobe.com Minze ist eine krautige, mehrjährige Pflanze mit aufrechten Stängeln unterschiedlicher Länge. Die Blätter sind oval und häufig an den Rändern gezähnt. Die Blüten erscheinen in spindelförmigen, spitz zulaufenden Ähren.
➔ Kultivierung
Minze gedeiht an einem sonnigen bis halbschattigen Standort und gilt als anspruchslos und einfach zu pflegen. Der Boden sollte frisch und humusreich beschaffen sein. Da sich die Pflanzen schnell stark ausbreiten, bietet sich die Verwendung einer Wurzelsperre an. Beliebt ist auch die Kultivierung in Töpfen und Kübeln.
Heilwirkung
verdauungsfördernd
anregend
krampflösend
auswurffördernd
❷ Zitronenverbene – entspannend und fiebersenkend
© Luis Echeverri Urrea / stock.adobe.com Ursprünglich stammt die
Zitronenverbene aus Südamerika. In unseren Breiten ist das Kraut eine beliebte Zier- und Heilpflanze. Der Halbstrauch ist frostempfindlich und sollte im Herbst ausgepflanzt und im Haus überwintert werden. Die Zitronenverbene (Aloysia citrodora) wird nicht nur als Teekraut verwendet, sondern kann auch Süßspeisen Aroma verleihen.
➔ Pflanzenbeschreibung
Küchen- und Duftkraut | © NumediaPhoto / stock.adobe.com Die krautige Pflanze ist mehrjährig und wächst zwischen 20 und 60 Zentimeter in die Höhe. Die Basis ist verholzt. Nach oben hin verzweigen die Stängel stark. An den langen Endständen erscheinen ab Mai die Blüten.
➔ Kultivierung
Für die Zitronenverbene sollte ein warmer, sonniger und geschützter Standort gefunden werden. Aufgrund der geringen Winterhärte bietet sich die Topfkultur an. Zitronenverbene wird im Frühsommer geschnitten und an einem schattigen und luftigen Ort getrocknet. Damit das Aroma nicht verfliegt, ist eine trockene und lichtgeschützte Aufbewahrung wichtig.
Heilwirkung
fiebersenkend
muskelentspannend
antioxidantisch
entzündungshemmend
harntreibend
❸ Fenchel – lindernd und stärkend
© Printemps / stock.adobe.com Fenchel (Foeniculum vulgare) ist eine vielseitige Nutzpflanze. Die Kunde um die Heilwirkung der Knollen geht bis in die Antike zurück. Die Samen sind reich an ätherischen Ölen. Fencheltee wird bereits Kleinkindern verabreicht, um Bauchschmerzen zu lindern. Die Blätter des Fenchels lassen sich frisch verwenden. Die Dolden können zu Büscheln gebunden, aufgehängt und getrocknet werden. Die Samen können anschließend leicht ausgeschüttelt werden.
➔ Pflanzenbeschreibung
Fenchel hat einen hohen Anteil an ätherischen Ölen | © pilialoha / stock.adobe.com Fenchel ist meist mehrjährig. Die Pflanzen können mehr als einen Meter in die Höhe wachsen. Fenchel bildet aufrechte, verzweigte Stängel, an dessen Ende die Dolden aus den kleinen gelben Blüten erscheinen.
➔ Kultivierung
Im Garten steht Fenchel gern sonnig. Ein feuchter und nährstoffreicher Boden ist ideal. Die Bewässerung darf nicht versäumt werden. Damit die Stängel nicht abknicken, ist eine Stützhilfe empfohlen.
Heilwirkung
krampflösend
reinigend
blähungshemmend
kräftigend für Haut und Haar
❹ Brennnessel – vitaminreich und blutstillend
© Magdalena Kucova / stock.adobe.com Die Brennnessel (Urtica) wird häufig als Unkraut verkannt und aus den Gärten verbannt. Dabei findet der Teekräuter-Garten in der vielseitigen Brennnessel eine wahre Bereicherung. Brennnessel sind wertvolle Nutz- und Heilpflanzen. Als Teekraut Verwendung finden ausschließlich junge Blätter und Triebe. Um den Kontakt mit den Brennhaaren zu vermeiden, sollten bei der Ernte Handschuhe getragen werden.
➔ Pflanzenbeschreibung
Regt den Stoffwechsel und die Verdauung an | © eflstudioart / stock.adobe.com Die krautigen, mehrjährigen Pflanzen können mehr als einen Meter in die Höhe wachsen. Typisch für die Nesselgewächse sind die vierkantigen Stängel, welche mit den charakteristischen Brennhaaren besetzt sind. Die ovalen bis lanzettlichen Blätter sind gegenständig angeordnet. Die Blätter sind an den Rändern grob gezähnt. In den Blattachsen erscheinen zwischen Mai und Oktober unscheinbare gelbgrüne Blüten.
