Rindenmulch schützt den Boden vor Austrocknung, fördert die Humusbildung und hält Unkraut effektiv in Schach. Doch wie sollten Sie Rindenmulch ausbringen, damit er seinen vollen Nutzen entfaltet und den Pflanzen nicht schadet? Ich habe einige praktische Tipps, die Ihnen dabei helfen.

Was ist Rindenmulch

Hergestellt wird Rindenmulch aus zerkleinerter Baumrinde, meist aus heimischen Nadelbäumen wie Kiefern oder Fichten. Und wie bei jedem Produkt gibt es deutliche Unterschiede in der Qualität. Diese zeichnet sich etwa dadurch aus, dass der Mulch naturrein ist und mindestens drei Monate gelagert wurde. Durch die lange Lagerung werden Gerbstoffe und Tannine abgebaut, die den Pflanzen sonst schaden könnten.

Warum Rindenmulch eine gute Wahl ist

Sobald Sie den Rindenmulch im Blumenbeet als oberste Erdschicht ausgebreitet haben, reguliert er auch schon dessen Bodentemperatur. Im Sommer hält sich durch den Rindenmulch im darunter liegenden Erdreich zudem weitaus besser die Bodenfeuchtigkeit und das selbst bei größerer Hitze. Und auch im Winter leistet der Mulch einiges, denn dann schützt er den Boden vor Austrocknung und Frost.

Gleichzeitig minimiert Rindenmulch den Wuchs von Unkraut, was die Gartenarbeit deutlich erleichtert. Weiterhin gilt als erwiesen, dass sich im Rindenmulch sehr gerne Kleinstlebewesen ansiedeln. Dies hat den Vorteil, dass sich die Bodenstruktur verbessert und die Bodenfruchtbarkeit erhöht. Ebenso wird die Bodenqualität gefördert, indem der Rindenmulch durch natürliche Verrottung zu Humus wird.

Zusammenfassend bietet Rindenmulch folgende Vorteile:

  • Unkrautwuchs wird minimiert
  • Bodenqualität wird verbessert
  • Bodenfeuchtigkeit hält sich länger
  • Bodenschutz durch Temperaturregulierung
  • Rindenmulch wird zu Humus
  • ordentliche Beetansicht/Möglichkeiten zur Gartengestaltung

So bringen Sie Rindenmulch richtig aus

Es wird Rindenmulch ins Blumenbeet geben.
Ist das Beet von Unkraut befreit, können Sie den Rindenmulch ins Blumenbeet geben. | © ronstik / stock.adobe.com

Eines vorweg: Egal, wo Sie den Rindenmulch ausbringen bzw. wie Sie den Mulch einsetzen – vor dem Ausbringen sollten alle Beete und auch Wege immer von Unkraut befreit und die Erde aufgelockert sein. Da Rindenmulch zudem der Erde oft wertvollen Stickstoff entzieht, ist es ebenfalls ratsam, den Boden vor dem Mulchen mit Hornspäne zu versorgen.

Rindenmulch im Blumenbeet oder unter Sträuchern/Hecken/Bäumen ausbringen

Prinzipiell sollten Sie den Rindenmulch in Blumenbeeten und unter Sträuchern, Hecken bzw. Bäumen nicht höher als mit einer Schicht von 5 Zentimetern ausbringen. Zu viel kann den Boden verdichten, und zu wenig bringt nicht die gewünschten Vorteile. Durch den Einsatz eines Rechens bzw. eines kleinen Handrechens können Sie den Mulch dabei ganz einfach verteilen.

Gartenweg aus Rindenmulch anlegen

Anders sieht es aus, wenn Sie mit dem Rindenmulch einen besonders weichen, natürlich wirkenden Gartenweg bilden möchten. Dann sollten Sie eine Schicht von mindestens 10 Zentimetern ausbringen und vorher Gartenvlies auslegen.

