Seit Jahrhunderten wird Spitzwegerich in der traditionellen Medizin eingesetzt. Wie er wirkt und wie Sie Heilmittel daraus herstellen können, erkläre ich hier.

Spitzwegerich, wissenschaftlich als Plantago lanceolata bekannt, ist eine mehrjährige Heilpflanze, die seit Jahrhunderten wegen ihrer medizinischen Eigenschaften geschätzt wird. In diesem umfassenden Artikel gehe ich tief in die vielfältigen Vorteile und Anwendungen dieser bemerkenswerten Pflanze ein und biete wertvolle Einsichten für diejenigen, die nach natürlichen Heilmitteln suchen.

Allgemeines über den Spitzwegerich

Der Spitzwegerich ist seit Jahrhunderten ein fester Bestandteil der Naturheilkunde. Seine Anwendung reicht sogar bis in die Antike zurück. In vielen Kulturen symbolisiert der Spitzwegerich Schutz und Heilung und er wird oft in volkstümlichen Geschichten und Mythen erwähnt.

Spitzwegerich, ist eine in Europa, Nordamerika und Asien heimische Pflanzenart und gehört zur Familie der Wegerichgewächse (Plantaginaceae). Der Spitzwegerich ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die häufig an Wegrändern, in Wiesen und auf kargem Boden zu finden ist. Er zeichnet sich durch seine schmalen, lanzettförmigen Blätter aus, die in einer Rosette am Boden wachsen. Die Blüten sind klein, weißlich und bilden einen länglichen, ährenartigen Blütenstand, der auf einem aufrechten Stiel steht.

Die heilenden Eigenschaften des Spitzwegerichs

Eigenschaften des Spitzwegerichs
Spitzwegerich wirkt entzündungshemmend, antimikrobiell und schmerzlindernd – © Sonja Birkelbach / stock.adobe.com

Spitzwegerich ist weithin anerkannt für seine entzündungshemmenden, antimikrobiellen und schmerzlindernden Eigenschaften. Denn die Blätter enthalten Schleimstoffe, Gerbstoffe und Flavonoide, die entzündungshemmende und reizlindernde Wirkungen haben können. Diese Qualitäten machen den Spitzwegerich zur ersten Wahl bei einer Reihe von Beschwerden. Darunter:

➩ Hautgesundheit:

Die Blätter des Spitzwegerichs können äußerlich angewendet werden, um Hautreizungen wie Insektenstiche, kleinere Wunden und Verbrennungen zu lindern. Seine natürlichen, blutstillenden und entzündungshemmenden Eigenschaften helfen, Entzündungen zu reduzieren und die Heilung zu fördern.

➩ Verdauungshilfe:

Die Pflanze ist bekannt dafür, die Verdauung zu unterstützen. Sie ist besonders wirksam bei der Linderung von Sodbrennen, Verdauungsstörungen und Geschwüren. Ihr hoher Schleimgehalt bietet eine beruhigende Beschichtung für den Verdauungstrakt.

➩ Atemwegserleichterung:

Traditionell wird Spitzwegerich zur Behandlung von Husten und Erkältungen eingesetzt. Seine Fähigkeit, Reizungen in Hals und Lunge zu lindern, macht ihn nützlich für Atemwegserkrankungen.

Kulinarische Verwendung von Spitzwegerich

Neben seinen medizinischen Anwendungen ist Spitzwegerich auch eine nahrhafte Ergänzung zur Ernährung. Die jungen Blätter können Salaten hinzugefügt oder ähnlich wie Spinat gekocht werden, wobei sie eine reiche Quelle für die Vitamine A und C sowie für Kalzium und Eisen bieten.

Anbau und Ernte von Spitzwegerich

Spitzwegerich Anbau
Spitzwegerich lässt sich leicht im Garten anbauen – © 裕 廣田 / stock.adobe.com

Spitzwegerich ist eine robuste Pflanze, die in einer Vielzahl von Umgebungen wächst. Sie können ihn zum Beispiel auf Wiesen und an Straßenrändern finden. Sie können das Heilkraut aber auch gezielt im Garten anbauen und so z.B. einen eigenen Apothekergarten anlegen. Das gelingt Ihnen wie folgt:

