Die Avocado schmeckt nicht süß, aber auch nicht wirklich herzhaft. Also was ist sie nun: Obst oder Gemüse? Hier finden Sie die Antwort und zwei klassische Rezeptideen.

Wer schon einmal im Supermarkt vor dem Regal mit den exotischen Früchten stand, kennt das Dilemma: Da liegt sie, die Avocado – sattgrün und mit einem riesigen Kern in der Mitte. Nussig, mild und irgendwie nicht so richtig süß, aber auch nicht herzhaft. Kein Wunder also, dass sich viele fragen, ob die Avocado Obst oder Gemüse ist. Selbst passionierte Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner wissen oftmals keine Antwort. Zeit also, mit den Missverständnissen aufzuräumen und der Avocado auf den botanischen Grund zu gehen.

Wissenswertes über die Avocado

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Die Avocado, botanisch Persea americana, stammt ursprünglich aus Mittelamerika, genauer gesagt aus den Regionen rund um Mexiko und Guatemala. Schon die Azteken schätzten die cremige Frucht, die sie „Ahuacatl“ nannten. Übersetzt bedeutet das so viel wie „Baumtestikel“, was auf ihre Form und das Wachstum in Paaren schließen lässt. Heute ist die Avocado ein weltweiter Star, der in Bowls, auf Toasts und in Smoothies nicht mehr wegzudenken ist. Ihr butterweiches Fruchtfleisch und der hohe Gehalt an gesunden Fetten machen sie zum Liebling ernährungsbewusster Menschen.

Das Interessante an den Früchten ist, dass sie nicht am Baum reifen, sondern erst nach der Ernte weich werden. Das bedeutet: kaufen Sie eine unreife Avocado, sollten Sie ihr zu Hause ein paar Tage Zeit geben. Einmal reif, sollten Sie die Avocado im Kühlschrank aufbewahren und zügig verzehren, damit sie nicht braun wird. Lesetipp: Avocado lagern – So machen Sie es richtig

Obst oder Gemüse? – Die botanische Antwort

Die Antwort auf die berühmte Frage ist eindeutig: Die Avocado ist ein Obst, genauer gesagt eine Beere. Ja, richtig gelesen. Botanisch zählt die Avocado zu den sogenannten einsamigen Beerenfrüchten, da sie aus einer einzigen Blüte mit Fruchtknoten entsteht und einen großen Kern im Inneren trägt. Damit steht sie in einer Reihe mit Tomaten, Bananen und Kiwis, die ebenfalls Beeren im botanischen Sinne sind, auch wenn wir sie oft anders einordnen.

Gemüse hingegen bezeichnet Pflanzenteile wie Wurzeln, Blätter, Stängel oder Knollen – also etwa Karotten, Spinat oder Sellerie. Die Avocado wird jedoch aus der Blüte des Avocadobaums gebildet, was sie klar in die Kategorie „Obst“ katapultiert. Trotzdem wird sie wegen ihres herzhaften, eher neutralen Geschmacks und der typischen Verwendung in herzhaften Gerichten wie Guacamole, Salaten oder Sushi oft mit Gemüse verwechselt. 

In Mittel- und Südamerika ist es sogar ganz normal, Avocados in Desserts, Milchshakes oder Eis zu verwenden. Ihr mild-nussiges Aroma und die cremige Konsistenz machen sie zur perfekten Basis für beides – süße und salzige Küchenkreationen. Diese Vielseitigkeit ist ein weiterer Grund, warum die Avocado auf der ganzen Welt so beliebt ist.

Süße und herzhafte Kreationen mit Avocado

Die Avocado ist nicht nur pur ein köstlicher Genuss, sondern auch in herzhaften sowie süßen Speisen. Überzeugen Sie sich einfach selbst. Vor allem die süße Variante wird Sie sicherlich zum Staunen bringen.

