Gelenkarm-Markisen bieten auf dem Balkon einen guten Schutz vor Sonne. Aber wie bringt man so eine Gelenkarmmarkise richtig an?

Eine Gelenkarmmarkise ist der perfekte Sonnenschutz für den Balkon und bietet gleichzeitig einen effektiven Sichtschutz vor neugierigen Blicken von oben. In dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihre Gelenkarmmarkise an der Fassade Ihres Balkons anbringen und was Sie dabei beachten müssen.

Warum eine Gelenkarmmarkise für den Balkon die beste Wahl ist

Im Fachhandel gibt es verschiedene Markisenarten, doch für Balkone ist die Gelenkarm-Markise besonders gut geeignet. Sie bietet nicht nur optimalen Sonnenschutz, sondern ist stabil, langlebig und lässt sich auch noch platzsparend einfahren. Natürlich wäre alternativ dazu auch eine sogenannte Klemm-Markise denkbar, für deren Montage Sie die Fassade nicht anbohren müssen, aber eine Gelenkarm-Markise ist immer empfehlenswerter.

Wichtig: Wenn Sie zur Miete wohnen, holen Sie vor der Montage unbedingt die Erlaubnis Ihres Vermieters ein, da die Fassade angebohrt wird.

Vorbereitung vor der Montage

Eine Markise kann bis zu 80 Kilogramm wiegen, deshalb ist neben einer stabilen Verankerung auch ein Helfer für die Montage notwendig.

Stromleitungen prüfen! Wenn auf Ihrem Balkon eine Außenbeleuchtung installiert ist, überprüfen Sie den Verlauf der Stromleitungen, damit Sie diese bei der Montage der Gelenkarm-Markise nicht beschädigen. Schalten Sie zur Sicherheit den Strom vor dem Bohren komplett ab.

Werkzeug- und Materialliste

  • Bohrmaschine mit passenden Bohrern (Beton- oder Steinbohrer)
  • Tiefenanschlag zur Bohrtiefenmarkierung
  • Wasserwaage, Maßband, Winkelmesser und Bleistift
  • Injektionsmörtel und Auspresspistole
  • Geeignete Dübel und Gewindestangen (oft im Lieferumfang enthalten)
  • Schraubenschlüssel und Schraubendreher
  • Leiter

Anleitung zur Montage einer Gelenkarm-Markise am Balkon

Gelenkarm-Markise am Balkon anbringen
Eine Gelenkmarkise ist für den Balkon optimal – © ronstik / stock.adobe.com

» Schritt 1: Höhe für die Montage ermitteln

Da eine Markise niemals direkt auf der Fassade befestigt werden sollte, werden diese immer mit Montageplatten geliefert. Zunächst müssen Sie die ideale Höhe für das Anbringen der Konsolen ermitteln. Dabei ist es wichtig, sowohl den Neigungswinkel als auch die Durchgangshöhe zu berücksichtigen, damit die Markise später nicht zu tief hängt.

Ein Neigungswinkel von etwa 15 Grad wird empfohlen, damit Regenwasser vom Markisentuch ablaufen kann. Die untere Kante der ausgefahrenen Markise sollte mindestens 2 Meter über dem Boden liegen, um genügend Kopffreiheit zu gewährleisten.

Montagehöhe berechnen: Beispiel

Bei einer Markise mit einer Ausladung von 2,5 Metern und einem Neigungswinkel von 15 Grad entsteht ein Höhenunterschied von etwa 65 cm. Um die erforderliche Durchgangshöhe von 2 Metern an der vorderen Kante zu erreichen, müssen Sie die Montagehöhe an der Wand um diese 65 cm erhöhen. Das bedeutet, die optimale Montagehöhe an der Wand beträgt 2,65 Meter.

Verwenden Sie eine Wasserwaage, um die Montagepunkte waagerecht auszurichten, und markieren Sie die Positionen für die Montageplatten an der Fassade mit einem Stift.

» Schritt 2: Bohrlöcher anzeichnen & bohren

Nachdem Sie die Montagehöhe festgelegt haben, zeichnen Sie die Bohrlöcher der Montageplatten auf die zuvor markierte Höhe an der Hauswand. Verwenden Sie einen passenden Bohrer, um die Löcher an den markierten Stellen zu bohren, und achten Sie dabei auf die richtige Tiefe und den Durchmesser gemäß den Herstellerangaben.

