Der Schneeball bereichert jeden Garten durch seine wunderschöne Blütenpracht. Mit der richtigen Pflege haben Sie lange Freude an dem winterharten Strauch.

Der Schneeball (Viburnum opulus) ist eine der beliebtesten Heckenpflanzen in unseren Gärten. Obwohl sich die an Schneebälle erinnernden Blüten im Frühsommer zeigen, ist die immergrüne Pflanze ganzjährig eine Bereicherung. Aus den Blüten bilden sich kleine rote Beeren, welche im heimischen Garten für hübsche Kontraste sorgen.





Besonderheiten des Schneeballs

Der Schneeball wächst recht schnell zu einem stattlichen Strauch heran. Die jährliche Wuchshöhe beträgt etwa 40 Zentimeter. Ein Schneeballstrauch kann bis zu vier Meter hoch wachsen und etwa 2,5 Meter in die Breite gehen. Dies sollte bei der Pflanzung beachtet werden.

Die weißen kugelförmigen Blüten sind nicht nur optisch ein Hingucker, sie besitzen auch einen angenehm betörenden Duft. Im Herbst fällt die orange-rote Blattfärbung ins Auge und die Vögel laben sich an den Beeren, welche für uns Menschen allerdings giftig sind.

Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
Wuchsgeschwindigkeit:15 – 40 cm im Jahr
Wuchshöhe:150 – 400 cm
Wuchsbreite:150 – 300 cm
Wurzelsystem:Flachwurzler
Standort:Sonne bis Schatten
Boden:durchlässiger, lehmig humoser Boden, frisch-feucht, gerne kalkhaltig
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Vorsicht, giftig!

In rohem Zustand sind fast alle Pflanzenteile des Schneeballs giftig. Der Pflanzensaft darf nicht mit den Schleimhäuten in Kontakt kommen oder in offene Wunden gelangen. Tragen Sie bei der Gartenarbeit daher Handschuhe.

Im Spätsommer erscheinen die roten Beerenfrüchte. Reife Früchte können verzehrt werden. In unreifen Früchten sind giftige Glykoside enthalten. Diese Giftstoffe kommen auch in den Blättern und in der Rinde des Schneeballs vor.

Einige beliebte Schneeball Sorten

Kissen-Schneeball (Viburnum Davidii)
Der "Kissen-Schneeball" wird lediglich bis zu einem halben Meter hoch. Er eignet sich sehr gut für die Gruppenpflanzung und besitzt hübsche hellrosa Blüten. - © EMFA16 / stock.adobe.com

Osterschneeball (Viburnum X Burkwoodii)
Der "Osterschneeball" kann bis zu drei Meter an Höhe und Wuchsbreite erreichen. Die kleinen Blüten besitzen einen an Vanille erinnernden Duft. - © Ruckszio / stock.adobe.com

Immergrüne Zungenschneeball (Viburnum Rhytidophyllum)
Der "Immergrüne Zungenschneeball" besitzt auffallend große weiße Blüten und kann auch im Schatten gedeihen. - © gratysanna / stock.adobe.com

Schneeball pflanzen

Passenden Standort finden

Der Gemeine Schneeball wird im Volksmund auch gern „Wasserschneeball“ genannt. Dies ist ein Hinweis auf die Vorliebe der Pflanze für einen möglichst feuchten Standort. Ein sonniger Stand verspricht schnelles Wachstum und üppige Blüte.

Auch im Halbschatten ist die Kultivierung möglich. Einige Stunden täglich sollte die Pflanze jedoch Sonnenschein abbekommen. Einen zu schattigen Standplatz quittiert der Schnellball mit dem Abwerfen der Blüten. Zu wenig Sonne wirkt sich negativ auf die Wuchsleistung aus und schwächt die Pflanze allgemein.

Ideales Substrat auswählen

In einem feuchten und tiefgründigen Boden wird der Schneeball bestens gedeihen. Trockene und nährstoffarme Böden können durch die Beigabe von Kies, Humus und Lehm aufgearbeitet werden.

Tipp: Regelmäßiges Mulchen macht den Boden durchlässiger und stellt den Transport von Feuchtigkeit und Nährstoffen zu den Wurzeln sicher.