  1. Standortwahl:
    Spitzwegerich bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Der Boden sollte gut durchlässig und mäßig fruchtbar sein.
  2. Aussaat:
    Die Aussaat kann direkt im Freiland erfolgen. Die beste Zeit hierfür ist im Frühjahr, sobald der Boden bearbeitbar ist. Säen Sie die Samen dünn aus und bedecken Sie sie leicht mit Erde.
  3. Bewässerung:
    Halten Sie den Boden gleichmäßig feucht, aber vermeiden Sie Staunässe. Spitzwegerich ist relativ trockenresistent, benötigt aber in der Keimungsphase ausreichend Feuchtigkeit.
  4. Pflege:
    Sobald die Pflanzen sichtbar sind, benötigen sie wenig Pflege. Entfernen Sie lediglich regelmäßig Unkraut, um Konkurrenz um Nährstoffe und Wasser zu minimieren.
  5. Ernte:
    Spitzwegerichblätter können geerntet werden, sobald sie eine ausreichende Größe erreicht haben. Ernten Sie vorzugsweise junge Blätter, da sie zarter und geschmackvoller sind.
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Zubereitung von Spitzwegerich-Heilmitteln

Spitzwegerich Sirup
Spitzwegerich-Sirup hilft gegen Erkältungen – © Madeleine Steinbach / stock.adobe.com

• Tee:

Möchten Sie jederzeit ein gutes Mittel gegen Mund-, Rachen-, Verdauungs- und Atemwegsleiden im Haus haben, sollten Sie Spitzwegerich trocknen. Zwei Teelöffel der getrockneten Spitzwegerichblätter können Sie dann mit einem Viertelliter kochendem Wasser aufgießen und 10 Minuten ziehen lassen. Den Tee dann je nach Geschmack mit etwas Honig süßen und in kleinen Schlucken trinken.

Lesetipp: Die 7 besten Teekräuter für den Garten

• Sirup:

Statt als Tee können Sie den Spitzwegerich auch als Sirup zu sich nehmen. Beispielweise als Spitzwegerich-Hustensirup. Gehen Sie bei der Herstellung einfach folgendermaßen vor:

  1. Zerkleinern Sie zunächst fünf große, trockene Spitzwegerichblätter.
  2. Schichten Sie die zerkleinerten Blätter nun abwechselnd mit Haushaltszucker in ein 200 ml Schraubglas, bis dieses voll ist. Die oberste Schicht sollte Zucker sein.
  3. Das Glas nun fest verschließen und an einem dunklen sowie kühlen Ort zwei Monate lang lagern.
  4. Anschließend das Glas in ein heißes Wasserbad stellen, damit der Sirup entsteht.
  5. Nun noch die Blätter absieben und den Sirup zurück ins Glas oder ein sauberes Fläschchen füllen.

Bei Beschwerden wie Halsschmerzen, Husten oder Schnupfen können Sie einen Esslöffel vom Sirup zu sich nehmen.

• Umschlag:

Frische Blätter können einfach zerquetscht werden, um ihre Säfte freizusetzen, und dann direkt auf die Haut aufgetragen werden, um Reizungen oder Wunden zu lindern.

• Tinktur:

Eine Tinktur aus Spitzwegerich, hergestellt durch Einlegen der Blätter in Alkohol, kann für innere und äußere Beschwerden verwendet werden.

  1. Füllen Sie einfach ein Schraubglas zur Hälfte mit zerkleinerten Spitzwegerichblättern.
  2. Füllen Sie das Glas anschließend mit Alkohol (mindestens 40 %) wie Korn oder Wodka auf.
  3. Nun sechs Wochen an einen warmen, hellen Ort stellen.
  4. Das Glas etwa alle drei Tage schütteln.
  5. Anschließend abseihen und in dunkle Flaschen füllen.

Diese Tinktur hilft zum Beispiel hervorragend bei Wunden, wie z.B. Mückenstichen.

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Mehr Informationen

Wichtig: Obwohl Spitzwegerich für die meisten Menschen generell sicher ist, ist es wichtig, vor der Verwendung einen Arzt zu konsultieren, insbesondere wenn Sie schwanger sind, stillen oder Medikamente einnehmen.

Fazit:

Der Spitzwegerich ist mehr als nur ein Unkraut am Wegesrand, er ist eine kraftvolle Heilpflanze mit einer Vielzahl von Anwendungen. Von seiner Rolle in der traditionellen Medizin bis hin zu seiner Bedeutung in der modernen Wissenschaft, bietet der Spitzwegerich ein faszinierendes Beispiel dafür, wie altes Wissen und neue Forschung zusammenkommen, um effektive, natürliche Heilmittel bereitzustellen. Seine vielseitigen Anwendungen, von der Küche bis zur Hausapotheke, machen ihn zu einem wertvollen Bestandteil eines jeden Haushalts, der Interesse an natürlicher Gesundheit und Nachhaltigkeit hat.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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