Tipp: Bohrtiefe bestimmen
Die Bohrtiefe sollte etwa 10 mm länger sein als die Länge des Dübels.

» Schritt 3: Montageplatten an die Fassade schrauben

Spritzen Sie Injektionsmörtel in die gereinigten Bohrlöcher, bevor Sie die Dübel einführen, denn so ist mehr Halt gewährleistet. Als Halterung dienen dann in der Regel Gewindestangen, welche oftmals schon im Lieferumfang enthalten sind. Sobald der Mörtel komplett fest ist, können Sie die Montageplatten an die Fassade schrauben.

Tipp: Bei Unebenheiten der Wand helfen Unterlegscheiben, die Montageplatten korrekt auszurichten, denn die Montageplatten müssen auch in der Tiefe exakt gleich ausgerichtet sein.

» Schritt 4: Markise mit Montageplatten verschrauben

Nun müssen Sie und Ihr Helfer die Markise in die Halterungen der Montageplatten einsetzen. Wenn sie korrekt sitzt, dann mit Schrauben und Muttern fixieren.

» Schritt 5: Neigungswinkel der Markise einstellen

Nachdem Sie die Markise mit allen Konsolen fest verschraubt haben, können Sie noch den Neigungswinkel der Markise von etwa 10 bis 15 Grad einstellen. Dies muss dann allerdings an beiden Armen gleichmäßig geschehen.

Handwerker richtet Gelenkarm-Markise aus.
Eine Gelenkarm-Markise wird im Neigungswinkel von 10 bis 15 Grad ausgerichtet. | © ronstik / stock.adobe.com

Da Markisen normalerweise keine integrierte Skala zum Ablesen des Neigungswinkels haben, können Sie einen Winkelmesser verwenden. Halten Sie das Messgerät an die Unterseite des ausgefahrenen Markisentuchs, um den aktuellen Winkel zu ermitteln. Passen Sie den Neigungswinkel an, bis Sie den gewünschten Wert erreicht haben, und ziehen Sie die Schrauben wieder fest.

Mit einer Wasserwaage überprüfen Sie anschließend, ob die Markise gerade ausgerichtet ist. Denken Sie immer an Ihre Sicherheit während der Montage der Gelenkarmmarkise!

Auswahl der richtigen Größe und Statik beachten

Gelenkarmmarkisen haben aufgrund der Statik ihrer freitragenden Konstruktion eine begrenzte Ausfalltiefe. Da die Markise nur an der Hauswand befestigt wird und ohne zusätzliche Stützen auskommt, können zu große Ausladungen die Stabilität beeinträchtigen.

  • Breite der Markise: Für Balkone sind Markisen mit einer Breite von 2 bis 4 Metern üblich, abhängig von der Größe Ihres Balkons.
  • Ausfalltiefe: Die Ausfahrlänge bewegt sich bei Balkonmarkisen meist zwischen 1,5 und 2,5 Metern.

Eine größere Ausfalltiefe erhöht die Belastung auf die Befestigungspunkte und kann bei Wind zu gefährlichen Hebelwirkungen führen.

Elektrische oder manuelle Gelenkarm-Markise wählen

Wenn Sie Wert auf Komfort legen, ist eine elektrische Gelenkarmmarkise mit Motorantrieb eine gute Wahl. Sie lässt sich bequem per Fernbedienung steuern. Alternativ dazu gibt es die manuelle Gelenkarmmarkise mit Kurbel. Diese ist kostengünstiger und kommt ohne Stromanschluss aus.

Fazit

Die Montage einer Gelenkarmmarkise auf dem Balkon ist mit der richtigen Vorbereitung gut machbar. Wenn die nötige Montagehöhe jedoch nicht erreicht wird oder die Wand nicht geeignet ist, kann die Befestigung der Gelenkarmmarkise an der Decke eine sinnvolle Option sein. Professionelle Monteure kennen sich mit solchen Montagemethoden aus und können sogar Lösungen für die Anbringung der Markise außerhalb des Balkons anbieten. Denken Sie daran, immer die Erlaubnis Ihres Vermieters einzuholen, wenn Sie nicht der Eigentümer sind.

Ringo von Gartentipps.com

Ringo ist Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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