Rehe sind niedlich anzuschauen, können einem Hobbygärtner aber auch viel Ärger machen. Wie Sie Rehe vom Garten fernhalten, verrate ich in diesem Beitrag.

Rehe vom Garten fernhalten
Rehe sind eigentlich scheu, verirren sich aber auch mal in den Garten | © Patrick / stock.adobe.com

Mit ihrem schlanken Körperbau, ihren langen Beinen und den dunklen Augen, sind Rehe wahre Schönheiten. Anmutig, ja fast schon edel, zeigen sich die Rehe in freier Natur und erfreuen uns Menschen mit ihrer Ausstrahlung.

Die Freude über den Anblick von Rehen hat aber auch seine Grenzen. Wer schon einmal mit einem Reh konfrontiert wurde und deswegen eine Notbremsung mit dem Auto machen musste, weiß, wovon ich rede. Auch im Garten sind Rehe nicht gern gesehen, denn oftmals unbemerkt kann das Haarwild großen Schaden anrichten.

Was lockt die Rehe in den Garten?

Wer ein Reh in seinem Garten entdeckt, ist erst einmal entzückt. Denn normalerweise sind die Tiere scheu und halten sich von Menschen fern. Im Winter, wenn die Nahrung in den Wäldern knapp wird, werden Rehe „mutig“ und kommen dichter an Häuser und Gärten heran. Aber auch im Sommer ist der Besuch von Rehen gar nicht so selten. Vor allem Hausbesitzer, die ihren Garten direkt an einem Wald- oder Feldrand haben, werden wohl häufiger ein Reh zu Gesicht bekommen. Es ist aber auch schon vorgekommen, dass sich Rehe bis in dicht bewohnte Gebiete vorgewagt haben.

➔ Was fressen Rehe?

Der knurrende Magen ist also der Hauptgrund, warum sich Rehe in Ihren Garten verirren. Auf dem Speiseplan stehen nämlich Leckereien wie Salat, junge Kohlpflanzen, Kräuter oder die saftig, grünen Blätter von Brom- und Himbeeren. Auch die Blüten von Krokussen, Tulpen und Astern werden nicht verschmäht.

❶ Wildzaun aufstellen

Die beste Methode, um Rehe aus dem Garten fernzuhalten, ist ein hoher Zaun. Spezielle Wildzäune , erhältlich zum Beispiel im mr-shop, überwinden die Rehe im Normalfall nicht. Dieser sollte aber eine gute Höhe von ca. zwei Metern haben.

Wussten Sie,
dass Rehe bis zu 12 Jahre alt und bis zu 22 kg schwer werden können? Bevor sich ein Reh wirklich satt fühlt, braucht es bis zu 4 kg Grünfutter am Tag.

❷ Blutmehl ausbringen

Blutmehl ist ein organischer Dünger, hergestellt aus Schlachtabfällen. Es handelt sich hierbei um getrocknetes, gemahlenes Blut, in dem Stickstoffverbindungen, sowie Phosphor und Kalzium enthalten sind. Das Blutmehl, oder auch Knochenmehl, gibt es im Gartencenter oder in speziellen Online-Shops wie dem von Ludwig Engelhart Düngemittel.

Blutmehl wird am besten mit Wasser gemischt und dann auf die Pflanzen gespritzt oder gegossen. Rehe mögen den Geruch nicht und ergreifen die „Flucht“. Diese Maßnahme hält ca. 2 Monate an, im Winter auch länger.

❸ Bäume vor Rehe schützen

Rehe vom Garten fernhalten
Auch Bäume stehen auf dem Speiseplan von Rehen | © Carola Vahldiek / stock.adobe.com

Rehe fressen nicht nur Stauden, Blumen und Pflanzentriebe, sondern auch Obstbaumrinde – besonders gern von jungen Stämmchen. Diese können Sie mit Baumschutzgittern oder Manschetten vor Verbiss schützen. In den meisten Fällen bestehen die schützenden Hüllen leider aus Kunststoff, die nach einigen Jahren wieder entfernt werden müssen. Zum Schutz der Umwelt empfehlen wir deshalb besser auf biologisch abbaubare Wildschutzspiralen von VERDURA® zurückzugreifen.

❹ Dornenhecke anlegen

Hecken mit Dornen bieten einen natürlichen Schutz gegen Rehe im Garten und zugleich ein neues Zuhause für diverse Vogelarten. Geeignet sind zum Beispiel:

  • Feuerdorn (Pyracantha)
  • Eingriffeliger Weißdorn (Crataegus monogyna)
  • Berberitzen (Berberis)
  • Stechpalmen (Ilex)

Die Sträucher mit Dornen halten nicht nur Rehe aus dem Garten fern, sie sehen auch noch wunderschön aus und bieten gleichzeitig einen Sichtschutz gegen neugierige Blicke.

Grelles Licht macht Rehe für einen kurzen Moment orientierungslos, wird sie aber nicht aus dem Garten fernhalten, Scheinwerfer oder Bewegungsmelder werden deshalb nicht viel bringen. Ebenso verhält es sich mit blinkenden CD’s, die in Bäume und Sträucher gehangen werden. Rehe bleiben davon relativ unbeeindruckt.

Noch ein Wort zum Tierschutz

Dass man sich über abgefressene Stauden etc. ärgert, ist verständlich. Trotzdem darf man die Tiere weder fangen noch verletzen. Wer Rehe misshandelt, wird wegen Tierquälerei zur Verantwortung gezogen und mit einem Bußgeld von bis zu 50.000 Euro bestraft (Quelle: bussgeldkatalog.org).

Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

Antwort hinterlassen