Das Gewöhnliche Ferkelkraut ist eine Wildstaude, die auch im Garten eine gute Figur macht und vor allem viele Bienen anlockt.

Gewöhnliches Ferkelkraut
Ähnelt stark dem Löwenzahn | © Sundry Photography / stock.adobe.com

Das Gewöhnliche Ferkelkraut (Hypochaeris radicata) lässt optisch an Löwenzahn denken. Tatsächlich sind die mehrjährigen Pflanzen mit dem heimischen Wiesenkraut ebenso verwandt, wie mit Radicchio oder Chicorée. Zwischen Mai und August zeigt die bis zu 30 Zentimeter an Wuchshöhe erreichende Pflanze ihre charakteristischen gelben Blütenköpfe.

Herkunft und Besonderheiten

Längere Trockenperioden in unseren Breiten fördern die Verbreitung des Gewöhnlichen Ferkelkrautes. Die Wildstaude ist eine beliebte Bienenweide. Besonders Furchenbienen oder Sandbienen laben sich an Pollen und Nektar. Mehr als 30 heimische Wildbienenarten fliegen das Gewöhnliche Ferkelkraut regelmäßig an. Blüten und Blätter können auch Kaninchen als Futter dienen.

» Achtung: Für Pferde soll das Gewöhnliche Ferkelkraut giftig sein und gilt als Auslöser von Australian Stringhalt, einer gefürchteten Nervenerkrankung.

Das Gewöhnliche Ferkelkraut ist ein heimisches Korbblütengewächs. Der Pflanzengattung der Ferkelkräuter gehören etwa 60 Arten an. Das hier beschriebene Gewöhnliche Ferkelkraut zählt zu den häufigsten Vertretern. Weit verbreitet ist auch das Gefleckte Ferkelkraut. Eine einfache Unterscheidung stellen die rötlichen Blattadern und Blattflecken dar.

Vorkommen

Das Gewöhnliche Ferkelkraut ist in ganz Deutschland verbreitet und kommt europaweit durchweg häufig vor. Vorkommen finden sich dabei bis in Höhenlagen von 1.500 Metern. Ursprünglich stammen die Pflanzen aus dem Kaukasus und anderen Regionen Westasiens. Verwilderte Bestände wurden auch in Neuseeland, Australien oder Südamerika ausgemacht.

Die Pflanzen besiedeln Magerrasen, Wegränder, Dämme, Weiden, Böschungen oder Schotterwege. Auch im städtischen Raum wird man auf das Gewöhnliche Ferkelkraut treffen, gelegentlich breiten sich die Pflanzen sogar auf Mauervorsprüngen oder Treppen aus.

Standort

Das Gewöhnliche Ferkelkraut zeigt sich im Hinblick auf seinen Standort nicht wählerisch. Sonnige Standplätze werden bevorzugt. Auch im leichten Schatten können die Pflanzen gedeihen.

Boden

Es werden frische bis leicht feuchte Standplätze bevorzugt. Ein Sand-Lehm-Gemisch mit hohem Humus- und geringem Stickstoffanteil gilt als ideales Substrat.

Das Gewöhnliche Ferkelkraut als Gartenpflanze

Gewöhnliches Ferkelkraut
Die Wildstaude lockt Bienen an | © Henk / stock.adobe.com

Das Gewöhnliche Ferkelkraut ist in Deutschland weitverbreitet, besitzt jedoch keine primäre Bedeutung als Gartenpflanze. Bei geeigneter Bodenqualität kann die Pflanze ohne Probleme auch im Garten Einzug halten. Auf einem gepflegten Rasen wird das Ferkelkraut nicht selten als Unkraut betrachtet.

Bei einer naturnahen Gartengestaltung kann das Gewöhnliche Ferkelkraut als Wildbienennahrung Berücksichtigung finden und dadurch mehr Insekten in den Garten locken und den ökologischen Wert der grünen Oase steigern.

Die Pflanzung ist auf einem ungenutzten Rasenstück möglich. Möchten Sie eine Wildblumenwiese gestalten, kann das Gewöhnliche Ferkelkraut mit seinen gelben Blüten hübsche Akzente setzen. Der Rasen kann wie gewohnt gemäht werden. Es erscheinen zeitnah neue Blütenstände.

» Hinweis: Die Blüten öffnen sich nur vormittags und an sonnigen Tagen.

Verwendung als Heilpflanze

In früheren Veröffentlichungen finden sich Hinweise darauf, dass die Heilpflanze häufig bei Verdauungsproblemen zum Einsatz kam oder zu einer Linderung von Leber- und Gallenbeschwerden beitragen sollte. Damit ähnelt die Verwendung dem verwandten Löwenzahn.

Heute spielt das Gewöhnliche Ferkelkraut keine nennenswerte Rolle in der Heilpflanzenkunde mehr. Die Pflanze gilt als essbar und ungefährlich für den Menschen. Die jungen Blätter können in Salaten genossen werden. Die geschlossenen Knospen eignen sich zum Einlegen in Essig oder Wein. Sie können die Knospen auch als Kapernersatz verwenden.

Ältere Blätter werden strohig und schmecken bitter. Die Wurzeln können getrocknet werden. Werden die getrockneten Wurzeln geröstet und pulverisiert, ist ein wohlschmeckender Kaffeeersatz gefunden.

Krankheiten und Schädlinge

Beim Gewöhnlichen Ferkelkraut handelt es sich um eine robuste Wildpflanze. Eine spezielle Veranlagung für Krankheiten oder Schädlinge ist nicht bekannt.

Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

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