Der heimische Holzapfel ist ein wichtiges Nährgeholz für Insekten und Vögel und vor allem im Frühjahr ein toller Blickfang. Dabei ist er recht anspruchslos und pflegeleicht.
Beim Holzapfel (Malus sylvestris) handelt es sich um eine heimische, jedoch beinahe vergessene Pflanze. Die kleinbleibenden Bäume schmückt im Frühling eine üppige Blütenpracht, die vielen Insekten als Nahrungsquelle dient. Die Früchte dienen unterschiedlichen Vogelarten im Herbst und Winter als Nahrung. Sie können allerdings auch geerntet werden. Hobbygärtner verfolgen dies jedoch mit nur wenig Enthusiasmus, denn der Holzapfel macht seinem Namen alle Ehre und ist roh kaum genießbar. Dennoch sollte der Holzapfel die heimischen Gärten zurückerobern.
Inhalte
Steckbrief zum Holzapfel
Holzapfel (Malus sylvestris) | |
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Wuchshöhe: | 200-600 cm |
Wuchsbreite: | 200 – 400 cm |
Standort: | Sonne bis Halbschatten |
Boden: | anspruchslos, nährstoffreich, Kalk liebend |
Blütezeit: | April – Mai |
Verwendung: | Hecken, Solitär, Insekten- und Vogelweide |
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Herkunft
Der Holzapfel ist ein kleiner Wildapfel. Die Pflanze zählt zur Gattung der Rosengewächse. Einst waren die Gewächse zwischen Europa und Vorderasien weit verbreitet. Heute sind die Bestände des Krabapfels, wie der Holzapfel auch genannt wird, stark zurückgegangen. Deutschlandweit existieren nur noch wenige tausend wild wachsende Exemplare.
Übrigens: Ist man bisher davon ausgegangen, dass die im Supermarkt verkäuflichen Kulturäpfel vom Holzapfel abstammen, wird aktuell auch in Betracht gezogen,dass der Asiatische Wildapfel Vorläufer sein kann.
Der Wildapfel im Fokus
Seinen Namen bekam der Holzapfel aufgrund der holzigen Beschaffenheit des Fruchtfleisches. Der hohe Anteil an Gerbsäure lässt den Holzapfel zudem herb und sauer schmecken.
Auch optisch ist der Holzapfel alles andere als ein Blickfang. Die Wildäpfel wirken leicht schrumpelig und werden gerade einmal zwei bis vier Zentimeter groß. Ab September können die gelbgrünen Miniäpfel geerntet und zu Apfelmus oder Gelee verarbeitet werden.
Den passenden Standort finden
Der Holzapfel möchte nicht im Schatten anderer Gewächse gedeihen. Daher ist auf eine mögliche Alleinstellung zu achten. In der freien Natur kommt der Großstrauch an feuchten Waldrändern, in Hecken oder in Flussauen vor.
Bevorzugt wird ein heller Standort in Sonne bis Halbschatten. Wind und Regen können den robusten Gewächsen nichts anhaben. Die Wurzeln bilden recht weitläufige Systeme aus. Auch die Wuchshöhe sollte beachtet werden. Holzäpfel werden zwischen drei und fünf Meter hoch.
Das ideale Substrat auswählen
Als Wildgehölz stellt der Holzapfel keine besonderen Bodenansprüche. Trockenheit wie auch Staunässe sollten vermieden werden. Von Vorteil ist ein frischer und tiefgründiger Boden, welcher die Flüssigkeit gut abfließen lässt.
Ein nährstoffreiches Substrat mit einem hohen Sand- und Lehmanteil wird bevorzugt. Besitzt der Boden einen hohen Anteil an Stickstoff, ist dies weniger förderlich.
Den Wildapfel pflanzen – Schritt für Schritt
Containerpflanzen dürfen an jedem frostfreien Tag in die Erde. Die beste Pflanzzeit für den Holzapfel ist allerdings der Herbst.
Bei der Pflanzung kann wie folgt vorgegangen werden:
- Standort auswählen
- Boden auflockern und vorbereiten
- Wurzelballen des Holzapfels in ein Gefäß mit Wasser stellen
- Pflanzloch in doppelter Größe des Wurzelballens ausheben
- Substrat mit Kompost oder anderem organischen Dünger anreichern
- Pflanze in das ausgehobene Loch setzen
- Substrat auffüllen
- Substrat gut andrücken
- Holzapfelbaum gut angießen
Abhängig vom Standort kann die Befestigung des jungen Baumes an einem Pfahl sinnvoll sein. Wird Rindenmulch auf dem Boden um die Pflanze verteilt, ist diese gut vor Unkräutern und Konkurrenz-Pflanzen geschützt.
Holzapfelbaum pflegen
Verliert der Holzapfel Blätter und Früchte, fehlt es ihm an Feuchtigkeit. Jungpflanzen sollten regelmäßig gegossen werden. In den Sommermonaten ist auch bei älteren Bäumen eine wöchentliche Wassergabe ratsam.
Gedüngt wird der Holzapfel bis zum Frühsommer, bevorzugt mit Kompost.
Holzapfel schneiden
Ein Rückschnitt im Frühling regt die Verzweigung an. Bei Alleinstellung sollten Sie wenig eingreifen. Die Bäume bilden dann eine attraktive, natürliche Krone aus. Wer die Pflanze als Hecke ziehen möchte, muss den Holzapfel regelmäßig in Form schneiden. Pflanzenkenner dürfen sich bei Kübelpflanzen auch an der Bonsai-Zucht versuchen.
Holzapfel vermehren
Am einfachsten gelingt die Vermehrung durch die Aussaat. Die Samen sind Kaltkeimer und können daher im Herbst in Töpfe oder direkt ins Freiland gebracht werden. Halten Sie den Samen leicht feucht, setzt die Keimung zuverlässig im nächsten Frühling ein.
Krankheiten und Schädlinge
Die robusten Pflanzen sollten vor Wildverbiss geschützt werden. Gelegentlich werden Apfelschorf oder der meldepflichtige Feuerbrand beobachtet.