Der Blutweiderich erfreut sich seit geraumer Zeit in unseren Gärten großer Beliebtheit. Am richtigen Standort verursacht sie keinen großen Pflegeaufwand.

Blutweiderich
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Der Blutweiderich (Lythrum salicaria) zählt zu den beinahe 40 Weiderich-Arten. Zu erkennen ist der Gewöhnliche Blutweiderich an seinen roten Blütenähren, welche bevorzugt von Insekten und Schmetterlingen aufgesucht werden. Die feuchtigkeitsliebende Pflanze fühlt sich an Teichrändern und Flussufern wohl. Die Blüten erfreuen den ganzen Sommer über das Auge.

Informationen zum Blutweiderich

Vor circa 200 Jahren verbreitete sich der Blutweiderich in Nordamerika, und zwar so massiv, dass er als Unkraut deklariert wurde. Heute hat sich die robuste und blühfreudige Staude in vielen Gärten etabliert und wird nicht nur von Schmetterlingen und Insekten geliebt.

Wer nach einer Pflanze für einen feuchten Standort sucht, ist mit dem Blutweiderich gut beraten. Der Gewöhnliche Blutweiderich fühlt sich nicht nur auf Feuchtwiesen und an Teichrändern wohl, sondern kann auch im Flachwasser kultiviert werden.

Der Blutweiderich eignet sich als Bereicherung bunter Sommersträuße und gilt als eine der ältesten heimischen Heilpflanzen. In einem englischen Kräuterbuch wurde die Pflanze bereits vor 450 Jahren beschrieben.

Die Inhaltsstoffe sollen hilfreich bei der Behandlung von Durchfall, Wunden und Ekzemen sein. In der Textilindustrie wurde der Blutweiderich einst zum Gerben von Leder genutzt.

Pflanzensteckbrief

Blutweiderich (Lythrum salicaria )
Wuchshöhe: 80 – 180 cm im Jahr
Wuchsbreite: 30 – 40 cm
Blütezeit: Juni – August
Pflanzenbedrf: 35 cm Pflanzabstand, 8 bis 10 Stück pro m²
Standort: Sonne bis Halbschatten
Boden: frisch bis feucht, lehmig, nährstoffreich
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Blutweiderich pflanzen

Passenden Standort finden

Das wichtigste Kriterium für den passenden Standort des Blutweiderich ist ausreichend Feuchtigkeit. Weiterhin wird ein sonniger Standplatz bevorzugt. Die Pflanze kann auch im Halbschatten gedeihen, zeigt sich dann aber blühfaul.

Der Boden darf keinesfalls austrocknen. Daher sind Standorte am Teichufer oder im Flachwasser ideal. Auch Standplätze, die einen hohen Grundwasserspiegel aufweisen und für viele Pflanzen ungeeignet sind, lassen sich durch die Anpflanzung des Blutweiderich aufwerten.

Tipp: Der Blutweiderich verfügt über eine wasserreinigende Wirkung, neigt aber im Gartenteich zur Wucherung.

Ideales Substrat auswählen

Der Blutweiderich zählt zu den wenigen Pflanzen, die Staunässe vertragen. Es wird ein dauerfeuchter, sumpfiger Boden bevorzugt. Die Pflanzen gedeihen auch in normalem Gartenboden, müssen dann aber entsprechend häufig gegossen werden.

Ist der Boden zu trocken und Sie wollen auf die Kultivierung nicht verzichten, können Sie Folgendes versuchen:

Heben Sie ein Loch im Boden aus und versenken dort einen mit Abzugslöchern versehenen Kunststoffeimer. Befüllen Sie das Gefäß mit Gartenerde und Kompost. So lässt sich inmitten einer eher trockenen Umgebung ein feuchter Standort schaffen, welcher den Ansprüchen des Blutweiderich genügt.

Tipp: Bei der Pflanzung in lehmiges Substrat tolerieren die Pflanzen eher die Trockenheit.

Werden dem Substrat Mulch oder Kompost zugegeben, verbessern sich die wasserspeichernden Eigenschaften des Bodens. Wird der Blutweiderich in die Flachwasserzone gesetzt, bietet sich die Verwendung von Teicherde an.

Pflanzanleitung – Schritt für Schritt

Blutweiderich pflanzen
Blutweiderich am besten an den Teichrand oder in die Flachwasserzone pflanzen – © Steidi / stock.adobe.com

1. Standort auswählen
2. Boden vorbereiten
3. Pflanzloch ausheben
4. Pflanze einsetzen
5. Pflanze gut andrücken
6. Pflanze reichlich angießen

Den Gewöhnlichen Blutweiderich erhalten Sie als Containerpflanze. Gepflanzt werden kann der Blutweiderich ganzjährlich. Bodenfrost sollte allerdings nicht herrschen. Die Pflanzen werden selbst in trockeneren Lehmböden bis zu 1,5 Meter hoch und benötigen ausreichend Pflanzabstand. Pro Quadratmeter können acht bis zehn Pflanzen gesetzt werden. Zum Pflanznachbarn sollte etwa ein halber Meter Platz gelassen werden.

Im Beet ist auf ein ausreichend großes Pflanzloch zu achten, damit Sie nach dem Einsetzen der Pflanze genügend Erde und Torf auffüllen können.

Soll der Blutweiderich am Teichrand gepflanzt werden, bietet sich der Spätsommer an. Die Pflanzen werden in Gittertöpfe gesetzt. Um die Töpfe zu kaschieren, wird das Erdreich mit Zierkies bedeckt.

