Der Eisenbaum ist sowohl im Herbst als auch im Frühling eine echte Zierde im Garten. Er gehört zwar nicht zu den rasant wachsenden Pflanzen, ist dafür aber äußerst pflegeleicht.

Eisenbaum pflanzen und pflegen
Eisenbaum pflanzen und pflegen | © SteveGillPhotography / stock.adobe.com

Der Eisenbaum oder auch Persischer Eisenholzbaum (Parrotia persica) genannt, zählt zur Familie der Zaubernussgewächse. Die Pflanze stellt dort den einzigen Vertreter der Gattung Parrotia dar. Diese Pflanzenfamilie verdankt ihren Namen dem deutschen Botaniker Friedrich W. Parrot, der sich Anfang des 19. Jahrhunderts Verdienste um die Bestimmung und Beschreibung der Pflanze erwarb.

Der sommergrüne Strauch kann bis zu zehn Meter hoch wachsen und ebenso ausladend in die Breite gehen. Als Gartenpflanze weiß der Eisenbaum übers Jahr stimmungsvolle Akzente zu setzen. Dies beginnt mit dem frühen Austrieb der rotgeränderten Blätter und findet seinen Abschluss in einer besonders intensiven und lang anhaltenden Herbstfärbung. Der Eisenbaum benötigt relativ wenig Pflegeaufwand, es bedarf jedoch etwas Geduld, bis die Pflanze zu einem stattlichen Strauch oder Baum heranwächst.

Die Verbreitung des Eisenbaums

Das natürliche Verbreitungsgebiet des Eisenbaumes ist im Kaukasusgebiet und dem Norden Irans zu suchen. In unseren Breiten hat das Ziergehölz in Gärten und Parkanlagen Einzug gehalten. Ebenso ist die Pflanze in zahlreichen Botanischen Gärten vertreten, was sich nicht zuletzt durch die attraktive Herbstfärbung begründen lässt.

Wuchs und Erscheinungsbild des Eisenbaums

Der Eisenbaum ist ein Spätentwickler und Hobbygärtner müssen sich in Geduld üben, bis aus dem zarten Pflänzchen ein üppiger Strauch wird. Es können Jahre vergehen, bis die Pflanze an Wuchs und Gestalt zulegt. Ausgewachsene Exemplare können zwischen acht und zehn Meter in die Höhe wachsen. Die ausladenden Seitenäste erreichen ähnliche Maße. Bereits im März erscheinen die auffallenden, rot umrandeten Blätter. Im Sommer bilden die sattgrünen Blätter einen Blickfang. Bereits im August setzt die intensive Herbstfärbung ein, die bis zu den ersten Frösten anhalten kann und von stimmungsvollen Rot-, Orange- und Gelbtönen begleitet wird. Weniger auffällig zeigen sich dagegen die Früchte der Pflanze.

So pflanzen Sie den Eisenbaum richtig an

Eisenbäume sind robuste Pflanzen, die nur wenig Pflegeaufwand bedürfen. Ist der passende Standort gefunden, wird die Pflanze etwas Zeit brauchen, aber schließlich an Höhe gewinnen und dabei meist gesund und frei von Schädlingen bleiben. Jungen Pflanzen sollten Sie mehr Aufmerksamkeit schenken, denn mit ihnen werden die Voraussetzungen für ein gesundes Heranwachsen des Eisenbaums geschaffen.

Standort

Eisenbäume stammen aus warmen und sonnenreichen Gebieten. Wird der Baum jedoch in der prallen Sonne platziert, können die Blätter Schaden nehmen. Besonders pralle Mittagssonne sollten Sie vermeiden. Lichter Schatten wird dagegen dankbar angenommen. Bei der Standortwahl sollte bedacht werden, die Pflanze will einmal hoch hinaus und benötigt auch in ihrer Breite viel Platz. Dem werden Sie mit einer Alleinstellung gerecht. Größere Pflanzen lassen sich meist nicht mehr problemlos umpflanzen. Jungpflanzen können Sie dagegen auch im Kübel halten und später an einen geeigneten Standort setzen.

» Tipp: Eisenbäume können bis zu zehn Meter in die Höhe und in die Breite wachsen und benötigen einen entsprechenden Standort.

Der ideale Standort:

  • sonnig
  • warm
  • keine Mittagssonne
  • Alleinstellung
  • keine Zugluft

Boden

Der Boden sollte locker und durchlässig beschaffen sein. Die Pflanze benötigt immer ausreichend Feuchtigkeit, verträgt jedoch keine Staunässe. Der ideale pH-Wert beträgt 7. Bei höheren Werten kann es helfen, dem Boden Torf unterzumischen. Schwere Lehmböden sind für die Pflanzen ungeeignet.

