Wer einen Erdbeerbaum besitzt, hat einen kleinen Exoten im Garten. Damit das auch so leibt, befolgen Sie unsere Pflegetipps zum Gießen und Düngen.

Der Erdbeerbaum (Arbutus) ist eine wahre Seltenheit in unseren Breiten. Schaffen Sie sich einen Hingucker auf Balkon und Terrasse. Neugierige Blicke sind Ihnen sicher, denn schließlich wachsen Erdbeeren eigentlich nicht auf Bäumen.

Die Pflege des Erdbeerbaumes ist überraschend einfach und unkompliziert. Dabei zeigen sich die Pflanzen aus dem Mittelmeerraum widerstandsfähig und robust. Was es zu beachten gibt, um möglichst viele Jahre Freude am exotischen Erdbeerbaum zu haben, verraten Ihnen nachfolgende Pflegehinweise.

Den Erdbeerbaum richtig gießen

Das Gießen darf beim Erdbeerbaum nicht vernachlässigt werden. Besonders während der Wachstumsphase benötigen die Pflanzen regelmäßig Wasser. Zwischen den einzelnen Wassergaben darf die Erde zwar leicht an- aber niemals vollständig austrocknen. Übermäßige Bewässerung ist ebenfalls zu vermeiden, denn Staunässe wird von den Pflanzen nicht vertragen. Also lieber etwas weniger bewässern, als das Gießen zu übertreiben. Über seine lederartigen Blätter kann der Erdbeerbaum kurzfristige Flüssigkeitsdefizite ausgleichen.

Tipp: Erdbeerbäume sollten mit kalkarmem Wasser gegossen werden. Regenwasser oder abgestandenes Wasser sind geeignet. Leitungswasser sollte mindestens für eine Woche ruhen, bevor man es zum Gießen verwendet.

Die Pflanzen mögen auch eine gelegentliche Dusche von oben. Ein Regenguss kann dem Erdbeerbaum nichts anhaben. Auch mit weichem Wasser aus dem Pflanzensprüher lässt sich der Erdbeerbaum gern verwöhnen.

➡️ Erdbeerbaum Gießtipps in Stichworten

  • regelmäßig gießen
  • gleichmäßig feucht halten
  • nicht komplett austrocknen lassen
  • Staunässe vermeiden
  • kalkarmes Wasser verwenden

Den Erdbeerbaum richtig düngen

Der Nährstoffbedarf des Erdbeerbaumes ist vergleichsweise gering. Während der Wachstumszeit ist die Pflanze jedoch dankbar für Düngergaben. Verabreichen Sie handelsüblichen Flüssigdünger in geringer Konzentration in 14-tägigen Abständen.

Kübelpflanzen besitzen einen höheren Nährstoffbedarf als der Erdbeerbaum im Freiland, welcher sich über die Wurzeln ausreichend mit Wasser und Nährstoffen versorgen kann. Freilandpflanzen erhalten ein mit Kompost oder Hornspänen aufgewertetes Substrat. Regelmäßiges Mulchen hält die Feuchtigkeit länger im Boden.

➡️ Düngetipps für Erdbeerbäume in Stichworten

  • während der Wachstumsphase regelmäßig
  • Flüssigdünger für Grün- und Blühpflanzen verwenden
  • Beetpflanzen regelmäßig mulchen
  • Substrat mit Kompost oder Hornspänen anreichern

Erdbeerbaum schneiden – was ist zu beachten?

Bei näherer Betrachtung existieren zu diesem Thema verschiedene Ansichten. Deutschsprachige Veröffentlichungen jüngeren Datums raten dazu, Erdbeerbäume eher wenig zu beschneiden. Also eigentlich nur dann zur Schere zu greifen, wenn es zu einem besonders dichten Wuchs gekommen ist und die Zweige nicht mehr ausreichend Licht erhalten. Dabei bezieht man sich wohl vornehmlich auf die Pflanzen im Kübel, denen ausschließlich eine dekorative Ausstrahlung zukommt.

Im Freiland kultiviert, sieht es eher so aus, dass ältere Exemplare in ihrem Wachstum zurückbleiben, wenn man sie nicht regelmäßig beschneidet. Hierbei macht der Erdbeerbaum gegenüber herkömmlichen Obstbäumen keinen Unterschied. So ist auch in englischsprachigen Publikationen von einem regelmäßigen Schnitt des Erdbeerbaumes zu lesen.

Der passende Termin ist für Laien allerdings schwer zu finden. Wird nach Blüte und Fruchtbildung geschnitten, besteht die Gefahr des Erfrierens der neuen Triebe. Wenn der Baumschnitt im Frühling durchgeführt wird, kann es passieren, der Hobbygärtner entfernt ungewollt die bereits am alten Holz angelegten Knospen. Der Schnitt des Erdbeerbaumes sollte also besser einem Fachmann überlassen werden.

