Echter Galgant, der dem Ingwer ähnelt, ist nicht nur ein beliebtes Küchengwürz, der Galgantwurzel wird auch eine heilende Wirkung nachgesagt.

Galgant ist eine Gewürzpflanze, die lange Zeit in Vergessenheit geriet. Nun kämpft sich die mit dem Ingwer verwandte Heilpflanze langsam in deutsche Küchen zurück. Dies liegt nicht zuletzt an der Beliebtheit asiatischer Gerichte. Im Folgenden wird der Echte Galgant besprochen. Daneben existiert noch der Große Galgant. Der Echte Galgant besitzt eine intensive Schärfe und wird verstärkt als Heilpflanze verwendet. Der Große Galgant ist feiner im Geschmack und findet als Thai-Ingwer in der asiatischen Küche Verwendung.

Echter Galgant – Herkunft und Verwendung

Galgant zählt zu den Ingwergewächsen und kann auch optisch die Verwandtschaft zum Ingwer nicht leugnen. Der Echte Galgant (Alpinia officinarum) ist auch als Kleiner Galgant bekannt. Die ursprüngliche Heimat der Pflanze liegt auf Hainan, einer Insel im Südchinesischen Meer. Die gezielte Kultivierung erfolgt im gesamten südostasiatischen Raum.

Ähnlich wie beim verwandten Ingwer werden die knollenartigen Rhizome verwendet. Diese werden meist nach der Ernte getrocknet und anschließend zermahlen. Galgantpulver ist ein unverzichtbares Gewürz in der thailändischen und vietnamesischen Küche. Dort wird Galgant häufig als Ersatz für Ingwer gebraucht.

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Echter Galgant und Ingwer – Unterschied

Die Verwandtschaft zum Ingwer wird optisch wie geschmacklich deutlich und dennoch gibt es Unterschiede. Galgant ist milder, schmeckt leicht süßlich und besitzt einen pfeffrigen Nachgeschmack. Auch am feinen Aroma werden die Unterschiede deutlich. Echter Galgant bringt eine frische Zitrusnote mit und duftet nach Tannennadeln. Galgantpulver fällt durch seine warme Zimt-Note auf.

Echte Galgant – Bedeutung als Heilpflanze

In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) besitzt Galgant als wärmendes Mittel, welches die Herztätigkeit anregt, Tradition. Kaufleute brachten die Knollen im Mittelalter aus dem arabischen Raum in die westliche Welt. Hildegard von Bingen bezeichnete Galgant als „Gewürz des Lebens“ und verwendete die Wurzel gegen Herzschwäche oder Verdauungsprobleme. In vergangener Zeit wurde Galgant Habermus, einem warmen Dinkelbrei zugegeben und diente als Zutat für Magenbitter.

Heute ist die Wirkung der Heilpflanze wissenschaftlich belegt. In einer groß angelegten Studie des Journal of Botanical Sciences – aus dem Jahre 2015 – wurden folgende Heileigenschaften bestätigt:

EigenschaftErläuterung
entzündungshemmendGalgant kann besonders bei Arthritis oder Rheuma hilfreich sein.
antibakteriellLaboruntersuchungen haben gezeigt, dass Galgant gegen verschiedene Pilze und Bakterien wirkt.
cholesterinsenkendBeim Tierversuch mit Ratten wurde festgestellt, dass Galgant bereits nach einem Monat zu einer merklichen Senkung des Cholesterinspiegels beitragen kann.
antioxidativDie Inhaltsstoffe wirken stark antioxidativ und helfen dem Körper dabei, Zellschäden durch freie Radikale abzuwehren.
anti kanzerösIm Tierversuch wurde die vorbeugende Wirkung gegen Tumore deutlich. Erste Versuche beim Menschen zeigten eine Verringerung der Ausbreitung von Krebszellen.

