Montbretien widerspiegeln zarte Schönheit im nostalgischen Charme. Diese Pflanzen, aus der Gattung der Irisgewächse, sind sehr anspruchsvoll in der Pflege.

Blütenrispe der Montbretie
Mit ihren feurigen Farben und auffälligen Blüten bringen Montbretien die Staudenbeete im Spätsommer zum Leuchten – ©WolfBlur – pixabay.com

Können Sie sich noch an Omas Garten erinnern? Vielleicht ist ihnen zu jener Zeit auch eine Staude aufgefallen, deren dicht beieinander stehende Blätter sich wie längliche Lanzetten erheben und deren Blütenrispen im Hochsommer rot- oder orangefarben leuchten.

Zart wirkt die Staude, deren Name weithin als Montbretie bekannt ist. Inzwischen werden im Gartenfachhandel mehr und mehr Knollen oder bereits in Töpfen vorgezogene Pflanzen der Schmuckstaude unter ihrer botanischen Bezeichnung „Crocosmia“ angeboten.

Wie dem auch sei, die zarte Schönheit unter den Stauden ist und bleibt ein reizvoller Klassiker in jedem Hobbygarten.

Die Montbretie im Detail

Einzuordnen ist die beliebte Staude unter den Irisgewächsen. Viele Arten und Sorten erinnern weitläufig an Gladiolen. Daher leitet sich auch der deutsche Name „Abessinische Gladiole“ ab.

Ihre angestammte Heimat befindet sich in den Höhenlagen des südlichen Afrikas. In Mitteleuropa sind Montbretien nur bedingt winterhart. Neue Züchtungen sind inzwischen robuster und können milden Wintern eher strotzen.

Ansicht Blütenrispe der Montbretie
Zweiseitig sind die Blüten der Montbretie auf den geschwungenen Blütenrispen aufgereiht – © eqroy – Fotolia.com

Im Frühsommer geben die attraktiven lilienähnlichen Blätter dem Staudenbeet ein gefälliges Aussehen. Zwischen Juli und Oktober blüht die Crocosmia je nach Sorte hellrot, dunkelrot, orange oder gelb. Die einzelnen trichterförmigen Blüten sind an der Rispe zweiseitig aufgereiht und verleihen der Staude eine exotische Ausstrahlung.

Sortenabhängig ist auch die Wuchshöhe der Montbretie. Die liegt zwischen 60 und 100 Zentimeter.

Montbretie im Beet
Montbretie im Beet – © ClaraNila – Fotolia.com

Sie können die Crocosmia im Staudenbeet mit anderen Sommerblühern eindrucksvoll kombinieren. Vorteilhaft wirken Beetkompositionen mit der Färberdistel (Carthamus tinctorius), einigen Wolfsmilcharten (Euphorbia), der Garten-Duftnessel (Agastache) und der Sommermargerite (Leucanthemum maximum).

Montbretien eignen sich aber auch als Schnittblume. In der Vase halten sie sich lange. Allerdings sollten sich die meisten Blüten an der Ripse bereits geöffnet haben. Schneiden sie den Blütenstand vorher, also fast knospig, dann blüht die anmutige Blume nicht weiter auf.

Montbretie Standort Tipp

Wählen Sie für Montbretien einen sonnigen und windgeschützten Standort. Einen halbschattigen Platz nimmt das zarte Gewächs auch an. Am besten siedeln Sie die Pflanze an eine südlich ausgerichtete Hauswand oder Heckenbepflanzung an. Dort ist es länger warm und die Staude ist im wesentlichen vor kalten Winden geschützt.

Ansprüche an den Boden

Die Cocosmia gedeiht in fast jedem Gartenboden. Lockern Sie den Boden einfach nur ausreichend auf. Sollte das Erdreich schwer und lehmhaltig sein, dann mischen Sie eine ordentliche Portion Sand darunter. Wichtig ist, dass der Boden für Ihre Montbretien gut durchlässig ist, denn in feuchten Böden faulen die Wurzel und Knollen recht schnell.

Wenn Sie den Wunsch haben, dieses ansehnliche Knollengewächs auf der Terrasse zu kultivieren, dann brauchen Sie dafür einen großen Kübel. Sie sollten aber auf dem Boden des Pflanzgefäßes eine 2,5 bis 3 Zentimeter hohe Splitt- oder Kieselsteinschicht als Drainage auslegen. Darüber füllen Sie dann ein durchlässiges Pflanzsubstrat.

