Der Erdbeerbaum ist gerade im Winter ein echter Blickfang im Garten. Doch die Kälte kann der Meerkirsche erheblich Schaden. Unter welche Bedingungen der Erdbeerbaum überwintert werden sollte, erfahren Sie hier.

Erdbeerbaum überwintern
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Der Erdbeerbaum sorgt für exotisches Flair in unseren Gärten und erweist sich dabei als ausgesprochen robust. Doch im Winter brauchen die Pflanzen unsere Hilfe. Die in Europa vertriebenen Erdbeerbäume sind nicht winterhart. Wobei ihnen frühe Frosteinbrüche oder Spätfröste nicht schaden und einige Arten Fröste bis – 15 Grad aushalten sollen. Dennoch sollten Sie kein Risiko eingehen, denn umso größer ist später die Enttäuschung, wenn der Erdbeerbaum beim ersten kleinen Frost eingeht.

Was bei der Überwinterung unbedingt beachtet werden sollte, erfahren Sie jetzt.

Der Erdbeerbaum im Winter

Viele Bäume erscheinen in der kalten Jahreszeit kahl, trist und trostlos. Nicht so der Erdbeerbaum. Seine eigentliche Glanzzeit beginnt im Spätsommer, wenn andere Pflanzen bereits verblüht sind. Dann erscheinen die kleinen Glockenblüten. Die erdbeerähnlichen Früchte sind im November ausgereift und bleiben über den Winter ein Blickfang. Die Bäume sind robuster, als vielleicht angenommen, sie wachsen in Höhenlagen von mehr als 3.000 Metern und kennen durchaus raue Winde und Kälte. Dennoch sind Erdbeerbäume bei uns nicht uneingeschränkt winterhart. In einigen Regionen dürfte es jedoch möglich sein, den Erdbeerbaum ganzjährlich im Freien zu kultivieren.

Erdbeerbaum im Garten überwintern – Wichtige Fakten

Wer den Versuch wagen möchte, den Erdbeerbaum ganzjährlich im Garten zu belassen, der sollte sich verschiedene Faktoren vor Augen führen. Um die Pros und COntras abzuwägen, sollten Sie sich zuerst einmal folgende Fragen stellen.

  • Welchen Standort kann ich der Pflanze bieten?
  • Wo wohne ich?
  • Wie alt ist meine Pflanze?

❖ Der richtige Standort

Der Winterstandort sollte in jeden Fall geschützt sein. Von Vorteil ist zum Beispiel eine Hauswand, die sich bei Tage aufheizt und nachts Wärme abgibt. Dieser Punkt sollte unbedingt schon beim Pflanzen des Erdbeerbaumes bedacht werden, denn die Pflanzen mögen es überhaupt nicht umgepflanzt zu werden.

Ein sonniger Standort ist für die Pflanzen optimal. Sie gedeihen zwar auch im Halbschatten, blühen dann aber weniger üppig. Im Schatten bleibt die Pflanze in ihrem Wachstum zurück und zeigt sich blühfaul. Im Winter kühlen Schattenplätze viel zu schnell aus und der Erdbeerbaum hat wenig Chancen, die kalte Jahreszeit im Freien zu überstehen.

❖ Wohngebiet

Ebenfalls sehr entscheidend für das positive Überwintern ist das Gebiet, indem sie wohnen. Wenn sich auch die Winter in den letzten Jahren eher mild gezeigt haben, so gibt es dafür keine Garantie für die kommenden Jahre. Wenn auch davon ausgegangen wird, dass einige Sorten bis zu – 15 Grad Frost vertragen, können die Temperaturen in vielen Regionen durchaus auch darunter fallen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte sich über die Winterhärtezone seines Wohnortes schlau machen.

Winterhärtezone – Was ist das?

Die Winterhärtezonen werden anhand der im Durchschnitt gemessenen kältesten Jahrestemperatur bestimmt. Diese Zoneneinteilung ist international gleich und wurde vom amerikanischen Landwirtschaftsministerium herausgegeben. Für Deutschland von Belang sind lediglich die Zonen 6 bis 8. Die Zonen 1 bis 5 und 9 bis 12 kommen in unseren Breiten nicht vor.

