Möchten Sie etwas für den Tierschutz tun? Diesen können Sie mit einer Vogelschutzhecke ganz prima in die Gartengestaltung integrieren.

Vogelschutzhecke
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Steht die Heckenpflanzung an, lohnt das Umdenken. Nicht nur immergrüne Lebensbäume sind geeignet, einen Sichtschutz zum Nachbarn herzustellen. Wie wäre es stattdessen mit einer Wildhecke, blütenreich und bunt. Bald wird Leben in Ihren Garten einziehen, denn eine Vogelschutzhecke stellt für zahlreiche heimische Tierarten einen wichtigen Lebensraum dar.

Warum sollte ich eine Vogelschutzhecke anlegen?

Mit einer Vogelschutzhecke bringen Sie Abwechslung in den Garten und tun der Umwelt einen Gefallen. Diese Hecken sind bunt und facettenreich. Mit ihren Beeren und Früchten stellt die Vogelschutzhecke einen farbenfrohen Blickfang im herbstlichen Garten dar. Die Vögel nehmen das Areal dankbar an und stärken sich für den nahen Winter.

Wir haben Ihnen die Vorteile von Vogelschutzhecken nachfolgend zusammengetragen:

  • Unterschlupf für Vögel
  • Nahrungsquelle für Vögel
  • Zufluchtsort für Vögel im Winter
  • wird auch von Kleinsäugern wie Eichhörnchen und Igel aufgesucht
  • Schutz für Insekten und Larven (Nahrungsquelle für Vögel)
  • Verwendung als Nistplatz
  • kaum Pflegeaufwand
  • facettenreicher Blickfang

Welche Pflanzen eignen sich für eine Vogelschutzhecke?

Im Prinzip haben Sie die Wahl aus allen heimischen Sträuchern, die eine Nahrungsquelle für Vögel bieten können. Übliche Heckenpflanzen wie Kirschlorbeer oder Koniferen sind dagegen nicht geeignet. Diese Pflanzen erfüllen lediglich eine Schutzfunktion und stellen keine Nahrung bereit.

Folgende Pflanzen lassen sich in eine Vogelschutzhecke integrieren:

Pflanzenart Farbe Blüte / Früchte Standortansprüche
Kornelkirsche Gelb / Rot Sonne bis Halbschatten
Gold-Johannisbeere Gelb / Schwarz Sonne bis Schatten
Apfelbeere Weiß / Schwarz Sonne
Kupfer-Felsenbirne Weiß / Blau-Schwarz Sonne bis Halbschatten
Schlehe Weiß / Blau Sonne bis Halbschatten
Vogelbeere Gelb / Orange Sonne bis Halbschatten
Hechtrose Rosa / Rot Sonne

Bei den Vögeln liegt die Eberesche mit ihren Vogelbeeren ganz vorn auf der Beliebtheitsskala. Mehr als 60 heimische Vögel werden von den Früchten angezogen. Weiterhin laben sich Vögel bevorzugt an Blutrotem Hartriegel und Holunder.

Wird bei der Pflanzung auf die Reifezeiten der Pflanzen geachtet, kann eine Vogelschutzhecke entstehen, welche bereits ab dem Sommer Vögel zum Naschen in den Garten einlädt.

Wie wird eine Vogelschutzhecke angelegt?

Der beste Zeitpunkt, um sein Vorhaben in die Tat umzusetzen, sind die Monate Oktober und November. Auch im Februar oder März kann angepflanzt werden. Allerdings sollte kein Frost herrschen. Die niederschlagsreichen Monate sorgen in der Regel dafür, dass die Sträucher gut anwachsen.

Tipp: Überlegen Sie sich vorab, welche Pflanzen die Hecke bilden sollen und zeichnen sich einen entsprechenden Pflanzplan. Wir geben Ihnen diesbezüglich im Folgenden noch ein Beispiel.

Boden für die Vogelschutzhecke vorbereiten

Zunächst wird der Boden für die Pflanzung vorbereitet. Das Substrat muss auf der gewünschten Fläche tiefgründig umgegraben und gelockert werden. Um die Bodenqualität zu verbessern, können Humus oder Hornspäne eingearbeitet werden.

Ist der Boden dicht und lehmig, kann die Beimischung von Sand für eine Auflockerung sorgen. Die Durchlässigkeit des Bodens ist wichtig, damit Gieß- und Regenwasser gut ablaufen können und keine Staunässe entsteht.

Pflanzen für die Vogelschutzhecke setzen und pflegen

Vogelschutzhecke anlegen
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Für jede Staude wird separat ein Pflanzloch ausgehoben. Dies sollte die doppelte Größe des Wurzelballens besitzen. Bei der Pflanzung sollten die Wurzeln der Sträucher kontrolliert werden. Beschädigte Pflanzenteile entfernen Sie großzügig. Einige Stauden werden in sogenannten Ballentüchern verkauft. Da das Material verrottet, können die Pflanzen mitsamt den Tüchern in den Boden.

Nach der Pflanzung wird die Erde gut angedrückt und Sie wässern die Pflanzen. Übermäßiges Gießen ist zu vermeiden, damit keine Staunässe entsteht. Am besten ziehen Sie eine Gießrinne um die Sträucher, damit das Wasser die Pflanzen gezielt erreichen kann.

Bis etwa vier Wochen nach der Pflanzung wird die Vogelschutzhecke regelmäßig gegossen. Der Boden sollte während dieser Zeit nicht austrocknen.

Pflanzplan für Vogelschutzhecken im Detail

Um eine möglichst dichte Hecke zu gestalten, sollten die Pflanzen versetzt zueinander gesetzt werden. Bei hohen Sträuchern ist ein Pflanzabstand von einem Meter üblich. Bei kleineren Sträuchern sind 70 Zentimeter ausreichend. Bei einer zweireihigen Hecke ist mit einer Breite von zwei Metern zu kalkulieren, schließlich sollen sich die Pflanzen nicht gegenseitig erdrücken.

Die Länge können Sie ganz individuell gestalten. Das folgende Beispiel orientiert sich an einer Länge von zehn Metern. Steht Ihnen eine größere Fläche zur Verfügung, können Sie diesen Pflanzplan quasi beliebig aneinanderreihen.

Die hintere Reihe bepflanzen Sie wie folgt:

  • Schneeball (Blütezeit Mai bis Juni)
  • Kornelkirsche (Blütezeit Februar bis März)
  • Schwarzer Holunder (Blütezeit Juni bis Juli)
  • Eingriffeliger Weißdorn (Blütezeit Mai bis Juni)
  • Kupfer-Felsenbirne (Blütezeit April)
  • Pfaffenhütchen (Blütezeit Mai bis Juni)

Für die vordere Heckenreihe eignen sich folgende Pflanzen:

  • Gold-Johannisbeere (Blütezeit April bis Mai)
  • Hechtrose (Blütezeit Juni bis Juli)
  • Gewöhnliche Heckenkirsche (Blütezeit Mai bis Juni)
  • Berberitze (Blütezeit Mai)
  • Apfelbeere (Blütezeit Mai)
  • Zierquitte (Blütezeit März bis April)
Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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