Läuft ein Fasan durch den Garten, ist das ein faszinierendes Ereignis. Doch gehört er dort überhaupt hin? Und kann er darin Schaden anrichten? Ich kläre auf.

Wenn sich Tiere in den eigenen Garten wagen, ist das immer ein aufregendes Naturschauspiel. Schließlich bekommt man nicht alle Tage Besuch von Waschbär, Fuchs und Igel – zumal es sich hierbei auch um nachtaktive Tiere handelt. Es sind aber vor allem die „exotischeren“ Tiere, die immer wieder für Aufregung sorgen. Allen voran sind hier die Fasane zu nennen. Denn hierbei handelt es sich um prächtige Tiere, die sich auch noch gut beobachten lassen.

Doch so schön die Tiere auch anzusehen sind, so schnell stellen sich auch viele Gartenbesitzer die Frage, ob Fasane für den Garten überhaupt gut sind. Schließlich könnten sie ja auch für Ärger sorgen. Ob dem wirklich so ist und was sie sonst noch über Fasane wissen sollten, erkläre ich nachfolgend etwas genauer.

Aussehen der Fasane

Fasan im Garten - Lebensweise der Tiere & Tipps für Gärtner
Männchen und Weibchen unterscheiden sich sehr im Aussehen – © WildMedia / stock.adobe.com

Fasane gehören zur Ordnung der Hühnervögel (Galliformes) und zur Familie der Fasanenartigen (Phasianidae), zu der auch andere Feldvögel wie Hühner, Truthähne und Wachteln gehören. Daher auch der zoologische Name Phasianus colchicus. Sie sind vor allem bekannt für ihre prächtigen Farben und das auffällige Federkleid der Männchen. Denn diese sehen folgendermaßen aus:

Bei Fasanen gibt es eine deutliche Unterscheidung zwischen Männchen und Weibchen. Die Männchen präsentieren sich in einem farbenfrohen Federkleid, das in leuchtenden Rot- und Rosttönen, Grün und Gold schimmert, während die Weibchen eher schlicht und in gedeckten Brauntönen erscheinen. Diese Unterschiede dienen nicht nur der Schönheit, sondern haben auch eine wichtige Funktion in der Natur. Denn das unscheinbare Aussehen der Weibchen hilft ihnen zum Beispiel, im Unterholz verborgen zu bleiben.

Doch es gibt noch mehr Unterschiede zwischen Männchen und Weibchen. Während Fasanenmännchen in der Regel eine Größe von 75 bis 90 cm erreichen, sind die Weibchen mit 50 bis 60 cm deutlich kleiner. Die Männchen besitzen zudem lange Schwanzfedern.

Herkunft der Fasane

Ursprünglich stammen die Tiere aus Mittelasien. Sie wurden aber durch die Römer auf der ganzen Welt als Jagdvögel eingeführt und sind daher nun schon in ganz Mittel- und Westeuropa zu finden. Schließlich gilt ihr Fleisch vielerorts als Delikatesse. Früher nutzte man aber auch die Federn, vor allem die langen Schwanzfedern, besonders gern, um daraus modische Accessoires herzustellen bzw. um diese zu verschönern. Unter anderem wurden die Federn genutzt, um damit Hüte zu schmücken.

In Deutschland wurden vier Fasan-Arten eingeführt. Dazu zählen:

  • Japanischer Buntfasan
  • Böhmischer Jagdfasan
  • Chinesischer Fasan
  • Mongolischer Ringfasan

Allerdings sind diese reinrassigen Fasanenarten bei uns kaum noch zu finden, denn sie haben sich untereinander gekreuzt. Deshalb nennt man die Fasane hier bei uns allesamt „Jagdfasan“.

Lebensraum der Fasane

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Fasane halten sich eher versteckt – © Martin Grimm / stock.adobe.com

Heutzutage leben Fasane vor allem in offenen Landschaften. Dabei bevorzugen sie Felder, Wiesen, Schilfzonen und dichte Unterholzbereiche. Sie sind auch häufig an Waldrändern, auf landwirtschaftlich genutztem Gelände und in Heckenlandschaften zu finden, denn diese Lebensräume bieten ihnen sowohl Nahrung als auch Deckung vor Fressfeinden. Zudem mögen sie sandige Böden, denn diese benötigen sie zum Scharren und für Sandbäder. Dabei werden sie laut dem Wildtier-Informationssystem der Länder Deutschlands vor allem immer wieder in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Saarbrücken und Baden-Württemberg gesichtet.

Gehören Fasane zu den bedrohten Tierarten?

Fasane sind sehr robuste Tiere und erhalten ihre Population selbst. Dennoch ist die Anzahl der Tiere in einigen Regionen aufgrund von Lebensraumverlust und übermäßiger Jagd rückläufig. Trotzdem zählen sie nicht zu den bedrohten Tierarten und dürfen vom 1. Oktober bis zum 15. Januar gejagt werden.