Galgant soll bei folgenden Beschwerden Linderung versprechen:

  • Erschöpfung
  • Blähungen
  • Durchblutungsstörungen
  • Durchfall
  • Erkältung
  • Herzschwäche
  • Kopfschmerzen
  • Rückenschmerzen
  • Übelkeit
  • Zahnfleischentzündung

Galgant pflanzen

Galgant
© Ruckszio / stock.adobe.com

➔ Den passenden Standort finden

Das tropische Klima seiner ursprünglichen Heimat kann dem Galgant im heimischen Garten nicht geboten werden. Daher ist die Topfkultur auf der Fensterbank oder im Gewächshaus vorzuziehen. Es wird ganz jährlich ein warmer Standort benötigt. Dabei werden Sonne und Halbschatten bevorzugt.

Bei der Pflanzung ist auf ein ausreichend großes Gefäß zu achten. Der Pflanztopf ist windgeschützt aufzustellen.

➔ Das ideale Substrat auswählen

Bei der Kultur im Topf ist die Durchlässigkeit des Bodens besonders wichtig. Das Gießwasser muss gut abfließen können, damit es nicht zu Staunässe kommt. Eine Drainageschicht aus Kies oder Blähton kann einem Feuchtigkeitsstau vorbeugen und wird vor der Pflanzung im Gefäßboden angelegt.

Den Pflanzen steht im Topf nur ein begrenztes Angebot an Substrat zur Verfügung. Daher ist auf einen nährstoffreichen Boden zu achten.

➔ Galgant pflanzen – Schritt für Schritt

  1. Pflanzgefäß auswählen
  2. Substrat vorbereiten
  3. Drainage anlegen
  4. Substrat einfüllen
  1. Rhizom einsetzen
  2. Rhizom leicht mit Substrat bedecken
  3. Pflanzgefäß abdecken
  4. Austrieb abwarten

Es werden etwa fünf Zentimeter lange Teilstücke eingepflanzt. Das Rhizom wird leicht mit Erde bedeckt. Der Austrieb kann gefördert werden, wenn das Pflanzgefäß eine Abdeckung aus Folie oder Glas erhält.

Das Pflanzgefäß wird hell und warm aufgestellt und täglich mit warmem Wasser besprüht. Gleichbleibende Temperaturen sind wichtig. Zugluft wird nicht vertragen.

Echter Galgant – Pflege

➔ Galgant richtig gießen

Der Wasserbedarf ist hoch. In der Wachstumsphase wird täglich mit warmen, weichen Wasser gegossen. Hat die Pflanze ausgetrieben, werden die Blätter mehrmals in der Woche feucht besprüht.

➔ Galgant richtig düngen

Aufgrund des hohen Nährstoffbedarfs darf die Düngung nicht vernachlässigt werden. Während der Wachstumsphase und bei der Kübelpflanzung wird in 14-tägigen Abständen gedüngt. Im Freiland ist es ausreichend, dem Gießwasser alle drei Wochen einen nährstoffhaltigen Volldünger zuzugeben.

Galgant vermehren

Galgant lässt sich leicht durch Teilung vermehren. Hierfür werden die Rhizome im Herbst ausgegraben, in etwa fünf Zentimeter große Abschnitte zerteilt und in separaten Pflanzgefäßen weiterkultiviert.

Echter Galgant – Krankheiten und Schädlinge

Die ätherischen Öle der Pflanze machen Galgant relativ unempfindlich gegenüber Krankheiten und Schädlingsbefall. Der größte Feind von Galgant ist Staunässe. Ein Überangebot an Feuchtigkeit führt schnell zu Wurzelfäule, was ein Absterben der Pflanze zur Folge hat.

Galgant ernten und verwenden

Wer Galgant ernten möchte, wird sich in Geduld üben müssen. Die Knollen werden erst vier bis fünf Jahre nach der Pflanzung geerntet. Die Rhizome werden im Herbst ausgegraben und sollten einen Durchmesser von drei bis fünf Zentimeter erreicht haben.

Galgant kann frisch geschält, geschnitten oder geraspelt als Würze asiatischer Gerichte dienen. Besonders gut passt die frische Schärfe zu Gemüse und Fischgerichten. Die Rhizome können auch im Ganzen mitgekocht werden und geben ihr würzig-scharfes Aroma an die Speisen ab. Im Handel ist Galgant meist pulverisiert als Gewürz erhältlich.

Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

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