Pflanzung im Teich

Für die Pflanzung im Teich hat sich folgende Vorgehensweise bewährt:

1. Teichkorb mit Jute auskleiden
2. Teicherde einfüllen
3. Blutweiderich einsetzen
4. Erde auffüllen
5. Düngekugeln untermischen
6. Teichkorb mit Jute, Stroh und Kies abdecken
7. Teichkorb unter der Wasseroberfläche platzieren

Tipp: Bei Teichen ohne Flachwasserzone ist die Pflanze auf Steinen zu platzieren.

Pflanztipps im Überblick

Tätigkeit Erläuterung
Standort auswählen • Sonne bis Halbschatten
• Teichrand
• Flachwasser
• Feuchtwiesen
Boden vorbereiten • nass
• sumpfig
• nährstoffreich
Pflanzung vornehmen • Pflanzabstand einhalten
• Pflanzloch großzügig ausheben
• Pflanze reichlich angießen

Blutweiderich pflegen

Gießen

Der Blutweiderich erweist sich als pflegeleicht, sofern die Bewässerung sichergestellt ist. Im Teich und am Teichrand entfällt das Gießen. Im Beet braucht der Gewöhnliche Blutweiderich dagegen regelmäßig ausreichend Wasser.

Tipp: Im Hochsommer muss der Blutweiderich im Beet mehrmals täglich gegossen werden.

Gegossen werden sollte mit Teich- oder Regenwasser. Wer lediglich Leitungswasser zur Verfügung hat, lässt dieses vor der Verwendung einige Stunden stehen, damit sich der Kalk absetzen kann.

Düngen

Eine Düngung empfiehlt sich im Frühling. Verwenden Sie einen Staudendünger mit Langzeitwirkung. Auch durch die Beigabe von Kompost oder Hornspänen wird die Pflanze über den Sommer ausreichend mit Nährstoffen versorgt und es muss nicht nachgedüngt werden.

Achtung: Der Blutweiderich verträgt weder Überdüngung noch die Verwendung eines stickstoffreichen Düngers.

Rückschnitt

Um im Frühling den Neuaustrieb der Pflanze anzuregen, wird der Blutweiderich etwa eine handbreit über dem Boden zurückgeschnitten. Möchten Sie die Selbstaussaat des Gewächses verhindern, müssen alle verblühten Pflanzenteile im Herbst abgeschnitten werden.

Pflegetipps im Überblick

Tätigkeit Erläuterung
Gießen • im Beet reichlich gießen
• in Teichen entfällt die Bewässerung
Düngen • Langzeitdünger im Frühling
• Überdüngung vermeiden
• stickstofffreien Dünger verwenden
Schneiden • Rückschnitt im Frühling
• Verblühtes abschneiden und Selbstaussaat verhindern

Blutweiderich vermehren

Für die Vermehrung des Blutweiderich muss der Hobbygärtner nicht viel tun. Die Pflanzen säen sich selbst aus. Da bei Kultursorten die Artenreinheit bei Samen nicht garantiert ist, bietet sich die Stecklingsvermehrung im Frühling an.

Eine beliebte Methode der Vermehrung ist auch die Teilung. Im Frühling können Teilstücke von gut entwickelten Pflanzen abgestochen und neu verpflanzt werden. Achten Sie auf ausreichend Wurzeln an jedem Rhizom.

Tipp: Der Blutweiderich sollte alle fünf Jahre geteilt werden. Dies besitzt für die Pflanze eine verjüngende Wirkung.

Schädlinge am Blutweiderich erkennen

Der Blutweiderich wird nicht von Schädlingen befallen. Die enthaltenen Gerbstoffe schrecken Krabbeltiere ebenso ab, wie die feste Struktur der einzelnen Pflanzenteile. Eine Ausnahme bilden Schnecken, welche im Frühling versuchen, sich an den noch jungen und zarten Trieben zu laben.

» Lesetipp: Schnecken im Garten bekämpfen – Bier hilft

Eine Gefahr für den Blutweiderich stellt die Blattfleckenkrankheit dar. Sie erkennen den Befall an dunklen, scharf abgegrenzten Blattflecken. Die befallenen Blätter werden infolge braun und vertrocknen.

Das Auftreten der Blattfleckenkrankheit wird durch die hohe Bodenfeuchtigkeit und andauernden Regen begünstigt. Sind lediglich einige wenige Blätter befallen, sollten diese entfernt werden. Ist die gesamte Pflanze von der Blattfleckenkrankheit gezeichnet, ist sie unbedingt zu entsorgen.

Blutweiderich überwintern

Der Blutweiderich ist eine winterfeste Pflanze. Ein spezieller Schutz für die kalte Jahreszeit ist nicht notwendig.

Teichpflanzen sollten ein Winterquartier im Haus erhalten. Stellen Sie die Pflanze in einen Wassereimer und platzieren sie in einem frostfreien Raum. Es eignen sich Treppenhaus, Keller oder Garage.

Wird die Pflanze vor dem ersten Frost aus dem Teich genommen und in die Erde gesetzt, kann der Blutweiderich den Winter im Freien verbringen.

Hübsche Sorten des Blutweiderich

Der Blutweiderich kommt in beinahe 40 Arten vor. Einige attraktive Sorten für den Hausgarten haben wir in folgender Übersicht zusammengestellt.

Sorte Besonderheiten Blütenfarbe
Feuerkerze hoch wachsend Rosa
Rakete hoch wachsend Rosa
Blush niedriger Wuchs Rosa/Apricot
Robert kompakter Wuchs Karminrot
Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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