Was fressen Fasane?

Fasane ernähren sich hauptsächlich von Samen, Getreide, Insekten, Beeren und kleineren Reptilien. Dabei suchen sie ihre Nahrung hauptsächlich am Boden, indem sie mit ihren starken Schnäbeln im Laub oder unter der Erde graben. Fasane fressen aber auch gern mal Pflanzen und sogar Wurzeln. Diese können sie nämlich dank der Hilfe von aufgenommenen Steinchen (sogenannten Mahlsteinchen) mit ihrem Magen zerkleinern. Der Nachwuchs hingegen wird in den ersten Wochen hauptsächlich mit Insekten und wirbellosen Tieren wie Würmern und Schnecken gefüttert.

Verhalten und Paarung der Fasane

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Hennen kümmern sich alleine um den Nachwuchs – © Tatiana / stock.adobe.com

Fasane sind sehr gesellige Tiere. Ein Hahn hat in der Regel sogar mehrere Hennen. Den Winter verbringen Männchen und Weibchen jedoch oft getrennt und in kleineren Gruppen. Erst im Frühjahr (April/Mai), wenn die Balzzeit wieder beginnt, kommen die Tiere zusammen. Denn dann beginnen die Männchen damit, ihr Revier mit ihrem Balzverhalten abzugrenzen. Dabei kann es immer wieder zu Revierkämpfen unter den Männchen kommen, weil sie somit die Gunst der Weibchen gewinnen möchten.

Sind die Herzen der Damen erobert, stehen diese nach der Paarung jedoch schnell alleine da, denn Weibchen sind alleine für die Aufzucht der Jungen verantwortlich. Dabei kann es sich schnell mal um 8 bis 12 Küken handeln, wobei Fasane in der freien Natur bis zu 70 % ihrer Küken in den ersten vier Wochen verlieren. Die Küken, die überleben, sind hingegen schon nach circa 8 Wochen selbstständig. Und wie alt werden sie? In freier Wildbahn in der Regel 2 bis 3 Jahre alt. Werden Fasane jedoch in Gefangenschaft gehalten, können sie sogar bis zu 10 Jahre alt werden.

Fasan im Garten – Was kann man tun?

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Mehr Informationen

Sie haben einen Fasan in Ihrem Garten entdeckt? Glückwunsch, denn das passiert nicht alle Tage. Auf diese Weise können Sie diese majestätischen Tiere wunderbar aus der Nähe betrachten und Ihre Kinder gleich noch hautnah miterleben lassen, wie Fasane leben und sich verhalten.

Wenn Sie allerdings nicht sonderlich erfreut darüber sind, dass sich ein Fasan oder sogar eine Henne mit ihren Küken in Ihrem Garten breit macht, dann können Sie dagegen etwas unternehmen. Denn Fasane können im Garten schließlich auch Lärm verursachen. Außerdem sind sie Bodenbrüter, was bedeutet, dass sie sich aus den vorhandenen Pflanzen ein Nest bauen und diese demnach beschädigen. Versuchen Sie es deshalb mit den folgenden Tipps:

Entfernen Sie Futterquellen:

Fasane sind standorttreu. Wenn Sie die Tiere demnach füttern, fühlen sie sich wohl in Ihrem Garten und kommen immer wieder. Um das zu verhindern, sollten Sie weder Wasser noch Futter bereitstellen und auch Vogelfutter sowie andere Nahrungsquellen aus dem Garten entfernen.

Garten unattraktiv für Fasane gestalten:

Wenn Sie in einem Gebiet leben, indem Fasane immer mal wieder gesichtet werden, sollten Sie Ihren Garten dementsprechend unattraktiv für die Tiere gestalten. Bedeutet, dass Sie den Rasen kurz halten und keine hohen Gräser oder Büsche anpflanzen sollten. Diese bieten schließlich optimale Versteckmöglichkeiten für Fasane.

Fasan vertreiben:

Jagen sollten Sie Fasane nicht. Sie können sie aber vertreiben. Und zwar, indem Sie zum Beispiel einen Wassersprenger mit Bewegungsmelder im Garten integrieren. Betritt ein Fasan Ihren Garten, geht der Wassersprenger automatisch an und verschreckt die Tiere.

Alternativ zum Wassersprenger können Sie es auch mit einem Ultraschallvertreiber mit Bewegungsmelder und Blitz probieren. Dabei handelt es sich um ein kleines Gerät, dass per Infrarot Tiere im Garten erkennt und diese mit Schallsignale und Blitzlicht verschreckt. Toller Nebeneffekt: auf diese Weise können Sie auch fremde Katzen und Hunde verscheuchen, Rehe vom Garten fernhalten, einen Fuchs vertreiben und andere Wildtiere abschrecken.

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Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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