Wenn Sie auf der Suche nach einer pflegeleichten und immergrünen Hecke sind, sind Sie mit der Eibe bestens beraten. Erfahren Sie hier, wie sie gepflanzt wird.
Ein Garten ohne Hecke ist wie ein Teich ohne Wasser. Hecken gehören einfach zu den beliebtesten Gestaltungselementen im Garten. Denn sie bieten nicht nur Sichtschutz und Struktur, sondern schaffen auch Lebensräume für Tiere. Besonders beliebt ist dabei die Eibenhecke. Sie ist ein echter Klassiker unter den immergrünen Gehölzen, weil sie eine dichte Struktur besitzt, sehr gut schnittverträglich ist und sich dank ihrem edlen, dunkelgrünen Laub hervorragend für fast jeden Gartenstil eignet.
Doch wie genau wird eine Eibenhecke richtig gepflanzt? Wie viele Pflanzen benötigt man pro Meter und vor allem, wie wird diese Hecke richtig gepflegt? Das alles erkläre ich Ihnen nachfolgend im Detail.
Inhalte
- 1 Allgemeines über die Eibe
- 2 Warum eignet sich die Eibe ideal für eine Hecke?
- 3 Beliebte Sorten für eine Eibenhecke
- 4 Wie viele Eiben braucht man für eine Hecke?
- 5 Anleitung zum Pflanzen einer Eibenhecke
- 5.1 ◾Schritt 1 – Standortwahl und Bodenvorbereitung:
- 5.2 ◾Schritt 2 – Schnur spannen:
- 5.3 ◾Schritt 3 – Pflanzgraben ausheben:
- 5.4 ◾Schritt 4 – Pflanzen einsetzen:
- 5.5 ◾Schritt 5 – Erde auffüllen und andrücken:
- 5.6 ◾Schritt 6 – Mulchen und wässern:
- 5.7 ◾Schritt 7 – Regelmäßig gießen:
- 5.8 ➩ Alle Schritt hier noch mal im Video:
- 6 Alles rund um die Pflege einer Eibenhecken
Allgemeines über die Eibe

Die Eibe (botanisch: Taxus baccata) gehört zur Familie der Eibengewächse (Taxaceae) und ist ein immergrünes Nadelgehölz. Es handelt sich dabei um eine sehr alte Pflanzengattung, die schon seit der Antike in Mitteleuropa heimisch sein soll. Fossile Funde belegen sogar, dass Eiben bereits seit über 140 Millionen Jahren existieren! Es handelt sich also um ein Gewächs, das durchaus wiederstandfähig und langlebig ist.
Die Eibe wächst jedoch sehr langsam. Jährlich legt sie je nach Standort und Sorte „nur“ etwa 10 bis 30 Zentimeter zu. Dafür wird sie im Laufe der Jahre umso dichter und robuster. Besonders charakteristisch sind die weichen, dunkelgrünen Nadeln und der rötlich-braune Stamm. Weibliche Pflanzen bilden im Herbst noch auffällige rote Fruchtkörper aus.
Beachten Sie:
Alle Teile der Eibe – außer dem roten Samenmantel der Frucht – sind giftig. Besonders für Kinder und Haustiere kann das ein Risiko darstellen. Wenn Sie also Tiere im Garten haben oder kleine Kinder besitzen, sollten Sie den Standort Ihrer Eibenhecke gut auswählen oder eventuell sogar auf alternative Gehölze zurückgreifen. Als immergrüne und schnellwachsende Hecke eignen sich z.B. Kirschlorbeer ‘Herbergii‘ (Prunus laurocerasus), Lebensbaum (Thuja) und Schirmbambus (Fargesia).
Warum eignet sich die Eibe ideal für eine Hecke?
Die Eibe bringt eine ganze Reihe von Eigenschaften mit, die sie zur idealen Heckenpflanze machen:
Zum einen ist sie extrem schnittverträglich und treibt auch aus dem alten Holz wieder aus. Das ist ein Vorteil, den viele andere Koniferen nicht bieten. Dadurch können Sie Ihre Eibenhecke über Jahrzehnte in Form halten oder sogar radikal verjüngen, wenn nötig.
Zum anderen ist die Eibe extrem langlebig und widerstandsfähig. Sie kommt mit unterschiedlichsten Bodenarten zurecht, verträgt sowohl Schatten als auch Sonne und übersteht Trockenperioden besser als viele andere Gehölze.
Ein weiterer Pluspunkt: Ihre dichte Verzweigung sorgt für einen hervorragenden Sichtschutz im Garten. Und das auch im Winter, wenn andere Heckenpflanzen ihre Blätter verlieren.
