Die Japanische Sicheltanne wächst schnell und kann ganz einfach vermehrt werden. So kann sie als Hecke einen idealen Sichtschutz in Ihrem Garten bieten.

Japanische Sicheltanne vermehren
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Wenn es um Nadelbäume geht, sind viele Gärtner geradezu aus dem Häuschen. Denn diese lassen sich nicht nur einfach heranziehen und pflegen, sondern bieten auch zahlreiche Vorteile. So bieten sie einen guten Sichtschutz, der sehr schnell entsteht, da die Nadelbäume schnell wachsen. Gleichzeitig lassen sich Nadelbäume zu einer bestimmten Form bringen, also nach Belieben ausdünnen, damit sie einen schönen Wuchs erhalten. Wer nach etwas Besonderem sucht, greift oft zur Japanischen Sicheltanne (Cryptomeria Japonica), die ursprünglich aus China und Japan stammt. Schließlich stellt sie in Europa eine nicht sehr häufig gesehene, aber edle und ansehnliche Alternative zum typischen Nadelbaum dar – und überzeugt zudem mit einem sehr schönen Holz, das einen leichten Rotstich mitbringt.

Warum Japanische Sicheltanne vermehren?

Sicheltannen japanischer Art bevorzugen es, etwas geschützter und in Gruppen angesiedelt zu sein. Gleichzeitig liefern sie richtig geformt einen ultimativen Blickschutz, können als eine Art Hecke fungieren und spenden an heißen Tagen eine Menge Schatten. Wer also genug Platz zur Verfügung hat und sich an der Optik des japanischen Nadelbaumes erfreut, kann diesen nach Belieben vermehren und anpflanzen. Es gibt jedoch einen weiteren Grund, der für die schöne Tanne spricht: Ihr Holz ist als Bauholz sehr beliebt und wird auch wegen der rötlichen Färbung gerne gekauft. Eine ebenso positive Eigenschaft der Japanischen Sicheltanne ist, dass diese sehr schnell wächst – müssen also Lücken im Garten geschlossen werden oder ist ein alter Baum abgestorben und entfernt worden, schafft die Japanische Sicheltanne eine ansprechende Abhilfe. Das große Plus des Baumes: Er kann auch als Bonsai gerne verwendet werden und sieht in Miniaturform besonders schön aus. Dass das Vermehren des japanischen Nadelbaumes sehr einfach ist, spricht ebenfalls dafür, den Vorgang einmal selbst auszuprobieren – selbst, wenn die Ableger dann nur verschenkt werden sollten.

Vorteile Nachteile
wächst besonders schnell muss stets feucht gehalten werden
ist sehr einfach zu vermehren, sodass kein Nachkauf notwendig wird Krone sollte auch im Winter vor Sonne geschützt werden, wenn möglich
hat keine allzu schwierigen Ansprüche Jungpflanzen müssen beim Überwintern geschützt werden
liefert Sichtschutz und Schatten
bietet eine angenehme Optik, die sich von europäischen Tannen etwas unterscheidet
liefert ein ansprechendes rotbraunes Holz
überwintert bei entsprechendem Alter ohne Schutzmaßnahmen
benötigt kaum Dünger

Vermehren mit Stecklingen

Wer eine zweite Japanische Sicheltanne heranziehen möchte, dem ist der Weg über Stecklinge zu empfehlen. Hierbei sind nämlich schnellere und erfolgreichere Ergebnisse zu erwarten, als bei der Aussaat. Auf diesem Wege lassen sich außerdem auch Bonsais schaffen, die nach und nach mit etwas Geduld und Pflege zur Perfektion in Miniaturgröße heranwachsen.

Stecklinge gewinnen

Am besten sollte man die Stecklinge am Ende des Herbstes vom Baum trennen, wobei eine Größe von 15 bis 20 cm ideal ist. Zu beachten ist beim Abschneiden, dass eine möglichst scharfe Astschere benutzt wird, um die Schnittwunde so glatt und klein wie möglich zu halten – gleichzeitig sollte die Schnittwunde schräg gehalten werden, damit Wasser bei Regen gut abfließen kann und der Rest des Triebes nicht fault.

Stecklinge vorbereiten und setzen

Die abgeschnittenen Stecklinge müssen nun an ihrem unteren Part von den Tannenadeln befreit werden. Dabei sollte man aber behutsam vorgehen, damit die Rinde nicht beschädigt wird und sich keine Schnittwunden vorfinden lassen, die durch Keime und Schäden an dem Trieb das Anzüchten verhindern könnten. Nun benötigt man einen ausreichend großen Blumentopf, den es mit humushaltiger, aber nährstoffarmer Erde zu befüllen gilt. In diese werden die Stecklinge hineingesteckt – etwa so tief, dass sie zur Hälfte bedeckt sind. Eine Frischhaltefolie über dem Blumentopf hilft dabei, die Auswurzelung des Triebes zu beschleunigen und begünstigen.

