Die Japanische Wollmispel ist nicht nur optisch ein Hingucker, auch die Früchte machen einiges her. Damit Sie reichlich ernten können, hier einige Anbau-Tipps.
Die Japanische Wollmispel, auch unter ihrem botanischen Namen Eriobotrya japonica bekannt, ist eine wunderbare Ergänzung für Ihren Garten, wenn Sie schmackhafte Früchte lieben und dazu noch Pflanzen, die einen wunderbaren Duft im Garten verströmen. Denn mit der richtigen Pflege kann dieser Exot auch in unserem Klima gut gedeihen. Dabei ist es egal, ob Sie die Japanische Wollmispel als Zierpflanze oder Nutzpflanze anbauen – sie wird Sie auf jeden Fall auf ganzer Linie von sich überzeugen.
Inhalte
Herkunft und Verbreitung
Die Japanische Wollmispel stammt ursprünglich aus den warmen Regionen Mittelchinas. Ihren Namen verdankt sie jedoch Japan, wo sie seit Jahrhunderten kultiviert wird. Von dort aus hat sie sich über den gesamten Mittelmeerraum verbreitet, denn mittlerweile wird sie auch in anderen Teilen der Welt, wie etwa Kalifornien oder Spanien, angebaut. Möglich macht dies ihre Anpassungsfähigkeit.
Aussehen und Wuchs


Bei der Japanischen Wollmispel handelt es sich um einen immergrünen Strauch bzw. Baum, der in seiner Heimat eine Höhe von bis zu 10 Metern erreichen kann – bei uns hingegen „nur“ 2 bis 3 Meter. Die Blätter sind groß, lanzettförmig sowie dunkelgrün und besitzen eine leichte Behaarung auf der Unterseite. Das hat dieser Pflanze auch den deutschen Namen „Wollmispel“ eingebracht.
Besonders auffällig sind jedoch nicht die behaarten Blätter, sondern die Blütezeit, die im Gegensatz zu vielen anderen Pflanzen im Herbst (September bis November) stattfindet. Die cremeweißen, duftenden Blüten erscheinen dann in Rispen und sind nicht nur ein Hingucker, sondern auch eine wertvolle Nahrungsquelle für Insekten.
Nach der Blüte entwickeln sich im Frühjahr von Februar bis Mai die gelben bis orangeroten sowie aprikosengroßen Früchte, die einen süßen, leicht säuerlichen Geschmack haben und auch Nespolo, Mispero, Nispero oder Loquats genannt werden. Sie duften zart nach Äpfeln, sind mit einem Flaum überzogen und können im April bzw. Mai geerntet werden.
Steckbrief
Japanischen Wollmispel (Eriobotrya japonica) | |
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Wuchsform: | Strauch oder kleiner Baum, 3 bis 8 Meter |
Blätter: | immergrün, groß, lanzettlich, leicht behaart |
Blüte: | Oktober bis Januar, cremeweiß |
Früchte: | gelb, aprikosengroß, süß-säuerlicher Geschmack |
Standort: | sonnig bis halbschattig, wind- und regengeschützt |
Boden: | durchlässig, humusreich, leicht sauer bis neutral |
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Standort und Boden
Die Japanische Wollmispel liebt sonnige bis halbschattige Standorte, die vor starkem Wind und Regen geschützt sind. Besonders gut gedeiht sie in einem mediterranen Klima, weshalb ein geschützter Platz, zum Beispiel nahe einer Hauswand, ideal ist. Da die Japanische Wollmispel in frostfreien Regionen wächst, sollte sie bei uns generell im Kübel gehalten werden.
Der Boden sollte gut durchlässig, humusreich und leicht sauer bis neutral sein. Setzen Sie deshalb am besten auf hochwertige Kübelpflanzenerde. Da die Pflanze keine Staunässe verträgt, ist es zudem wichtig, dass Sie eine Drainage im Blumentopf anlegen. Hierfür eignet sich Blähton oder Kies. Wählen Sie zudem einen ausreichend großen Pflanzkübel aus, denn der Wurzelballen der Pflanze kann recht groß werden.
Pflanzanleitung
- Boden vorbereiten: Wählen Sie einen ausreichend großen Pflanzkübel aus und mischen Sie unter die Erde etwas Kompost.
- Pflanze einsetzen: Setze die Pflanze so ein, dass der Wurzelballen auf Bodenniveau abschließt.
- Angießen: Nach dem Einsetzen müssen Sie den Boden um die Pflanze herum leicht andrücken und noch gut angießen.
Tipps zur Pflege