Beliebte Sorten für eine Eibenhecke
In unseren Breiten ist die Europäische Eibe (Taxus baccata) am weitesten verbreitet und wird am häufigsten für Heckenpflanzungen verwendet. Neben der heimischen Art gibt es aber noch weitere interessante Sorten, die sich als Heckenpflanzen eignen. Darunter zählen:
- Taxus baccata ‚Fastigiata‘ (Säuleneibe): Schmal aufrecht wachsend, ideal für schmale Hecken oder Formgehölze
- Taxus x media ‚Hicksii‘ (Hybrideibe): Eine Kreuzung aus T. baccata und T. cuspidata, robust, dicht wachsend, sehr schnittverträglich
- Taxus baccata ‚Repandens‘ (Tafeleibe): Bodendeckend, für niedrige Begrenzungen oder als Flächenbegrünung geeignet
Wie viele Eiben braucht man für eine Hecke?
Wenn Sie sich dafür entschieden haben, eine Eibenhecke anzulegen, geht es nun noch darum, die Anzahl der Pflanzen zu bestimmen. Wie viele Sie benötigen, hängt vom gewünschten Effekt, dem Pflanzabstand und der Größe der Jungpflanzen ab. Hier ein kleiner Überblick zur Orientierung:
- Für eine dichte, niedrige Hecke (bis 1 m Höhe): ca. 4 Pflanzen pro laufendem Meter
- Für eine mittelhohe Hecke (1,5 – 2 m Höhe): ca. 2 bis 3 Pflanzen pro laufendem Meter
- Für eine schnell blickdichte Hecke mit größeren Pflanzen (ab 80 cm Höhe): ca. 2 Pflanzen pro laufendem Meter
💡 Tipp:
Je enger Sie pflanzen, desto schneller wird die Hecke blickdicht. Greifen Sie zu etwas größeren Exemplaren, erspart Ihnen das auch einige Jahre Wartezeit. Haben Sie hingegen etwas Geduld, können Sie beim Pflanzen größere Abstände wählen. Das spart zunächst Kosten, verlängert aber die Anwachszeit.
Anleitung zum Pflanzen einer Eibenhecke

Damit Ihre Eibenhecke gut anwächst und gesund bleibt, sollten Sie beim Pflanzen sorgfältig vorgehen. Die beste Pflanzzeit ist der Herbst (September bis November) oder das zeitige Frühjahr (März bis April). So haben die Wurzeln genug Zeit, um sich zu etablieren, bevor die Hauptwachstumszeit beginnt. Gehen Sie beim Pflanzen dann am besten folgendermaßen vor:
◾Schritt 1 – Standortwahl und Bodenvorbereitung:
Wählen Sie einen Standort mit einem durchlässigen, nährstoffreichen Boden aus, denn Staunässe mögen Eiben gar nicht. Bei schweren Böden sollten Sie zunächst einmal eine Drainageschicht aus Kies oder Sand anlegen. Lockern Sie die Erde dann auf einer Breite von ca. 60 bis 80 cm gut auf und arbeiten Sie Kompost oder Hornspäne ein.
Bei Containerpflanzen empfiehlt es sich, den Ballen vor dem Einsetzen anzuschneiden und gut zu wässern. Also stellen Sie die Pflanzen in der Zwischenzeit schon mal in mit Wasser gefüllt Eimer oder ähnliches. Und das etwa für zwei bis drei Stunden.
◾Schritt 2 – Schnur spannen:
Damit Ihre Hecke gerade wird, sollten Sie eine Schnur spannen. Das erleichtert Ihnen das exakte Setzen der Pflanzen ungemein.
◾Schritt 3 – Pflanzgraben ausheben:
Heben Sie einen Pflanzgraben aus, der etwa doppelt so breit ist wie der Wurzelballen der Pflanzen. Die Tiefe sollte so bemessen sein, dass der Ballen bündig mit der Erdoberfläche abschließt.
◾Schritt 4 – Pflanzen einsetzen:
Setzen Sie die Eiben mit ausreichend Abstand zueinander in den Graben. Je nach Pflanzengröße wie oben beschrieben 2 bis 3 Stück pro Meter.
◾Schritt 5 – Erde auffüllen und andrücken:
Füllen Sie den Graben mit der ausgehobenen Erde auf. Gießen Sie anschließend großzügig an, damit die Erde die Wurzeln gut umschließt.
◾Schritt 6 – Mulchen und wässern:
Ich empfehle anschließend noch eine Schicht aus Rindenmulch oder Laubkompost um die Pflanzen zu geben. Sie hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu halten und unterdrückt den Unkrautwuchs.
