Wenn erst einmal der richtige Standort für die japanische Sicheltanne gefunden ist, kann das schnell wachsende Nadelgehölz Gärtnern viel Freude bereiten.

Japanische Sicheltanne pflanzen
Junge Zapfen der Japanischen Sicheltanne. © ChrWeiss – Fotolia.com

Nadelbäume liefern zwar keine Blütenpracht und locken auch keine Insekten an, dafür sind sie das ganze Jahr über grün und spenden eine Menge Schatten. Auch als Sichtschutz eignen sich ausgewachsene Nadelbäume ideal, weshalb sie von vielen Gärtnern mit großen Grundstücken als Abwechslung zur üblichen Hecke eingesetzt werden. Die Japanische Sicheltanne erfreut viele Liebhaber eher besonderer Stücke – und wird häufig auch zu einem Bonsai herangezogen. Die zu den Sumpfzypressengewächsen gehörende Japanische Sicheltanne – auch Cryptomeria Japonica genannt – stammt aus Japan und Südchina, wächst aber auch in Europa künstlich angepflanzt besonders schön heran. Wie man sie richtig pflanzt und was man vorher über sie wissen muss, möchten wir nachfolgend erläutern.

Japanische Sicheltanne – Merkmale

Die in Japan und Südchina heimische Sicheltanne Cryptomeria Japonica gehört zu den weit verbreitetsten Waldbewohnern Japans und wächst sehr zügig. Der schlanke Nadelbaum wird in Japan vor allem zur Gewinnung von Holz genutzt und weist eine rötliche Borke auf, die sehr faserig wirkt. In Europa kann eine Japanische Sicheltanne um die 20 Meter Höhe erreichen. Die Krone, die mit der Zeit ausladend wird, schlägt mit bis zu neun Metern Breite zu Buche. Praktisch ist, dass die Japanische Sicheltanne fast resistent gegen die meisten Krankheiten oder auch Schädlinge ist, mit denen es Waldbäume zu tun haben können – so spart man sich bei der späteren Pflege viel Mühe und Zeit. Schon im ersten Lebensjahr kann eine japanische Sicheltanne aus weiblichen Blüten bis zu drei Zentimeter lange Zapfen tragen, die die typische Kegelform mitbringen und im Herbst auftreten.

Japanische Sicheltanne pflanzen – was man zum Nadelbaum-Setzen wissen muss

Um die Japanische Sicheltanne pflanzen zu können, muss man zunächst einiges zu Standort und Boden wissen, den sie für ein gutes Wachstum benötigt und bevorzugt. Am besten bekommt der Japanischen Sicheltanne ein feuchtes Klima und möglichst milde Temperaturen im Winter. Gleichzeitig ist ein möglichst geschützter Standort für die Japanische Sicheltanne ideal, der aber ruhig sonnendurchflutet sein darf.

❶ Bodenbeschaffenheit

Was den Boden angeht, sollte die Japanische Sicheltanne in einem feuchten Boden wurzeln können, der kalkarm ist. Humushaltige Erde ist für diesen Nadelbaum ideal. Auch zu beachten ist, dass sich die Japanische Sicheltanne bei sehr nährstoffreichen Böden nicht sehr tief und stark verwurzelt – wodurch sie bei Sturm leicht umgeworfen oder beschädigt werden kann. Ein eher nährstoffarmer Boden bringt die japanische Sicheltanne dazu, sich tiefer zu verwurzeln um die Nährstoffe zu erreichen – und damit auch einen stabileren Stand zu erhalten.

❷ Passender Standort mit besten Bedingungen

Hat man einen Ort im Garten oder auf dem Grundstück gefunden, der jene Eigenschaften liefert, die der japanische Nadelbaum benötigt, gilt es, den genauen Pflanzort zu bestimmen und vorzubereiten. Man sollte vor allem den Platzbedarf der Nadeltanne beachten, die je nach Unterart bis zu 20 Meter hoch und neun Meter breit werden kann. Deshalb ist es wichtig, dass Sie einen Abstand von mindestens zehn Metern zu anderen Bäumen und Gewächsen einhalten. Bedenken Sie auch Gehwege oder Terrassen, die sich in der Nähe befinden und auch Hausmauern. Die Wurzeln könnten diese beschädigen, wenn nicht ein Abstand von mindestens acht Metern einberechnet wird.

❸ Japanische Sicheltanne einpflanzen

Bereitet man den Boden auf das Pflanzen vor, gilt es, ein Pflanzloch auszuheben, das mindestens einen Meter breit ist und doppelt so lang wie der Wurzelballen der Jungpflanze. Die humushaltige, aber nährstoffarme Erde des Gartens oder Spezialerde kann benutzt werden, um das Pflanzloch nach dem Setzen wieder aufzufüllen und den Baum festzustampfen. Ein Düngen nach dem Pflanzen oder überhaupt sollte vermieden werden, da dies die Wurzeln angreifbarer macht und sie so nicht so tief wachsen, wie es für einen stabilen Stand bei Wind und Wetter notwendig ist.

Die ersten Jahre der jungen Japanischen Sicheltanne im Garten sind die wichtigsten, da die jungen Nadelbäume noch nicht ganz frostsicher sind. Man sollte also gut darauf achten, diese zum Überwintern vorzubereiten: Etwa mit Hilfe von Laub oder Tannenzweigen auf dem Wurzelbereich und am Stamm, sowie Vlies am Boden und um die Krone herum. Ist der Niederschlag nach dem Pflanzen und im Winter gering, sollte auf reichlich Wasser durch Gießen geachtet werden, da der Nadelbaum es eher feucht mag. Der beste Zeitpunkt zum Pflanzen der Japanischen Sicheltanne ist übrigens der Frühling, damit diese noch ausreichend tief verwurzeln kann, um die Erdwärme im Winter zu nutzen und nicht zu erfrieren. Wer die Japanische Sicheltanne als Bonsai halten möchte, sollte diese zum Überwintern in einen kühlen, aber frostgeschützten Raum bringen und zusätzlich durch Vlies schützen.

VorteileNachteile
benötigt keine nährstoffreichen Bödenbenötigt ausreichend Abstand
muss nicht gedüngt werdenmuss sehr feucht gehalten werden
wächst sehr schnell, kann gut als Sichtschutz oder Schattenspender genutzt werdenbenötigt Hilfe beim Überwintern, da junge Pflanzen nicht sehr frostsicher sind
keine besondere Erde notwendig, wenn der Boden humushaltig istkann bei nicht ausreichend tiefer Verwurzelung schnell durch Wind und Wetter umgestoßen werden
kein grüner Daumen oder Expertenwissen notwendig 

Zusammenfassung

Zur Sicherheit und zum einfacheren Merken hier noch einmal alle Merkmale, die man beim Pflanzen der Japanischen Sicheltanne beachten sollte:

  • Sicheltanne benötigt viel Platz
  • ein sonniger, aber niederschlagsreicher Ort wird bevorzugt
  • nährstoff- und kalkarmer Boden sind ideal, um den Nadelbaum tief zu verwurzeln
  • in den ersten Wintern mit Vlies, Laub und Tannenzweigen vor der Kälte und Wintersonne schützen
  • nicht düngen oder nährstoffreiche Erde zufügen, da dies die Stabilität minimiert

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Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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