Was beim Mulchen zu bedenken ist

Trotz der vielen Vorteile der Rindenmulchabdeckung, ist er nicht für alle Pflanzen geeignet. Rindenmulch zieht beim Verrotten Stickstoff aus dem Boden, was besonders Rosen, Präriepflanzen und Lavendel – die ohnehin gerne in der Sonne stehen – nicht gut vertragen.

Ebenfalls, wenn Sie Ihre Gartenbeete mit Jungpflanzen, Bodendeckern oder Beetpflanzen, wie Rosmarin, Rittersporn oder Flieder bepflanzt haben, die einen hohen Kalkbedarf haben, sollten Sie auf Rindenmulch verzichten.

Für welche Pflanzen eignet sich Rindenmulch?

Rindenmulch schafft eine leicht saure Umgebung, die humusliebenden Pflanzen, Gehölzen und Schattenstauden zugutekommt. Das wären etwa:

  • Farn
  • Hortensien
  • Rhododendron
  • Lebensbaum
  • Tanne
  • Azaleen
  • Heidekraut
  • Heidelbeeren

Beete mit Rindenmulch pflegen

Um die Beete mit Mulch zu pflegen, genügt es, sie von Zeit zu Zeit mit einem Rechen vorsichtig aufzulockern und gelegentlich unter dem Rindenmulch zu düngen.

Der Mulch bietet zudem ein hervorragendes Versteck für Schädlinge wie Schnecken. Um einer Plage zu entkommen, hilft nur regelmäßiges Absammeln, oder den Lebensraum für Schneckenjäger wie dem Laufkäfer noch weiter zu verbessern.

Ringo von Gartentipps.com

Ringo ist Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

4 Kommentare

  1. Heidi Leithäuser on

    Guten Morgen,

    ich habe den Beitrag über das Mulchen gelesen, ich selbst mulche schon seit Jahren und habe mich bei einigen Ziersträuchern und vor allem Blumen gewundert, das sie seit dieser Zeit nicht mehr so kräftig und schön blühen! Bis ich von einer Nachbarin hörte, das nicht alle Ziersträucher und Blumen das Mulchen mögen.
    Seit diesem Frühjahr habe ich den Mulch an den besagten entfernt und stelle fest das eine Besserung eingetreten ist.
    Ich würde mich freuen, wenn Sie Ziersträucher und Blumen anzeigen können, die keinen Mulch mögen!

    Mit freundlichen Grüßen

    Heidi Leithäuser

  2. Peter Schäfer on

    Hallo Heidi Leithäuser, zum Thema Mulchen habe ich meine Erfahrung gemacht und entsprechend mein Verhalten geändert.
    In jeder Rinde sind verschiedene Grundstoffe des jeweiligen Baumes. Deshalb riecht der Mulchstoff verschiedentlich stark.
    Die Gerbstoffe vertragen nicht alle Gartenpflanzen.
    Deshalb nehme ich zum Mulchen nur Pflanzenteile gemäht oder geschreddert aus dem eigenen Garten. Die Mahd nur ganz dünn auflegen.
    Vorher allerdings sehe ich mir die Wiese genau an und nehme alle „Pflanzenapothekenteile“ , z.B. Hirtentäschel für meine Rosen, heraus.
    Die Wiese ist unsere Apotheke , sagte einmal ein Naturforscher vor über 500 Jahren. Ergänzend kann man heute sagen: …. und ohne Nebenwirkungen !
    Bis zum grossen Fest eine besinnliche Zeit und ein gutes Gartenjahr 2017

    Peter Schäfer

  3. Raimund Savic on

    Liebe Frau Leithäuser,
    könnten Sie mir sagen welchen Pflanzen davon betroffen sind. Ich mulche seit mehreren Jahren mit verschiedenen Stoffen(z.B. Rasenschnitt, Rindenmulch) konnte aber noch keine schlechten Erfahrungen machen.
    Raimund savic

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