Einige Arten des Erdbeerbaumes vorgestellt

Nahaufnahme eines Astes des Erdbeerbaumes mit gelben und roten Früchten.
Die roten Früchte schmecken süßsauer und mehlig. | © Supratchai / stock.adobe.com

➡️ Westlicher Erdbeerbaum

Der Westliche Erdbeerbaum (Arbutus unedo) ist ein immergrüner Strauch oder auch Baum, den man am Mittelmeer findet.

Er erreicht Wuchshöhen von 3 bis über 5 Metern und zählt zu den Winterblühern mit einer Blütezeit von Oktober bis Dezember.

Die Früchte sind Beeren und reifen so langsam, dass rote Früchte und Blüten gleichzeitig am Baum hängen.

➡️ Amerikanischer Erdbeerbaum

Der Amerikanische Erdbeerbaum (Arbutus menziesii Pursh) kommt im Nordwesten des Kontinents vor und zählt dort zu den wenigen Laubbäumen.

Die immergrünen Bäume können bis zu 40 Meter in die Höhe wachsen und ein stolzes Alter von mehr als 200 Jahren erreichen.

Die Bäume besitzen ausladende Kronen und glänzende Blätter, die im Frühsommer durch ihre purpurrote Färbung auffallen.

Amerikanische Erdbeerbäume blühen zwischen März und Mai.

➡️ Kanarischer Erdbeerbaum

Der Kanarische Erdbeerbaum (Arbutus canariensis Veill.) stammt von den Kanareninseln Teneriffa, Gomera und Gran Canaria.

Die Bäume erreichen Wuchshöhen von etwa 15 Metern.

Kennzeichnend für diesen Erdbeerbaum ist die rotbraune, abblätternde Rinde.

Die Blühfarbe kann von weißlich bis grünlich und rosa reichen.

Die Beeren erreichen einen Durchmesser von etwa drei Zentimeter und besitzen ein wohlschmeckendes Fleisch.

➡️ Östlicher Erdbeerbaum

Der Östliche Erdbeerbaum (Arbutus andrachne L.) ist mit Wuchshöhen von bis zu fünf Metern eine eher kleinwüchsige Art.

Der Stamm und die Äste sind von einer rotbraunen Borke umgeben, welche sich plattenförmig ablöst.

Die weißen, glockenförmigen Blüten erscheinen zwischen Februar und April.

Krankheiten erkennen und Pflegefehler vermeiden

Erdbeerbäume sind ausgesprochen robust. Krankheiten treten selten auf und Schädlingsbefall kommt kaum vor. Durch einen zu feuchten und zu schattigen Standort kann es zum Auftreten der Blattfleckenkrankheit kommen. Die Blattfleckenkrankheit äußert sich durch braune Flecken auf den Blättern. Der Hobbygärtner sollt über einen Standortwechsel nachdenken.

Im Frühling kann es zu einem Befall durch Blattläuse kommen. Die Schädlinge lassen sich mit einer Kernseifenlösung recht gut beseitigen. Besonders wenn Sie die Beeren verwerten möchten, sollte auf eine chemische Schädlingsbekämpfung verzichtet werden.

➡️ Hilfe, gelbe Blätter am Erdbeerbaum!

Werden die Erdbeerbäume umgepflanzt, kommt es nicht selten zu gelben Blättern. Die gelben Blätter sind ein Hinweis auf einen verstärkten Blattabwurf. Dieser ist bei den immergrünen Pflanzen eigentlich normal, denn die Blätter erneuern sich ständig. Durch den beim Umpflanzen erlittenen Stress, durch Gießfehler oder Standortprobleme kann sich der Blattfall verstärken. Dies ist an sich kein Grund zur Sorge, solange sich weiterhin neue Triebe zeigen, wird sich die Pflanze schnell erholen.

➡️ Wo sind die Beeren?

Viele Hobbygärtner kennen das Problem, der Erdbeerbaum hat recht ordentlich geblüht, dennoch lassen sich die Früchte oft an einer Hand abzählen. Was ist also passiert? Erdbeerbäume blühen in unseren Breiten zu einer Jahreszeit, wo kaum Insektenflug herrscht. So wird die Bestäubung zum Problem. Wer sich eine reiche Ernte wünscht, muss also unter Umständen selbst aktiv werden. Nimmt man einen Pinsel zu Hilfe, lassen sich die Pollen von einer Blüte auf die nächste übertragen.

Tipp: Es kann zwischen fünf und zehn Jahre dauern, bis der Erdbeerbaum erstmals Früchte trägt.

Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

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