Madige Äpfel hatte jeder schon einmal in der Hand. Grund für die Maden ist der Apfelwickler, ein Falter, der nachts aktiv wird. Unsere Tipps gegen madige Äpfel hier.

Wer schon einmal genüsslich in einen scheinbar perfekten Apfel gebissen und plötzlich auf eine ungewollte „Fleischbeilage“ gestoßen ist, kennt den Übeltäter vielleicht schon: den Apfelwickler. Im Volksmund werden solche Äpfel als „wurmstichig“ oder „madig“ bezeichnet. Doch es gibt auch gute Nachrichten: Mit ein paar einfachen Maßnahmen lässt sich der Schaden am Apfelbaum deutlich begrenzen.

So erkennen Sie einen Apfelwickler-Befall

madige Äpfel
Was hilft gegen madige Äpfel? | © M.Dörr & M.Frommherz / stock.adobe.com

Äußerlich ist ein Befall durch den Wickler schwer zu erkennen, denn der Apfel zeigt meist nur unauffällige kleine Einstichstellen. Typischer sind die kleinen, braunen Fraßgänge im Fruchtinneren, die allerdings erst beim Aufschneiden oder beim Biss in den Apfel entdeckt werden.

Wann ist der Apfelwickler aktiv?

Ab Anfang Juni legen die Apfelwickler-Weibchen ihre Eier hauptsächlich auf den Früchten und Blättern von Apfel-, Birnen- und gelegentlich auch Walnussbäumen ab. Die daraus schlüpfenden kleinen Larven bohren sich anschließend ins Innere der Früchte, um sich vom Fruchtfleisch und den Kernen zu ernähren.

Befallene Früchte fallen oft vorzeitig zu Boden. Manche Raupen verlassen die Früchte schon vorher und verpuppen sich geschützt am Stamm oder unter der Baumrinde, während andere mit den heruntergefallenen Früchten auf den Boden gelangen und sich dort verpuppen. In warmen Sommern kann es ab August zu einer zweiten Generation kommen, die gerade zur Erntezeit für die reifen, madigen Äpfel sorgt.

Effektive Maßnahmen gegen den Apfelwickler

  • Fallobst entfernen:
    Sammeln Sie heruntergefallene Äpfel regelmäßig auf, denn darin verbergen sich oft Larven, die sonst im Folgejahr erneut Schäden verursachen können.
  • Wellpappestreifen um den Stamm legen:
    Wickeln Sie Ende Juni etwa 10 Zentimeter breite Wellpappestreifen um den Stamm, in etwa 1 Meter Höhe. Die Apfelwickler verpuppen sich gern darunter. Ende Juli und nach der Ernte werden die Wellpappen mit den Schädlingen entfernt.
  • Lockstofffallen (Pheromonfallen):
    Lockstofffallen ziehen männliche Apfelwickler. Hängen Sie diese Fallen ab Ende April bis spätestens Mitte Mai in 1,5 bis 2 Meter Höhe an windgeschützten Baumseiten auf.
  • Leimringe am Stamm:
    Leimringe verhindern, dass die Larven am Stamm hochkrabbeln, um sich zu verpuppen. Optimal ist es, die Ringe Ende September oder spätestens Anfang Oktober anzubringen.
  • Nützlinge im Garten fördern:
    Natürliche Feinde wie Vögel oder Ohrwürmer reduzieren den Apfelwickler-Befall auf natürliche Weise. Installieren Sie deshalb Nistkästen und Ohrwurmhäuser oder pflanzen Sie Hecken, um die wichtigen Helfer zu unterstützen.

Sind Lockstofffallen wirklich effektiv?
Ja, Lockstofffallen sind bei Apfelwicklern sehr wirksam, da sie männliche Falter mit speziellen Duftstoffen anlocken und so deren Fortpflanzung reduzieren. Weniger Paarungen bedeuten weniger Eier und somit weniger madige Äpfel.

Hausmittel gegen Apfelwickler

Wermutjauche hat sich im Kampf gegen den Apfelwickler recht zuverlässig bewährt. Sie enthält Bitter- und Gerbstoffe, die abschreckend auf die Schädlinge wirken. Für die Herstellung werden 300 g frische Wermutblätter zerkleinert und in 10 Liter Wasser angesetzt. Nach etwa 10 bis 14 Tagen ist die Jauche fertig. Ein gutes Zeichen ist, wenn sie nicht mehr schäumt und eine dunkle Farbe angenommen hat. Zum Schluss die Flüssigkeit durch ein Sieb filtern und direkt auf die Apfelbäume sprühen. Wiederholen Sie die Anwendung bei Bedarf alle zwei Wochen.

Tipp: Wermutjauche hat einen intensiven Geruch. Um diesen zu mildern, können Sie eine Handvoll Gesteinsmehl unterrühren.

Haben Sie weitere erprobte Tipps gegen madige Äpfel oder persönliche Erfahrungen mit Apfelwicklern? Teilen Sie diese gern mit uns! 🙂

Ringo von Gartentipps.com

Ringo ist Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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