➔ Kultivierung
Brennnessel gedeihen vorwiegend im Halbschatten. Bevorzugt wird ein feuchter und stickstoffhaltiger Boden. Im Garten können Brennnessel in einem separaten, abgelegenen Wiesenstück kultiviert werden. Die Pflanze erweist sich als beliebte Bienenweide.
➔ Heilwirkung
blutreinigend
blutbildend
harntreibend
entwässernd
schmerzstillend
entzündungshemmend
vitaminreich
blutzuckersenkend
❺ Salbei – krampflösend und antibakteriell
© Jiri Hera / stock.adobe.com Salbei (Salvia) ist ein beliebtes Tee- und Gewürzkraut. Der hohe Anteil an ätherischen Ölen sorgt für einen intensiven Geschmack. Im Handel werden auch Bonbons oder Mundspülungen mit Salbei angeboten. Salbeiblätter werden ganzjährig gesammelt. Vor der Blütezeit ist der Anteil an ätherischen Ölen am höchsten.
➔ Pflanzenbeschreibung
Lindert Halsschmerzen und -entzündungen | © ela110 / stock.adobe.com Salbei ist ein mehrjähriger Halbstrauch, der Wuchshöhen bis 50 Zentimeter erreichen kann. Die länglichen Blätter sind mit grauen Härchen besetzt und werden im Herbst nicht abgeworfen. Ab Mai erscheinen die blau-violetten Blüten.
➔ Kultivierung
Salbei steht bevorzugt sonnig und warm. Der Boden sollte durchlässig und möglichst kalkhaltig beschaffen sein. Die Wurzeln sind empfindlich gegenüber Feuchtigkeit. Staunässe ist daher zu vermeiden. In rauen Lagen wird ein Winterschutz empfohlen.
➔ Heilwirkung
verdauungsfördernd
krampflösend
entzündungshemmend
antibakteriell
antiviral
hustenlindernd
antiseptisch
❻ Zitronenmelisse – beruhigend und entkrampfend
© Lumixera / stock.adobe.com Zitronenmelisse (Melissa officinalis) zählt zu den klassischen Teekräutern und wird frisch und getrocknet vielseitig verwendet. Für einen Tee werden meist die getrockneten Blätter genutzt. Ursprünglich stammt die Pflanze aus dem Süden Europas und Kleinasien. Die zitronig duftenden Blätter sollten möglichst vor der Blüte gesammelt werden.
➔ Pflanzenbeschreibung
Bewährtes Hausmittel bei Schlafstörungen | © majaan / stock.adobe.com Die
Zitronenmelisse ist eine mehrjährige krautige Pflanze mit aufrechtem Wuchs. Die Stängel können bis 80 Zentimeter hoch wachsen und bilden starke Verzweigungen. Die gegenständig angeordneten Blätter sind abgerundet und an den Rändern gekerbt. Ab Mai beginnt die Zitronenmelisse ihre in Quirlen stehenden Blüten auszubilden.
➔ Kultivierung
Zitronenmelisse gedeiht an sonnigen bis halbschattigen Standorten. Das ideale Substrat ist nährstoffreich und gut durchlässig. Die winterharten und robusten Pflanzen sähen sich selbst aus und können sich daher stark verbreiten, wenn nicht mit einer Wurzelsperre gearbeitet oder die Kübelpflanzung bevorzugt wird.
➔ Heilwirkung
entkrampfend
beruhigend
antibakteriell
verdauungsfördernd
krampflösend
gallentreibend
❼ Kamille – regulierend und schweißtreibend
© voltan / stock.adobe.com Kamillentee darf in keinem Haushalt fehlen. Weiterhin sind die Pflanzen häufiger Bestandteil von Kräuterlikören und Kräuterweinen. Mit ihren hübschen Blütenköpfen ist die aus Südostasien stammende Kamille auch als Zierpflanze gefragt. Wer
Kamille sammeln möchte, muss die Blütenstände unmittelbar nach dem Aufblühen abschneiden.
➔ Pflanzenbeschreibung
Kamilleblüten: das natürliche Beruhigungsmittel | © starush / stock.adobe.com Die Echte Kamille (Matricaria chamomilla) wächst einjährig. Die Stängel verzweigen und werden bis zu 40 Zentimeter hoch. Die Blätter bestehen aus fransenartigen Segmenten. Die Blüte setzt sich aus gelben Röhrenblüten im Zentrum und einem Kranz weißer Zungenblüten zusammen.
➔ Kultivierung
Die Samen werden im Frühling an einem sonnigen Standort ausgesät. Ein leichter Sandboden ist das ideale Substrat. Eine regelmäßige Bewässerung bis zur Ernte der Blütenköpfe ist notwendig.
» Tipp: Behalten Sie einige Blütenköpfe an der Pflanze. Damit ist die Samengewinnung im Folgejahr gesichert.
➔ Heilwirkung
verdauungsfördernd
reitlindernd
antibakteriell
krampflösend
beruhigend