Stecklinge pflegen

Der Blumentopf mit dem Steckling oder mehreren Stecklingen sollte bestenfalls an einem frostgeschützten Platz mit viel Licht aufgestellt werden – so können sie überwintern und anwurzeln. Dafür benötigen sie aber eine regelmäßige Wasserzufuhr, denn die Erde muss stets feucht gehalten werden. Damit kein Schimmel entsteht oder der Steckling zu faulen beginnt, sollte die Frischhaltefolie spätestens alle zwei Tage gelüftet und gegebenenfalls gewechselt werden, um Keime zu minimieren. Haben die Ableger schon Wurzeln geschlagen, sollten sie (falls nicht bereits von Anfang an geschehen) voneinander getrennt werden und in eigene Blumentöpfe kommen – sonst verwickeln sich ihre Wurzeln miteinander, sodass sie später kaum trennbar sind, ohne das Wurzelwerk zu beschädigen.

Vermehren über Aussaat

Sie können die Japanische Sicheltanne auch über die Aussaat von Samen vermehren. Wenn Sie bereits ein Exemplar zuhause haben, können Sie diese aus den Tannenzapfen gewinnen. Sie können aber auch gekaufte Samen verwenden.

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Sie sollten sich darüber im Klaren sein, dass die Vermehrung über eine Aussaat eine Menge Zeit in Anspruch nimmt und man viel Geduld und Zeit braucht, um sich um die Keimlinge zu kümmern. Es kann Jahre dauern, bis sich ein einigermaßen robustes junges Bäumchen entwickelt hat, das in den Garten gesetzt werden und dort auch erfolgreich überwintern kann.

Bei der Vermehrung durch Aussaat können Sie mit einem Frühbeetkasten und Frischhaltefolie arbeiten, um das Sprießen der Keimlinge zu beschleunigen. Ein leicht sonniger, mittelwarmer Platz ist hierfür ideal. Achten Sie darauf, dass die Erde der Keimlinge – bestenfalls humushaltig und etwas mit Nährstoffen angereichert – immer feucht gehalten wird. Staunässe ist zu vermeiden, ebenso wie die Schimmelbildung durch unzureichendes Belüften. Auch bei diesem Weg sollte die Frischhaltefolie oft gelüftet und gewechselt werden. Sind die Keimlinge groß genug, dürfen sie in einen großen Blumentopf umsiedeln. Wie bereits erwähnt, dauert es allerdings Jahre, bis aus den kleinen zarten Pflänzchen Jungbäume werden, die den europäischen Witterungen im Garten auch wirklich standhalten.

Zusammenfassung

Es schadet nicht, noch einmal alle Stichpunkte zu verinnerlichen, bevor man mit dem eigentlichen Vermehren der Japanischen Sicheltanne beginnt – sonst vergisst man den ein oder anderen wichtigen Punkt, der den Erfolg der Aktion sichern könnte. Hier also alle Vorgehensweisen einmal kurz gefasst:

Vermehrung durch Stecklinge

» beim Vermehren über Stecklinge mindestens 15 bis 20 cm lange Triebe vom Baum schneiden – dabei auf schräge Schnitte achten
» den unteren Teil der Stecklinge von den Nadeln befreien – dabei Beschädigungen der Rinde unbedingt vermeiden
» den Steckling in nährstoffarme Anzuchterde setzen und feucht halten
» bestenfalls mit Frischhaltefolie abdecken, die es zu lüften gilt
» heller, frostgeschützer Ort zum Überwintern
» bei ausreichender Auswurzelung in einzelne Töpfe umsetzen

Vermehrung durch Samen

» bei Vermehrung durch Samen einen Frühbeetkasten mit Anzuchterde und Nährstoffen anbieten
» Samen und Keimlinge stets feucht halten, aber Staunässe verhindern
» Keimlinge später trennen und einzeln umtopfen
» erst nach einigen Jahren bei ausreichender Stärke auspflanzen

Ob das Vermehren von Erfolg gekrönt ist oder nicht, hängt von vielen Faktoren ab. Wer jedoch unbedingt erfolgreich sein möchte und nicht ganz so viel Geduld mitbringt, sollte das Vermehren über Stecklinge auswählen. Denn dieser Vorgang gelingt meistens und dauert nicht so lange.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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