Schauen Sie also auf die Pflanzhinweise und gleichen diese mit den Werten vor Ort ab. Da auch das individuelle Mikroklima eine Rolle spielt, ist es vielerorts möglich, den Erdbeerbaum zum Beispiel auch noch in Zone 7a zu kultivieren, obwohl eigentlich die Zone 6a angegeben ist.

Winterhärtezonen und ihre Anforderungen

  • Zone 6: Schutz bei Kahlfrost notwendig
  • Zone 7: Winterschutz aus Laub oder Reisig nötig
  • Zone 8: Überwinterung möglichst hell und kühl im Haus

Klimatisch begünstigte Lagen:

  • Rheintal
  • Bodenseeraum
  • Mosel
  • Saale

❖ Alter des Baumes

Für die Überwinterung im Freien ist auch das Alter des Erdbeerbaumes maßgeblich. Junge Pflanzen sind empfindlicher als ältere Exemplare. Daher sollten Erdbeerbäume ihre ersten Jahre als Kübelpflanze verbringen und nur im Sommer auf Balkon oder Terrasse platziert werden. Kübelpflanzen überwintern hell und kühl im Haus, idealerweise im Wintergarten.

Etwa ab einem Alter von fünf Jahren können Sie in klimatisch begünstigten Regionen den Umzug ins Freiland wagen. Das Auspflanzen sollte erst im Mai erfolgen, wenn nicht mehr mit Nachtfrösten zu rechnen ist. Die Pflanzen sollten langsam an ihre neue Umgebung gewöhnt werden. Von einem Winterschutz ist auch bei älteren Pflanzen nicht abzusehen.

» Tipp: Die Blätter und der Stamm sind besonders frostgefährdet und sollten speziell geschützt werden. Dafür eignen sich Laub, Reisig und Gartenvlies.

Erdbeerbaum sicher überwintern

Wenn Sie auf Nummer sicher gehen möchten, überwintern Sie Ihren Erdbeerbaum im Haus. Besonders selbst gezogene und jüngere Pflanzen sind frostanfällig und würden vermutlich Schaden nehmen. Wer einen Wintergarten besitzt, hat die ideale Möglichkeit der Überwinterung gefunden. Aber auch im ungeheizten Treppenhaus oder einem hellen Kellerraum ist der Erdbeerbaum in der kalten Jahreszeit gut aufgehoben.

» Tipp: Erdbeerbäume im Winterquartier werden nicht gedüngt und nur gerade soviel bewässert, dass der Boden nicht komplett austrocknet.

Was passiert im Frühling?

Neigt sich der Winter seinem Ende zu, ist der Erdbeerbaum langsam wieder an die veränderten Standortbedingungen zu gewöhnen. Etwa ab Ende Februar erhalten die Pflanzen wieder mehr Wasser und an sonnigen Tagen im März kann das Bäumchen die Mittagsstunden bereits wieder auf der Terrasse verbringen. Anschließend sollten Sie langsam mit den jährlichen Pflegemaßnahmen beginnen.

Wohin mit Kübelpflanzen?

Es ist auch in klimatisch begünstigen Regionen nicht zu empfehlen, den Erdbeerbaum im Kübel im Freien zu überwintern. Kübelpflanzen sind Kälte und Frost weit mehr ausgeliefert, als im Freiland kultivierte Pflanzen. Das Raumangebot im Kübel ist begrenzt. Schnell kann es passieren, dass der Pflanzkübel komplett zufriert und die Pflanze abstirbt, da sich die Wurzeln nicht mehr ausreichend mit Feuchtigkeit und Nährstoffen versorgen können. Wird der Pflanzkübel auf einer Unterlage aus Holz oder Styropor platziert, lässt sich ein schnelles Durchfrieren abwenden. Auch Laub, Reisig, Gartenvlies oder spezielle Folien schützen vor Kälte. Am besten ist der Erdbeerbaum jedoch im Wintergarten oder im hellen, kühlen Treppenhaus aufgehoben.

» Hinweis: Leichte Nachtfröste im Herbst oder Spätfröste im Frühling schaden den Erdbeerbäumen in der Regel nicht.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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