Auch bei der Pflanzung im Kübel ist der Schneeball auf ein nährstoffreiches und durchlässiges Substrat angewiesen.

Pflanzanleitung

  1. Standort auswählen
  2. Boden säubern und ggf. aufarbeiten
  3. Pflanzabstand beachten
  4. Pflanze wässern
  5. Pflanzloch ausheben
  1. Pflanze einsetzen
  2. Substrat auffüllen
  3. Erde andrücken
  4. Pflanze reichlich angießen

❀ Pflanzzeit

Schneeball pflanzen
Sträucher vorzugsweise im Frühling pflanzen – © M.Dörr & M.Frommherz / stock.adobe.com

Die ideale Pflanzzeit für den Schneeball ist der Frühling. Dann bleibt der Pflanze genügend Zeit, um sich bis zum Winter ausreichend zu entwickeln und ein stabiles Wurzelsystem auszubilden, welches die Aufnahme von Flüssigkeit und Nährstoffen aus dem Boden ermöglicht.

❀ Platzbedarf

Am gewählten Standort sollte kein Platzmangel herrschen. Wie bereits erwähnt, wächst der Schneeball recht schnell auch in die Breite.

➙ Pflanzabstand für die Einzelpflanzung: zwei bis drei Meter
➙ Pflanzabstand für die Heckenpflanzung: ein halber Meter

❀ Pflanze vorbereiten

Vor der Pflanzung sollte der Schnellball einen Tag lang gewässert werden, damit sich die Wurzeln mit Feuchtigkeit vollsaugen können. Das Pflanzloch ist mindestens in doppelter Breite des Wurzelballens auszuheben.

❀ Boden vorbereiten

Magerer Boden ist mit Humus zu versehen. Zu dichte Böden werden durch die Zugabe von Sand und Kies durchlässiger.

❀ Pflanzung vornehmen

Die Pflanze wird bis zum oberen Wurzelhals in das vorbereitete Pflanzloch eingesetzt. Anschließend wird das Pflanzloch mit dem Aushub aufgefüllt und das Substrat leicht festgedrückt. Nach der Pflanzung ist der Schnellball ausreichend mit Feuchtigkeit zu versorgen.

Pflanzung im Kübel

Der Schneeball kann auch im Kübel kultiviert werden. Da es sich um eine schnell wachsende Pflanze handelt, ist das Pflanzgefäß in ausreichender Größe zu wählen. Bevor Sie das Substrat einfüllen, legen Sie auf dem Gefäßboden eine Drainage aus Tonscherben oder Kies an. Dies schützt die Pflanze vor Staunässe.

Schneeball pflegen

Schneeball pflegen
© kvdkz / stock.adobe.com

Schnellball richtig gießen

Sträucher werden im Garten bei der Bewässerung gern vernachlässigt oder auch komplett vergessen. Dies sollte mit dem Schnellball nicht geschehen. Im Sommer muss die Pflanze regelmäßig gegossen werden. Nach der Pflanzung ist der Wasserbedarf besonders hoch.

Der Schneeball verträgt weder anhaltende Trockenheit noch Staunässe. Älteren Pflanzen bekommt eher sporadisches Gießen besser als jungen Sträuchern. Dennoch werden sich weniger Blüten zeigen und der Wuchs wird eher dürftiger ausfallen.

Gegossen wird der Schneeball, wenn die oberste Erdschicht angetrocknet erscheint. Auch im Winter ist darauf zu achten, dass der Wurzelballen nicht austrocknet. Gießen Sie daher an frostfreien Tagen die Pflanze mit lauwarmem Wasser.

Schneeball richtig düngen

Im Freiland kultivierte Sträucher kommen mit einer Gabe Kompost oder Hornspänen im Frühling aus.

Tipp: Auch Kaffeesatz als Dünger wird gut vertragen.

Wird das Erdreich um die Pflanze mit Rindenmulch abgedeckt, kann der Wuchs von Unkraut eingedämmt werden und die Pflanzen werden gleichzeitig mit wichtigen Nährstoffen versorgt.

Schneeball schneiden

Schneeball
© Alis Photo / stock.adobe.com

Da er sehr schnell wächst, sollten Sie Ihren Schneeball regelmäßig schneiden. Der Rückschnitt kann im Frühsommer, nach der Blüte, erfolgen. Im Juni kann auch ausgelichtet werden. Schneiden Sie die alten Zweige großzügig zurück, um den Wuchs neuer Triebe anzuregen.