◾Schritt 7 – Regelmäßig gießen:
In den ersten Wochen nach dem Pflanzen sollten Sie Ihre Eibenhecke regelmäßig wässern. Besonders bei trockenem Wetter.
➩ Alle Schritt hier noch mal im Video:
Alles rund um die Pflege einer Eibenhecken

Damit Ihre Hecke gesund und ansehnlich bleibt, sollten Sie ihr ein wenig Pflege zukommen lassen. Am wichtigsten sind die folgenden Pflegemaßnahmen:
💧 Gießen:
Eiben sind grundsätzlich recht trockenheitsresistent und überstehen auch kurze Trockenperioden. Doch gerade in den ersten Jahren nach der Pflanzung spielt das Gießen eine wichtige Rolle. Frisch gepflanzte Eiben brauchen nämlich eine gleichmäßige Feuchtigkeit, damit sie gut anwachsen. Der Boden darf also nicht austrocknen. Staunässe darf aber auch nicht entstehen, da Eiben empfindlich auf dauerhaft nasse Füße reagieren.
Im Sommer empfiehlt es sich, bei längerer Trockenheit tiefgründig zu wässern. Dann aber lieber einmal pro Woche durchdringend als täglich oberflächlich. Da immergrüne Pflanzen wie Eiben auch in der kalten Jahreszeit Wasser verdunsten, müssen Sie auch mal im Winter Ihre Hecke bewässern. Und zwar dann, wenn kein Frost herrscht und der Boden trocken ist.
🌱 Düngen:
Eine Eibenhecke benötigt vergleichsweise wenig Dünger, sollte aber zumindest einmal jährlich mit wichtigen Nährstoffen versorgt werden, um dicht und vital zu bleiben. Optimal ist eine Düngung im Frühjahr (März bis April), wenn die Pflanzen in die Wachstumsphase starten. Verwende Sie dann idealerweise einen organischen Langzeitdünger wie Hornspäne oder Kompost. Sie können aber auch auf einen speziellen Nadelgehölz-Dünger mit einem ausgewogenen Verhältnis von Stickstoff, Phosphor und Kalium zurückgreifen.
✂️ Schnitt:
Ein großer Vorteil der Eibe ist ihre Schnittverträglichkeit. Ein regelmäßiger Schnitt ist nämlich wichtig, damit die Hecke ihre Form behält und nicht unten verkahlt. Um eine dichte, formschöne Hecke zu erhalten, sollten Sie Ihre Eibenhecke ein- bis zweimal pro Jahr schneiden. Der erste Schnitt erfolgt im späten Frühjahr (Mai/Juni), der zweite – falls nötig – im Spätsommer (August).
Verwenden Sie immer sauberes, scharfes Werkzeug und schneiden Sie nicht bei starker Sonne, da die Schnittstellen sonst verbrennen können. Außerdem sollte der Formschnitt immer leicht trapezförmig erfolgen – also unten etwas breiter als oben. So bekommen alle Pflanzenteile ausreichend Licht und die Hecke verkahlt nicht von innen.
❄️ Überwinterung:
Eiben sind in Mitteleuropa vollständig winterhart und benötigen keinen besonderen Frostschutz. Lediglich frisch gepflanzte Eiben sollten Sie im Winter am besten mit einer Mulchschicht oder einem Vlies schützen.
🕷️ Krankheiten und Schädlinge:
Eiben sind von Natur aus widerstandsfähig gegen viele typische Pflanzenkrankheiten und Schädlinge. Dennoch kann es hin und wieder mal vorkommen, dass sie von den folgenden Krankheiten und Schädlingen befallen werden:
Wurzelfäule:
Sie wird verursacht durch einen zu nassen Boden. Hier hilft meist nur das Umpflanzen in besser durchlässiges Substrat. Da es aber keinen Sinn macht, eine Hecke umzupflanzen, sollten Sie mit einem passenden Fungizid arbeiten. Lesetipp: Wurzelfäule erkennen, behandeln & vorbeugen
Triebsterben durch Pilze (z. B. Phytophthora):
Der Pilz ist erkennbar an braunen Trieben, beginnend an der Basis. Die befallenen Teile sollten Sie großzügig entfernen und den Boden lockern.
Spinnmilben:
Sie treten vor allem bei trockener, heißer Witterung auf. Erkennbar sind sie dann an feinen Gespinsten. Indem Sie Ihre Eibenhecke regelmäßig mit Wasser abspritzen, können Sie einen derartigen Befall aber vorbeugen.
Dickmaulrüssler:
Dieser Schädling frisst an den Blättern (typisch: halbmondförmige Fraßspuren) und die Larven schädigen die Wurzeln. Bekämpfen können Sie den Dickmaulrüssler zum Beispiel mit Nematoden.