🥑 Herzhafte Guacamole

Ist die Avocado Obst oder Gemüse? Die Wahrheit über die grüne Superfrucht
Guacamole ist ein herzhafter Dip – © vaaseenaa / stock.adobe.com

Guacamole ist ein klassischer, cremiger Dip aus Mexiko, der traditionell aus reifen Avocados hergestellt wird. Sie wird traditionell zu Tacos, Burritos oder Tortilla-Chips serviert. Auch in Deutschland ist sie inzwischen fester Bestandteil vieler Grillpartys und gesunder Snacks. Sie passt perfekt als Brotaufstrich, als Dip für Gemüsesticks oder als cremige Komponente in Wraps, Bowls oder Sandwiches. Kleiner Tipp am Rande: Sie können auch die Avocado grillen.

Zutaten:

  • 2 reife Avocados
  • 1 kleine Zwiebel
  • 1 Tomate
  • 1 Limette
  • frischer Koriander
  • Salz
  • Pfeffer
  • optional Chili

Zubereitung:

  1. Avocados halbieren, den Kern entfernen und das Fruchtfleisch mit einem Löffel herauslösen.
  2. In einer Schüssel mit einer Gabel zerdrücken, bis eine cremige, leicht stückige Konsistenz entsteht.
  3. Die Zwiebel und Tomate fein würfeln und zusammen mit gehacktem Koriander unterrühren.
  4. Mit Limettensaft, Salz, Pfeffer und nach Geschmack Chili abschmecken.
  5. Sofort servieren. Am besten mit Tortilla-Chips oder frischem Baguette.

🍫🥑 Avocado-Schokoladenpudding

Ist die Avocado Obst oder Gemüse? Die Wahrheit über die grüne Superfrucht
Auch süß lässt sich die Avocado köstlich zubereiten – © gartentipps.com

Bei dem Avocado-Schokoladenpudding handelt es sich um ein modernes, gesundes Dessert, das die cremige Textur der Avocado mit dem intensiven Geschmack von Kakao verbindet. Sie ist eine beliebte vegane Alternative zu herkömmlichen Schokoladenpuddings, da sie ganz ohne Milchprodukte und industriellen Zucker auskommt. Stattdessen sorgt die Avocado für die samtige Konsistenz und liefert gleichzeitig wertvolle Nährstoffe wie ungesättigte Fettsäuren, Vitamin E und Kalium.

Zutaten:

  • 2 reife Avocados
  • 3 EL ungesüßtes Kakaopulver
  • 3 EL Honig oder Ahornsirup
  • 1 TL Vanilleextrakt
  • eine Prise Salz
  • optional etwas Pflanzenmilch

Zubereitung:

  1. Das Fruchtfleisch der Avocados aus der Schale lösen und in einen Mixer geben.
  2. Kakaopulver, Honig, Vanilleextrakt und Salz hinzufügen.
  3. Alles cremig pürieren. Falls die Masse zu dick ist, etwas Pflanzenmilch hinzugeben.
  4. In kleine Schälchen füllen und für mindestens 30 Minuten kaltstellen.
  5. Vor dem Servieren mit frischen Beeren oder Kokosraspeln garnieren. Fertig ist das gesunde Schoko-Dessert!

Fazit: Ein besonderes Obst mit Biss

Auch wenn die Avocado geschmacklich nicht ins klassische Obstschema passt, bleibt sie botanisch gesehen eine Frucht. Sie ist reich an einfach ungesättigten Fettsäuren, Vitaminen (vor allem E, K und B6) sowie Mineralstoffen wie Kalium und Magnesium (siehe Avocado Nährwerte – Das steckt alles in der Superfrucht). Ob auf dem Brot, im Smoothie oder als pflegende Gesichtsmaske – die Avocado ist vielseitig, gesund und einfach lecker.

Mutter, Hundebesitzerin und leidenschaftliche Hobbygärtnerin. Schon als Kind habe ich gemeinsam mit meinen Eltern den heimischen Garten bewirtschaftet und mich für dessen Gestaltung interessiert. Jetzt besitze ich meinen eigenen Garten und zeige meiner Tochter, wie einfach es ist Obst, Gemüse und Blumen selbst zu züchten. Ein Garten bedeutet viel Arbeit - er belohnt uns dafür aber auch mit einer reichen Ernte, wunderschönen Blumen und dem tollen Gefühl aus eigener Kraft etwas geschaffen zu haben.

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