Der ideale Boden:

  • locker
  • durchlässig
  • feucht
  • pH-Wert maximal 7

Anleitung

❶ geeigneten Standort auswählen
❷ Wurzelballen wässern
❸ Pflanzloch ausheben
❹ auf genügend Abstand zu anderen Pflanzen achten
❺ Pflanze einsetzen
❻ Wurzeln schonen
❼ Pflanzloch schließen
❽ Boden leicht andrücken
❾ Pflanze angießen

» Achtung: Als Flachwurzler ist der Eisenbaum nicht für Unterpflanzungen geeignet.

So pflegen Sie den Eisenbaum richtig

Gießen

Wurden die Ansprüche hinsichtlich des Bodens und des Standortes erfüllt, zeigt sich die Pflanze genügsam und anspruchslos. Jungpflanzen und Kübelpflanzen sollten regelmäßige Wassergaben erhalten. Vermeiden Sie dabei Staunässe. Ältere Pflanzen, die bereits gut angewachsen sind, benötigen lediglich in trockenen Sommern eine Bewässerung.

Düngen

Stimmen die Bodenverhältnisse, muss nicht fortlaufend gedüngt werden. Es ist vollkommen ausreichend, im Frühling Kompost als Langzeitdünger dem Boden zuzugeben. Rindenmulch sorgt dafür, den Boden nicht austrocknen zu lassen und kann darüber hinaus auch als natürlicher Dünger verstanden werden. Wird der Eisenbaum im Kübel gehalten, besitzt er einen höheren Nährstoffbedarf und sollte in monatlichen Abständen mit mineralischem Dünger versorgt werden.

Weitere Tipps im Überblick

  • sonniger Standort
  • keine pralle Mittagssonne
  • feuchter und durchlässiger Boden
  • Kompost als Langzeitdünger im Frühling
  • Kübelpflanzen regelmäßig gießen
  • Boden auch im Winter nicht austrocknen lassen
  • Kübelpflanzen hell und kühl überwintern

Wann blüht der Eisenbaum?

Der Eisenbaum überrascht mit seiner frühen Blüte. Die Blüten erscheinen zwischen Januar und März, zeitgleich mit den Blättern. Ein Blütenstand umfasst dabei zwischen acht und zehn Blüten. Die Blütenköpfe können etwas mehr als einen Zentimeter lang werden und sind von behaarten Hochblättern umgeben. Insgesamt ist die Blüte des Eisenbaumes eher unauffällig. Die fünf bis sieben Kelchblätter sind grün und ab der Spitze braun gefärbt.

Eisenbäumen zurückschneiden

Um die Ausbildung einer gleichmäßigen Krone zu unterstützen, können Eisenbäume im Frühling leicht zurückgeschnitten werden. Dies sollte unmittelbar nach der Blüte, also etwa im April geschehen.

» Achtung: Rückschnitte ins alte Holz sind beim Eisenbaum unbedingt zu vermeiden.

Vom Strauch zum Baum – Eisenbäume aufasten

Wem die strauchartige Wuchsform des Eisenbaumes nicht behagt, der kann mit etwas Geschick sich ein einstämmiges Bäumchen heranziehen. Hierfür müssen die Äste im unteren Bereich der Pflanze gezielt entfernt werden. Dabei gilt es jedoch, mit Bedacht vorzugehen, um die Wuchsform der Pflanze nicht unansehnlich werden zu lassen. Nur durch einen gezielten Rückschnitt bleibt das natürliche Erscheinungsbild der Pflanze gewahrt.

Schädlinge und Krankheiten beim Eisenbaum erkennen

Beim Eisenbaum handelt es sich um ein äußerst robustes Gewächs, welches weitgehend von Krankheiten und Schädlingen verschont bleibt. Werden Auffälligkeiten und Anzeichen für Krankheit oder Schädlingsbefall beobachtet, gilt es zunächst, den Standort zu prüfen. Steht der Baum zu dunkel oder ist Zugluft ausgesetzt, kann sich dies ebenso negativ auswirken, wie die pralle Mittagssonne den Blättern schadet oder dauernde Staunässe die gesamte Pflanze zum Absterben bringen kann. Sind Standort- und Pflegefehler auszuschließen, ist von einer Pilzinfektion oder einem Schädlingsbefall auszugehen.

Dickmaulrüssler – Gefahr für die Blätter

Der Dickmaulrüssler findet Gefallen an den Blättern des Eisenbaums. Die Eiablage erfolgt an den Wurzeln. Die Larven vernichten nicht nur die feinen Wurzeln des Flachwurzlers, sondern greifen auch die senkrecht in den Boden wachsenden Hauptwurzeln an.

Was ist zu tun?

  • Nematoden mit dem Gießwasser verabreichen
  • Nematoden Fallen einsetzen

Phytophthora – Gefahr für die Wurzeln

Dieser Pilzbefall ist für die Pflanze eine besondere Gefahr. Die Krankheit führt zu einem Abfaulen der Wurzeln. Damit wird die Nährstoffversorgung der Blätter und Triebe unterbunden und die Pflanze stirbt letztlich ab.

Was ist zu tun?