Montbretien richtig pflanzen

  1. Die Knollen können Sie Ende April/Anfang Mai in den Boden bringen. Als Pflanztiefe wird das dreifache der Knollengröße, etwa 8 bis 20 Zentimeter, veranschlagt. Wenn Sie in einer Region leben, in der das Klima rauer ist, dann setzen Sie die Knollen vorsorglich tiefer. So schützen Sie diese vor Spätfrösten.
  2. Ausgesprochen gut zur Geltung kommt die Montbretie, wenn Sie diese als Gruppe pflanzen oder in Reihe längs entlang an einen Weg setzen. Der Pflanzabstand zueinander beträgt etwa 10 bis 20 Zentimeter
  3. Empfehlenswert ist es, dem Erdaushub Kompost beizumengen, dadurch kurbeln Sie das Wachstum der Pflanze optimal an. Nachdem Sie die Knollen ins Erdreich gepflanzt haben, gießen Sie diese kräftig an.
  4. Decken Sie die Pflanzstelle noch mit Laub oder Nadelreisig ab. Oftmals ist bis in den Mai noch mit Frösten zu rechnen, die die Knollen schädigen können.
  5. Für die Kübelpflanzung können Sie die eben genannte Pflanztiefe und den Pflanzabstand übernehmen. Ein Schutz gegen Spätfröste ist nicht notwendig, da Sie den Kübel zu dieser Zeit sicherlich in einen geschützten Raum abstellen.

Im Frühjahr treiben Crocosmia erst dann aus, wenn der Boden sich etwas erwärmt hat. Mitte bis Ende Mai Mai zeigt sich dann das erste Grün der Montbretien-Keimlinge.

Montbretie gießen und zusätzlich düngen

  1. Gießen Sie die Montbretie im Sommer wirklich ausreichend. Immerhin ist das zierliche Knollengewächs aus seiner angestammten Heimat feuchte Sommer gewohnt. Gießen Sie spätestens dann, wenn die Erdoberfläche etwa 2 Zentimeter tief trocken ist.
    Bevorzugt können Sie zum Gießen Regenwasser aus der Tonne verwenden. Die neuen Züchtungen vertragen aber auch kalkhaltiges Leitungswasser. Das Erdreich soll feucht aber nicht nass sein. Überschwängliches Wässern kann zu Staunässe führen. Wurzel- und Knollenfäule sind die Folge.
  2. Düngen Sie Ihr Gewächs im Frühjahr mit einem Langzeitdünger, so erhalten sie im Sommer eine prachtvolle Blüte. Im Kübel wachsende Crocosmia versorgen Sie vorzugsweise wöchentlich mit einem Flüssigdünger.

Benötigen Montbretien einen Rückschnitt?

Durchaus. Radikal zurückgeschnitten werden die krautigen Stauden erst im Herbst, wenn die Pflanze verwelkt ist. Das betrifft vor allem die Montbretien, die ins Winterquartier umgelagert werden müssen. Schneiden Sie dazu alle oberirdischen Pflanzenteile der Montbretie wenige Zentimeter über dem Boden ab. Solange aber die Blätter noch grün sind, sollten Sie davon Abstand nehmen, da die Pflanze mit ihren Blättern noch immer atmet und somit die Rhizome im Erdreich mit Nähstoffen für den Winter stärkt.

Ansonsten greifen Sie zur Gartenschere …

  • … um verwelkte Blütenrispen regelmäßig aus der Staude zu entfernen.
  • … um eine unerwünschte Samenbildung zu vermeiden. Verblühte Rispen werden knapp über dem Laub abgeschnitten.
  • … um blühende Montbretienrispen als Vasenschmuck zu schneiden. Allerdings sollten sich die unteren Blüten an der Rispe gerade erst geöffnet haben.