Überblick über wichtige Pflanz- und Pflegetipps

TätigkeitErläuterung
Standort auswählen• sonnig
• warm
• feucht
Substrat vorbereiten• feucht
• durchlässig
• nährstoffreich
Pflanzung vornehmen• Pflanzabstand einhalten
• Pflanze vorab wässern
• nach der Pflanzung gut angießen
Gießen• nach der Pflanzung reichlich gießen
• ältere Pflanzen sporadisch bewässern
• nicht austrocknen lassen
Düngen• im Frühling mit Naturdünger versorgen
• gelegentlich mulchen
Schneiden• Rückschnitt im Frühsommer
• Auslichten im Juni

Schneeball vermehren

Der Schnellball kann durch Stecklinge und durch Wurzelausläufer vermehrt werden.

Vermehrung durch Stecklinge

Stecklinge vom Schneeball werden im Herbst geschnitten. Hierfür wählen Sie circa zehn Zentimeter lange Triebe aus. Die Blätter im unteren Bereich des Triebes werden entfernt. Anschließend kann der Steckling in ein Pflanzgefäß mit magerer Erde gesteckt werden.

An einem hellen, aber nicht vollsonnigen Standort erfolgt die Wurzelbildung binnen einiger Wochen. Die ideale Temperatur liegt bei 20 Grad. Das Pflanzgefäß wird gleichmäßig feucht gehalten. Zeigen sich neue Triebe und Blattspitzen, kann von einer geglückten Vermehrung ausgegangen werden.

Tipp: Nicht aus jedem Steckling wird eine neue Pflanze. Schneiden Sie daher mehrere Stecklinge.

Vermehrung durch Wurzelausläufer

Der Gewöhnliche Schneeball und einige weitere Arten bilden zahlreiche Wurzelausläufer. Diese Ausläufer können im Frühling abgeschnitten und an einem neuen Pflanzplatz wieder in die Erde gebracht werden.

Die Wurzelabschnitte müssen ausreichend feucht gehalten werden, damit sich ein neuer Schneeballstrauch daraus entwickeln kann. Wer die Anzuchtzeit verkürzen möchte, kann den Boden rund um die Mutterpflanze absuchen. Nicht selten sind dort bereits aus Wurzelausläufern entstandene Jungpflanzen zu finden.

Belassen Sie diese noch eine Weile im Boden und verpflanzen die kräftigen Pflanzen nach einigen Wochen an ihren neuen Standort.

Krankheiten und Schädlinge am Schneeball erkennen

Schneeballblattkäfer
Schneeballblattkäfer – © Martina / stock.adobe.com

Der Schneeball ist ein recht robustes Gewächs. Krankheiten und Schädlinge sind selten. In einigen Regionen Deutschlands treten vermehrt die schwarze Schneeballblattlaus und die schwarze Bohnenblattlaus auf. Die Folge sind Blattverformungen und eine ausbleibende Blüte.

Zeigen sich knotenförmige Verdickungen an den Blättern, ist der Schnellball von Gallmilben befallen. Massive Schäden am Strauch kann der Schneeballblattkäfer hinterlassen. Die Larven deformieren die Blätter, bis lediglich ein Skelett übrigbleibt. Es wird dann von einem Skelettierfraß gesprochen.

Pflegefehler zu vermeiden, ist die beste Vorbeugung gegen Krankheiten und Schädlingsbefall. Das vorbeugende Spritzen mit Ackerschachtelhalmbrühe stärkt die Pflanze und macht sie widerstandsfähiger gegenüber Schädlingen.

Schneeball überwintern

Die meisten Sorten des Schneeballs sind winterhart. Es ist ausreichend, eine Schicht aus Reisig, Kompost oder Rindenmulch aufzutragen, um den Boden nicht austrocknen zu lassen.

Wird der Schneeball im Kübel kultiviert, ist für die Pflanze ein geeignetes Winterquartier im Haus zu finden. Die Pflanzen sollten hell und bei etwa zehn Grad überwintern. Der Schneeball darf währenddessen nicht austrocknen.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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