  • Pflanze entfernen und entsorgen
  • keine Bekämpfungsmittel bekannt
  • vorbeugend auf die Vermeidung von Staunässe achten
  • pH-Wert des Bodens überprüfen und ggf. absenken

Verticillium-Welke – Gefahr für die gesamte Pflanze

Auf den ersten Blick ist das Schadbild dieser Krankheit mit einem Wassermangel vergleichbar. Doch ein Welken der Blätter kann auch auf die Verticillium-Welke schließen lassen. Der Pilz ist besonders für jüngere Pflanzen tödlich. Kräftige und stabile Pflanzen werden häufiger mit dem Pilzbefall fertig. Es ist jedoch mit einem chronischen Befall zu rechnen und es kann dann immer wieder zum Absterben von Trieben und Ästen kommen.

Was ist zu tun?

  • befallene Pflanzenteile entfernen
  • Pflanzenteile gehören nicht auf den Kompost
  • bei schwerem Befall Pflanze entfernen und Bodentausch durchführen

Wie lassen sich Eisenbäume vermehren?

Die Vermehrung des Eisenbaumes kann durch Stecklinge und Absenker erfolgen.

Vermehrung durch Stecklinge

Hobbygärtner sind mit dieser Methode am besten beraten. Die Stecklinge werden im Sommer geschnitten. Benutzen Sie dazu ein scharfes Messer und schneiden Sie die halb verholzten Triebe etwa 15 bis 20 Zentimeter lang ab. Nachdem der untere Bereich des Stecklings von Blättern befreit wurde, kann die Schnittstelle in Bewurzelungspulver getaucht werden. Die Stecklinge werden in ein Gemisch aus Torf und Sand gesetzt. Der Boden ist gut anzufeuchten. Um das Wachstum zu beschleunigen, sollten die Stecklinge mit einer Glas- oder Plastikhaube abgedeckt und warm und hell platziert werden. Am besten eignet sich hierfür ein Gewächshaus. Nach etwa drei Wochen werden neue Wurzeln gebildet.

» Tipp: Die Bewurzelung kann durch Weidenwasser gefördert werden. Hierfür werden einjährige Weidentriebe mit kochendem Wasser übergossen und einen Tag ruhen gelassen. Die Stecklinge werden vor der Pflanzung einige Minuten in den Sud getaucht.

Vermehrung durch Absenker

Behält der Strauch seine natürliche Wuchsform, werden ausreichend ausladende Äste vorhanden sein, um sich einen Absenker heranzuziehen. Die Prozedur ist allerdings recht aufwendig und benötigt etwas gärtnerisches Geschick. Zunächst wird um die Pflanze eine Rinne in den Boden gezogen. Dort hinein wird ein Zweig des Strauches geführt. Dieser ist anschließend mit Erde zu bedecken und zu beschweren, damit er nicht wieder herausrutschen kann. Die Spitze des Absenkers wird nicht mit Erde bedeckt. Es werden einige Monate vergehen, bis der Absenker seine eigenen Wurzeln ausgebildet hat und von der Mutterpflanze getrennt werden kann.

Eisenbäume überwintern

Ältere Pflanzen gelten als winterhart und überstehen damit Temperaturen bis – 20 Grad ohne zusätzlichen Schutz. Junge Pflanzen sind weniger robust und benötigen in der kalten Jahreszeit unsere Hilfe. Der Stamm und die Krone können mit Jutebändern umwickelt werden. Plastikfolie ist dagegen ungeeignet. Der Boden um die Pflanzen kann mit Kokosmatten versehen werden. Zusätzlich können Sie auf den Matten eine Reisig- oder Laubschicht aufbringen.

Kübelpflanzen im Winter

Wird der Eisenbaum im Kübel gehalten, benötigt er in jedem Fall einen geschützten Standort, am besten an einer Hauswand. Das Pflanzgefäß kann mit Gartenvlies umwickelt werden. Vor Frost schützt auch die Platzierung des Pflanzgefäßes auf einem Styroporblock. Der Wurzelbereich kann mit Stroh oder Reisig abgedeckt werden. An frostfreien Tagen sollten Sie den Boden kontrollieren und ggf. leicht bewässern.

» Tipp: Eisenbäume sollten ab Mitte Juli keine Düngung mehr erhalten. Der darin enthaltene Stickstoff macht die Pflanze angreifbarer gegen Frostschäden.

Der Eisenbaum als Bonsai

Als Bonsai wächst der Eisenbaum eher langsam und braucht viel Licht und eine hohe Luftfeuchte. Bei Temperaturen unter 20 Grad kann Blattfall die Folge sein. Die Pflanzen vertragen Formschnitte problemlos. Beim Gießen ist Staunässe zu vermeiden. Die Verdrahtung sollte erst beginnen, wenn eine leichte Verholzung der Äste einsetzt. Im Sommer kann der Bonsai an einem geschützten Standort im Freien aufgestellt werden. Im Winter sollte die Pflanze hell und nicht unter 18 Grad gehalten werden.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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