➩ Gießen:
Die japanische Wollmispel bevorzugt während der Wachstumszeit einen gleichmäßig feuchten Boden. Es darf jedoch keine Staunässe entstehen. Verwenden Sie zum Gießen zudem am besten kalkarmes Wasser.
➩ Düngung:
Um die Blüten- und Fruchtbildung zu fördern, sollten Sie die Japanische Wollmispel von Mai bis August alle zwei Wochen mit einem flüssigen Kübelpflanzendünger versorgen.
➩ Schnitt:
Ein regelmäßiger Schnitt ist nicht notwendig. Lediglich abgestorbene oder beschädigte Triebe sollten Sie im Frühjahr entfernen. Falls gewünscht, können Sie die Pflanze im späten Winter aber auch etwas in Form bringen.
➩ Überwinterung:
Die Japanische Wollmispel ist in unseren Breiten nicht winterfest. Daher sollten Sie die Kübelpflanze im Herbst am besten ins Haus holen und in einem hellen, frostfreien Raum bei 5 bis 10 °C überwintern. Gießen Sie während der Überwinterung nur noch sparsam. Der Ballen darf jedoch nicht komplett austrocknen. Nach den Eisheiligen können Sie die Pflanze dann wieder ins Freie stellen.
➩ Krankheiten und Schädlinge bekämpfen:
Die Japanische Wollmispel ist relativ resistent gegenüber Krankheiten und Schädlinge. Problematisch kann jedoch Staunässe werden, denn diese kann Wurzelfäule verursachen. Achten Sie daher darauf, dass Sie eine Drainage im Kübel anlegen. Um Pilzkrankheiten zu verhindern, achten Sie außerdem darauf, dass die Blätter gut abtrocknen können.
Ernte und Verwendung

Die Früchte der Japanischen Wollmispel reifen im Frühjahr und sind reif, wenn sie eine goldgelbe Farbe erreicht haben. Sie können dann frisch vom Baum gegessen oder zu Marmelade, Gelee sowie Kompott verarbeitet werden. Aber auch in Salaten oder Desserts sowie in Getränken finden die Früchte Verwendung. Sie schmecken süß-säuerlich und erinnern im Geschmack an eine Mischung aus Aprikose und Pfirsich. Zudem sind sie reich an Ballaststoffen, Kalium, Mangan, Vitamin A und Vitamin B6.
Übrigens:
Das ätherische Öl der Blüten wird zur Herstellung von Parfüm benutzt, die Blätter zur Herstellung von Tee und die Samen als Gewürz. Ein Sirup aus der Frucht soll zudem bei Husten und Heiserkeit helfen.
Vermehrung
Die Japanische Wollmispel können Sie durch Samen vermehren oder aber auch, indem Sie Stecklinge schneiden und vermehren. Beide Möglichkeiten nachfolgend genauer erklärt:
➩ Vermehrung über Stecklinge:
Schneiden Sie im Sommer 15 bis 20 cm lange und halb verholzte Stecklinge von der Japanischen Wollmispel. Entfernen Sie die unteren Blätter und setzen Sie die Stecklinge in ein Anzuchterde. Stellen Sie die Töpfe anschließend an einen warmen, hellen Ort und halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht. Nach einigen Wochen sollten die Stecklinge Wurzeln ausgebildet haben. Dann wird es Zeit für einen größeren Topf.
➩ Vermehrung durch Samen:
Säen Sie die Samen im Frühjahr einzeln in kleine Töpfe und stellen Sie diese an einen Ort, an dem Temperaturen zwischen 13 und 16 Grad herrschen. Halten Sie die Erde anschließend gleichmäßig feucht.