Schädlinge der Montbretie sind: Mäuse und saugende Insekten

Montbretien-Knollen sind, wie andere Blumenzwiebeln auch, ein gefundenes Fressen für Mäuse. Sie können die Knollen aber schützen, indem Sie diese in Drahtkörbe pflanzen, die sie in den Boden lassen. Engmaschiger „Karnickeldraht“ wäre eine Alternative dazu. Eine absolute Sicherheit gegen Mausangriffe bieten solche Sperren leider nicht, da Nager diese meist auch noch umgehen. Letztlich können zusätzlich Lebendfallen helfen.

Außerdem können gelegentlich Thripsen (Blasenfüssler) die Staude heimsuchen. Befallene Pflanzen werden meist in ihrem Wuchs gehemmt. Sollten Thripsen ihre Crocosmia angefallen haben, duschen Sie die Stauden mit einem harten Wasserstrahl ab und behandeln sie danach mit einem biologischen Schädlingsbekämpfungsmittel.

Bis auf Wurzel- oder Knollenfäule aufgrund von Staunässe sind die exotischen Pflanzen gegen Krankheiten relativ immun.

Montbretien überwintern

Wie Sie Ihre Crocosmia überwintern, das hängt ganz davon ab, wie die klimatischen Verhältnisse in Ihrer Region sind. In Gegenden, in denen permanent ein milder Winter zu verzeichnen war, können die Knollen durchaus im Boden überwintern. Verwelkte Triebe und Blätter entfernen Sie dann erst im Frühjahr. Um sicher zu gehen, decken Sie den Standort ihrer exotischen Stauden mit Laub und darüber hinaus mit Nadelreisig ab.

In Lagen mit rauem Klima und starken Frösten sollten Sie die Rhizome ausgraben und in einem dunklen, kühlen aber frostfreien Raum einlagern. Lassen Sie möglichst viel Erde an den Knollen, dadurch schützen Sie die empfindlichen Seitensprossen (Stolon) vorm Austrocknen. Stolone sind wichtig für den Blühstrauch. Aus ihnen sprießen im folgenden Jahr die Blütenrispen.

Wichtig: Lagern Sie nur gesunde Knollen ein. Kranke oder mit Schädlingen befallene Rhizome sondern Sie gleich aus und entsorgen diese über den Hausmüll.

Zusammenfassung: Montbretien haben nicht nur einen nostalgischen Charakter im Garten, sie sind auch wegen ihres strauchigen Wuchses und der grazilen Blütenform sehr beliebt. Sonnige und windgeschützte Plätze liebt die Pflanze. Ebenso einen durchlässigen Gartenboden. Im Sommer sollten Sie die Crocosmia regelmäßig feucht halten. Mit einem Langzeitdünger füllen Sie im Frühjahr das Nährstoffdepot im Boden ausreichend. Achten Sie darauf: Ein Winterschutz ist abhängig von den klimatischen Verhältnissen einzelner Regionen angebracht.

Konrad von Gartentipps.com

Meine große Leidenschaft gilt nicht nur dem Gärtnern, ich bin ein sehr großer Liebhaber der Rose. Mit meinem bereits jahrzehntelangen Wissen unterstütze ich in meiner Heimatstadt die "Rosenfreunde Wittstock" als Gründungsmitglied (Gesellschaft Deutscher Rosenfreunde e.V.).

4 Kommentare

    • Hallo Peter,
      ich habe mir dieselbe Frage gestellt und deshalb diesen Sommer die vorjährigen Samen in einem flachen Behälter unter die Erde gebracht. Die Saatkörner habe ich zuvor etwa 30 Stunden in einem Glas Wasser eingeweicht. Dadurch wurden sie sehr flutschig und klibberig. Die Saatkörner sind alle recht schnell aufgegangen und zwischenzeitlich ca. 10 cm hoch. Zwar kann ich noch nicht sagen, wann oder ob sie überhaupt blühen werden, aber ich werde sie im Gegensatz zu ihren Muttis für die Überwinterung in den leicht dunkleren Keller stellen und sie noch nicht völlig abgedunkelt der Winterruhe aussetzen.
      Liebe Grüße von Cori!

  1. Hallo Peter,
    ja, man kann Montbretien aus den Samen ziehen. Die Samenkörner sollten unmittelbar vorher ein paar Stunden in einem Wasserglas aufgeweicht werden.
    Ich habe mit dem vorjährigen geernteten Samen auf diese Weise eine Keinquote von nahezu 100% erreicht.

Antwort hinterlassen